Hallo alle zusammen,
mein schielen soll in einem Monat operiert werden. ich bin nun mit prismenfolien auf 19 dpt. und kann ein bild sehen, obwohl es mir in einigen situationen schwer fällt. z.b. wenn ich eine lichtquelle im dunkeln anschaue driftet das bild auseinander. wenn irgend ein gegenstand zwischen dem angeschauten objekt steht, dieses jedoch nicht verdeckt ebenfalls und, klingt vielleicht komisch, aber bereits nach einem bier wird´s deutlich schwieriger ( so schnell sollte es doch eigentlich nicht gehen ?!?). ahc ja und abends oder generell wenn unausgeruht ist es deutlich schwieriger.
kann mir jemand einen tip geben, ob ich da jetzt nochmal vorher zum orthoptisten gehen sollte oder das vielleicht normal ist und nach der op das auch so geht oder sich vielleicht einstellen sollte ?
ach ja noch eine warnung lasst euch blos keine Prismenfolien/-Brillen von euren Optiker in eigener regie verpassen. fragt einen erfahrenen augenarzt. nach allem, was ich gehört habe, hat mein optiker mir damit auch keinen gefallen getan und die prismenbrille sollte mit großer Vorsicht verordnet werden.
ciao
kai
23. August 2003 - 21:46
#1
Ich weiß nicht, was soll es bedeuten ..
Eine Ergänzung die ärztliche diagnose lautet auf abduzensparese links, was nachvollziehbar eine stärkere doppelsichtigkeit nach der linken seite hin bedingt. eigentlich habe ich nach rechts mit den 19 dpt. im gegensatz zum linksblick keine probleme.
kai
Kai,
Deinen Hinweis über Optiker verstehe ich nicht. Wenn Du wegen einer Augenmuskellähmung in augenärztlicher Behandlung bist, hat ein Optiker trotzdem versucht eigenständig mit Prismen zu korrigieren?
Hallo, Kai
wenn ich jemanden im Prüfraum habe, der eindeutig bei Blickrichtungsänderungen verschieden hohe Prismenkorrektionen benötigt, ist das ein klarer Fall für den Mediziner. Deine Geschichte hat überhaupt nichts mit Augenoptik zu tun.
Gruß
Eberhard Luckas
Viele Grüße
Eberhard
ja, die prismenkorrektur wurde mir zuerst von meinem optiker vorgenommen. die diagnose zur ursache hat bei mir erst jahre später die uniklinik festgestellt. der optiker hatte sich dazu keine gedanken gemacht, sondern nur bei dem test eine abweichung festgestellt, die er eben mit prismen korrigieren wollte. eine blickrichtungsvariation hat er auch gar nicht ausgelotet, sondern nur den geradeausblick kontrolliert.
Hallo, Eberhard und Kai
"Augenoptik" ist das letztlich schon, wenn "Bildlageorte" nicht fusioniert werden können. Aber ...
Lieber Kai,
"Paresen" sind als Lähmungskomponenten grundsätzlich eine heikle Geschichte. Sind sie richtig erkannt und diagnostiziert, kann eine prismatische Bildlageverschiebung trotzdem einen guten Einfluss auf die gesamte Sehverarbeitung, und damit auf das individuelle Sehen, haben. Veränderungen können bei Paresen jedoch immer wieder auftreten. Einer Korrektion sollte deshalb immer ein Sehleistungsgewinn folgen bzw. zugrunde liegen, der auch medizinisch anerkannt wird. Am besten sollte dies möglichst im voraus interdisziplinär abgeklärt werden.
Das Prismen die Paresen erst erhöhen, ist eine Annahme. Dagegen könnte jedoch sprechen, dass die Augen funktionell eine bessere Fusion aufnehmen und so, sogar mobilisierter zusammen arbeiten. Im Gegensatz zu Rollstühlen und Krücken wird das Augenpaar bei Blicksteuerungen ja nicht funktionell einfach entlastet, sondern es wird nur ein Ansteuerungswert in der Aufnahme der Bildgrundposition verschoben. Alle anderen Blickrichtungswerte müssen beidäugig permanent weiter selbst angesteuert werden. Jetzt sollte es aber mit deutlich besserem Erfolg möglich sein.
Es gibt hier noch sehr viel Brachland, aber auch etliche Klippen. Deshalb ist es wichtig, kooperative und interdisziplinär tätig zu sein. Das sich nicht jeder Fall so versorgen lässt, muss leider hingenommen werden. Eingriffe am Augenmuskelsystem sind hier ebenfalls eine durchaus übliche Praxis und bewirken ähnliches bei sehr hohen Fehlwerten, oder wenn Prismenwerte für die Brille abgelehnt werden.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)