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Bild des Benutzers Sabine 123
Verbunden: 12. Juli 2004 - 0:00
Winkelfehlsichtigkeit - bereits Maximalwert operiert

Hallo,

ich bin 30 Jahre alt und wurde bereits 2 mal bezüglich meiner Winkelfehlsichtigkeit operiert (1 mal das rechte, 1 mal das linke Auge). Laut meinem Augenarzt (Methode nach Haase) wurde jeweils der maximale Wert von ca 30 Prismen operiert . Die Operationen verliefen gut und ich sehe jetzt zwar wesentlich besser als früher, aber leider habe ich immer noch einen sehr großen Restfehler (Eine Messung ergab, das es schon wieder mindestens 30 Prismen sind). Mittlerweile trage ich wieder eine Prismenbrille. Da der tatsächliche Wert jedoch so hoch ist, konnte nur eine Teilkorrektion durchgeführt werden. Jetzt habe ich immer noch die üblichen Probleme bei Winkelfehlsichtigkeit wie Kopfschmerzen, Nacken/Rückenprobleme, starke Lichtempfindlichkeit usw. Inzwischen arbeite ich sogar nur noch zu 80 % (Schreibtischtätigkeit mit Comuter, viel Lesen,...), so dass ich mittlerweile nicht mehr völlig am durchdrehen bin. Ich befürchte allerdings, das das bald auch nicht mehr reicht, da trotzdem die Belastung noch ziemlich groß ist und ich das Gefühl habe, das meine Energien trotz gesunder Ernährung, Sport, etc. immer mehr abnehmen. Gibt es eventuell noch andere Menschen, die auch solch hohe Werte aufweisen und was wurde in diesen Fällen unternommen? Hoffentlcih kann mir jemand diesbezüglich weiterhelfen oder auch nur Tips geben, was ich noch tun kann, um wieder mehr Lebensqualitüt zu erlangen. Vielen Dank!

Bild des Benutzers Petra_44
Verbunden: 23. Januar 2004 - 0:00

Meine spontane Idee wäre, eine undurchsichtige Kontaktlinse irgendwo aufzutreiben (dürfte schwierig werden) und diese abwechselnd auf dem linken und auf dem rechten Auge zu tragen.

Allerdings weiß ich nicht, ob das die Augen dann nicht vollends durcheinanderbringt. Aber ich hätte das mit der Kontaktlinse gemacht, wenn meine Doppelbilder im Frühjahr nicht bald wieder verschwunden wären.

Schöne Grüße

Petra

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

hallo Sabine,

waren die Beschwerden mit der ersten prismatischen "Vollkorrektion" vollständig weg bzw. nach der OP und sind dann wieder gekommen - oder warst du noch nie beschwerdefrei?
du hast wahrscheinlich eine "Abweichung" nach innen - oder!? (Gläser aussen dick)

wenn alle Beschwerden wirklich von der WF kommen - wäre eine OP evtl. nochmal sinnvoll!
vorher sollte man den Fehler soweit es geht auskorr.
in deinem Fall wäre etvl. auch zum "Aufbau" eine Prismenfolie sinnvoll - die natürlich auch große nachteile hat

die lateralen Augenmuskeln sind wohl in seltenen Fällen tatsächlich dazu in der Lage einen plastischen(=viskoelastisch) Muskeltonus aufzubauen der eine beträchtliche höhe besitzt (in Extremfällen wohl bis zu 100 Prismen) - wobei hier im Forum Fachleute sind die gerade mit OP's mehr Erfahrung haben wie ich!

ein ein nochmaliger Besuch bei deinem Augenarzt sollte mehr Klarheit bringen!
der Fachmann vor Ort kann immer besser Beraten da er die Messwerte und den Verlauf kennt!
Ich wünsche auf alle Fälle alles gute und dass sich die Probleme in den Griff kriegen lassen!
ich würd mich freuen wieder etwas von dir zu hören!

Grüße
Georg Scheuerer

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Kurze Anmerkung!

Eine max. Dosierung gilt für einen Wert um 30 cm/m pro Auge für "einen" Eingriff. Ein versierter Operateur könnte das gleiche Auge noch 2 mal nachoperieren. Das heißt, es ergäben sich insgesamt sechs mögliche Ops. Diese werden aber in der Praxis nie benötigt.

Sollte nach zwei Ops ein Restfehler in oben genannter Höhe verblieben sein, muss unbedingt sehr sorgfältig korrigiert werden. Dann kann dieser verbliebene Restfehlwert problemlos operativ erfasst werden.

Mich verwundert, dass hier erst im Nachhinein über einen solch selten hohen Fehlwert Informationen gesucht werden. Erfahrungsgemäß zeigt sich ein "solches Loch" doch sehr viel früher und führt zu entsprechender beratender Begleitung durch den Facharzt als auch durch den Kollegen(in).

Ich erwähne hier gerne den einzigen Fall von insgesamt vier Eingriffen, der mir in meiner über 15-jährigen Geschichte mit der MKH bekannt wurde.

Die betreffende Dame, habe ich vor einem Jahr, ca. 10 Jahre nach der letzten OP zufällig getroffen. Sie war nie meine Kundin gewesen, hatte sich aber damals aus persönlicher Verunsicherung heraus, zu einer Beratung bei mir eingefunden. Damals war die vierte OP gerade erfolgt.

Im letztem Jahr berichtete Sie mir nun sehr glücklich über die insgesamt sehr positive Entwicklung, und zeigte sich äußerst dankbar uber dem damals beschrittenen Weg.

Vorher hatte ihr keiner, die bei Ihr häufig immer wieder auftretenden Doppelbilder erklären oder gar abstellen können. Zu schwankend waren die Messwerte damals gewesen.

Hier hatte Dr. Wulff ein wahres Meisterstück vollbracht.
(Heute wurde übrigens meine jüngste Tochter auch das zweite Mal von Ihm operiert) Sie bestellte uns aus Berlin schon viele Grüsse.
Nur für Zweifler unter den Lesern, es handelte sich um die zehnte OP in meiner eigenen Familie. Und keine war zuviel oder gar unnötig.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Sabine 123
Verbunden: 12. Juli 2004 - 0:00

ZitatOriginal erstellt von Petra_44
Meine spontane Idee wäre, eine undurchsichtige Kontaktlinse irgendwo aufzutreiben (dürfte schwierig werden) und diese abwechselnd auf dem linken und auf dem rechten Auge zu tragen.

Allerdings weiß ich nicht, ob das die Augen dann nicht vollends durcheinanderbringt. Aber ich hätte das mit der Kontaktlinse gemacht, wenn meine Doppelbilder im Frühjahr nicht bald wieder verschwunden wären.

Schöne Grüße

Petra


Bild des Benutzers Sabine 123
Verbunden: 12. Juli 2004 - 0:00


Hallo Petra,

prinzipiell ist das keine schlechte Idee; ich habe jedoch bei beidäugigem Sehen seit meinen OP's keine Doppelbilder mehr und sehe ansich jetzt so gut wie noch nie zuvor in meinem Leben. Ich habe jetzt in erster Linie "nur" noch Probleme mit den Anstrengungsbeschwerden. Mit einem Auge allein sehe ich aber äußerst schlecht und könnte wahrscheinlich meine Arbeit auch nicht mehr richtig ausüben. Auf beidäugiges Sehen gänzlich zu verzichten wäre wohl erst der letzte Schritt (wenn es sonst nichts mehr gibt). Ich werde zunächst wohl (siehe die anderen Antworten) erkunden, ob nicht doch eine weitere OP möglich ist.

Viele Grüße und vielen Dank für die Antwort

Sabine

Bild des Benutzers Julia
Verbunden: 19. Juli 2004 - 0:00

Liebe Sabine!

Ich kann dich mit deinen Beschwerden sehr gut verstehen, mir geht es zeitweise ähnlich. Ich möchte dir einen laienhaften Tipp geben

Wenn du so wie ich nach außen schielst, mache zwei Mal täglich Akkomodationsübungen (Finger fixieren und immer näher holen). Dazu kannst du Augentropfen Stulln verwenden (diese wirken der Ermüdung entgegen).

Mich hat diese Übung in Kombination mit den Tropfen meist aus dem schlimmsten herausgeholt. Du musst allerdings 7-14 Tage rechnen, bis sich ein Erfolg einstellt.

Wenn es ganz schlimm ist, dann mache die Übung nur vor dem Schlafen gehen, sonst auch in der Früh.

Liebe Grüße

Julia

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo,

guter Tipp, oft bringt ein Visualtraining eine Besserung!
wobei hier ein Fachmann aufzusuchen ist der sich damit auskennt!
denn Akk.-Übungen bei einer Überakk. macht das Problem natürlich noch schlimmer(nur bedingt richtig, weitere Ausführungen zu Zeitaufwendig)!
deshalb sind vor einem Visualtraining einige Messung nötig um zu sehen welche "Übungen" den Schwerpunkt bilden! alles andere ist halt ein Schuss ins blaue

Grüße
Georg Scheuerer

Bild des Benutzers Linus
Verbunden: 20. Juni 2004 - 0:00

Hallo Frau Larisch,
falls es sich bei Ihrer Abweichung um ein latentes (verdecktes) Außenschielen handelt, und bisher in dieser Richtung noch nicht gearbeitet wurde, bestehen tatsächlich Chancen, über ein Training des Beidäugigen Sehens (Orthoptik) die Ausgleichsmechanismen zusätzlich zu schulen (trainieren, aktivieren).

Wie in anderen Beiträgen schon erwähnt, muß allerdings vorher genau untersucht werden, ob, und welche Schulungsmethoden angezeigt sind, da bei falscher bzw. unangemessener Anwendung u.A. die Beschwerden verstärkt werden können!

Die entsprechenden Untersuchungen und Behandlungen ist ein Aufgabengebiet der Orthoptistin; daher kommt auch der (veraltete) Begriff der Sehschule.
Ich empfehle Ihnen also, eine Orthoptistin zur Klärung aufzusuchen (arbeiten bei manchen Augenärzten in deren Praxis).

Viel Erfolg!
Linus


Bild des Benutzers Sabine 123
Verbunden: 12. Juli 2004 - 0:00

Hallo Zusammen,

Vielen Dank für die zahlreichen Beiträge.

Ich habe allerdings ein latentes Innenschielen. Wie die Beiträge formuliert sind hilft ein Visual- oder sonstiges Augentraining anscheinend nur bei Aussenabweichungen (???).

Davon abgesehen hat mir Herr Mosch (s.o.)schon ein gutes Stück weitergeholfen. Wir haben relativ lange telefoniert. Das Ergebnis ist, dass ich jetzt Ende August einen Termin bei Herrn Dr. Wulff in Berlin habe. Anscheinend hat er bereits mehrere Personen mit sehr hohen Prismenwerten erfolgreich operiert. Herr Dr. Wulff wurde mir vor einigen Monaten schon von anderer Seite sehr empfohlen. Aber erst die ausführlichen Erläuterungen von Herrn Mosch überzeugten mich, dass der Aufwand nach Berlin zu Reisen sich (insbesondere in meinem Fall) lohnt. Ich werde dann berichten sobald ich mehr weiss.

Grüße
Sabine

Bild des Benutzers Julia
Verbunden: 19. Juli 2004 - 0:00

Hallo Sabine!

Ein solcher Bericht von dir würde mich sehr interessiert - selbst wenn ich es bis nach Berlin sehr weit hätte ...

Liebe Grüße

Julia

Bild des Benutzers Linus
Verbunden: 20. Juni 2004 - 0:00

Hallo Frau Larisch,
ja, es stimmt, bei bestimmten Formen des Außenschielens kann man durch entsprechende Übungen helfen, bei Innenschielen i.d.R. nicht.
So daß bei Beschwerden durch den Ausgleich des Winkels andere Möglichkeiten gefunden werden müssen
- Prismenausgleich, mit den entsprechenden Nachteilen bei großem Winkel,
- Schiel-OP, wobei auch da leider Grenzen gesetzt sind, weil nur eine begrenzte mm-Zahl der betreffenden Muskeln angegangen werden kann, da sonst u.a. die Beweglichkeit des/der Augen leidet.
Viel Glück wünscht
Linus