Hallo,
wie oft, oder in welchem Abstand sind denn eigentlich neue Gläser fällig bei einer prismatischen Brille?
Am Anfang aller 1/2 Jahre, aller 1 Jahr aller 2 Jahre?
Danke für Eure Antworten Lisa
7. Juli 2004 - 12:01
#1
Wie oft neue Gläser bei einer prismatischen Brille?
Hallo Lisa,
meine MKHlerin meinte, bei Erwachsenen halte die erste prismatische Verordnung durchschnittlich etwa 6 Monate. Statistiken sind natürlich für die persönliche Situation mitunter überhaupt nicht aussagekräftig...
Jedenfalls ist, denke ich, anzuraten, bei der Qualität der ersten Prismengläsern nicht gleich "in die Vollen zu gehen".
Viele Grüße
Barbara
super, das hat mir mein opticker natürlich nicht gesagt, ich glaube sonst hätte ich nie 115 Euro pro Glas ausgegeben. Ich bin mir im nachhinen sicher das das sowieso ein total überzogener Preis pro Glas war.
solte ntürlich OPTIKER heißen
wurdet Ihr von Euerm Optiker darauf hingewiesen, dass dann relativ zeitnah immer wieder neue Gläser fällig sind. In der heutigen Zeit ist das ja auch eine Geldfrage!
An die Optiker im Forum macht Ihr Eure Kunden darauf aufmerksam?
Viele Grüße Lisa
Hallo, Lisa
grundsätzlich wird ganz allgemein zu einer jährlichen Augenkontrolle geraten.
Ich empfehle meinen Kunden i.d.R. das eine Jahr zum Augenoptiker zwecks Überprüfungsschwerpunkt "Sehen" zu gehen und im Folgejahr einen "medizinischen Check-Up" beim Facharzt für Augenheilkunde zu tätigen.
Die Augen sind immerhin unser wichtigstes Sinnesoorgan!
Speziell bei Versorgungen nach MKH, kann es anfangs zu häufigeren Glaswechseln kommen. Hierzu gibt es von mir gründliche Informationen.
Aber,
1) nur der Kunde entscheidet den Rythmus, meine Empfehlungen bleiben sinnvolle Erfahrungswerte.
2) Jede Korrektion nach MKH ist besser (!) als eine Korrektion ohne diese Messtechnik und folglich auch mind. genauso lange tragbar. Alle anderen Aussagen sind unbegründet und müssen zurückgewiesen werden. - Voraussetzung ist natürlich eine von Anfang an richtig geplante und ausgeführte Versorgung.
3) Es gibt in der MKH bekannterweise Grenzfälle in Richtung "Ausschaltphänomen, Doppelbilder, Schielen". Diese Fälle sind aber Sonderfälle und können nicht als allgemein dagestellt werden. Sie bilden oft erst das Ende einer leider vorher wenig erfolgreichen Therapiekette von Massnahmen und werden von den Betroffenen als "letzte Möglichkeit" aufgegriffen. Hier kann teilweise nicht mehr geholfen werden, manchmal sogar spontan, aber häufig erst nach etlichen Korrektionsschritten, die teilweise über Jahre laufen. Aber selbst hier ist häufig mit einem Korrektionsschritt eine Verbesserung in Teilbereichen gegeben.
Es kann hier ein falsches Timeing von Korrektionsschritten, sich ausnahmsweise auch mal negativ auf des Gesamterfolg auswirken. Ich sage immer, der Computer "Sehverarbeitung" riegelt dann noch brillianter binokulare Sehverarbeitungstechniken ab und es bleibt nur die monokulare Sehverarbeitung übrig.
4) Grosse Fehlwerte werden bei Messschritten innerhalb von 3-6 Monaten sehr schnell aufgedeckt und durch gezielte Korrektionsschritte ausgeglichen. Gerade hier wird der geschulte Berater mit dem Kunden spätestens bei der zweiten Messung auch die Konsequenzen deutlich machen. Der Kunde muss in die Lage versetzt werden über den für ihn richtigen Weg entscheiden zu können. Es gibt die Möglichkeit des Abbruchs und die der Teilkorrektion als Alternativen zur weiteren Durchführung der MKH. Wenn Kunden zweifeln, empfehle ich das Einholen einer zweiten Meinung vor (!) einer Versorgungsmaßnahme.
Allgemein kann festgehalten werden, die binokulare Sehverarbeitung wird nach MKH vermessen, gestärkt und stabilisiert. Dies zeigt sich in einer sehr viel leichteren Beurteilung der speziellen Prüffelder oft schon bei einer zweiten Messung. Stabilisiert gibt es dann keinen Unterschied mehr zum "normalen" Rythmus bei Augenglasbestimmungen.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Vielen Dank für Deine schnelle Antwort
Lisa
Hallo Lisa,
man kann auf deine Frage sicher keine pauschale Antwort geben, weil jede WF so unterschiedlich ist wie jeder Mensch.
Aber die OptikerInnen sollten fairerweise darüber aufklären, dass die Werte auch schnell und stark ansteigen können. Das passiert anscheinend nur bei 5% aller Fälle (wobei ich diese Zahlen nach allen Forums- und sonstigen Berichten für untertrieben halte). Aber man kann vorher eben nicht absehen, wie hoch die WF ist.
Bei mir -sicher auch eine von den 5%igen- waren neue Gläser jedesmal nach einer Woche schon wieder völlig unverträglich, weil die Werte um 5-10 Prismen angestiegen waren.
Ich würde daher nur zu den einfachsten Gläsern raten, wenn nicht gar erstmal zu einer Folie.
Die Idee von Urs mit den Prismen zum Ausleihen fand ich auch nachahmenswert, vielleicht findest du OptikerInnen, die so etwas mitmachen?
Grüße
Anna
Vielen Dank für Deine Antwort. Ja, ich denke solche Investitionen sollte man (frau) schon vorher kennen. Denn bei "normalen" Gläsern ist ein so häufiger Wechsel nicht notwendig. Allerdings wie vorher schon gesagt wurde, hat man nur 2 Augen.
Trotzdem kann man sich natürlich nicht dafür in den finanziellen Ruin stürzen.
Ich werde nun erst einmal sehen wie es weitergeht und werde Euch auf dem laufenden halten.
Viele Grüße
Lisa
Hallo, Anna
ich möchte Deiner Erfahrung hier ein wenig widersprechen. Zwar kennt man die genannten Anstiege in der Praxis, es ist aber kein Zeichen von ständigen Wertverschiebungen, sondern leider häufiger von zu flüchtigen Messungen. Letztlich ist davor niemand gefeit, aber einem versierten Kollegen wird ein solches Erleben nur seltener unterlaufen.
Ein sogenannter plastischer Tonus (versteckter Restfehler) ist zwar häufig noch präsent, wird aber in einer versierten MKH-Messung entsprechend abgeklopft. Der dann noch bestehende Rest ist nur sehr schwer zu lösen. Dies ist das häufigere Problem!
Es kann bei sehr hohen Fehlwerten aber durchaus vorkommen, dass man in Absprache mit dem Betroffenen, die ersten eins, zwei Schritte in Teilkorrektionen löst, um ihm den Einstieg zu erleichtern.
Was mache ich, wenn ich beispielsweise bei der ersten Messung deutlich über 20, 30 Prismen finde? Neben der Alternative, sich einem Facharzt für MKH vorzustellen und vorerst auf eine Massnahme zu verzichten, wird von mir die Korrektion eines Teilwertes von 14-18 Prismen als Erstversorgung geplant und vermittelt. Dies bleibt hier ein durchaus sinnvoller Schritt. Dieser Wert wird selbst als Teilwert oft sehr gut vertragen, weil er den belastenden Faktor erstmalig deutlich herabsetzt.
Werte um 4-8 Prismen, so Dein Einstieg damals, waren dagegen nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Dessen warst Du Dir sogar bewust und nur Zweifel begründeten das vorsichtige weitere Vorgehen. Übrigens, haben nicht nur Kunden, sondern auch Kollegen manchmal Angst vor der eigenen Courage und gehen zu behutsam vor.
Auch ein Kunde muss letztlich natürlich erst geübt sein, feine Ausschläge von Zeiger-, und Valenztest korrekt angeben zu können. Dies verzögert bei Kindern, besonders z.B. mit ADS oder ADHS, einen stabilen Messerfolg.
Letztlich ist das noch kein Fehler, aber es erhöht die Anzahl der insgesamt benötigten Korrektionsschritte. Wichtig bleibt es deshalb, diese immer wieder sorgfältig mit dem Kunden zu planen und auch durchzuführen.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo Paul-Gerhard,
Auch wenn du in den meisten Fällen andere Erfahrungen gemacht hast, kann ich meine nicht einfach durch Unterkorrektionen oder "schwer zu lösendenden Rest" erklären.
Meine WF hat sich keinesfalls so schnell gezeigt, trotz gründlicher Messungen bei MKHlern.
Bei mir waren lediglich die erste Teilzeitkorrektion (4 von ca. 6 nach MKH gemessenen Prismen) sowie ersten beiden Prismenbrillen mit 5 von 8 (nach MKH) bzw. 10 von 12 (nach Schober) gemessenen Prismen Unterkorrektionen.
Danach habe ich immer den nach MKH gemessenen Wert korrigiert 16 (zum Glück mit Folie, denn nach einer Woche waren es 6 mehr), 22 (Brille, von Anfang an unzureichend), 2 Monate später 33 gemessen und mit Folie korrigiert, auch nur für wenige Tage leichte Besserung; die nächste Messung nach 3 Monaten ergab 39,5 (ließen sich nicht mehr mit Folie korrigieren), einen Monat später 41.
Nach allem, was ich bisher sowohl hier gelesen als auch von diversen OptikerInnen gehört habe, scheint es nicht ungewöhnlich zu sein, dass der Prismenaufbau so langwierig ist. Meinem Optiker zufolge schwanken die Werte manchmal über Jahre, bis sie endlich stabil werden. Das mögen eher Ausnahmen sein, aber ich denke, man sollte die KundInnen auf diese Möglichkeit hinweisen, gerade weil vorher eben nicht abzusehen ist, wie der Verlauf sein wird. Da sollte man lieber rechtzeitig den Urlaub streichen als sich nachher verschulden zu müssen...
Davon abgesehen will ich aber nicht länger jammern. Ich habe vor einer Woche die OP gut hinter mich gebracht und seitdem war mir keine Sekunde mehr übel oder schwummerig!
Es strengt zwar alles noch sehr an und wird sicher noch ein, zwei Wochen dauern, bis ich wieder längere Zeit lesen kann, aber das war es wert.
Ansonsten waren die Schmerzen nicht schlimm und die Narkose sehr gut verträglich - also kein Grund, Angst vor einer OP zu haben, wenn sie denn nötig sein sollte.
Im Nachhinein war es auch gut, dass ich mich zu 4 Tagen stationärem Aufenthalt verdonnern ließ. Man kann in der Zeit ohnehin nicht viel mehr machen als geradeaus zu gucken und da ist es besser, wenn man gar nicht erst in Versuchung kommt, die Augen zu überanstrengen.
Viele Grüße,
Anna
Hallo Anna,
Glückwunsch zur OP. Ich drücke Dir die Daumen, daß alles in Zukunft einfacher bleibt.
Viele Grüße
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Hallo, Anna
was sich so alles hinter den Kulissen abspielt. Auch von mir "Alles Gute zur Genesung!"
Der operierte Anteil ist jedenfalls erstmal weg. Prima!
Zu dem oben ausgetauschten Thema, meine Stellungnahme.
Wenn nur nach MKH korrigiert wird, zeigt sich der Fehlwert schneller,
- wenn sofort vollkorrigiert wird (Die bizentrale Korrespondenz wird besser angeregt)
- Wenn ohne Folien korrigiert wird (dito, da höhere Schärfe)
- Wenn der Anwender gedanklich mit hohen Korrektionswerten "im Reinen" ist (man misst gerne nur das, was man auch versorgen will!)
- eine ähnliche bedingte Sperre gibt es auch beim Probanten selbst, wenn er denkt "Das reicht doch jetzt! Das muss doch "endlich" in der Mitte sein!" Und man übersieht gewisse Bildstellungsfehler gerne.
Ich finde bei hohen Fehlwerten oft soviel, dass ich aus anderen Gründen, gerne erst eine Teilkorrektion empfehle, um den Einstieg abzufedern. Nur äußerst selten werde ich noch von hohen Fehlwerten, nach anfänglich niedrigen Messwerten, überrascht. Dies geht sicher anderen erfahrenen Kollegen ähnlich.
Ich möchte deshalb aber nochmal darauf hinweisen, es sind eigentlich nicht die grossen Fehler die "uns" besonders fordern, sondern oft kleine Fehler oder auch Restfehler, die noch massive Beschwerden auslösen können. Gerade hier ist eine präzise Arbeit in der Messung und Fertigung (Umsetzung) gefordert. Hier hat der Probant einerseits aber Zeit (er kennt seine "eingefleischten" Probleme gut), andererseits kann gerade hier oftmals mit korrekt geplanten Korrektionsschritten sehr Positives bewirkt werden.
(2. Update)
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo,
ich möchte mich nun mal wieder zu Wort melden.
Was heißt eigentlich einfachste Gläser. Ich welchem finanziellen Rahmen bewegt sich so etwas? Anna hat geschrieben, dass sie fast jede Woche neue Gläser brauchte?
Was kosten eigentlich Duchschnittliche prismatische Gläser, oder kann mir jemand einen vonbis Wert nennen?
Hallo Lisa
Kunststoffgläser ohne ET und Prismenwerte bis 6cm/m liegen bei etwa 75-90 € pro Glas, voraussgesetzt es sind Zeiss-Gläser, die ich selber bei prismatischen Gläsern ausschließlich verwende. Die Veredelungen verteuern natürlich die Kosten nicht unerheblich.
Gruß
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
was ist ET?
Hallo Lisa,
entschuldige, ET bedeutet Entspiegelung.
Gruß
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Vielen Dank,
und was kosten die dann ca. mit einfacher Entspiegelung?
Ohne Entspiegelung... Ich finde, besonders als Autofahrer sollte man nicht am falschen Ende sparen und sich von den Geisterlichtern der anderen Fahrzeuge blenden lassen. Das kann bei Nässe und Dunkelheit sehr gefährlich werden!
Gruß
Entspiegelungen fangen bei ca. 13.00 Euro pro Glas an. High-End Gläser, wie Superentspiegelte gehärtete Kunststofflinsen liegen dann im Aufpreis bei ca. 75 Euro pro Stück. Da "definierte Prismen" immer Sonderanfertigungen sind, gibt es hier i.a.R. keine günstigen Komplettpreisangebote, in der auch von mir bevorzugt empfohlenen Zeiss-Markenqualität auch nicht.
Nicht entspiegelte Brillenlinsen sind bei Kinderbrillen durchaus möglich, wenn der Preis ein entscheidendes Kriterium darstellt. Bei Erwachsenen und Jugendlichen sollte unbedingt auf eine gute Entspiegelung Wert gelegt werden.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Vielen Dank für Ihre Ausführungen. Ich habe für meine prismatischen Gläser mit mittlerer Entspiegelung ca. 130 Euro (pro Glas) bezahlt!
Nun verstehe ich gar nix mehr. Vor einem halben Jahr hast du erfahren, dass es zu schnellen Änderungen kommen kann nach erstmaligem Tragen einer Prismenkorrektion. Nun "beschwerst" du dich im anderen Teilforum, dass bei Gabe der Prismen "nie die Rede" war, dass nach einem viertel Jahr neue Gläser nötig sein könnten - in so einem Fall fragt man einfach nach, was dran ist, was einem im Internet erzählt wird.
Noch verständnisloser als eben
Ralf
PS zu Preisen würde ich im Internet nix sagen, ich denke das bringt nix! (außer Verwirrung, da in A Preise anders kalkuliert werden als in B.)
hallo ralf,
ich hab in dem teil der forums ganz oben ja auch schon gesagt, dass ich die brille schon hatte, bevor ich auf das forum gestoßen bin.
mein optiker hatte mich nicht darauf aufmerksam gemacht, dass es zu schnellen änderunen kommen kann. damals habe ich dem optiker noch vertraut, als es hieß wir machen mal ..... . erst hier in dem forum und in weiteren internetrecherechen habe ich erfahren, was augenkorrekur und :wink:elfehlsichigkeit bedeutet.
warum soll in dem forum keine preisangaben gemacht werden. es sind ja nur richt- und circawerte. (eben auch mal was für laien)
@lisa So ging es mir damals auch. Auch wußte ich nicht, wie die AÄ´s dem gegenüberstehen. Da wäre ich direkt ins offene Messer gerannt...
Aus welcher Ecke kommst Du?
Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!
ich komme aus der nähe von limburg/diez (rheinland-pfalz).
@kerstin und was hast du jetzt für gläser und was sagt dein augenarzt dazu?
viele grüße lisa
Hallo Lisa,
das ist für den Prismengeber (wir wollen hier natürlich keine Namen nennen) aber doppelt peinlich, wenn er im unmittelbaren Umfeld der IVBV und einer angesehenen Schule für Augenoptik sitzt.
Sorry, den Kommentar kann ich mir nicht verkneifen .
Wie ging deine Geschichte eigentlich weiter, bist du mittlerweile zufrieden mit deinem Optiker und den Prismen?
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Grüße
Ralf
Habe vor einem viertel Jahr den Optiker gewechselt, wieder "normale" Gläser und trotzdem keine Beschwerden und liege mit meinem Augenarzt wieder auf gleicher Wellenlänge, der mir bei meinem Jahrestermin nämlich mitgetilt hatte, dass ich noch gar kein Fall für die "prismatischen Gläser" bin. Er ist nicht abgeneigt von diesen Dingen, aber bei mir wäre es noch nicht notwendig. Mein neuer Optiker hat mir unabhängig davon das Gleiche gesagt. Manchmal ist es doch schön, wenn Optiker und Augenarzt die gleiche Meinung haben.
Da fühlt man sich wieder relativ sicher, als wenn beide Meinungen auseinanderklaffen, da weiß der Laie nicht, was er davon halten soll und wie er es richtig macht.
Denn wir haben ja nur die ZWEI Augen!!!!