Hallo,
ich bin froh, dass ich dieses Forum gefunden habe, denn momentan bin ich sehr verunsichert!
Nachdem ich schon im Jugendalter trotz Brille Probleme beim Lesen hatte (Verschwimmen der Buchstaben), diagnostizierte endlich im Alter von über 30 Jahren nach einer Odyssee von Arztbesuchen ein Augenarzt bei mir Mikrostrabismus u. passte dementsprechend Brillengläser an ("normale"). Später trug ich eine zeitlang Kontaktlinsen, was auch ok war.
Nun hat er mir vor einem Jahr neue Brillen verordnet (eine zum allgemeinen Tragen u. eine für meine PC-Arbeit sowie zum Lesen). Zum Anpassen hatte ich insgesamt 3 Termine bei ihm.
Die "allgemeine" Brille ist top u. auch die Lesebrille funktioniert bei meiner täglichen 8stündigen PC-Arbeit super.
Greife ich allerdings zu einem Buch, stellen sich regelmäßig nach ca. 1/2 Std. Sehstörungen ein, d.h. die Buchstaben verschwimmen, so dass ich anfange, die Augen entweder weit aufzureißen oder zusammenzukneifen.
Da ich eine ausgesprochene Leseratte bin, stört das natürlich ganz erheblich u. verleidet mir dieses Hobby.
Inzwischen war ich bei meinem Optiker u. habe ihm mein Leid geklagt. Er meinte, die Brille sei falsch eingestellt, der Sehmittelpunkt sei für mich nicht richtig. Er passte mir auf Kulanz neue Gläser an.
Diese trage ich jetzt wiederum seit ca. 6 Wochen. Ergebnis Gleich schlecht. Ich habe selber rumprobiert u. festgestellt, dass ich, wenn ich die Brille verschiebe, so dass ein Nasenplättchen auf der Nase sitzt (was natürlich so auf Dauer völlig untragbar ist), kann ich stundenlang weiterlesen.
Dies teilte ich vorgestern dem Optiker mit u. er meinte, ich müsse nun wieder zum Augenarzt, ich benötige Prismen.
Inzwischen sind mir 3 verschiedene Augenärzte hierfür empfohlen worden u. ich weiß echt nicht, zu wem ich nun gehen soll. Zu meinem "alten" Augenarzt will ich nicht mehr, zu dem habe ich kein Vertrauen mehr.
Meint ihr, dass aufgrund meiner Beschwerden wirklich Prismen nötig sind?
Danke für eure Antworten!
Viele Grüße
Lissy
3. März 2005 - 9:31
#1
Mikrostrabismus - Wirklich Prismen?
Hallo Lissy,
auch bei Mikrostrabismus sind prismatische Korrektionen hilfreich. Es ist zudem sehr schwer, eine genaue Abgrenzung zu sehen zwischen dem Mikrostrabismus und einer Winkelfehlsichtigkeit. Du solltest Dich bei einem Augenarzt vorstellen, der auch mit der MKH (Mess-und Korrektionsmethode nach H.J. Haase) vertraut ist.
Wenn Du möchtest, schreibe mir per Mail, denn Empfehlungen über das Internet sind nicht statthaft.
Gruß
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Eberhard,
ich habe in der Liste eine Adresse in Düsseldorf gefunden. Das ist von der Entfernung her vertretbar.
Kann man denn bei meinem Problem nur mit der sog. MKH-Methode was ausrichten?
Viele Grüße
Lissy
Hallo, Lissy
Dein erster Beitrag endet
Meint ihr, dass aufgrund meiner Beschwerden Prismen nötig sind?
Diese Frage überrascht mich immer wieder, da ein Brillenträger schon immer prismatisch korrigiert bist. "Brille" ohne Lichtablenkung ist "Brille" ohne Optik. Optik ist immer prismatisch, d.h. "lichtablenkend" wirksam.
Deine erste Frage läuft deshalb darauf hinaus, ob richtig augenoptisch und vollständig gemessen werden soll? Was meinst Du denn selbst dazu? Übrigens, ist keinesfalls der Mediziner der hierzu notwendige Ansprechpartner, denn er hat i.d.R. Augenoptik nicht studiert. Ein Kollege, der hier nach einem Arzt ruft, hat eigentlich seinen Meisterbrief nicht verdient.
Eine prismatisch richtig definierte Korrektion, integriert grundsätzlich nur ein viel sauberes (besser) angepasstes System als "Brille".
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo Lissy,
bei Deinem Problem sollte der prüfen, der nach allen Regeln der Augenoptik, also auch mit der MKH prüft. Dann besteht die gute Chance, daß Dein Sehproblem erkannt wird.
Gruß
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Eberhard
Du hast natürlich recht, "Sehprobleme", wie oben angesprochen, sind das Kerngebiet in der Versorgung nach MKH.
Meine "Befindlichkeiten" meinten oft genannte Kopfschmerzen etc., die hier nicht(!) angesprochen wurden. So war ich echt über das Ziel hinausgeschossen. Danke! (Ich habe den Unsinn überschrieben.)
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Ich sehe schon, hier antworten die Profis -) (soll heißen, ich muss beim Lesen höllisch aufpassen, dass ich alles richtig sortiert kriege, da blutiger Laie).
Also, wenn ich eure Antworten richtig interpretiere, sollte ich gar nicht mal den Augenarzt wechseln, sondern den Optiker?
Dass meine Lesebrille nicht korrekt angepasst wurde, ist mir schon klar. Aber m.E. war das ein Fehler des Augenarztes, der ja schließlich an drei aufeinanderfolgenden Terminen (einmal mit Pupillenerweiterung) meine Augen untersucht hat.
Und seine gemessenen Werte sind an den Optiker weitergegeben worden - allerdings ohne Hinweis auf den bestehenden Mikrostrabismus, den dieser Augenarzt vor ca. 15 Jahren bei mir diagnostiziert hat.
Im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass ich damals zusätzlich in seiner Sehschule untersucht wurde u. die damalige Brille optimal war.
Ehrlich gesagt, habe ich keine große Lust auf "Experimente", denn es geht schließlich auch um nicht unerhebliche Kosten bei einer erneuten Fehlmessung.
Was also tun? Augenarzt oder Optiker?
Übrigens noch mal vielen Dank für eure Mühe!
Schöne Grüße
Lissy
Hallo Lissy,
Zitat Was also tun? Augenarzt oder Optiker?
Optiker,der nach allen Regeln der Kunst arbeitet.
Schau mal bei www. selbsthilfegruppe-:wink:elfehlsichtigkeit.de
Dort sind Augenärzte und Augenoptiker gelistet, denen Du vertrauen kannst. (Das heißt nicht, daß es sonst niemanden gäbe!)
Gruß
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Hallo, Lissy
Deine Frage laß mich kurz so beantworten.
Microstrabismus und Winkelfehlsichtigkeit können kongruent sein (deckungsgleich).
Allerdings beschreibt die Wissenschaft eine Form des Microstrabismus, die sich jeder Korrektion widersetzt, und gleich einem "schwimmenden Entchen", was man unter Wasser drückt immer wieder hochflutscht. Mit anderen Worten, der Fehlwert des Microstrabismus dockt sich immer an eine gutgemeinte Korrektionsmaßnahme in gleicher Weise an. Er selbst bleibt als Faktor für eine Korrektion nicht zugänglich. Sollte dies so sein, würde die Prismenkorrektion auch über mehrere Schritte erfolglos bleiben müssen.
Aber erst der Versuch könnte eine solch negative Prognose wirklich untermauern und bestätigen!
Zu einer Überprüfung sollte ein profunder Kenner der MKH ausgesucht werden, Dr. Wulff wäre zudem als Facharzt hier immer eine sehr gute Bezug:sad:resse.
(ich habe Dir dies unter dem Thread "Stellungnahme ... " geschrieben, wollte nur, dass es Dich auch wirklich erreicht)
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)