Hallo,
anlässlich so einiger Erfahrungen mit der Unzuverlässigkeit herkömmlicher Refraktionen stellt sich mir auch die Frage, wie zuverlässig eigentlich die Ergebnisse von MKHs sind, wenn sie etwa bei verschiedenen Optikern mit unterschiedlich starker Beleuchtung der Räume stattfinden und die getestete Person unterschiedlich stark ausgeschlafen oder ausgeruht ist.
Wie groß können die Abweichungen solcher Messungen sein?
Gruß,
Anna
11. Juli 2003 - 13:26
#1
wie vergleichbar sind Ergebnisse von MKH zu verschiedenen Ze
Hallo Anna,
hier bist Du wieder mal auf einem wesentlichen Punkt.
Auch beste Beleuchtungstechnik kostet Geld! MKH verlangt aber nach möglichst tageslichtähnlicher Beleuchtungsart. Weniger gilt als ein echter Fehlerfaktor für ein Messergebnis. Das ist eine bekannte Tatsache, die in den Richtlinien der MKH deutlich herausgestellt wird, da oft unter völlig unzureichenden Lichtverhältnissen Augen geprüft werden.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo Herr Mosch,
Genau deshalb hatte ich nachgefragt, denn meine letzte MKH war bei einem Optiker, dessen Prüfraum im Gegensatz zu meinen vorherigen Messungen keinerlei Tageslicht hat und zudem keine besonders helle Ausleuchtung.
Kann man sagen, in welche Richtung (mehr oder weniger Prismen) sich die Werte dadurch verändern können?
In dem Zusammenhang fällt mir noch eine zufällige Entdeckung vor meiner ersten Prismenbrille ein
Dass nämlich die Beschwerden beim Lesen und der Bildschirmarbeit merklich besser wurden, wenn ich mit Sonnenbrille gearbeitet hatte. Und das nicht nur draußen in der Sonne, sondern auch abends bei künstlicher Beleuchtung.
Wie kommt das zustande? Wird die Akkommodation in die Nähe durch die Pupillenerweiterung bei Dunkelheit gehemmt, so dass die Augen auch weniger Einwärtsbewegung machen, die die Esophorie verstärken würde?
Sollten wir uns anstelle hässlicher Prismen einfach eine kühle Sonnenbrille zulegen?
Viele Grüße,
Anna
Hallo, Anna
es ist eine alte Tatsache, das Lichtempfindlichkeit eines der frühesten möglichen Symtome für WK ist, schon bei kleinen Kindern. Erwachsene suchen sich gerne Sonnenbrillen, fragen aber "immer" nach der Qualität, da sie die Erfahrung machten, das trotzdem viele bei Ihnen nichts taugen, und Kopfschmerzen und Unsicherheit ausüben! Hier ist für mich oft ein erster Anknüpfungspunkt gegeben.
Welche Art der WF-Störung vorliegt, ist dabei noch völlig offen und nicht so einfach festlegbar. Ein dunkler Prüfraum deckt, einfach gesagt, weniger bis nichts von der vorhandenen Störung auf, bzw. kann dieselbe vom Probanten besser unter Kontrolle gehalten werden. Und das kann dann wohl nicht das Meiste bringen! In seltenen Fällen können sogar falsche Richtungen und Werte gemessen werden, da es in der Lehre der MKH um die Korrektion der "Fixationshellruhelage beim Tagsehen" geht, die grundsätzlich von der "Dunkelruhelage" zu unterscheiden ist, die für das normale fixierende Sehen keine Bedeutung hat (Schlafruhelage).
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo Anna, hallo Paul-Gerhard,
das erklärt vielleicht, warum mein extrem WF-Kind beim Hausaufgabenmachen lieber im Halbdunkel sitzt und sich immer die Jalousie runterzieht. Draußen am Gartentisch kann er gar keine Schreibarbeiten erledigen.
Ich habe jetzt auch entdeckt, dass das Auge, welches er immer zukneift im Tageslicht, unter dem halbgeschlossenen Lid total nach außen abwandert. Zum Glück geht es nächste Woche nach Berlin - in der Hoffnung, dass wir dann einen stabilen Prismenaufbau hinkriegen bis zur OP.
viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Hallo, Kerstin
alles Gute für die Fahrt nach Berlin und die Untersuchung beim Augenarzt. Fährst Du jetzt zu Wieditz oder zu Wulff?
In jedem Fall teile dem Augenarzt bitte Deine wichtige Beobachtung mit!
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Halbgeschlossenes Auge geht nach außen...
Dies kann normales Bellsches Phänomen sein oder Ausschaltphänomen bei einer WF. Wohl eher letztes. Von einer schnellen Stabilisierung würde ich nicht ausgehen und die Fahrten nach Berlin, wenn ich da an mehrere Kinder mit ähnlichen Symptomen denke, denen ich Dr. Wulff empfohlen habe, werden wohl zunächst häufiger und rel. kurzfristig erfolgen. In nur einem dieser Fälle war übrigens letztlich eine OP notwendig, weil die sich WF von hohen auf niedrige Werte einpendelte. Ich habe davon viel gelernt, deshalb berichte bitte weiter (auch mit den Messwerten), denn das scheint nicht nur für mich interessant zu sein.
Gute Reise und Grüß Gott
martina S.
Hallo Martina,
danke für Deine Zeilen. Machen mir Mut, aber auch Bedenken hinsichtlich häufigerer Fahrten nach Berlin. Ich hoffe ja, dass mein Optiker und Dr. Wieditz (wir gehen zu ihm) eng zusammenarbeiten werden und die eine oder andere Korrektur über meinen Optiker erfolgen kann.
Ich werde Euch weiter berichten, sobald wir Ergebnisse aus Berlin haben, ich mache dann hier im Forum einen neuen Thread auf.
Habe mir eben den Artikel "binokulare Vollkorrektion und Hirmaktivität Ergebnisse einer Pilotstudie" hier aus dem Forum ausgedruckt und werde ihn mit nach Berlin nehmen. Denn das EEG von Lukas war vorgestern auffällig - so wie in ebendiesem Artikel beschrieben. Dummerweise will der Prof. meinem Sohn nun Medikamente wegen der auffälligen Hirnströme verschreiben - ich werde damit warten, bis ich mit der Prismenkorrektur bei Lukas begonnen habe. Dann verlange ich ein Kontroll-EEG, ehe ich das Kind mit Medikamenten versorge, die es vielleicht gar nicht braucht.
Bis demnächst
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!