Hallo!
Zwangsweise beschäftige ich mich nun seit einigen Wochen mit dem Thema Schielen, bin im Zuge dessen auch auf dieses wundervolle Forum gestoßen und möchte gerne meine Situation hier vorstellen. (Achtung Das wird eine längere Geschichte!)
Meine "Leidensgeschichte" beginnt mit einem sehr positiven Erlebnis und zwar mit dem Bestehen der Aufnahmetests zum Verkehrsflugzeugführer bei der Lufthansa. Das einzige was noch ausstand war die medizinische Untersuchung. Doch um diese machte ich mir eigentlich keine Sorgen, da ich meine von mir behaupten zu können, dass ich kerngesund bin. Auch bei Sehtests für die Führerscheinprüfung, bei der Musterung, Untersuchungen für die Zulassung zum Sport-Leistungskurs, usw. gab es noch nie Probleme.
Beim LH-Medical war dann auch alles top, inkl. aller Sehtests. Die LH-Augenärztin hatte aber die Vermutung, dass ich Mikroschielen würde (über den Limits) und ich solle dies mal genau untersuchen lassen. Dafür hat sie einen Termin an der Uni-Klinik Gießen angesetzt. (Ich war natürlich zu diesem Zeitpunkt schon etwas niedergeschlagen, sie betonte aber, dass dies noch kein Beinbruch sei.) Nach dem Medical habe ich noch eine unabhängige Augenärztin, die aber für fliegerärztliche Untersuchungen zugelassen ist und zu der auch einige Lufthansa Piloten für ihr Medical gehen, aufgesucht, da ich auf den Uni-Klinik Termin einige Wochen warten mußte. Dort war alles einwandfrei, keinerlei Beanstandungen.
Der Tag der Untersuchung in der Uni-Klinik Gießen kam und ich war wieder relativ zuversichtlich. Die Untersuchung wurde dann von einer Lehr-Orthoptistin durchgeführt, hauptsächlich mit irgendwelchen Prismen und dem Auf- und Zudecken der Augen. Diese Untersuchung kam mir schon etwas seltsam vor, und eine der Assistentinnen meinte dann auch, dass diese Untersuchung etwas ungenau ist und irgendwann, Zitat, „jeder schielt, wenn man das nur lange genug macht“. Anschließend ging es zur Auswertung schließlich zum Oberarzt, der mir eigentlich von LH genannt wurde, als derjenige der die Überprüfungsuntersuchung durchführt. Dies war ein äußerst unerfreuliches Erlebnis. Seine Gesprächsbereitschaft war gleich Null, auf Bitten einer Erläuterung hat er nicht reagiert und auch sonst war er nicht gerade freundlich. Ich leide angeblich an einem versteckten Innenschielen, die Werte lägen über den Grenzwerten und ich solle doch „meinen Plan B rausholen“. (er meinte in meiner Lebensplanung) Die Lehr-Orthoptistin, welche auch die Untersuchung durchgeführt hatte, hat sich nach einigem Bitten dann doch zumindest etwas genauer geäußert. Im Fernbereich seien die Werte nicht auffällig, im Nahbereich aber schon. (ich meine sie sagte etwas von 12° Grad im Nahbereich, meine Augen würden aber gerade stehen??)
Ich habe jetzt per Fax die genauen Untersuchungsergebnisse angefordert. Diese stehen mir ja als Patient, der die Untersuchung privat bezahlt hat, zu und hier kann mir mit den genauen Werten bestimmt auch besser geholfen werden. Nichts desto trotz habe ich schonmal die JAR-FCL Richtlinien herausgesucht, der Abschnitt zum Thema Schielen lautet
(e) Bewerber mit gestörtem Augenmuskelgleichgewicht (Heterophorie), welches bei Messung unter Ausgleich des Refraktionsdefizites folgende Werte überschreitet
2-Prismendioptrien Hyperphorie Distanz 6 Meter
2-Prismendioptrien Hypophorie Distanz 6 Meter
10-Prismendioptrien Esophorie Distanz 6 Meter
8-Prismendioptrien Exophorie Distanz 6 Meter und
1-Prismendioptrie Hyperphorie Distanz 33 cm
1-Prismendioptrie Hypophorie Distanz 33cm
6-Prismendioptrien Esophorie Distanz 33 cm
12-Prismendioptrien Exophorie Distanz 33 cm
müssen als untauglich eingestuft werden.
Quelle http//www.med.uni-giessen.de/agma/fliegenbrille/anhang.html
Mittlerweile habe ich schon herausgefunden, dass es sich in meinem Fall wohl um Esophorie handeln müßte Ich weiß auch, was eine Prismendioptire ist, aber wie rechnet man diese Werte in Grad um?
Ergänzend steht in den Richtlinien aber auch noch dies
Die für die Erteilung der Lizenz zuständige Stelle kann bei ausreichender Fusionsreserve, die das Auftreten von Asthenopie oder Diplopie sicher vermeidet, die Tauglichkeit prüfen
Dies macht mir wieder Hoffnung. Denn wenn ich obiges richtig verstehe, so kann man tauglich geschrieben werden, selbst wenn man über den Grenzwerten liegt. (was ich in meinem Fall aber noch nicht einmal als 100 %ig erwiesen ansehe)
In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie Augenprobleme, ich kann mich nicht erinnern schon Doppelbilder gesehen zu haben, habe nie Kopfschmerzen (auch nicht nach langer Bildschirmarbeit), mein 3D Sehen ist ebenfalls einwandfrei (wie soll ich sonst Tennis und Squash spielen können?), mein Sehvermögen beträgt 100%, in meiner Familie gibt es niemanden mit einer Schielerkrankung, usw.
Über Ratschläge von den Experten hier aus dem Board würde ich mich sehr freuen, denn dieses Thema ist von immenser Wichtigkeit!
Ich habe zum Beispiel gehört, dass in der Uni-Klinik Frankfurt noch ganz andere Untersuchungsmethoden angewendet werden, das Auge wird mit Hilfe irgendwelche Maschinen genauer ausgemessen, usw.
Wenn sich herausstellen sollte, dass ich wirklich schiele, kann ich ja laut dem obigen Zusatz trotzdem flugtauglich geschrieben, richtig?
Wenn dies aber nicht gehen sollte, was gibt es evtl. für Behandlungsmethoden, Sehschule, OP oder sonstiges?
Vielen, vielen Dank im Voraus!
Mit freundlichen Grüßen
27. März 2006 - 18:03
#1
Schielerkrankung - Behandlungsmöglichkeiten? Untersuchungsme
Hallo NFF,
wir sollten vielleicht doch den Bericht abwarten, da Du sicher selbst fühlst, dass Deine Angaben sehr subjektiv aufgebaut sind. Dies ist nicht negativ, denn Du kämpfst für ein Ziel, aber es ergeben sich leider noch zu wenig Fakten zu einer von Dir gewünschten Beurteilung.
Evtl. geht Dein Augenpaar nicht in die Konvergenz beim Nahsehen (Nach-Innen-Stellung bei der Nahsicht), dies könnte wieder mit einer Eso-WF zusammenhängen, was garnicht so selten wäre. Störungen würden hierdurch nur selten wahrgenommen, da ein Auge sofort abschaltet. Evtl. wäre ein solcher Einfluss "längerfristig" sogar behebbar. Jedoch brauchtest Du in jedem Fall dann Prismenwerte, die von der Grössenordnung her, dem Pilotenschein u.U. auch erstmal entgegenstehen könnten.
Ein versierter MKH-Anwender könnte unabhängig von der medizinischen Abklärung eine vollständige optometrische Messung ausführen und sollte auch erkennen, welche Situation sich korrigiert, dann (erstmal spontan) in der Nähe zeigt.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo NNF,
Du hat jedenfalls kein Mikroschielen, wie die LH-AÄrztin meinte. Das wäre eine Schielform mit der Du nicht zugelassen werden würdest, weil damit verbunden auch andere wichtige Funktionen der Beidäugigkeit zu stark beeinträchtigt wären (nicht nur das Sehvermögen, was übrigens bei rechtzeitig und richtig behandelten Mikroschielern beidseits gleich ist).
Allerdings hast Du wohl ein latentes/verdecktes Nahschielen (=Phorie=die Augen schielen nicht sichtbar), das über den tolierten Werten der JAR-RL liegt. Wenn Du die 12° richtig erinnerst.
Es stimmt, Schiel:wink:el können an verschiedenen Tagen, zu verschiedenen Zeiten, mit verschiedenen Methoden, unterschiedliche Werte ergeben. Der Mensch ist ja keine Maschine, und nicht immer gleich "geeicht". Allerdings ist die Methode "im freien Raum" (ist die, die Du für Gießen beschrieben hast), und nicht an Geräten, noch die natürlichste Variante, und idR werden so die relativ kleineren Werte ermittelt.
Wichtig wäre zu erfahren, ob Du einen Sehfehler im Plusbereich (Hyperopie/Weitsichtigkeit) hast, der nicht korrigiert ist. Mit einer entsprechenden Brille wäre Dein Nahschiel:wink:el geringer. Auch relativ kleine Pluswerte bringen da was.
Ich nehme an, daß keine Objektive Refraktionsbestimmung unter Zykloplegie durchgeführt worden ist. Diese Untersuchung (innere Augenmuskeln werden medikamentös "ruhig gestellt", damit man objektiv den Korrektionswert bestimmen kann) gehört nicht obligat zur Flugtauglichkeits-US. Das würde ich noch machen lassen, damit man weiß, ob Du nicht doch (leicht) hyperop bist. Wie gesagt, auch ein kleiner Pluswert kann den Schiel:wink:el in der Nähe verringern.
Wichtig ist auch, ob Deine Ausgleichsmechanismen (Fusionsreserve) bzgl. der Phorie ausreichend vorhanden sind. Wenn ja, sollte eine Tauglichkeit möglich sein.
Grüße
L
PS
- Ca. die Hälfte der Prismendioptrien (pdpt) entsprechen den Grad.
- Latentes Schielen (Phorien) und latente Hyperopien werden häufig nicht bemerkt, und schon gar nicht gesehen.
Ein Grad sind grob 1,75 Prismendioptrien, 1 Prismendioptrie 0,573 Grad. 12 Grad Esophorie damit 21 Prismendioptrien. Liegt über den Angaben zur Tauglichkeit. Das hat aber eigentlich nichts zu sagen. Eine Lesebrille von knapp 1,50 Dioptrien kann das alles wieder revidieren und deshalb ist es auch wichtig nach latenten Hyperopien zu suchen, wie Linus schon erwähnte.
Also eine objektive Refraktometrie in Zykloplegie machen lassen.
Eigentlich stelle ich mir hier die Frage wieso 6 Prismendiotrien Esophorie in der Nähe weniger Probleme machen sollen als 10 Prismendioptrien Esophorie in 6 Metern? Wie kommen die denn auf die Werte zur Fugtauglichkeit? Da muss jemand mit dem Klammersack gepudert worden sein.
Na, ja. Gießen. Das ist ein Thema für sich.
Esophore Augenstellungen können auch operativ korrigiert werden. Dafür einen Augenarzt zu gewinnen kann schwierig werden, ist aber nicht unmöglich. Aber die Uni-Augenklinik Gießen scheint das nicht zu wissen, oder? Von wegen Plan B.
Es geht auch anders.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Hallo und vielen Dank schonmal für die Antworten!
Ich glaube schon, dass diese "Refraktionsbestimmung unter Zykloplegie" beim Lufthansa Medical durchgeführt wurde. Zumindest bekam ich 3 mal etwas in die Augen getropft, dies hat dann die Pupillen erweitert (an Lesen oder sonstiges war nicht mehr zu denken) und es wurde, u.a., die Dioptrienzahl noch einmal gemessen. Auf dem enstprechenden Ausdruck standen viele Zahlen und mir fehlt das nötige Wissen ihn zu verstehen, aber ich glaube dort stand sogar etwas wie + oder - 0.25...
Das der Schielwinnkel sich mit einer Brille evtl. verringert ist ja schonmal toll. Wie sehen denn Schieluntersuchungen für Brillenträger aus, dürfen diese ihre Brille anbehalten? Falls nein, so würde mir eine Brille ja auch nichts bringen, oder?
Und wie wird die Fusionsreserve festgestellt?
Ich bin ja der Meinung, dass diese ausreichend vorhanden seien müßte, denn ich hatte bisher nie Augenprobleme. An Schielen, oder irgendwelche Doppelbilder, hatte ich bisher noch keinen einzigen einen Gedanken verschenkt.
Soweit ich weiß sind diese Richtlinien auch sehr umstritten. So z.B. muss laut den Richtlininen jemand, der eine Rot-grün Schwäche hat, auf jeden Fall untauglich geschrieben werden. In der Realität ist es aber so, dass eine Rot-Grün Schwäche im Cockpit absolut keine Rolle spielt und es Möglich ist über Umwege (Ausnahmegenehmigungen etc.) doch ein Klasse 1 Medical zu bekommen. So geschehen bei einem Bekannten.
Auch ich könnte wahrscheinlich eine Ausnahmegenehmigung beantragen, aber das Verfahren ist langwierig und teuer.
Wer Lust hat kann sich ja mal diese beiden PDFs durchlesen Link entfernt
Sie handeln von einem Arzt, der ebenfalls Pilot werden wollte und unter manifestem Schielen und somit eingeschränktem stereoskopischen Sehen "leidet". Zunächst hat er das Medical bekommen, da stereoskopisches Sehen für die Fliegerei unerheblich ist. Nachdem er schon Jahre lang geflogen ist wurde es ihm plötzlich wieder entzogen, usw. Im Endeffekt gab es aber doch noch ein Happy End.
Für die, die sie gelesen haben Würde diese Geschichte evtl. sogar mir weiterhelfen?
Mir ist noch der Fall eines anderen Pilotenanwärters bekannt. Dieser war auch in Gießen und es wurde ein latentes Außenschielen diagnostiziert. Sie sagten ihm aber auch, dass man so etwas operieren kann. (wurde mir ja nicht gesagt)
Mittlerweile hat er die OP hinter sich, muss aber nun wohl noch 3 Monate warten um zu schauen, wie sich das Auge entwickelt. Danach stellt ihn die Lufthansa evtl. ein.
Ich schätze, diese Option hätte ich auch noch, aber ich würde dies natürlich gerne vermeiden.
Ich hoffe, dass ich Anfang nächster Woche die Untersuchungsberichte aus Gießen und den der Lufthansa vorliegen habe.
Über weitere Antworten, zum Beispiel auf in diesem Beitrag aufgeworfene Fragen, würde ich mich sehrfreuen!
Grüße
NFF
Hallo NFF, lies doch mal den Beitrag "Zahlt Krankenkasse Schiel OP?" etwas weiter unten.
Dort hat der mittlerweile operierte Ke4 seine Sorgen gepostet. Allerdings setzt der Thread zu dem Zeitpunkt an, als ich schon wußte das ich mich operieren lassen muss. Du kommst ja vielleicht noch drumherum. Das einzige was ich dir wirklich empfehlen kann, ist eine Menge Geduld zu haben, denn die wirst du brauchen. Viele Grüße, Ke4.
Eine objektive Refraktometrie wird nicht an einem automatischen Refraktometer mit Ausdruck gemessen. Das sollte man gefälligst mit einem Skiaskop tun. -0,25 sph kannst du nicht gehabt haben denn du hast ja ohne Brille eine volle Sehschärfe. Hole dir doch einfach die Werte. Als Privatpatient hast du ohne weiteres darauf Anspruch. Dann wissen wir mehr.
Klar behalten die die auch Brille an. Du darfst wohl als Pilot nicht mehr als 1,50 sph oder 2,00 sph Fehlsichtigkeit haben. In diesem Fall wäre es eine reine Lesebrille für die Nähe die dir die esophore Augenstellung für diese Distanz minimiert. Für die Ferne funktioniert das nicht wenn du nicht weitsichtig bist.
Im offenen Raum mit Prismenleiste in der konvergenten und divergenten Ausrichtung oder an einem Synoptophor.
Ja, das wird teuer. Beim nächsten Cover-Test in der Nähe schaltest du mal deinen Parasymphathicus auf Stumm und deinen Symphathicus auf voll oder schaust, anstatt in die Nähe in die Ferne.
Aber wie gesagt, ich habe da so meine Probleme mit diesen Werten.
Wenn es tatsächlich so ist, wäre das eine Alternative deinen Berufswunsch doch noch zu erlangen.
Ich bin schon gespannt darauf.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Hallo NFF,
die Augentrpf., die man bei einer Zykloplegie nutzt, setzen das Nahsehvermögen für 12 bis 24 Std. außer Kraft und stellen die Pupillen weit). Ich glaube nicht, daß solche Augentrpf. getropft worden sind, oder?
Würde ich also noch machen lassen.
Gruß
L.
@AgnesMaria
Ich lasse die Sache auf jeden Fall nochmal gegenchecken. Diesmal werde ich mein Glück wohl an der Uni-Klinik Frankfurt versuchen.
Wäre vielleicht nicht schlecht, wenn ich vorher schon abchecke ob ich nicht evtl. eine leichte Brille brauche und dann schon mit dieser Brille zur nächsten Untersuchung gehe.
Die Tropfen haben das Nahsehvermögen außer Kraft gesetzt und die Pupillen geweitet, jedoch hielt die Wirkung in meinem Fall nur ca. 5-6 Stunden an, dann konnte ich schon wieder lesen. Ich habe jedoch auch gehört, dass manche Leute selbst am Tag nach dem Medical noch Auswirkungen verspüren. Ich würde also vermuten, dass es schon "die richtigen" Tropfen waren, nicht?
Nichtsdestotrotz kann ich ja trotzdem nochmal so eine Refraktionsbestimmung unter Zyklopegie durchführen lassen. Hat denn jeder Augenarzt so ein Skiaskop?
Also du bist derjenige mit dem ich telefoniert habe? Was ein Zufall, dass du hier auch vertreten bist.
Sollte es bei mir dann wirklich auch eine OP rauslaufen, werde ich mich auf jeden Fall nochmal bei dir melden!
Geduld ist sicherlich notwendig. Aber ich habe bisher schon so viel Zeit und Energie in dieses Thema gesteckt...wäre ja viel zu einfach, wenn jetzt endlich mal der ganze Aufnahmeprozess abgeschlossen wäre!
Vielen Dank nochmal für die Antworten!
Grüße, NFF
Hallo!
Hier mal ein kurzes Update
Gießen hat ihre Ergebnisse an die LH geschickt, da diese nun doch die Untersuchung bezahlt. Die wiederum will weder ihre Ergebnisse, noch die aus Gießen, herausrücken. -(
Heute habe ich eine objektive Refraktionsbestimmung durchführen lassen. Dort kamen +0,5 links und rechts heraus (akkommodiert sagte er, glaube ich). Der Arzt war zwar wirklich sehr nett und hat sich auch viel Zeit genommen, aber ich könnte ihn partout nicht überzeugen die Untersuchung nochmals unter Zyklopegie durchzufühen.
Das wäre seiner Meinung nach medizinisch nicht notwendig. Denn selbst wenn dann ein Wert von 0,75 oder 1 gemessen worden wäre, so würde das nichts ändern. Seiner Meinung nach würde eine Brille nämlich sowieso keine Veränderung des Schiel:wink:els bewirken.
Desweiteren meinte er auch, dass man eine Esophorie nicht operativ korrigieren lassen könnte. Oder zumindest wahrscheinlich nicht so, dass man nachher keine Probleme hat, deswegen würde er auf jeden Fall davon abraten. Zum Beispiel meines Bekannten, der ja seine Exophorie auch wegen des Fliegens hat korrigieren lassen, konnte er dann nicht viel sagen. Er hat sich nur gewundert.
Zu einem anderen Augenarzt kann ich leider auch nicht einfach gehen, denn diese scheinen alle chronisch, teilweise über Monate, ausgebucht sein. Habe ca. 10 Augenärzte angerufen, bis ich endlich Glück hatte.
Alles in allem war das leider Gottes wieder extrem unbefriedigend...
Gruß
NFF
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Die 0,5 wurden nicht am Refraktometer (das ist doch das Ding mit Ausdruck, oder?) gemessen würde ich sagen. Er hat mich durch so ein Gerät schauen lassen und ich sollte an der Wand Zahlen und Buchstaben lesen, teilweise mit roten, teilweise mit grünem Hintergrund. Dabei hat er irgendwelche Linsen gewechselt.
Ich habe ihn wirklich innständig darum gebeten, die Refraktionsmessung nochmal unter Zyklopegie durchführen zu lassen, damit ich wenigstens sagen kann ich habe alles versucht. Er lies sich einfach nicht überzeugen, erzählte noch irgendwas davon, dass sowas in meinem Alter nicht notwendig und nur bei Kindern interessant wäre oder so.
Was soll ich jetzt machen? Morgen nochmal hinfahren? Diese Praxis ist die einzige Möglichkeit die ich sehe, die Messung durchzuführen. Die anderen Augenärzte sind wie gesagt auf Wochen ausgebucht und bei dieser Gemeinschaftspraxis kann man einfach morgens vorbei kommen.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Ob er mir genug Zeit zur Adaption gelassen hat, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Wenn es mal "auf unscharf gestellt" war hat er mir aber auf jeden Fall schon ein bisschen Zeit gelassen, bis ich dann gesagt habe ich kann da beim besten Willen nichts lesen. Phorie Tests hat er jeden fall nicht durchgeführt, als ich durch diese Apparatur geguckt habe.
Meine Sitaution habe ich ihm in aller Ausführlichkeit und Deutlichkeit dargelegt. Warum er trotzdem gegen die Zyklopegie war kann ich auch nicht ganz verstehen. Schließlich habe sowohl ich, als auch er, dabei nichts zu verlieren, selbst wenn er die Zyklopegie für unnötig hält.
In der Gemeinschaftspraxis, in der ich heute war, gibt es sowohl eine Sehschule als auch eine Orthoptistin.
Und die Orthoptistin hat da nicht mal einen Status erhoben oder versucht mit ermittelter Korrektion mal drüber zu sehen? Schon eigenartig. Tja, nun zucke ich mit den Schultern. Was soll man da noch tun?
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Ich habe mich da vielleicht nicht ganz klar ausgedrückt. Es gibt zwar eine Orthoptistin, aber mit ihr habe weder ich, noch der Arzt, geredet. Er hat mir lediglich angeboten, mal eine genaue Messung mit Prismen bei ihr machen zu lassen, aber das war ja heute nicht mein Anliegen. Desweiteren hätte ich dafür wohl auch einen Termin gebraucht und die Kosten privat zahlen müssen.
Doch das hatte ich schon so verstanden. Und das Angebot von ihm mit dem Ausmessen der Phorie mit Prismen würde ich schon annehmen.
Nicht das wir aneinander vorbeireden. Augenstellung ohne Korrektion und mit bestmöglich ermittelter Fernkorrektion. Man sollte doch sehen ob, wenn die Befunde von Gießen überhaupt stimmen, eine eventulle Brillenkorrektion was bringt.
Aber warum das privat bezahlen? Er kann das doch über eine spezielle Ziffer mit der GKV abrechnen? Ist nicht viel was er erhält, aber immerhin.
Jetzt muss ich mich hier ausklinken und weitermachen. Die Arbeit ruft.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Über 2 Stunden und viele Telefonate später...
Die Orthoptistin, der Gemeinschaftspraxis in der ich heute war, ist erst erst Montag wieder da und hat auch erst wieder im Mai Termine frei.
Am Montag probiere ich es nochmal bei zwei Augenärzten, dort kann ich dann evtl. dank Vitamin-B bei einem von beiden dazwischen geschoben werden.
Sollte ich wirklich (so stark wie behauptet) schielen, so wäre es schon Klasse einfach mit einer Brille "davon zu kommen". *hoff*
Tausend Dank schon mal!
Gruß
NFF
Hallo NFF,
ja, das ist ein Problem. Weil die Augenärzte in den letzten 15 Jahren dazu übergegangen sind, die Orthoptistin nur 1-2 Tage/Wo zu beschäftigen, sind natürlich die Termine relativ weit im Voraus verbucht. Außerdem kann eine orthoptische Untersuchung nicht spontan durchgeführt werden.
Ich stimme AgnesMaria zu, und habe das ja auch schon angemerkt, daß die Korrektur auch kleiner Hyperopien einen Nah-Innenschiel:wink:el positiv beeinflussen kann.
Und, eine Nahesophorie kann operiert werden. Es kommt auf die Größe des Schiel:wink:els an, und natürlich muß geprüft werden, ob eine Korrektur des Nahschiel:wink:els für die Ferne vertragen wird!!! Theoretisch kann durch eine OP ein Außenschielen für die Ferne entstehen.
Mein Vorschlag
1. Objektive Refraktionsbestimmung unter Zykloplegie
2. subjektiver Feinabgleich, wobei der höchstmögliche Pluswert (für Ferne und Nähe) gegeben/ermittelt werden muß. Dabei kann es vorkommen, daß das Sehvermögen für die Ferne subjektiv nicht so gestochen scharf ist, wie ohne Korrektur (muß der Patient zunächst in Kauf nehmen)
3. Messung der Schiel:wink:el unter der gefundenen Korrektur (und ohne, zum Vergleich)
4. Messung der Fusionsbreite unter der gefundenen Korrektur ( und ohne, zum Vergleich)
Viel Glück
L
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Hallo AgnesMaria,
wenn eine Orthoptistin nicht täglich da ist kann eine orthoptische Untersuchung nicht spontan durchgeführt werden.
Ansonsten danke für die klitzekleine Verbesserung.
Gruß
L
Hallo!
Heute Nachmittag habe ich endlich eine objektive Refraktionsbestimmung unter Zyklopegie durchführen lassen. Das Ergebnis, (leider?) nur +0,75R und +0,5L. Was kann eine entsprechende Brille denn bei diesen Werten bestenfalls für Auswirkungen haben? Um wieviele Prismendioptrien könnten sich eventuelle Schiel:wink:el verbessern?
Wenn ich das richtig verstanden haben bringt eine Brille nicht auf jeden Fall was, aber vielleicht habe ich (zur Abwechslung) mal Glück...
Morgen Vormittag lasse ich dann den subjektiven Feinabgleich machen und werde eine entsprechende Brille bestellen. Gibt es hierbei noch etwas zu beachten?
Wie immer freue ich mich über weitere Antworten und möchte mich noch ein Mal für die Bisherigen bedanken!
Gruß
NFF
Hallo!
Mittlerweile war ich bei der Überprüfungsuntersuchung an der Uni-Klinik Frankfurt. (Allerdings noch ohne Brille, da diese nicht rechtzeitig fertig geworden ist.)
Die Lufthansa Augenärztin hatte schon am Tag des Medicals die Uni-Kliniken Frankfurt und Gießen für die genaue Schiel:wink:elmessung vorgeschlagen. Die zusätzliche Untersuchung in Frankfurt hatte ich selbst anberaumt. Das ich vorher schon in Gießen war habe ich verschwiegen, um Unvoreingenommenheit zu garantieren.
Die Untersuchung selbst war dann ähnlich der in Gießen, es wurde also hauptsächlich mit Prismen gearbeitet. Auch die Fusionsbreite wurde gemessen, was in Gießen nicht geschehen ist.
Im anschließenden Gespräch mit dem (sehr netten) Oberarzt teilte er mir mit, dass die Meßwerte alle in den Grenzwerten seien, also 4, 5, 6 Prismendioptrien und nur einer Läge knapp darüber. Auch das Fusionsvermögen sei sehr gut. Er war sehr zuversichtlich und sah eigentlich kein Problem darin, mich flugtauglich zu schreiben.
(Diese Untersuchung fand ca. 22h Stunden nach der Zyklopegie statt, die Pupillen waren noch leicht geweitet. Jedoch stimmten der Arzt und ich überein, dass dies das Ergebniss wahrscheinlich eher negativ beeinflußen würde, wenn überhaupt.)
Tags darauf hatte ich einen Termin bei Lufthansa. Am Morgen hatte der Arzt der Uni-Klinik Frankfurt der Lufthansa noch seine Ergebnisse mitgeteilt.
In Gießen wurden (angeblich) wirklich 12° oder 21 Prismendioptrien gemessen. Was mich bei der ganzen Sachen stark gewundert hat ist, dass mir mitgeteilt wurde das ja in Frankfurt und Gießen ähnliche Werte gemessen wurden!? Außerdem könne man die Werte aus Frankfurt ja nur unter Vorbehalt betrachten.
Anschließend habe ich noch einmal mit dem Oberarzt aus Frankfurt telefoniert. Er hat mir die Werte, die er mir direkt nach der Untersuchung genannt hat, noch einmal bestätigt.
Wie kann es sein, dass die Lufthansa mir sagt da wären ganz ähnliche Werte gemessen worden?? In Frankfurt war es in den Grenzwerten, in Gießen mehr als das Dreifache... Wie kann das sein?
Meine Brille habe ich nun auch. Allerdings nur mit 0,5 und 0,25 Dioptrien. Bei 0,75 und 0,5 ist meine Sehvermögen auf ca. 5 Meter schon unter 100% gefallen. Auch bei der jetzigen Stärke kann ich im Nahbereich nicht wirklich eine Verbesserung feststellen und in der Ferne eine deutliche Verschlechterung.
Die Optikerin meinte, das Auge müsse sich erstmal an die Brille gewöhnen.
Es mag eine blöde Frage sein, aber mache ich mir dadurch etwas kaputt? Ich hatte nämmlich nicht vor, die Brille länger zu tragen. (da ich ja schon ohne Brille mehr als 100% Sehkraft habe)
Lasse jetzt noch mal eine Schiel:wink:elmessung mit Brille durchführen. Aber selbst wenn es dann in den Grenzwerten ist, dann wäre das für Lufthansa keine "dauerhafte Lösung" und sie würden mich wahrscheinlich auch so nicht nehmen.
Wenn ich mich einer OP unterziehe und danach in den Grenzwerten bin, dann hat sich die Sache für Lufthansa erledigt und meiner fliegerischen Karriere steht nichts mehr im Wege.
Nächsten Monat habe ich deswegen noch einen Termin in Gießen. Diesmal allerdings bei Dr. Kaufmann. Dort soll geguckt werden, ob für mich eine OP in Frage kommt.
Ich bedanke mich für jegliche Antworten!
Gruß
NFF
Hallo NFF,
die Lösung der Differenzen liegt in der Schwankungsbreite latenter (also teil- oder vollständig) kompensierter Winkelbeträge.
Je nach Spannkraft, Prüfumfeld etc. ergeben sich andere gemessene Parameter, die sicher miteinander irgendwo korrelieren, aber wertmäßig u.U. deutlich divergieren.
In aller Regel sollten demnach die höchsten Werte den Gesamtfehler am ehesten erfassen.
Das Problem wird deshalb aber gerade die OP sein. Diese sollte das belastende Moment erfassen und möglichst vollständig elliminieren. Da dies nur nach längerem Prismenaufbau wirklich gut abgeklärt werden kann, wird jede übliche Op i.a.R. nur als eine Teilkorrektur angesetzt, die dir hoffentlich direkt und vor allem aber längerfristig die benötigte Stabilisierung schafft. Hierzu kann ich Dir im besten Sinn nur "Alles Gute!" wünschen.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Hallo AgnesMaria, schön nach so langer Zeit mal wieder eine Antwort zu bekommen!
Das die Lufthansa mich auch nicht einstellen würde, wenn ich mit Brille in den Grenzwerten wäre, war kein Pessimismus meinerseits. Das war die Aussage des Chefs vom medizinischen Dienst der Lufthansa. Desweiteren ist die Lufthansa kein Unternehmen das sich "die Ausbildung gerne bezahlen lässt". Den Großteil (!) der Ausbildungskosten trägt nämlich die Lufthansa, genau das unterscheidet sie von den anderen Fluggesellschaften.
Hat sich mittlerweile eh erledigt, da ich mit Brille nun schon eine "schnelle" Untersuchung bei einer Orthoptistin in der Praxis eines ortsansäßigen Augenarztes gemacht habe. Dort war ich dann mal wieder über den Limits. (die Brille habe ich seitdem auch nicht mehr angezogen)
Es sieht also so aus, als wäre eine OP meine letzte Hoffnung. Immerhin ist mir mittlerweile ein weiterer Fall bekannt, bei dem es Probleme wegen Schielens gab und derjenige kann nun nach erfolgreicher OP bald mit der Ausbildung anfangen.
Sehe ich es richtig, dass es eigentlich keinen Grund geben sollte, warum für mich so eine Schiel-OP nicht in Frage kommt? (jetzt mal von den üblichen Risiken, die jede Operation mit sich bringt, abgesehen)
Vielen Dank im Voraus!
NFF
PS Die Frankfurter Befunde werde ich auf jeden Fall nach Gießen mitnehmen. Auch wenn ich im Moment noch nicht weiß, wie diese mir weiterhelfen können.
Hallo NFF,
das mit euren Forum klappt nicht so recht, werde nicht authorisiert. Kannst mich ja mal im ICQ adden 61855369.
Viele Grüße, Ke4
NFF schrieb
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Hallo!
Hier ein kurzes Update wie es bei mir nun ausschaut
Mittlerweile habe ich wieder zwei Untersuchungen in Gießen hinter mir. Entgegen dem, was mir vorher gesagt wurde, zwar bei Prof. Dr. Gräf anstelle von Prof. Dr. Kaufmann, aber ich habe mich bei ihm trotzdem gut aufgehoben gefühlt und er war sehr nett!
Nächsten Monat steht nun die Operation an. Sie wird von Prof. Dr. Kaufmann durchgeführt. Soweit ich das verstanden habe, befinde ich mich bei ihm in den allerbesten Händen. )
Nun heißt es nur noch Daumen drücken das alles gut läuft und ich nach der OP in den Grenzwerten bin! (bis zur Nachuntersuchung heißt es erstmal 3 Monate warten)
Gruß
NFF
Viel Erfolg! Wir drücken Dir die Daumen.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
NFF schrieb
Das ist so. Er ist da mit der größte Spezialist auf diesem Gebiet in Deutschland. Du kannst ihm ruhig vertrauen. Es wird schon gut gehen.
Toi, toi, toi...
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
AgnesMaria schrieb
Es wird schon gut gehen.
Toi, toi, toi...[/quote]
Vielen Dank für's Daumendrücken, es ist gut gegangen! :woohoo:
Lange, lange hat es gedauert und vor allem viel Kraft gekostet. Jetzt ist aber alles erledigt, Nachuntersuchungen,Vertragsabschluss, etc. und meiner Pilotenkarriere steht nichts mehr im Weg!
Die Operation lief gut. Medizinisch war sie natürlich überhaupt nicht notwendig, ich fühle mich jetzt genauso wie vorher. Nämlich ganz normal, keine Doppelbilder, Kopfschmerzen oder sonstiges. Diese Sachen kannte ich ohnehin nur aus Erzählungen bzw. der Literatur.
Prof. Dr. Kaufmann war wirklich sehr, sehr nett. Seiner Meinung nach war dieses Theather zwar auch vollkommen überzogen, da ich gesund war und bin, aber er hat trotzdem alles getan um mir bei der Erfüllung meines Traums zu helfen.
An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei allen Mitwirkenden hier im Forum für ihre Hilfsbereitschaft bedanken! Ihr wart mir, der auf diesem Gebiet ja vor einigen Monaten vollkommen unbewandert war, eine Große Hilfe. Vielen Dank!
)
NFF
Hallo NFF
Da ich noch nicht so lange hier lese, war mir Deine Geschichte bisher unbekannt. Ich habe sie mit angehaltenem Atem gelesen, spannend wie ein Krimi. Und ziemlich unglaublich. Nun fliege ich viel, und eigentlich beruhigt es ja zu wissen, daß die Sehprüfung der Piloten ernstgenommen wird. Trotzdem finde ich Deine Geschichte ein ziemlich heftiges Ding, hart an der Grenze zur totalen Absurdität. Sie zeigt sehr schön den alltäglichen Wahnsinn einer völlig irrsinnigen und starren Bürokratie, die den individuellen Menschen als solchen nur mißachtet.
Ich verstehe, daß Du Dich hast operieren lassen und daß die Erfüllung dieses Traums Dir viel bedeutet. Es ist ja auch alles gutgegangen, sozusagen happy-end auf der ganzen Linie. Dennoch birgt jede Operation ein enormes Risiko, und eben dieses Risiko an sich grundlos zu verordnen ist ja an sich schon fast kriminell.
Viel Spaß beim Fliegen!
Gruß
Jan
Hallo NFF,
auch ich freue mich sehr für Dich!
so ein wenig kann ich aber doch verstehen, warum man auf die Korrektion per OP vor Ausbildungsbeginn bestand So eine Heterphorie haben ja sehr viele Menschen, die meisten davon zunächst ohne Probleme. Auch Du hattest diese Probleme ja nicht, aber die Prismen wurden schon bei der ersten Untersuchung ermittelt, und die waren nicht sooooo niedrig für eine Erstmessung. Sie wären allerdings niedrig genug, um mit entsprechenden Brillen ausgeglichen zu werden. Eigentlich operiert man erst Werte weit über 20 Prismen. Nun bist du noch recht jung, ich denke mal, so kurz nach dem Abitur. Man muss damit rechnen, dass Du plötzlich, auch durch Stress oder einfach durch fortschreitenden Alters mit vielleicht Anfang 30 Probleme bekommen hättest. Die hättest Du vielleicht gar nicht direkt gespürt, denn auch ein WF'ler kann scharf sehen (auch ich habe ohne Brille über 100 Prozent Sehschärfe gehabt). Aber das räumliche Sehen wird beeinträchtigt, ebenso kann das Ablesen von Instrumenten und Tabellen zu Fehlern führen, die man nicht bemerkt - und das wäre fatal. Ein WF'ler verrutsch z. B. gerne in den Zeilen beim Lesen von Tabellen. Lichtempfindlichkeit ist auch noch ein Zeichen. Also alles Erscheinungen, die ein Pilot ganz und gar nicht gebrauchen kann.
Ich ziehe den Hut vor dem Operateur, dass er gleich einen anfangs gemessenen Wert richtig operiert hat. Was mich aber nun interessiert Hat man speziell Dir nun engmaschige Nachkontrollen empfohlen? Denn bei einer WF können die Werte im Laufe der Zeit steigen, besonders bei schon recht hohen Anfangswerten. Hat man Dir gesagt, ob Du damit rechnen musst, dass sich nun auch nach der OP wieder steigende Werte ergeben können?
Ansonsten wünsche ich Dir alles Gute für die Pilotenkarriere - ich glaube, die Lufthansa hat auch wieder erhöhten Bedarf an Piloten (stand letztes Wochenende in der Zeitung - damit haben auch Flugbegleiterinnen wieder mehr Chancen auf Einstellung, nachdem jahrelang abgebaut wurde)
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!