Hallo!
Auch ich bin intuitiv hier in diesem Forum gelandet, und mir scheint, es gibt hier einen Austausch unter MENSCHEN. Kann mir irgendjemand einen Tipp oder Erfahrungswerte geben? Meine Tochter, wird nächsten Monat 5, hat vor ca. 8 Wochen angefangen zu schielen (nur auf dem linken Auge). Im Vorfeld hat sie (sie ist sehr lebhaft und fröhlich) herausgefunden, dass es ihre Freunde und Freundinnen nicht nur zum Lachen bringt, wenn sie die unmöglichsten Töne von sich gibt, sondern auch, wenn sie herzzerreißend absichtlich schielt (geht auch mit beiden Augen). Sie hatte gelegentlich Phasen, wo ich manchmal dachte, sie hat einen leichten "Silberblick", nach peniblen Beobachten gab sich das aber nach 2-3 Tagen. Ich unternahm nichts (vielleicht ein Fehler), da sie ihre Bücher in korrektem Abstand hielt, motorisch sehr geschickt ist etc. Diesmal ging dieser hauchzarte Einwärtsblick nicht weg, er verschlimmerte sich sogar. Ich rief bei meinem Augenarzt an - 5 Wochen Wartezeit auf einen Termin (no comment....). Ich bekam dann bei einer anderen Ärztin einen Termin am gleichen Tag. Sie stellte eine "Weitsichtigkeit" fest, die ohne das Schielen aber nicht behandelt werden müsste. Tinki bekam eine Brille, 2 Tage später war der erste Termin in der Sehschule (wieso um alles in der Welt heisst das eigentlich so?????). Dort hieß es, Brille 4 Wochen tragen, in 4 Wochen wieder vorstellen. In den ersten Tagen ging das einseitige Schielen auffällig zurück, dannach wurde es eher schlimmer. Nächster Termin das "bessere" Auge abkleben, die halbe Wachzeit (was ist mit dem abgeklebten Auge? Verkümmert das nicht?). Es tut sich absolut gar nichts. Ich will nicht ungeduldig sein, aber ich tappe ín dieser Sache irgendwie im Nebel herum. Eines muss ich noch sagen Tinki hatte im Alter von 6 Wochen eine schwere Hirnblutung durch eine Gerinnungsstörung. Sie lag nach der Operation im Koma, war zeitweise links halbseitig gelähmt. Davon merkt man, bis auf eine leichte Parese des linken Armes aber nichts mehr, weder geistig noch körperlich, sie hat sich in jeder Hinsicht absolut normal und prächtig entwickelt. Kann da evtl. ein Zusammenhang bestehen, selbst nach Jahren?
Ich bin über jede Antwort enorm dankbar, der Erfahrungsaustausch bringt oft so sehr viel mehr als das Von-einem-Arzt-zum-anderen-Gerenne!
Danke und liebe Grüße,
Conny
4. März 2003 - 22:41
#1
Schielen
Conny,
die unwichtigste Frage wäre die nach dem Namen Sehschule Es ist ein historisches Überbleibsel aus der Zeit, als es Mode war, an Übungsbehandlung zur Therapie des Schielens glauben zu müssen. Dieses Märchen, an die wir Augenoptiker nie geglaubt hatten,
ist seit Jahren paasé. Der Name Sehschule ist leider (oder weil die Augenärzte dies so wollten) geblieben und aber leider verwirrend und unsinnig.
Zu Deinen weiteren Fragen kann hier nicht umfassend geantwortet werden. Dazu bedürfte es wesentlich mehr Daten.
Eines ist jedoch klar und das habe ich in den Weiterbildungen gelernt Wenn Deine Tochter während des Schielens keine Doppelbilder hat, ist es eine seit Geburt bestehende "Angelegenheit", die jetzt immer weniger von Deiner Tochter kompensiert werden kann.
Und dann eilt es hier nicht sooo sehr, den richtigen Therapieweg einzuschlagen. Lies bitte dazu in dem Buch (Winkelfehlsichtigkeit) oder Bericht von dem Augenarzt Dr. Wulff aus Berlin (Schulversagen und beidäugiges Sehen, unter "www.Winkelfehlsichtigkeit.de" zu finden). Vielleicht findest Du dann viele weitere Antworten zu Deinen Fragen selbst; wie zum Beispiel zu dem verniedlichenden und unberechtigt verharmlosenden "Silberblick".
Ich hoffe, Dir damit weiter geholfen zu haben
Erich
Hallo, Conny
wenn möglich lassen Sie sich beim nächsten Besuch die Sehschärfe benennen und schreiben Sie sich die Werte ruhig auf (rechts/links). Je geringer der Unterschied zwischen beiden Augen ist, desto besser ist der Zustand der Augen Ihres Kindes.
Darüber hinaus wäre wichtig, ob sich mit der Abklebetechnik, die Sehschärfe auf dem freien Auge positiv entwickelt, ohne das es zu Beeinträchtigungen des abgeklebten Auges kommt. Solange hier eine permanente Verbesserung nachgewiesen werden kann, ist dieser Weg jedenfalls gut.
Unterschiedliche Betrachtungsweisen ergeben sich, wenn keine weitere positive Sehschärfenentwicklung mehr beobachtet werden kann. Hier benutzt die Medizin eine häufig in kurzen Etappen angewandte Abklebetechnik, teilweise über Jahre, zu einer künstlichen Verringerung des sichtbaren Schielfehlers und zu einer besseren einäugigen Fixiertechnik. Dem sogenannten alternierendem Sehen, mal rechts, mal links bei oft kleinem Einstell:wink:el der Augen.
Demgegenüber steht eine Betrachtungsweise, möglichst frühzeitig durch geeignete Messtechnik, die Zusammenarbeit der Augen durch möglichst ideale Bildlage in beiden Augen zur Korrespondenz zu bringen und über prismatische Glaswerte zu stabilisieren. Im Gegensatz zur ersten Betrachtungsweise wird ein ansteigender Winkel zwischen beiden Augen bei sonst guter und sich bessernder funktioneller Zusammenarbeit im Sehen als naturgegeben hingenommen (angeboren) und bei Bedarf durch einen kleinen chirurgischen Eingriff (Schiel-OP) korrigiert. Das Modell, das hinter dieser Betrachtungsweise steht besagt, dass die verarbeitenden Sehzentren in hoher Weise "Energie" aufwenden, um beidäugiges Sehen zu gestalten. Nur wenn die "Energie" fehlt oder unzureichend wäre, tritt Schielen ein. Deshalb ist der sichtbare Fehlbetrag, bzw. auch der gemessene Fehlwert einer instabilen Verschmelzung von Bildern zu beidäugigem Sehen erst oft nur "die Spitze eines Eisberges".
Da sich beide Auswirkungen der Technken diametral gegenüber stehen, ist das Meinungsspektrum hierzu sehr gespalten und läßt sich grob sogar an den zwei Berufen "Augenoptik" und "Facharzt für Augenheilkunde" festmachen. Während für die Augenoptik ein offensichtliches Schielen, eigentlich schon ein Ausschlußkriterium darstellen muß, werden interessierten Ärzte über die "augenoptische Messtechnik der MKH" auf oft bislang nicht für möglich gehaltene Erfolge in der Binokularversorgung von Schiel(kind)ern aufmerksam. Leider ist die Zahl der hierin praktizierenden Fachärzte bislang nur gering. Ein kleiner Ausweg bietet sich, indem man einen versierten Anwender als Augenoptiker findet, der die grundsätzliche Eignung des Verfahrens im Einzelfall durchtestet und dann, bei bestehendem Interesse, gezielt weiterverweisen wird. Wie "Erich" beschrieben hat, ist es im Falle einer grundsätzlichen Eignung dazu, aber dann nie zu spät.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo!
Erst einmal herzlichen Dank für die Antworten! Ich werde mir auf jeden Fall das Buch besorgen, damit ich mir (hoffentlich) ein wenig eine eigene Meinung bilden kann. Bislang habe ich keinerlei Informationen über Tinkis Augenprobleme von der Augenärztin und der Dame der "Sehschule" bekommen....... Und gestern las ich im Internet dann über "unvermeidliche OP" und all sowas. Tinkis Ergotherapeutin machte mich jetzt auf Herrn Weiler aufmerksam, ein Verhaltensoptometrist. Dieser vertritt offensichtlich die Ansicht, das Augenabkleben sei riskant, man könne auch gezielt die Augen trainieren. Gibt es hierzu Erfahrungen? Und wo bekomme ich fundierte, neutrale Infos über diese OP (Dauer, Risiken, Aussichten etc.)? Bin immernoch heftig verunsichert, aber dank diesem Forum werde ich mit Sicherheit bald "klarer sehen". Und Dank Eurer Hilfe!
Liebe Grüße,
Conny.
Hallo Conny,
die Sehschule ist wirklich ein sehr veralteter Begriff. Der neue Begriff heißt Orthoptik, was soviel wie gerades Sehen bedeutet. In der orthoptischen Abteilung wird von Orthoptistinnen der Schiel:wink:el und vieles mehr diagnostiziert. Das war früher unter dem Namen Sehschule auch schon so. Bei gewissen Schielformen wird übrigens auch heute noch mit Übungen garbeitet. Ein Innenschielen gehört aber nicht dazu.
Durch das Abkleben kann vor allem bei sehr jungen Kindern oft die Sehschwäche des schwachen Auges therapiert werden. Das 5 jährige Kinder an dem abgeklebten Auge eine Sehschwäche durch das Kleben entwickeln, ist selten. Das passiert auch noch selten, aber eher bei jüngeren Kindern. Oft reguliert sich die Sehschärfe des guten Auges bei Reduktion der Klebezeit. Eine Verbesserung des Schiel:wink:els wird durch das Abkleben in der Regel aber nicht erreicht. Da Deine Tochter erst sehr spät angefangen hat zu schielen, sollte man jetzt, da die Brille keinen dauerhaften Erfolg hat, einen Prismenausgleich versuchen und sehen, ob 3d-Sehen vorliegt. Wenn ja sollte man mit der OP nicht mehr lange warten. Daß fehlende Doppelbilder auf ein von Geburt an bestehendes Schielen hinweist, wo mit der OP keine Eile geboten ist, kann ich nicht nachvollziehen. Das große Schielen fürht dazu, daß die Kinder in den Schielphasen kein 3d-Sehen haben. Kinder sind in der Lage, sehr schnell das störende Doppelbild vom schielenden Auge abzuschalten. Manchmal bestand seit Geburt ein Mikroschielen eines Auges, das sich vergrößert. Auf Basis des Mikroschielens bilden viele Patienten ebenfalls 3d-Sehen aus. Die Patienten mit dem Mikroschielen können bei vergrößertem Winkel das Doppelbild meistens schneller abschalten. Aber auch hier sollte schnell eine Op erfolgen, um dem Kind das 3d-Sehen wieder zu ermöglichen. Vielleicht besprichst du das nochmal mit dem behandelnden Augenarzt und der Orthoptistin.
Viele Grüße
Kerstin
Hallo, Conny
die Fragen haben es wirklich in sich.
Die Verhaltensoptometrie hat Ihren Ursprung in den anlikanischen Ländern, in denen die Messtechnik der MKH (Entwicklung in Deutschland vor über 40 Jahren) immer noch nahezu unbekannt ist. Wie angesprochen, handelt es sich auch um "ein Training". Hier aber mit einem Schwerpunkt auf funktionellem Zusammenspiel beider Augen, deshalb die genannte kritische Aussage zum Abkleben.
Ich bin ein Verfechter des Weges zum Ausgleich von Fehlsichtigkeiten, so auch von Winkelfehlsichtigkeit (WF) und wenn möglich, von dekompensierter WF (einer Ursache von Schielen). In über 70% werden hier gute bis sehr gute Ergebnisse im Sehen erzielt, die sich durch Reduzierung von Dauerstreß auch in anderen Bereichen positiv niederschlagen. Hier kenne ich keine gleichwertige Alternative, weder in der Verhaltensoptometrie, noch in der konventionellen Schieltherapie.
Anders sähe es aus, wenn durch MKH kein Binokularstatus geschaffen bzw. stabilisiert werden kann. Dann hat jede weitere Methode, die noch Hilfe aufzeigen kann, unbedingt ihre volle Berechtigung!
Bei jedem "Training" wird der Bildlagefehler einer Fehlsichtigkeit versteckt, egal ob über funktionellem oder nur einäugig therapiertem Weg. Dies behindert jedenfalls immer den Lösungsweg über MKH zusätzlich und kann deshalb nicht parallel genutzt werden.
In manchen Fällen wird auch im Ansatz nach MKH gearbeitet, um funktionelles Sehen zu erreichen. Anschließend wird dann über die Verhaltensoptometrie der Gesamtfehler durch Training versteckt und so ein evtl. erforderlicher Eingriff am Auge umgangen. Auch hier ist die langfristige Prognose für mich fraglich, da die "Energiereserven" im Laufe des Lebens nicht gleich bleiben werden, und nur mit einem nötigen Eingriff der Winkelstellungsfehler dann als Korrektur bleibend "bildlagerichtig" kompensiert wäre.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo Conny,
auch ich habe von 1993 bis 1995 ( 2Jahre) keine Informationen durch meinen Augenarzt oder der Dame von der Sehschule bekommen. Durch Zufall bekam ich den Tipp mit der Winkelfehlsichtigkeit und meinem Sohn war geholfen. Er wurde 1998 operiert. Es werden 2-3 % aller Fälle operiert und es muss also nicht sein, dass es deiner Tochter so ergehen muss. Wenn du möchtest, teile mir deine Anschrift mit und ich sende dir kostenlos Infomaterial über Winkelffehlsichtigkeit zu. Du kannst mich auch gerne anrufen. Zum Visualtraining keiner meiner Fachberater der Selbsthilfegruppe bietet Visualtraining an.
Franziska Kubsch
Tel. 07033-42492
Selbsthilfegruppe Winkelfehlsichtigkeit
e-mail Kubschefkj@t-online.de
Am 17.3.03, 20 Uhr ist unser nächstes Treffen im Hotel Krone-Post, Am Marktplatz in 71263 Weil der Stadt. Vielleicht kannst du daran teilnehmen.
Hallo, KerstinB
freue mich wieder mal über Deine Teilnahme als Orthoptistin zu diesem Thema. Wichtig erscheint mir vorallem Dein Hinweis, prismatisch und baldmöglichst nicht mehr über Abklebetechnik zu arbeiten.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo!
Uff.....das wird ja immer komplizierter - aber auch interessanter!!!
Kerstin das ist ja das, was mich irgendwie die ganze Zeit so stutzig macht. Ich kriege gesagt, die Augen wären von der Sehschärfe her okay (die Werte habe ich heute leider nicht erfragen können, Praxis war zu), es wäre minimal. In der "Sehschule" wurde, für meine Begriffe sehr hektisch, geprüft, was Tinki erkennt. Dabei stellte sich dann raus, dass ihr "Schielauge" etwas schwächer ist, also abkleben. Rein verstandesgemäß kommt mir das unlogisch vor. Die Aussage, Tinki schielt wegen Sehschwäche, aber selbige wäre ohne Schielen absolut im Normbereich ---> ??? Wäre das Auge jetzt wirklich enorm schwach, dann würde mir das irgendwie einleuchten. Deshalb denke ich eben über einen eventuellen Zusammenhang mit der nicht unerheblichen Hirnverletzung nach.
Laut eigener Aussage sieht meine Tochter keine Doppelbilder. Sie hat kein Kopfweh, schaut hingebungsvoll ewig lange Bücher an, sieht jedes kleinst Detail, ist nicht lichtscheu und so weiter. Wie kann ich wo herausfinden, was für eine Art WF (bei der Gelegenheit was ist "dekompensierte WF"?)bei ihr überhaupt vorliegt?
Heute habe ich ihr Auge einfach mal nicht abgeklebt, wollte mal sehen, wie sie sich verhält. Und phasenweise hat sie kaum sichtbar geschielt. Ich verstehe das irgendwie alles nicht. "Schielen" ist doch ein muskuläres Problem, korrekt? Wen dem so ist, dann hat mein Tochter rein muskulär also die Möglichkeit, "parallel/grade" zu schauen. Wieso kann man kein "Muskeltrainig" machen, wenn doch angeblich nur eine superleichte Sehschwäche vorliegt? Fragen über Fragen......
Morgen kann ich hier hoffentlich die gemessenen Werte liefern. In unseren Familien gibt es übrigens keinerlei WF oder erwähnenswerte Fehlsichtigkeiten.
Liebe Grüße,
Conny
liebe Conny
Hier meldet sich erneut eine "Dame aus der Sehschule"!! Wir sind sogenannte Orthoptistinnen und haben eine 3jährige Lehre auf einer Spezialabteilung genannt "Orthoptik" (früher leider Sehschule) geniessen können!
Ich verstehe, dass eine Abdeck-Therapie immer sehr viel Fragen aufwirft! Persönlich versuche ich in der Praxis zu Beginn (und falls nötig auch später) genau zu erklären, wieso eine Therapie durchgeführt werden muss! ...ich versuche dies nun auch online
Erstens muss unterschieden werden zwischen zwei Problemen, die ihr Kind hat das Schielen UND die Sehschwäche am Schielauge!
Schielen Ob die Ursache in der Hirnverletzung liegt kann ev. sein, muss aber nicht, verschiedene Faktoren führen zu einem Schielen, eine sichere Ursache gibts nicht! ->Behandlung Die einzige dauerhafte Lösung ist eine Schieloperation, deren Zeitpunkt verschiedene Faktoren bestimmen! Falls ihr Kind neu begonnen hat zu Schielen, früher nicht sichtbar muss ev. sofort operiert werden! Wie schon eine andere Orthoptistin geschrieben hat ist dabei ein Versuch in der Augenarztpraxis mit Prismen wichtig! Unter Prismenausgleich muss das 3D-Sehen geprüft werden! Falls 3D-Sehen nachgewiesen werden kann MUSS sofort operiert werden, damit diese Zusammenarbeit der beide Augen nicht verloren geht! Falls aber kein 3D-Sehen besteht, kann auch zu einem späteren Zeitpunkt (aus kosmetischen Gründen) eine Schieloperation durchgeführt werden! -->DIESE ABKLÄRUNG IST SEHR WICHTIG!
Sehschwäche Aufgrund des Schielens ist dieses Auge vernachlässigt (ausgeschaltet) worden! Damit das Kind nicht doppelt sieht unterdrückt es dieses Schielauge! (ist angenehmer und wird automatisch gemacht) ...dieses Auge wird dann aber nicht benutzt, ihr Kind schaut nur mit einem Auge! So ergibt sich ein Ungleichgewicht und das schlechte Auge muss trainiert werden! Das einzige Training, dass es hierfür gibt ist die Abdecktherapie, die sie ja schon durchführen! Dadurch muss das schlechtere Auge schauen und lernt richtig zu sehen! Dem guten Auge schadet dies in diesem Alter nichts! Zudem wird ihr Kind ja regelmässig kontrolliert von der Dame auf der Sehschule, der Orthptistin, die merkt, wenn das gute Auge schlechter werden würde!
Ich möchte dich ermutigen, dass du die Therapie so durchführst, wie vorgeschlagen! Halbe Wachzeit scheint mir sinnvoll! Später wird diese Abdeckzeit verringert werden!
Vill power und Motivation wünsche ich dir und deinem Kind!!!
liebe grüess
beatrice
Hallo, Beatrice
besten Dank für Deine Erklärungen.
Wie Du nachgewiesen hast, hat die Sehschwäche hier als Ursache das Schielen!
Sollte der Schielfehler durch eine prismatisch gute Korrektion korrigiert werden können, wird sich die Sehschwäche abfangen lassen. Dies geschieht in jedem Fall unter binokularem Sehen günstiger, als unter der Abklebetechnik! Zudem wäre eine OP nicht so zwingend "schnell(!)" durchzuführen, da man diese OP-Dosierung über den getragenen Prismenwert sich einpendeln lassen kann.
Die Problematik stellt deshalb allein die verträgliche Dosierung von prismatischen Werten und damit auch letztlich die Dosierung einer OP dar. Hierbei hilft die Messtechnik nach MKH entscheidend weiter. Das ist unsere Erfahrung, die wir als Augenoptiker gerne bereit sind, mit Orthoptistinnen und Fachärzten der Augenheilkunde zu teilen. Zum Wohle der gemeinsamen Klienten.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Lieber Herr Mosch
...ich bin ja ebenfalls Orthoptistin und habe Ihre Bemerkung oben, die Sie an kerstin gerichtet haben ebenfalls gelesen und nicht ganz verstanden!
Sind Sie tatsächlich nicht der Meinung, dass eine Schwachsichtigkeit (in diesem Beispiel durch Schielen verusacht) durch eine Abdecktherapie (von ihnen Abklebetechnik genannt) behandelt werden muss?
beatrice-die neugierige
Lieber Herr Mosch!
Wenn in diesem Beispiel Prismen gegeben werden führt dies zwangsweise zur OP! Dies wäre ein Prismenaufbau, der zur Schiel-OP führt!
Falls aber eine OP noch nicht notwendig ist (falls das Schielen kongenital ist und kein Binokularsehen besteht unter Prismen-Ausgleich) wäre dies der falsche Weg!
Wenn das Kind bei einer Orthoptistin genau untersucht wird, kann eine OP ev. umgangen werden!
Intressant finde ich Ihre Erfahrung, dass mit Prismen eine Amblyopie behandelt werden kann! Bestenfalls kann mit Prismen Binkolarsehen ermöglicht werden, was Voraussetzung für eine symmetrische Sehentwicklung ist, aber die Schwachsichtigkeit am Schielauge ist deshalb noch nicht weg!
In unserem Beispiel kommt ausserdem ein Mikroschielen in Frage, bei dem die Netzhautkorrespondenz auch anormal ist und deshalb ein kleiner Schiel:wink:el auch nach OP bestehen bleibt (mit dazugehörender Sehschwäche auf diesem Auge) ->Eine Abdecktherapie ist deshalb sowieso notwendig und sinnvoll!
Liebe Grüsse
beatrice
Liebe Conny!
Mein Tip Fragen Sie die behandelnde Orthoptistin, ob die Augen ihres Kindes in irgendeiner Form miteinander arbeiten (3D-Sehen)! Falls jedes Auge für sich schaut können Sie beruhigt sein wegen des Schielens, ansonsten kann eine Operation kaum umgangen werden!
Liebe Grüsse
Beatrice-die Dame aus der Sehschule
Hallo zusammen!
Heute habe ich ein langes Gespräch mit unserem Augenoptiker geführt (nachdem mir die gemessenen Werte von der Arztpraxis telefonisch nicht mitgeteilt wurden). Meine Tochter hat also auf dem rechten Auge +1,5, auf dem linken +1,25. Abgeklebt wird das rechte Auge. Der Optiker interessierte sich für unsere Geschichte und riet mir dann, da ihm einige Dinge in sich nicht schlüssig vorkamen, abschließend, Kathinka in der Augenklinik vorzustellen (Heidelberg), um genau herauszufinden, was da nicht so ist, wie es sein soll. Parallel dazu solle ich aber noch die Meinung eines anderen Augenarztes in der Umgebung einholen.
Eines muss ich hier jetzt doch noch mal kurz fragen wie läuft denn so eine OP ab? Als absoluter Laie kann ich es mir überhaupt nicht vorstellen, wie mal an die Augenmuskeln herankommt.....Kommt es denn niemals vor, dass ein Mensch ohne OP nicht mehr schielt?? Sie kann ihre Augen "just for fun" verdrehen, dass einem die Haare zu Berge stehen - ist da eine willentliche Steuerung (per Training?) nicht möglich?
Weiterhin vielen Dank für alle Antworten!!!
Hallo, Beatrice
ich komme auf Deine Fragen zurück. Bitte um etwas Geduld.
Hallo, Conny
Weißt Du etwas über die Sehschärfe Deiner Tochter? Sie wäre viel wichtiger, als die Glasstärke in der Brille!
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Liebe Conny!
Bei einer Schieloperation werden die Muskeln durch die Bindehaut (weisses im Auge) erreicht, verkürzt oder verlängert, dabei wird der Augapfel selbst nicht verletzt! NAch der Operation bleibt ein gerötetes Auge zurück, ansonsten ist es kein grosser Eingriff (in der Schweiz 2 Nächte im Spital)!
Willentlich kann das Auge nur gegen die Nase verdreht werden, nach aussen kann dies beim besten Willen nicht funktionieren, deshalb kann ihr Kind das Schielen nicht selbst korrigieren!
Ich hoffe dir mit meinen Angaben gedient zu haben!
Schlägt dein Augenarzt denn eine Schiel-OP baldmöglichst vor?
beatrice
Hallo!
Die Sehschärfe kann ich leider erst nächsten Freitag bei dem Sehschulen-Termin erfragen. Soviel vorab man merkt keinerlei Unsicherheiten bei keinem der Augen, ob mit oder ohne Brille, abgeklebt oder nicht, ob sie ein Auge oder beide benutzt. Mensch-Ärger-Dich/winzige Steckspiele sind ebenso problemlos wie das Erkennen eines kleinen Wetterhahnes auf der weit entfernten Kirchturmspitze. Aber die offiziellen "Werte" werde ich auf jeden Fall noch liefern!
Die Augenärztin hat lediglich die Brille und den Besuch in der Sehschule verordnet, mehr erfuhr ich von ihr nicht. Das würde in der Sehschule alles geklärt werden. Dort wurde das Abkleben und weitere Kontrolle in 4 Wochen angeordnet, kommentarlos. Wie gesagt, die Orthoptistin steht dort scheinbar unter wahnsinnigem Zeitdruck, das geht alles ruck zuck. Ich weiß also genaugenommen gar nichts, hatte auch ehrlich keine Gelegenheit, weiter zu fragen. Habe es probiert, aber erfolglos. Dazu kam halt, dass ich null Ahnung von der ganzen Materie hatte. Nächsten Freitag ist das anders, jetzt weiß ich, dass es mit "mal abkleben und in 4 Wochen wiederkommen" eben nicht getan ist.
Was ist mit den Kindern, die nicht operiert werden müssen? Das Schielen hört also nicht auf (obwohl ich es ehrlich gesagt immer noch nicht so ganz verstehe, sorry.....Tinki ist in der "Bewegungsfreiheit" ihrer beider Augen absolut nicht eingeschränkt. Sie kann beim Sehen ihr "Schielauge" auch in den äußeren Winkel drehen.), aber die Sehfähigkeit leidet trotzdem dauerhaft nicht?
Danke für eure Hilfe!
Conny.
Hallo, Conny
ich hatte gedacht, der Augenoptiker hätte vielleicht die Sehschärfe der Tochter festgestellt (ideal mit und ohne Brille!), dass wäre schon wichtig und für weitere Betrachtungen und hier sehr interessant.
Hallo, Beatrice
Entschuldigung für die "Abklebetechnik", ehrlich gesagt, dieser Ausdruck hat sich bei mir so eingeprägt, ich weiß nicht woher er stammt, ich werde darauf achten ihn nicht mehr zu benutzen. Danke für den Hinweis!
Gerne komme ich auf die gestellten Fragen zurück.
Die Abdecktherapie, so habe ich es von einem Augenarzt gelernt, ist jedenfalls hilfreich(!), wenn sie
a) mit intensiver Nutzung (Beispiel Nach Alter des Kindes Dosierung an gleichviel Tagen, -ein bis zwei Tage freies Sehen- und Wiederholung bis es zu keiner weiteren Visusverbesserung kommt.)
b) im Falle der Stagnatation der erreichten Visusstufe -Abbruch der Abdecktherapie- und Fortführung über Prismenausgleich.
c) Außerdem immer, wenn kein Binokularsehen erreicht werden kann.
Da ich als Augenoptiker nicht selbst therapiere, habe ich hier leider keine eigene praktische Erfahrung! Allerdings habe ich mir erlaubt, vereinzelt Kinder bei der Abdecktherapie zu beobachten. Bei Interesse der Eltern und nach eigenen erfolgversprechenden Testen mit der MKH, wurden Kinder von mir zu versierten Fachärzten der MKH weiter vermittelt und auch versorgt.
Wesentlich ist jetzt erstmal der Hinweis, dass es keine MKH Anwendung z.B. bei kongenitalem Schielen geben kann! Im Unterschied zu Ihren Prismenmessungen aufgrund von Winkelabweichungen des Auges (z.B. Maddox), wird von uns nur der beidäugig verschmelzbare zentrale Sinneseindruck zur Messung herangezogen. Hier liegt eine wichtige und wesentliche Einschränkung unserer Tätigkeit als Augenoptiker!
Für Sie als Orthoptistin gestatte ich mir aber den Hinweis, das Ihre Möglichkeiten bei Kenntnis und Nutzung der MKH über meine Berufsgrenzen hinausgingen! Es gibt eindeutige Hinweise darauf, das auch echte Schieler über die Nutzung von Testen mit positiver Polarisation, wie sie die MKH nutzt, sensibler angegangen werden können, als beispielsweise über Lichtschweifgläser die ja gewollt keine Teilfusion zulassen. Dies kann in Einzelfällen auch zu sehr positiven Entwicklungen führen.
Ja(!), es gibt eindeutig statt jahrelanger Abdecktherapie sehr positive Erfahrungen mit dem frühen prismatischen Ausgleich durch die Brille. Voraussetzung ist dabei immer erreichbares(!) Binokularsehen. Dabei ist deren Qualität und auch der Visus des Einzelauges oft dann steigerbar, wenn organisch keine Defekte vorliegen. Hierzu habe ich sehr schöne eigene Fallbeispiele erleben können. Visussteigerungen von 60 bis 80% am Einzelauge wurden von mir selbst beobachtet.
Gerne weise ich auf die Schrift des verstorbenen Prof. Ivar Lie und Alf Opheim, übersetzt von Dr. med. David Pestalozzi hin
"Von der Möglichkeit bei Frühschielern normales Binokularsehen zu erreichen"
Eine andere Arbeit von Frau Dr. med. Petra Schwarz / Berlin mit dem Thema "Penalisation und Prismen" möchte ich erwähnen. An drei Beispielen verdeutlicht Sie, wie nach 7 Monaten, 5 Jahren und einmal erst nach 10 Jahren Prismenkorrektion volle Sehleistung und unverzögerte Stereopsis vorlagen.
"Hemmungen" und "Unterdrückungen" legen sich auf die zentral abbildenden Netzhautareale, weil bizentrales Sehen gestört ist (Vergleichbar einem Arm in Gips, der seine Funktionen sehr schnell einbüßt). Werden die Hindernisse beseitigt, können sich früh gebildete Korrespondenzen regenerieren und wieder abrufbar werden. Das ist kein Hokos-Pokos. Gerade Ihr Satz "Wenn in diesem Beispiel Prismen gegeben werden führt dies zwangsweise zur OP! Dies wäre ein Prismenaufbau, der zur Schiel-OP führt!", zeigt eindeutig, dass Sie diese positiven Entwicklungen i.d.R. leider nicht vermuten. Hier fehlt Ihnen (Sie gestatten) die Kenntnis und das Wissen, welches durch die Anwendung der MKH unweigerlich entsteht und wächst. Wohlgemerkt, es ist keine Wunderwaffe und kommt auch an Grenzen, aber bestehende Möglichkeiten weiten sich auf. Wer wagt es, über vierzig Jahre Erfahrung von namhaften Personen (z.B. Prof. Dr. med. Brückner / Basel) selber anzuwenden und zum Wohle seiner Klienten mit zu nutzen.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
fassen wir einmal zusammen. Tochter hat im frühkindlk. Alter eine Hirnblutung durchgemacht. Im zeitlichen Zusammenhang ist kein deutliches Schielen aufgetaucht. Die grob- und feinm. Entwicklung verläuft bis heute normal. Im 5. Lebensjahr fängt sie vermehrt an zu schielen, z.Tl. auch bewußt
verstärkend, jedoch alles ohne Doppelbildwahrnehmung.
Die Übersichtigkeit ist minimal und praktisch seitengleich. Die Sehschärfe ist an einem Auge etwas vermindert.
Es ist jetzt zu klären
1. Ist die Fixation auf dem schlechter
sehenden Auge zentral?
2. Besteht normale Zusammenarbeit (für Fachleute bizentral oder mit normaler Netzhautkorrespondenz) auch ohne Schiel:wink:elausgleich (mit Prismen)oder nur mit Prismenausgleich des Schiel:wink:els oder
gar nicht?
3. Wie gut ist das räumliche Sehen in Ferne und Nähe mit und ohne Schiel:wink:elausgleich durch Prismen?
4. Gibt es dezente Hinweise auf Augenmuskellähmungen als kompensierte Folge der Hirnblutung?
Vermutlich besteht hier ein Mikrostrabismus auf dem schlechter sehenden Auge, dessen Festigkeit durch Prismenkorrektion auf den objektiven Winkel getestet werden kann, so wie H.-J. Haase das sehr gut in seinem Buch beschreibt.
Und dieses Mikroschielen wird nur ein kleiner Teil des gesamten vorhandenen, aber oft kompensierten Innenschielens sein.
Wenn es gelingt, hier mit Prismengläsern eine bizentrale Abbildung zu erreichen, dann wird diese Korrektion auch die Sehschwäche verbessern können (Nur dann, denn andernfalls wird nur auf den Mikroanomalie:wink:el korrigiert und das hat keine positive Auswikung auf die Sehschwäche). Aber letzte Korrektion ist auch nicht sinnvoll, da hier keinerlei Beschwerden und Sehstörungen beschrieben werden.
Alternativ können die Fachfrauen für das sichtbare Schielen - jedoch belastender für Eltern und Kind, aber einfacher für die Fachfrauen - auch durch kurzzeitiges "Zukleben" (Okklusionstherapie) des besseren Auges herauszufinden versuchen, ob sich aus dem Mikroschielen eine bizentrale Abbildung machen läßt.
Auch hier in den Tiefen Österreichs ist es leider ein Problem für die Mütter, dass hoffentlich nur mangels Zeit in der Sehschule nicht so geführt und aufgekärt wird, dass der Sinn der einzelnen Maßnahmen einigermaßen verstehen werden kann.
Viele Grüße
Erich
Lieber Herr Mosch!
Ihre Ausführungen sind sehr intressant, danke!
...noch besser wäre mir der Ausdruck "Okklusionstherapie"...aber egal! ...
Was meinen Sie damit wenn Sie schreiben, ich könnte als Orthoptistin am Pola-Test Schieler "sensibler" angehen?
Bei Patienten mit manifestem Schielen scheinen wir uns in der Therapie ja einig zu sein...
Der Unterschied liegt ja bei Patienten, bei denen Binokularsehen erreicht werden kann! Wir beide führen einen Ausgleich mit Prismen durch! Sie verordnen die Prismen und verfolgend anschliessend die Sehschärfe, die durch die wieder erlangte Beidäugigkeit ansteigen kann und was machen wir? Operieren, anstatt Prismenbrille und anschliessend Okklusionstherapie zur Unterstützung des schlechteren Auges! (Bei Binokularsehen okkludiere ich täglich einige Stunden, nicht tageweise...dabei kontrolliere ich regelmässig das Binkularsehen!) Ich verstehe hier nicht ganz, wieso eine Therapie nicht sinnvoll ist! Falsch ist sie sicher nicht und ohne Therapie ist die Chance, dass sich das schlechtere Auge wieder erholt sicher kleiner, als mit! Oder sehen Sie dies nicht so?
Zu ihrem letzten Abschnitt! Ich glaube Ihnen sehr gerne, dass unter Prismenausgleich auch Patienten Binokularsehen erreichen, bei denen es man nicht gedacht hätte! ...die schon von ganz klein auf schielten!
Diese Erfahrung haben wir durch Schiel-op's häufig gemacht! ...auch Kinder, die schon lange schielten, hatten häufig nach OP positives Binokularsehen in kleinem Schiel:wink:el! Auch hier wieder zwei unterschiedliche Wege zum gleichen Ziel!
Werden dann die Kinder mit z.B. dekompensiertem Mikrostrabismus jahrelang mit Prismenbrille durch die Welt wandern? oder operieren Sie dann die auch mal?
Liebe Grüsse
Beatrice
Verehrte beatrice,
in felix austria wird der Begriff "Amblyopiebehandlung" empfohlen und ist damit doch viel umfassender; wohingegen die Okklusionsbehandlung nur eine von vielen Möglichkeiten dieser ist.
Wenn Sie den Begriff Binokularsehen benutzen, dann sollten Sie im Sinne besserer Verständlichkeit viel genauer sein.
Denn (normales) BS erfordert zunächst unbedingt bizentrale Abbildung; und die besteht bei dem von Ihnen erwähnten Mikrostrabismus sicher nicht. Vielleicht schreiben Sie Ihre Antwort nochmals neu...?
Es gehört demnach eine ganze Serie von weiteren Angaben, die das jeweilige von Ihnen oder anderen gemeinte BS genauer beschreibt.
Nur wenn wir fachlich richtig diskutieren, werden wir uns auch eines Tages gegenseitig akzeptieren und verständigen können.
Ihre Bemerkungen über die Anwendung von Prismen, Operationen und Amblyopiebehandlung
muß nach Art des jeweiligen Stellungsfehlers differenziert werden, sonst endet alles in einem niemanden nützenden aneinander Vorbeireden.
Und dabei wissen Sie es doch eigentlich besser (sogar beim normosensorischen Spätschielen empfiehlt z.B. der von Ihnen geschätzte de Decker erst einmal die Prismenkorrektion und dann die Operation).
Warum sollte dann bei anderen Schielformen, sofern technisch möglich, nicht erst mit Prismen der Schiel:wink:el stabilisiert (gesichert) werden und danach mit besserem Erfolg, als dies seit vielen Jahrzehnten wohl auch an Deutschlands Schielabteilungen geschieht, operiert werden?
Sie werden es wissen, aber nicht öffentlich zugeben können, auch hier in Österreich ist die Genauigkeit der Schieloperationen sehr schlecht und zu viele Nachoperationen sind
notwendig, die mit vorheriger Prismenkorrektion hätten verhindert werden können. (Ich bin Augenoptiker und arbeiten in einer Augenarztpraxis mit Sehschule.)
Damit bekommen Sie auch den Hauptgrund, d.h. unsere Motivation, um beim sichtbaren Schielen immer wieder die Diskussion mit Ihnen, die ja eigentlich die Behandler vom maifesten Strabismus sein sollten, zu suchen, um zu verstehen, warum Sie etwas so und nicht anders machen. Wir haben aus unserem Wissen um die Prismen-Korrektion der latenten Stellungsfehler (um die es hier im Forum eigentlich gehen sollte) als entsprechend augebildete Augenoptiker viele Vorschläge, auf die Sie leider selten eingehen oder ausweichen.
Aber das ist Ihr gutes Recht, denn der manifeste Strabismus gehört nun einmal in Ihr Gebiet.
Für die latenten Stellungsfehler jedoch sind
zunächst Augenoptiker zuständig und dazu bedarf es keinerlei Diskussion mit Ihnen, wenn nicht aus dem Grunde, weil Sie Ihren Wissenstand vergrößern möchten. Wenn Sie dies möchten, sind weitere Diskussionen fruchtbar; ansonsten werde ich es, nicht so konsequent wie der Schweizer Kollege Hartlinger halten, und mich zumindest aus ähnlichen Diskussionen und Kompetenzgerangel
heraushalten.
Letztlich sollte dieses Forum doch den Hilfebedürftigen qualifizierten Rat geben und nicht zum Gequatsche oder berufspolitischen Zwist ausufern.
Also bitte ich um entsprechende (WEB-)Disziplin.
Viele Grüße
Erich
Hallo Erich!
Da bin ich nun doch etwas erstaunt über ihre Antwort. Insbesondere über die letzten Sätze! Bisher habe ich angenommen, Meinungen hier platzieren zu dürfen! Im Forum "www.kinderaugen-heilkunde.de" dieser homepage wird die Frage gestellt, warum sich nicht häufiger Orthoptistinnen oder Augenärzte zu wort melden! Ich denke, genau deshalb, weil sie sich nur melden sollten, wenn Sie (wie von Ihnen verlangt) Intresse zeigen an ihren Behandlungsmöglichkeiten....wenn sie sich fortbilden möchten! Ich hingegegen intressiere mich zwar für ihre Meinung möchte aber auch unsere Seite erläutern und merke, dass dies auch bei einigen Personen gelingt! Wenn Sie aber ihren Patienten, Kunden oder was auch immer auf dieser Homepage nur IHRE Meinung und IHRE Behandlungsmöglichkeiten weitergeben möchten melden Sie dies bitte nochmals deutlich!
Aufgrund ihrer Aufforderung meinen Text neu zu formulieren gehe ich davon aus, dass tatsächlich eine auseinanderdriftende Ausbildung stattgefunden habe! Binkokularsehen nennen wir tatsächlich die beidäugige Zusammenarbeit, die auch besteht bei einem Mikrostrabismus! ...ist übriegens sogar Kennzeichen für diese spezielle Schielform! (Positiver Bagolini-Test mit Einstellbewegugn des Schielauges bei monolateralem Covertest) ...wohlbemerkt keine Stereopsis! ...aber bei dieser Schielform gibts viele Ausnahmen...so z.B. auch zentrale Fixation bds.!!!
Ich könnte jetzt noch nachhaken und mir von Ihnen erklären lassen, wieso sie die beidäugige Zusammenarbeit bei einem Mikrostrabismus NICHT als Binokularsehen bezeichnen! ...aber ich weiss nicht wie sinnvoll dies Ihnen erscheint! 2 Ausbildungen, 2 Meinungen 1 Forum!
Bitte melden Sie sich, wenn Sie noch etwas beifügen wollen!
Ansonsten werde ich mich noch einige Male im Forum melden...oder zumindest vorbeischauen...jenachdem, was erlaubt ist!
Liebe Grüsse!
Beatrice
Ach, ja noch etwas zu den Prismen vor einer Operation!
Wir geben den Patienten natürlich vor einer Operation auch Prismen! ...normalerweise dauert ein Prismenaufbau einige Monate damit der grösstmöglichste Schiel:wink:el operiert werden kann!! Zu ihrer verallgemeinerten Bemerkung über Schieloperationen, die nicht das erwartete Ergebnis bringen!
3 Jahre Ausbildung am Basler Universitätsspital mit wöchentlichen Operationen zeigten sehr gute Resultate! ..leider sind Augenmuskeln aber indiviuell bei jedem Patienten und es kann, nachdem nach Prismenaufbau immer der grösstmögliche Winkel operiert wurde trotzdem zu einer 2.OP kommen, ist wohl physiologisch und das wissen Sie genau so gut, wie ich!
beatrice
Puuh- mir schießen tausend Gedanken durch den Kopf, wie antwortet man, damit der Laie und normale Leser dem Ganzen noch einen Gewinn abringen kann. Laßt mir etwas Zeit. Und arbeitet bitte mit an diesem hohen Ziel!
Ich denke, das bleibt unser aller gemeinsame Aufgabe hier!
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo, da bin ich wieder!
Leute, bitte streitet euch doch nicht so, die Zeiten sind kriegerisch genug, da sollte man - grade für eine so gute Sache - doch versuchen, Schulterschluß zu wahren. Das ist für alle Beteiligten das Effektivste - oder nicht?! Sorry, dass ich mich da jetzt in die "Fachgespräche" so einmische, aber erstens ist mir persönlich damit nicht geholfen, und zweitens lag es mir sicher nicht im Sinn, dass sich wegen mir Leute in die Wolle kriegen. Peace!!!
So, jetzt also die neusten Fakten aus der Sehschule Kathinka hat auf beiden Augen eine Sehkraft von 90-100%. Schielen wegen Sehschwäche also ausgeschlossen, richtig? "Winkelfehlsichtigkeit" ist für die Dame ein total veralteter, allgemeiner Begriff für Schielen (ich :grin:ste still in mich hinein). Die weiteren Auskünfte, die ich erhielt, sind nicht weiter erwähnenswert.
Nach intensivster Studien von verschiedener Literatur und Internet (- platzt so langsam mein Kopf, davon abgesehen....-) habe ich mir inzwischen ein recht ansehliches Backgroundwissen angeeignet und verstehe so langsam auch ein bissel was von dem hier geläufigen "Fachchinesisch". Meine Gedanken, die ich hier zur Diskussion stellen möchte 1. kann es sein, dass Kathinka "nur" eine heftige WF hat, die bisher kompensiert wurde, jetzt aber immer mehr überhand nimmt? Einige Zeichen sprechen dafür.... 2. Ich las den Artikel"Neurophysiologische Entwicklungsaspekte des Sehens" von E. Friedrichs. Diesen Ausführungen nach könnte sehr wohl ein direkter Zusammenhang zu Kathinkas Schädel/Hirn-OP bestehen, oder aber auch zur Geburt selbst ("Zangengeburt mit vaginaler OP" - klingt ja entsetzlich. Das steht allerdings meinen Recherchen nach in keinem Zusammenhang mit der Hirnblutung. Wenigstens was....).
Ich freue mich auf weitere Beiträge, Danke euch allen und vor allem Franziska von der selbsthilfegruppe!!!!
Liebe Grüße,
Conny
Hallo Conny,
als ebenfalls betroffene Mutter würde ich Dir instinktiv auf Dein erste Frage mit "JA" antworten. Und zwar, weil mein Sohn ebenfalls erst mit ca. 5 Jahren zu schielen anfing und zwar nach außen (vorher war es eher nach innen, Okklusionstherapie haben wir auch hinter uns). Er kann dies auch sehr bewussst tun (manche sagen, man kann nicht willentlich nach außen schielen - er KANN ES). Der AA sagt, er hat Stereosehen und wird auch nicht mehr an Sehkraft einbüßen. Für die leichte Übersichtigkeit empfielt er eine Brille für die Schule. Eine Messung nach MKH im vorletzten Jahr ergab dann eine nicht unerhebliche Winkelfehlsichtigkeit, die mit 9 Prismen anfing dann von 16 auf 30 ging und dann hörten wir auf mit dem Messen, weil er die Prismenbrille nicht toleriert. Ich warte jetzt auf einen Termin bei Dr. Wulff in Berlin, denn die Winkelfehlsichtigkeit meines Sohnes ist wohl zu extrem. Selbst der Optiker hat gesagt, dass die 30 Prismen noch lange nicht das Ende der Fahnenstange seien und er jede weitere Behandlung ohne ärztliche Unterstützung ablehnt.
Ich hoffe für Dich und Deine Tochter, dass ihr da weiter kommt - es ist ja alles sooo wichtig für die Schule später. Mein Sohn hat im Moment echt zu kämpfen, weil er einfach zu langsam mit allem ist. Er schaut nur noch aus dem Fenster, um die Augen zu entspannen und von den Dauerkpofschmerzen etwas erlöst zu werden. Diagnose des Arztes ADS. Und so geht das munter weiter mit den Diagnosen, ich hoffe, Dir kann bald geholfen werden, ehe die Einschulung ist.
Ich drücke Dir die Daumen - bleib am Ball!
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Hallo, Conny
wenn die Sehschärfe R/L gleich ist, ein Prozess irgendeiner Art im Kopf ausgeschlossen werden kann, liegt ein prismatischer Ausgleich jetzt sehr nahe und sollte von einer versierten MKH-Person ausgeführt werden. Im Falle eines jetzt offensichtlichen Schielens (dekompensierte WF?!) wäre man als Augenoptiker aus dem berufspolitischen Schneider, wenn dies ein Facharzt für Augenheilkunde übernehmen würde. Sollte eine Messung Binokularsehen unter Prismenausgleich wiederherstellen, gibt es auch Augenoptiker, die sich des Kindes annehmen würden.
Meine Frage an die Orthoptistinnen, was für einen Sinn macht hier die Occlusionstherapie?
Welchen OP-Wert nimmt man an, und nach welchem Messverfahren, wenn man hier auf einen vorhergehenden Prismentrageversuch (wie von uns empfohlen, nach MKH) verzichtet? Sie wissen um die differierenden Resultate anderer Verfahren. Was ist, wenn der Winkel sich zur OP als zu gering darstellt oder schwankend ist? Das meinte ich übrigens mit "sensibler"! Aber das nehmen Sie mir ja nicht ab.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Antwort von Orthoptistin
Primär würde ich hier auch das dekompensierte Schielen behandeln! Wie oben schon beschrieben, durch Prismenausgleich und Aufbau (damit der volle Schiel:wink:el eruirt werden kann)! Während des Prismenaufbaus vor dieser Operation würde ich keine Amblyopie-Therapie durchführen!
Ich denke übriegens, dass ein normosensorisches Spätschielen besteht, aufgrund der symmetrischen Sehschärfe bds.!
Dies sollte nun dringend behandelt werden!
Liebe Grüsse!
beatrice
Hallo, Beatrice
nun solltest Du nur noch "MKH" kennen! Danke, für Deine konstruktive Mitarbeit!
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo Beatrice!
Was ist denn normosensorisches Spätschielen???
Gruß,
Conny
Hallo liebe Gemeinde,
zunächst ein großes Danke schön von meiner Seite !
Wie häufig im Leben gibt es unterschiedliche Ansichten & Vorgehensweisen.
Doch wenn ich die letzten Einträge lese sind wir doch bei einer ähnlichen BEHANDLUNGSMETHODE angekommen - dem PRISMENAUSGLEICH. Laienhaft fasse ich es so zusammen
Die einen nennen es
- normosensorisches Spätschielen / dekompensierte Schielen (BEatrice)
die anderen
- dekompensierte WF (Herr Morsch) / Erich?
Kurz nachgefragt
Beatrice, bei Dir würde Tinki eine Prismenbrille bekommen und danach die OP folgen, oder?
Herr Morsch, Ihrer Meinung nach würde Tinki eine Prismenbrille bekommen. und dann? Für immer Brille oder auch irgendwann eine OP.
An alle wo ist nun aus der Sicht des Kindes der Unterschied? Mir scheint ihr kommt jetzt zu dem gleichen Ergebnis (durch Ferndiagnose - unverbindlich) was ja irgendwie erfreulich ist, da nicht mehr so verwirrend.
Könntet ihr mich und Conny jetzt noch kurz aufklären (in verständlicher Form) wo ihr Euch jetzt noch unterscheidet - ausser in der "Begrifflichkeit".
Mag sein, dass ich den Wald vor Bäumen nicht mehr sehe. Entschuldigt dies bitte !
Vielen Dank für Eure Mühen !
P.S Wir würden demnächst auch gerne ein neues Forum zu unserem Yannik eröffnen. Er ist in der Schule und hat Grafomotorische Probleme (schon im voraus Dank für Eure Beiträge) !
Grüße,
Thomas
Herr MOSCH,
entschuldigen Sie bitte meine "Typos" in meinem Beitrag!
Gruß,
Thomas
Liebe Conny!
Sorry, für die Fach-Begriffe!
Normosensorisches Spätschielen ist der Fachbegriff für ein Schielen, das typischerweise im Alter von 2-4 Jahren entsteht! Vorher bestand Parallelstand der Augen! Durch das plötzliche Schielen eines Auges entfällt das binokulare (beidäugige) Sehen! ...weshalb dieses Schielen behandelt werden muss! Ansonsten geht die Beidäugigkeit verloren und das Schielauge sieht nach und nach schlechter! Die Entwicklung der Sehschärfe findet hauptsächlich bis zum Alter von 6 Jahren statt, weshalb in dieser Zeit die Behandlung sehr wichtig ist! Wenn also ihr Kind schielt wird dieses Auge augeschaltet, nicht gebraucht (normale Reaktion des Gehirns das Kind würde ansonsten doppelt sehen)! Deshalb kann eine "Sehschwäche" (Amblyopie) entstehen!
Tatsache ist nun aber, dass ihr Kind eine symmetrische Sehschärfe aufweist! Deshalb nehme ich an, dass ursprünglich Parallelstand bestand. Kein Auge wurde bisher vernachlässigt! Dies sind eigentlich sehr gute Prognosen!
Eine Schieloperation kann jedoch nicht umgangen werden! Davor wird sicher mit Prismen der Schiel:wink:el ausgeglichen werden und die Prismenanzahl grösstmöglich erhöht werden, damit ein grosser Schiel:wink:el operiert werden kann!
Habe ich ihre Frage beantwortet?
Übriegens, mir scheint auch, als ob es ähliche Wege der Behandlung, zumindest bei diesem Kind gibt!
..und ich schliesse mich der Frage an, ob ihr Optiker dieses Kind nicht so-oder-so später auch zur Schieloperation schickt?!
Liebe Grüsse
beatrice
Hallo, Conny und Thomas
so wie es aussieht, stimmt man in der Behandlungstechnik überein.
"Prismenausgleich ist erforderlich" Das ist in diesem Fall erstmal bemerkenswert und deshalb wohl auch eindeutig.
Die Messtechnik nach "MKH" ist in der Medizin z.Zt. wenig verbreitet. Im Unterschied zu fast allen anderen Messverfahren, ist die Trennung der Seheindrücke rechts/links nicht total, sondern durch gewolltermaßen integrierte Fixationsbrücken für beide Augen (zentral und periphere) wird jedes Testbild zu einer Tendenzaussage, ohne Aussage über die absolute Fehlergröße!
Es zeigen sich im Verlauf der Messung oft andere Endwerte, als bei den medizinisch üblichen Verfahren, was dazu führt, dass in diesem Verfahren ungeschulte, befremdet reagieren.
Uns Augenoptikern muss es um verträgliche Korrektionslösungen (Brillen) gehen, dies wird mit der Messtechnik nach MKH in unübertroffener Qualität und Quantität erreicht. Das auch die Sicherheit für eine evtl. später notwendige Schiel-OP von einer solchen vorhergehenden längerfristigen Stabilisierung im Sehen profitiert, ist sicher leicht ableitbar.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Herr Mosch, danke für Ihre umfassenden Antworten (auch zum Thema "2 Lager..." !!!
Beatrice, danke auch für Deine Hilfe !
Ich fasse diesen Fall und die Behandlungsmethode nochmals kurz zusammen.
1. Die MKH Methode führt nicht zwangsläufig zur OP -> ZITAT "...verträgliche Korrektionslösungen (Brillen)"
2. Die med. Methode bereitet auf die OP vor.
3. Beide "Lager" schlagen zunächst einen Prismenausgleich vor - die Ergebnisse MKH - med. Messung sind wohl unterschiedlich. Soll heissen es werden andere Prismengläser in der Brille eingesetzt.
4. Je nach Methode könnte die (mögliche / notwendige ) OP erfolgreicher verlaufen, da durch die einen Prismen ja ein besserer / größerer Schiel:wink:el erreicht wird und somit die Gefahr einer Folge-OP minimiert wird.
5. Wir müssen uns nun entscheiden, wem wir jetzt das Ermitteln der Prismen überlassen.
Danke nochmal für Eure gutgemeinte Hilfe. Wir halten Euch auf dem Laufenden !
Gruß,
Thomas
Hallo, Conny und Thomas
Sie haben die Punkte gut zusammengefasst.
Zu Punkt 4)
Mit der Prismenkorrektion soll Schielen (nach MKH) abgefangen und in möglichst ideales bizentrales Binokularsehen überführt werden. Nicht ein möglichst hoher, sondern ein möglichst langzeitstabiler Wert wird durch die Messung ermittelt. Evtl. wird eine solche Stabilisierung des Sehens erst nach mehreren Korrektionsschritten ermöglicht! Gelingt dies aber grundsätzlich, wird eine Schiel-Op nicht mehr zwingend notwendig. Nur bei höheren Werten aus kosmetischen Gründen (Dicke der Gläser, Gewicht), bzw. bei sehr hohen Werten, als Einleitungs-OP.
Diese Sensibilität der Messtechnik nach MKH fehlt anderen Messverfahren! Deshalb werden diese oft nur zur Festlegung vom "momentanen" Schiel:wink:el benutzt, und dann wird geschnitten. Das erreichte oder auch nicht erreichte Binokularsehen wird hier oft erst nach der OP im Ergebnis genauer festgehalten.
Sollten Sie sich für MKH entscheiden, lassen Sie bitte nur einen erfahrenen MKH-ler an die Messung Ihrer Tochter. Evtl. kontakten Sie mich, oder Frau Kubsch (Selbsthilfegruppe WF) vorher telefonisch. Wir geben Ihnen gerne noch persönliche Infos.
Gelänge eine Rückführung zum Binokularsehen bei Ihrer Tochter nicht, bleiben Ihnen alle weiteren üblichen medizinischen Massnahmen.
2. Update
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo!
Wir haben nächste Woche einen Termin für eine umfassende Untersuchung bei Hernn Weiler in Knittlingen. Von Frau Kubsch weiß ich, dass er quasi zu einem 3. Lager gehört, da er auch Visualtherapie anbietet. Uns kommt es jetzt erst einmal auf genaue Werte an, damit wir wissen, womit wir es zu tun haben, danach werden wir weiter entscheiden. In unserer Nachbarstadt bietet Optik Billmeier wohl auch MKH an, leider aber erst für "Große", die sicher die Zahlen und Buchstaben kennen. Wir sind aus dem Raum Heidelberg, falls uns jemand einen Tipp oder Erfahrungen mitteilen kann (auch für einen "aufgeschlossenen" Augenarzt), freuen wir uns natürlich! Der einzige Augenarzt, der mir von Optik Billmeier genannt wurde, ist Dr. Lorch in Metzingen. Ziemlich weit weg, vielleicht gibt es ja ein Alternative in unserer Region? Wie Thomas schon schrieb, wir werden weiter berichten! Und vielen Dank für die vielen Infos!
Liebe Grüße,
Conny
Hallo, Conny
ich bin der Meinung, Sie sollten jetzt dem Kollegen Herrn Weiler Ihr Vertrauen schenken. Er kennt die Messtechnik der MKH und er wird versuchen, das entgleiste System wieder zu koppeln. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass es von Vorteil ist, zumindest einige Zahlen sicher zu beherrschen. (Die 6 und die 9 wird oft noch verwechselt, das macht aber nichts aus). Aber über die Zahlen kann oft "lobend" Vertrauen zum Kind geschaffen werden. Es sind auch Zeichen, die schnell einen Visus, bei immerhin 10 Variablen testen lassen.
Nicht jeder Kollege verfügt über die Teste "LEA HYVÄRINEN", die ich nur jedem ans Herz legen kann, der sich mit Vorschulkindern beschäftigt. Ich habe mir hierzu, den von Oculus vertriebenen Kindertest "H-TEST" mit den LEA-Symbolen umgerüstet. Sicher ein Tip für alle, die mit Kindern arbeiten!
Übrigens, gibt es auch in Heppenheim eine sehr angagierte Kollegin, die sich mit Kindern beschäftigt. Ich möchte aber über das Forum keine einzelnen Namen benennen.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo!
So, zurück vom Optometristen! Hier die neuen Fakten über Kathinka
MKH-Messung war nicht möglich, bei Kathinka liegt definitif KEIN binokluares Sehen vor. Ihre Sehschärfe liegt bei beiden Augen über 80%. Vom Abkleben wurde abgeraten, da dem Gehirn so nur noch verstärkter "suggeriert" würde, nur einäugig zu sehen (was im Falle von evtl. doch binokularem Sehen in früherer Zeit und/oder jetzigem wechselseitigen Sehen auch kontraproduktiv wäre). Prismen kommen nicht in Frage, da sie 1. nicht korrekt bestimmt werden können und 2. irrsinnig dick wären.
Wir tendieren im Moment dazu, das Visualtrainig zu probieren. Wenn es gelingt, dem Gehirn "beizubringen", die Bilder von beiden Augen anzunehmen, wäre das Problem (hoffentlich) gelöst. Denn die Augen funktionieren, wie gesagt, wenn sie unabhängig voneinander eingesetzt werden, jedes für sich perfekt. Wir müssen die neuen Infos jetzt aber trotzdem erst noch einmal in Ruhe verarbeiten und sind auch wieder sehr gespannt, was Ihr alle kommentieren werdet! Ein Augenarzttermin Anfang April steht auch noch an, allerdings (laut der Orthoptistin) eigentlich "nur" wegen der Überweisung in die Klinik um dort weiter zu sehen bzw. evtl. zu operieren. Aber erstmal abwarten!
Viele Grüße,
Conny
Hallo, Conny
das kein Binokularsehen vorliegt, wußten wir bereits von Anfang an!
Der Besuch war scheinbar nicht hilfreich.
Noch sehe ich allerdings die Abklärung als völlig offen an! Evtl. später mehr dazu.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo, Conny
Einige Erfahrungen im und aus dem Grenzbereich der MKH-Messtechnik!
Zwei Vorbemerkungen
1) Wenn es keine gute Kommunikation bzw. Mitarbeit in einer optometrischen Beratung/Messung gibt,, kann dies auf beiden Seiten liegen(!), ein negatives Resultat ist dann oft vorprogrammiert und sagt leider nichts aus!
2) In der Schieldiagnostik wird einerseits immer der „objektive Schiel:wink:el“ gemessen, dies ist ein Winkel, der die abweichende Stellung der Augenachsen in Winkelgrad ermittelt. Er kann durchaus schwankend(!) sein. Neben der Ermittlung dieses wichtigen Wertes, gibt es die Angabe des „subjektiven Schiel:wink:els“. Hierbei wird in der Regel über einen sehr kräftigen Impuls z.B. einen Lichtpunkt oder einen Lichtschweif, die Information so in beiden Augen abgebildet, dass der Probant sie gleichzeitig wahrnehmen kann. Er wird nun angeleitet, diese Bildeindrücke zur Deckung zu bringen. Das Ergebnis ist vielfach abhängig vom Testaufbau. Im nachfolgenden wird ausschließlich dargestellt, wie unter Verwendung von üblichen Testbildern nach MKH, sich diese wesentlich schwächeren Reize auf die binokulare Verarbeitung von Seheindrücken auswirken und im Ergebnis darstellen. Wichtig erscheint mir schon vorab der Hinweis, das jedes Ergebnis in sich keine Problemlösung darstellt, auch wenn der erste Eindruck sehr positiv wäre. Allerdings eröffnet sich hier in manchen(!) Fällen ein Weg zur Hilfe, der sonst verborgen bleibt. Ähnliche Testkonfigurationen z.B. im Synoptophor scheinen andere Resultate zu ergeben. Dies dürfte bei subjektiven Messtechniken als völlig normal anzusehen sein.
3) Für interessierte Anwender der MKH Es gibt Anzeige-Karten der Test-Seheindrücke, incl. Von Karten zur Schulung und Vorbereitung von Kindern, ab ca. drei Jahren. Sie erweisen sich nicht nur bei Messungen von Kindern als hilfreich. (s. auch diesjähriges IVBV-Seminar Anzeigekarten...).
Hinweise und Beobachtungen
1) Jeder Schieler sieht ein Bild, welches über nur ein Auge, evtl. wechselseitig, in der Sehrinde unserem Gehirn produziert wird. Hieran werden fünfzig verarbeitende visuelle Zentren beteiligt, die selbstständig nur Einzelaspekte, wie Form, Größe, Kontrast, Helligkeit, Farbe, Tiefe etc. bearbeiten. Die von uns letztlich wahrgenommene Sehinformation ist auf keiner(!) Mattscheibe vorhanden. Soviel weiß man. Aber, sieht jeder sein eigenes Bild? Was wird geprägt und verarbeitet und wie bilden sich die Erfahrungswerte, die letztlich für alles weitere maßgeblich sind. Wie lange dauert die Prägungsphase, und wird sie wirklich ganz abgeschlossen? All das sind teilweise offene und diskutierte Fragen. Richtig ist jedenfalls, das Sehen erst nach(!) der Geburt erlernt werden kann, im Gegensatz beispielsweise zum Hören und Schmecken.
2) Vor 15 Jahren habe ich mich mit der Frage der Richtigkeit der MKH-Methodik beschäftigt. Neben dem tagtäglichen Umgang mit Augenglasbestimmungen zwecks Brillenversorgungen, habe ich damals Erfahrungswerte und Grenzen dieser Messtechnik ausloten wollen. Dazu hatte ich mir bewusst schielende Personen einbestellt, und versucht binokulares Einfachsehen unter Prüfraumbedingungen zu erreichen. Es gab hierbei verschiedene Grundkompositionen, die ich nachfolgend aufführe.
2a) Nur äußerst selten ließ sich kein Doppelbild-Seheindruck unter Messbedingungen erzielen. Dies war für mich damals, der ich nur geringe Erfahrungen mit Schielern hatte, in positiver Weise verwunderlich.
2b) Bei allen Probanten, bei denen ein Doppelbild-Seheindruck hervorgerufen werden konnte, ließen sich weitere Unterschiede feststellen.
2c) Probanten, bei denen sich die Bilder aus der Doppelbildlage zu einer simultanen beidäugigen Verschmelzung bringen ließen, unterschieden sich bei Fern- und Nahsicht in gleichartige und ungleichartige Korrektionsstärken, sowie unter Kopfbewegungen in stabile, oder aber variablen Werte während einer Sitzung. Allein auch hier überraschte mich der Anteil an spontan positiven Erfahrungen, bei teilweise durchaus auch sehr hohen prismatischen Ausgleichswirkungen. Hier sind weitere Abklärungen und erste Korrektionsschritte evtl. erfolgversprechend.
Einschub Neuerdings mache ich bei Personen mit Lähmungskomponenten und Doppelbildern die Erfahrung, dass aus dem Verschmelzen von Seheindrücken anfangs nur im zentralen Blickbereich, dieser doppelbildfreie Sehbereich sich durch Adaptation oft auf die ganze Korrektionsfläche des Glasbereiches der Brille ausweitet, manchmal verbunden mit einem Ausschaltphänomen in der kritischen Blickrichtung, seltener mit nur in dieser Richtung bestehen bleibenden Doppelbildern. Diese positiven Erfahrungen lassen sich bei frühzeitigem Eingreifen durch Korrektionen durchaus häufiger machen.
2d) Probanten, die keine simultane beidäugige Bildverschmelzung, wohl aber Doppelbildseheindrücke angeben konnten, machten mir nachfolgende unterschiedliche Angaben unter den MKH-Testen mit positiver Polarisation.
- Die Bilder konnten angenähert werden, aber bevor sie deckungsgleich wurden, verschwand ein Seheindruck. Bei weiterer Wertzugabe konnte er entgegengesetzt wieder auftauchen. Bei Abschwächung verschwand er wieder. Es soll eine Möglichkeit existieren, genau auf die Mitte der Werte gezielt einen Korrektionsversuch zu unternehmen. Erfahrungen hierüber liegen mir selbst keine vor.
- Ein ähnlicher Erfolg wurde erzielt, indem die Bilder sich wie zwei Magnete innerhalb eines bestimmten Abstandes abstießen und nicht näher zusammengeführt werden konnten. – Abbruchsituation.
- In nur zwei Fällen erlebte ich, dass die Bilder wie von unsichtbarer Hand gezogen, aneinander bei einem weiteren kleinen Korrektionsschritt vorbeigezogen wurden, und in sicherem Abstand wieder verharrten. Ein ähnlicher, aber anderer Eindruck, wird geschildert, wenn Bilder ein und desselben Objektes, in unterschiedlicher Entfernung mit jedem Auge gedeutet werden. Während im ersten Fall eine Korrektion aussichtslos ist, konnte im zweiten Fall vereinzelt auch schon geholfen werden, wenn die Bilder voreinander verharren und mit der Zeit, die unterschiedliche Bildentfernung zu der echten Objektentfernung sensorisch verkoppelt wird.
Zusammenfassung
Ohne die genaue Grundinformation, wie sich im „Einzelfall“ (unter Prüfraumbedingungen erzeugte) Doppelbild-Seheindrücke mit Testbildern unter positiver Polarisation bei MKH-Testbildern verhalten, bietet sich für mich persönlich heute keine umfassende Beurteilung bei Schielern mehr an.
Nicht die gemessenen Winkel von Augenfehlstellungen, sondern erst der individuelle Input in der Bildverarbeitung unter den wesentlich natürlicheren Bedingungen der MKH-Testbilder ist für mich das entscheidende Kriterium im diskutierten Bereich über einen möglichen Binokularansatz im Sehen von Schielern. Nur hier gibt es meines Wissens eine solch ausgeprägte Sensibilität in der Beobachtung der Bildverarbeitung des Individuums. Man schaut über die Beschreibungen des Probanten zu, wie Sensorik mit diesen Bildern fertig wird. Dies bildet die Grundlage für weitere Einzelkorrektionsschritte. Leider ist dies den allermeisten Untersuchern nicht bekannt.
Ob und wie, in diesen Grenzbereichen zum Binokularsehen mit den ermittelten Ergebnissen weiter umgegangen werden kann, wäre ein anderes Thema, bei dem ein Augenoptiker immer auf eine gute Verbindung mit der Fachärzteschaft angewiesen bleibt.
Update 2
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo!
Nach einem sehr netten und absolut verdientem "Tritt" (Danke für die liebe Mail, P.-G. M., werde bald antworten!!!) melde ich mich nun endlich wieder in diesem Forum, um die bisherigen, weiteren Erfahrungen mit meiner Tochter Kathinka weiter zu geben!
Eins vorneweg es sind durchweg gute und erfreuliche Nachrichten! Um es kurz zu fassen (was etwas schwer fällt - man könnte ja Bücher schreiben über die Erlebnisse, die man auf dem "Weg zum Durchblick" sammelt…) nach langem hin und her "landeten" wir bei Klaus Fitz, einem Augenoptiker. Er bewerkstelligte ohne allzu großen Aufwand, was unmöglich schien – meine Tochter sah mit beiden Augen! Die erste Prismenbrille (mit 16 Prismen, verteilt auf beide Augen) kam, Tinki trug sie von der ersten Sekunde an gerne und wollte sie nicht ein einziges Mal absetzen. Sie durchlebte eine aufregende und stellenweise anstrengende Zeit (blieb aber trotzdem positiv eingestellt), da sie sich offensichtlich im Laufe der Wochen und Monate erst einmal mit der neuen Situation "ich sehe meine Welt ganz anders und besser" auseinandersetzen musste. Sie lebte sich aber in dieser neuen Welt gut ein, und begann bald, mit Feuereifer all das nachzuholen, was ihr bisher nicht möglich gewesen war. Das fängt an beim Schneiden mit der Schere, Mandalas und überhaupt filigranere Dinge zu malen und geht bis hin zum leidenschaftlichen Durchackern von "Vorschulheften" mit den noch so komplizierten Labyrinthen. Im Sommer hatten wir (inkl. Ergotherapeutin, KiGa-Leiterin etc.) keine großen Chancen für Tinki gesehen, dass sie nächstes Jahr eingeschult werden könnte, obwohl sie im März '04 sechs jahre alt wird. Nicht vom Intellekt her, sondern von der Feinmotorik und der allgemeinen Reife. Mittlerweile ist das Gegenteil der Fall! Was eine (die richtige!!) Brille bewirken kann, ist unglaublich! Meine Tochter reift, lernt, lacht ohne Punkt und Komma. Das letzte Mal konnte sie es auch nicht erwarten, die lange Strecke zu Herrn Fitz zu fahren, um ihm zu zeigen, wie gut sie sehen kann (am Anfang war sie nicht sonderlich kooperativ bei den Messungen, aber die Erfolge haben sie unglaublich motiviert). Sie hat im Herbst eine Prismenstärke von 22 erreicht, die sich jetzt bei der letzten Messung nur haarfein geändert hat. Am 23. Januar 2004 haben wir den ersten Termin bei Dr. Wulff in Berlin.
Noch etwas, für eventuelle Zweifler Kathinka sieht mit ihrer Prismenbrille in keinster Weise aus wie ein Monster! 22 Prismen sind eine Menge, und das in einem so kleinen Gesichtchen obendrein. Aber dank modernster Technik braucht da kein Mensch mehr Angst haben, eine solche Brille würde sein Kind "entstellen". Auch im Kindergarten wurde sie nie gehänselt und sie war stolz, allen zu zeigen, was sie mit ihrer "Zauberbrille" jetzt alles kann.
Wir hoffen, dass wir dann baldmöglichst einen OP-Termin bei Dr. Wulff bekommen, damit sie vor der Einschulung noch genug Zeit hat, sich an die dann wiederum neue Situation zu gewöhnen.
Ich werde spätestens nach der OP wieder berichten und möchte allen Menschen, vor allem Müttern und Vätern, eines mit auf den Weg geben das Beste ist für unser Augenlicht und das unserer Kinder gerade mal gut genug! Deshalb geht euren Weg solange, bis ihr merkt und seht (!), dass es der richtige ist. Hätte ich auf eine erfahrene Ärztin und die Augenklinik gehört, wäre Kathinka schon im Juni operiert worden. Mit welcher Basis? Mit welchem Resultat? "Das Kind wird nie mit beiden Augen sehen können, aber wie sieht denn das aus?! Sie will ja auch mal heiraten…." "Die OP ist dringend notwendig, ob und was sie danach sieht, können wir ihnen natürlich nicht voraussagen…. Meistens bleibt es ja in so einem Fall auch nicht bei einer OP…". Hätte ich auf die Verhaltensoptometrie gehört (bitte nicht falsch verstehen, ich verdamme diesen Zweig nicht, sehe ihn aber in vielen Fällen kritisch) wäre gar nichts weiter passiert, außer die Augen getrennt voneinander fit zu halten. Das hat mir alles nicht gereicht, und ich bin heilfroh, dass mein Weg ein Ziel hatte. Dass dieser Weg für uns der richtige war, sehe ich tagtäglich lebendig lachend vor mir!
Euch allen eine ruhige und friedvolle Weihnachtszeit und ein wunderbares neues Jahr!
Conny
Hallo, Conny
danke für Deinen Bericht. Er wird, Dein Einverständnis vorausgestzt, als Beispiel für viele andere Mütter und Väter eingesetzt werden.
Schöne Weihnachten
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Herzlichen Dank an "Conny und Kathinka" für diesen Bericht!
Herzlichen Dank auch Dir "Klaus" für Deinen Dienst.
Nur als "Pate" durfte ich in diesem Einzelfall zur Seite stehen. Selbst klinische Beurteilungen eines namhaften Professors der Augenheilkunde, gaben dem 4/5-jährigen Kind keine letztlich positive Prognose. Nur deshalb nahm die Familie nach längerem Überlegen doch noch eine weitere Abklärung bei einem durch mich benannten Kollegen in Kauf.
Konsequent angewandte Augenoptik ließ das beschriebene Ergebnis zu. Das Werkzeug dazu stammt aus der "Schublade des Augenoptikers". Hier wurde es entwickelt und verfeinert. Kein anderer Berufsstand verfügt über ähnliche Kenntnisse und Erfahrungen im Umgang mit dieser Messtechnik.
Das erweist sich heute tagtäglich vor Ort in augenoptischen Betrieben, die die vollständige Messtechnik der MKH beherrschen.
Wo in Seite, Höhe und Tiefe die Seheindrücke bildlageoptimiert gemessen werden, wird eine visuelle Leistungsfähigkeit erzeugt, der unser ganzer Einsatz zu dienen hat. Nur dieser Bereich ist und bleibt immer reine Augenoptik. Dem darf unser ganzer Einsatz dienen.
Eine gesegnete Weihnacht 2003 und ein Gutes Neues Jahr in 2004 wünscht Ihnen allen
herzlichst
Paul-Gerhard Mosch
(Ich habe die Bitte, weiter aufkommende Fragen und Beiträge jetzt in einen neuen Thread zu bringen.)
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo Conny,
dürfte ich deinen Bericht, unter den Betroffenenberichten auf unserer homepage www.Selbsthilfegruppe-Winkelfehlsichtigkeit.de
veröffentlichen?
Schöne Weihnachten, einen guten Rutsch ins Jahr 2004
Franziska Kubsch
Selbsthilfegruppe Winkelfehlsichtigkeit
Hallo Franziska, Hallo Eberhard, Hallo alle!
Natürlich könnt Ihr meine/unsere Erfahrungen weiter geben, vielleicht macht es anderen Menschen Mut, ebenfalls nicht aufzugeben! Welcher Weg nun für den einzelnen der richtige ist, weiß man vorher nie, man muß halt "losmarschieren". Ich habe mittlerweile mit so vielen Menschen gesprochen und gemailt, dass ich weiß, es gibt mit Sicherheit nicht nur den einen, richtigen und wahren Weg. Einigen hat die Schulmedizin geholfen, wieder andere haben (bei WF ohne wirklich große Beschwerden) auf mentale Kraft und Entspannungstechniken gesetzt, bei uns ist es eben der MKH-Weg. Noch ist Kathinka "auf dem Weg", aber wie ich schon berichtete, wir sind mehr als zuversichtlich. Wichtig ist eben "nur", im wahrsten Sinne des Wortes die Augen nicht zu verschließen und zu resignieren.
In diesem Sinne, allen da draußen eine friedvolle Weihnachtszeit und ein kraftvolles, fröhliches 2004!
Conny
PS Bin auch gerne per Mail erreichbar!
Hallo, Conny
dies schreibe ich bewusst nicht als e-mail!
Ich bin überzeugt, dass Euch manche "mails" erreichen. Darunter wird es viele ernst zu nehmende Anfragen und Kommentare geben. Daneben wird es aber leider auch manches zu Lesen und zu Verarbeiten geben, was mit Vorsicht zu genießen ist.
Wird durch ein e-mail eine interessante Darstellung in der Sache deutlich, wäre es nicht verkehrt, dieses mit Zustimmung des Kommentators, hier im Forum darzulegen.
Ein neuer Thread kann beginnen!
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo zusammen!
Hier ein kurzer Bericht über unseren Besuch bei Dr. Wulff in Berlin
Es wurde eine Erhöhung des Prismenwertes auf von 22 auf 25 festgestellt. Wir beschlossen, nochmals Gläser mit diesem neuen Wert zu machen und 1/4 Jahr nach Tragen der Brille die OP einzuleiten. Dr. Wulff meinte, die Augen wären schon in der entspannten Phase, die Prismen würden aber weiterhin noch ansteigen. Je mehr Prismen er wegoperieren könne, umso besser. Da bei Kathinka, wie Dr. Wulff feststellte, ein normosensorisches Spätschielen vorliege, wären im Gehirn alle Verknüpfungen fest verankert (ihr räumliches Sehen sei sogar sehr gut), so dass es nach der OP weder Anpassungsschwierigkeiten noch Probleme mit der Eigenkompensation nachfolgender kleiner Prismenwerte geben wird. Allerdings könne natürlich niemand vorhersagen, ob es nicht doch nochmal ein größeres Ansteigen der Prismenwerte geben wird. Ihre leichte Weitsichtigkeit wird sich mit 80%iger Wahrscheinlichkeit "auswachsen". Konsens des Besuches es hat sich gelohnt und für Kathinkas Zukunft sieht alles bestens aus!
Ich werde weiter berichten!
Grüße,
Conny
Liebe Conny!
Wenn ich deinen ersten Bericht lese, dann ist aus deinen Schilderungen heraus schon sofort klar, dass es sich bei deiner Tochter um eine normosensorisches Spätschielen handelt. Es tut mir wirklich leid, dass du da offensichtlich zur falschen Augenärztin und Sehschule gekommen bist, denn normalerweise ist der Behandlungsweg bei dieser SChielform so
Zuerst Ausgleich einer Weitsichtigkeit (was ja erfolgt ist) um den Schiel:wink:el zu stabilisieren, dann Ausgleich mit Prismen und dann, so bald wie möglich, Operation - damit das binocularsehen wieder hergestellt werden kann.
Ich betreue im Moment gerade selbst zwei Kinder, die nach einer Grippe akut zu schielen begonnen haben - beide haben von mir Prismenfolien zum AUsgleich des Schiel:wink:els bekommen (aus Kostengründen - Folien sind viel billiger!) und die Vollkorrektur der Weitsichtigkeit natürlich. Die Operation wird sobald wie möglich erfolgen.
Ich denke, dass deine Tochter wieder binoculares oder sogar räumliches Sehen nach der Operation haben wird - alles, das du beschrieben hast spricht dafür.
Ulrike (Orthoptistin)
(Mosch) Moderator-Hinweis weitere Infos' auf Seite 2 (siehe am Anfang)
Hallo Conny und Kathinka,
ich empfehle Dir, vor der Strabismusoperation nochmal eine Bestimmung der Weitsichtigkeit in Cycloplegie durchzuführen (falls das nicht erfolgte). Eine un- bzw. unterkorrigierte Weitsichtigkeit hat oft eine Vergrößerung eines Innenschielens zur Folge, was dann zu einer Überkorrektur des OP-Effektes führen kann. Natürlich kann sich die Weitsichtigkeit noch verringeren, aber zum Zeitpunkt der OP ist es wichtig, den Schiel:wink:el mit der optimalen Korrektur, also im Fall Deiner Tochter einer optimalen Hyperopiekorrektur zu messen.
Noch kurz am Rande wenn Ihr die OP in einer regulären Augen/Uniklinik oder operativen Augenarztpraxis durchführen lasst, werden die OP-Kosten komplett von der Kasse übernommen. Alle Orthoptistinnen in dem Forum hier haben die gleiche Diagnose anhand Deiner guten Schilderungen des Schielverhaltens Deiner Tochter gestellt wie der behandelnde Arzt, Herr Dr. Wulff. Daher hoffe ich, daß Du evtl. wieder etwas mehr Vertrauen auch in die Augenärzte/Innen und Orthoptistinnen investieren kannst.
Viele Grüße und alles Gute zur OP
Kerstin
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