Hallo!
Ich habe auch mal wieder eine Frage
gestern habe ich ziemlich erfolglos versucht, durch ein Stereomikroskop mit beiden Augen hindurchzugucken und dabei etwas zu sehen. Nachdem meine Kollegen das Mikroskop mit Erfolg benutzen, muss es wohl an meinen latenten Schielen (ca. 15 Grad nach innen) liegen, daß es nicht klappt. Jedenfalls sehe ich nur schwarz und höchstens ganz kurzzeitig einmal ein Bild. Das einzige, was halbwegs funktioniert, ist, nur mit dem linken Auge durch das rechte Mikroskop zu gucken...
Liegt es vielleicht an der Brille, daß dadurch der Abstand zu den Okularen zu groß ist (habe es auch ohne probiert, hat aber auch nicht geklappt, vielleicht aber, weil ich dann 1 dpt. Unterschied zwischen den Augen habe)? Allerdings komme ich auch mit allen anderen optischen Geräten (Sehtest etc.) nicht zurecht, sobald man mit beiden Augen durchgucken muß. Weil ich im normalen Alltag noch ganz gut zurechtkomme, habe ich eine Schiel-OP bis jetzt aufgeschoben.
Könnte ich nach OP oder mit Prismenkorrektur auch an diesen Mikroskopen arbeiten oder ist das eine Frage des räumlichen Sehens, daß man entweder hat oder nicht? Jetzt sehe ich, wie gesagt, einfach gar nichts und habe den Eindruck, dabei fürchterlich zu schielen. Oder mache ich etwas falsch?
Ich freue mich auf Eure Ratschläge!
Viele Grüße
Jasmin
15. April 2004 - 17:51
#1
Stereomikroskop
Hallo, Jasmin
Du hast eine Prismenbrille mit über dreizig Prismen Gesamtwirkung?
Dann stehen Deine Augen zueinander in einem relativ engen Abstand, deutlich unter 60 mm?
Hierauf sind Stereolupen (-Mikroskope) leider nicht eingerichtet. Deshalb kannst Du nur einen Tubus nutzen. Nach einem Eingriff, sollte der Abstand wieder in einem von dem optischen Gerät erfassbaren Bereich liegen. Der engste Bereich ist i.d.R. angegeben und gerätespezifisch unterschiedlich, ab ca. 60 mm. Personen mit einem kleineren Augenabstand haben keine Möglichkeit einen Stereotubus optimal zu nutzen. Einäugig geht natürlich immer. Der Sehschärfeunterschied kann bei guten Geräten ausgeglichen werden.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo Paul-Gerhard,
vielen Dank für die hilfreiche Antwort! Nein, eine Prismenbrille trage ich nicht, weil ich, wie gesagt, im Alltag mit den Doppelbildern halbwegs gut zurechtkomme und die auch kurzzeitig unterdrücken oder irgendwie kompensieren kann. Auch ist der Augenabstand (PD?) nicht kleiner als 60mm.
Ich dachte nur, die Schwierigkeiten mit den Stereosichtgeräten liegen daran, daß man da das Schielen nicht unterdrücken kann, und deswegen immer mit einem Auge ins "Schwarze" sieht wegen des Schiel:wink:els. Ich merke jedenfalls, daß ich schiele beim Hineingucken. Meine "normalen" Brillenwerte sind -2.50 -0.50 und -3.50. In der Anleitung zum Mikroskop steht jedenfalls, daß man auch mit Brille durchgucken kann, wenn man die Okulare entsprechend verschiebt. Einäugig geht jedenfalls, allerdings muß ich dann immer ein Auge zumachen und Stereo wäre schon nicht schlecht, aber das geht wohl nicht mit dem Schielen?
Viele Grüße
Jasmin
Hallo, Jasmin
wenn Du Deinen Fehler nicht ausgleichst (Prismenbrille - Falls möglich / später Eingriff am Augenmuskel = warum eigentlich nicht?), dann siehst Du in der Stereolupe (-Mikroskope) mit dem Schielauge gegen den Innentubus (schwarz) und nicht das Licht(-bild) am Ende des Tunnels. Alles klar?
Dein Zentralrechner (Gehirncomputer) schaltet hier das Doppelbild (weil es nicht stört) nur nicht ab. Dies tut derselbe aber im üblichen Sehen bei Dir schon. Wegen der Doppelbilder (eins davon als dunkle Scheibe) gerät die Steuerung etwas außer Kontrolle, da sie weder das identische zweite Bild ergänzen kann, noch das Abschalten eines Bildes unter dieser Situation beherrscht. Dies führt zu dem Gefühl "extrem zu Schielen".
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo Paul-Gerhard,
danke für die Erklärung! Ich glaube, genau das ist es - also kein Bedienfehler beim Umgang mit den Mikroskopen -)
Glücklicherweise komme ich meistens ohne diese Geräte aus und müßte eigentlich, es anderen Kurzsichtigen nachmachen wollend, Naharbeiten noch besser ohne Brille und Verkleinerungseffekt erledigen können. Aber da schlägt wohl wieder Deine Erklärung mit der Steuerung der Doppelbilder zu, für die ein plötzlicher Dioptrienunterschied zwischen den Augen und überhaupt zu viel ist?
Ein schönes Wochende wünscht
Jasmin