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Von zwei Prismen zur Operation in 16 Jahren

Diskussion zum Beitrag Von zwei Prismen zur Operation in 16 Jahren

Das ist ja ein langer Bericht! Gratuliere zur erfolgreichen OP. Was ich nicht verstehe Warum war die Brille 9 deutlich stärker als nötig und trotzdem angenehm?

Bild des Benutzers malan
Verbunden: 11. September 2005 - 0:00

hi luser,

danke. wie sagt man so schön für einen kürzeren hatte ich leider keine zeit...

das mit dem überschwinger auf 27 (brille 9) hat mich auch irritiert. angenehm war es ja nur für 1-2 tage. ich kann mir das nur so erklären

durch die überkorrektur wurden die sonst so gequälten äußeren muskel praktisch völlig entlastet. das bewirkt die gefühlte entspannung. nach kurzer zeit beginnen dann aber die jetzt plötzlich stärker geforderten inneren "zu beklagen" und vorbei war es mit der entspannung.

frag mich nicht warum, aber auch bei einer überkorrektur sehe ich erst mal ein optimales kreuz. ist es, weil das gehirn den trick schon lange durchschaut hat und natürlich weiß, dass da ein kreuz ist? keine ahnung. aber diese erfahrung deckt sich mit dem bericht einiger anderer im forum die von "adaptierten prismen" berichteten.

viele grüße,

michael

Bild des Benutzers sonnenblume1237
Verbunden: 1. Februar 2007 - 14:19

Hallo Malan,

ich kann absolut nachvollziehen, was du durchgemacht hast!
Sei froh, das es jetzt endlich besser wird!

In Deinem Bericht habe ich mich ein bißchen selbst wieder erkannt!

Ich bin seit meiner Kindheit auch Brillenräger und habe seit einigen Jahren
Schwierigkeiten mit einem Auge..seit einiger Zeit habe ich eine Prismenfolie zum ausprobieren..es geht mit seitdem besser.

Im Januar 07 hat man mich stationär aufgenommen, um mich zu operieren, doch
leider wurde der Termin von morgens 830 bis mittags ständig verschoben, bis man mir dann um 14 Uhr mitteilte, das ich nicht operiert werde, da die Werte noch zu gering sind. Nun bekomme ich eine Prismenbrille (auch Gleitsichtteil) "2".
Ich hoffe, das ich mit der Brille zurecht komme und die Probleme damit endlich verschwinden.

Alles Gute!

Bild des Benutzers malan
Verbunden: 11. September 2005 - 0:00

hi sonnenblume,

genau drum habe ich den bericht geschrieben, damit der eine oder andere sieht, dass er nicht "irgendwas ganz komisches" hat sondern andere das auch kennen.

das klingt jetzt nicht soo super professionell wie das bei dir gelaufen ist. vor dem nächsten anlauf zu einer op solltest du die betroffenen ärzte/optiker vielleicht besser hier nochmal gegenchecken. eigentlich sollte der zu operierende wert doch nicht erst am morgen der operation bestimmt werden (grusel...).

viele grüße,

michael

Bild des Benutzers malan
Verbunden: 11. September 2005 - 0:00

hallo zusammen,

so - meine op ist inzwischen über 3 monate her und ich habe endlich eine brille auf der nase die in die welt passt. da war es natürlich zeit für ein update meines erfahrungsberichtes">http://optometrieonline.de/content/view/122/123/]erfahrungsberichtes[/url].

interessant aus meiner sicht ist vor allem, dass die jahrelang kontinuierlich angestiegene hornhautkrümmung am nicht operierten auge jetzt definitiv den rückwärtsgang einlegt. bin ich da ein einzelfall? oder gibt es auch andere die sich durch die ständige anstrengung beim geradeaus schauen offenbar das auge "zerdrückt" haben?

ich habe die tabelle im bericht um die differenz des spärischen äquivalentes der gläser links und rechts ergänzt. es ist interessant wie stark das über die verschiedenen messungen schwankt. man erkennt aber auch sofort die brillen als ausreisser die ich auch subjektiv nicht vertragen habe. ich kann jedem nur raten, eine messung die da vom langjährigen mittel abweicht erst mal kritisch zu hinterfragen. hätte ich das früher gemacht, hätte ich mir den fehlkauf im letzten dezember ersparen können.

viele grüße,

michael

Bild des Benutzers malan
Verbunden: 11. September 2005 - 0:00

das regelmäsige update

ich habe mal wieder einen neuen satz gläser ausgefasst. die korrekturen gegenüber der vorhergehenden brille werden immer kleiner, es besteht also noch hoffnung, dass sich irgendwann tatsächlich mal stabile werte einstellen könnten.

der erfahrungsbericht">http://optometrieonline.de/content/view/122/123/]erfahrungsbericht[/url] ist mit brille no. 14 wieder auf dem aktuellen stand.

viele grüße,

michael

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo malan,

mal ein herzliches Dankeschön für Deinen aufschlussreichen Bericht!

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers malan
Verbunden: 11. September 2005 - 0:00

danke. ich hoffe, dass ich nicht mehr viele kapitel schreiben muss Wink

Bild des Benutzers malan
Verbunden: 11. September 2005 - 0:00

hallo zusammen,

auch wenn ich zur zeit nicht mehr so viel schreibe, lese ich immer noch regelmäsig mit.

es sieht so aus, als hätte mein sehen ein jahr nach der op einen stabilen zustand erreicht. grund genug, meinen erfahrungsbericht">http://optometrieonline.de/content/view/122/123/]erfahrungsbericht[/url] mit dem (hoffentlich) bis auf weiteres letzten update noch mal aktuellen stand zu bringen.

an dieser stelle möchte ich jeden ermutigen, selbst einen bericht zu schreiben. mir selbst haben solche berichte als ich zum thema zu recherchieren begann viel geholfen.

viele grüße,

michael

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Michael,

schön, dass du Deinen Erfahrungsbericht vervollständigt hast. Deine beiden letzten Absätze verdeutlichen, was ich schon immer bei Dir vermutet habe Du hast ein Mikroschielen - und das bleibt auch nach der OP vorhanden. Eine ANK kann man nicht wegzaubern. Deshalb würde Dein Auge auch wieder Prismen akzeptieren. Mir geht es ähnlich....Ich freue mich aber sehr für Dich, dass Dein räumliches Sehen so schön stabil geblieben ist. Ich habe auch ein wenig Höhe nachbehalten, die ich aber bisher nicht korrigieren lasse, denn ich habe keinerlei asthenopische Beschwerden.

LG
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers malan
Verbunden: 11. September 2005 - 0:00

hi kerstin,

ich hatte schon seit ich vor 2-3 jahren erstmals von mikrostrabismus gehört habe vermutet, dass so was im spiel sein könnte. irgendjemand hat es als "fiesen kleinen fehler der sich auf jede korrektur wieder drauf setzt" beschrieben. das kam mir recht bekannt vor.

dr. lorch hatte davon allerdings nichts erwähnt und auch in seinen diagnose stand nie was in der richtung. 100% sicher wird man das wohl nie erfahren. vielleicht sind es auch nur 45 jahre gewohnheit und in weiteren 45, mit 90 hat sich dann endlich der normalzustand wieder eingestellt...

andererseits ist es auch interessant, den trend hier im forum im letzten jahr zu beobachten. lange wurde mikrostrabismus als etwas extrem seltenes beschrieben und jedem gesagt, es könne eigentlich nicht sein, dass die prismen ins unendliche steigen. diese ansicht sehe ich in den postings der letzten monate etwas revidiert.

mit der höhe werde ich bei meinen werten immer leichte probleme haben rechts 1/8 zylinder, links 0,75, wenn da die brille auch nur etwas daneben sitzt, hat man sofort einen höhenfehler. immerhin ist es deutlich angenehmer als mit dem 1,25 oder kurzzeitig sogar 1,5 'er zylinder.

es war jedenfalls eine sehr interessante zeit in der ich viel über die zusammenhänge im sehsystem gelernt habe. man kann das nur als ganzes betrachten, weil sich praktisch alles gegenseitig beeinflusst. und mit diesem wissen läßt man sich auch nicht mehr so schnell irgendwelche gläser auf die nase setzen.

eines kann ich auch sagen ist die hardware erst mal in ordnung, ist das tägliche leben das beste visualtraining.

viele grüße,

michael

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Michael,

auch mir kommen allmählich Zweifel hinsichtlich der statistischen Zahl von Mikrostrabismen...wie sollten die auch auffallen, da sie in der Regel selbst keine Probleme machen! Wer rennt schon zum AA und lässt auf Mikrostrabismus untersuchen, wenn er keine Probleme hat. Und wie Dieter in einem anderen Thread schon so schön schrieb, stellen die AÄ auch durchaus Mikrostrabismus fest, aber teilen es einem NICHT mit!

Erst wenn sich Wf obendrauf packt, spätestens dann sollte die Diagnose klar gesucht und gestellt werden. Und ich vermute den Anteil von Mikrostrabismus weit höher als 1-3 % unter den Wf'lern. Allerdings tummeln sich hier im Forum auch gehäuft die Problemfälle, das mag das reale Bild verzerren, das gebe ich zu. Aber je mehr prismatische Korrektionen es gibt, um so mehr kommen auch die Mikrostrabismen zutage. Da ist know-how der Optiker gefragt.

Also mein beidäugiges Sehen ist seit knapp zwei Wochen wieder genauso wie früher - platt! Ich sehe mit beiden Augen genauso, wie mit einem Auge. Die kurze Zeit des räumlichen Sehens nach der OP war natürlich genial und ich vermisse es. Mittlerweile fege ich wieder Gläser vom Tisch, renne gegen Türen und fahre nachts unsicher Auto. Aber die asthenopischen Beschwerden sind noch nicht wieder da, also unternehme ich nüscht.

Mein positiver Nebeneffekt der OP ist allerdings, dass sich mein Asti irgendwie auf Dauer zum Positiven verändert hat. Das ist ja schon mal etwas, oder? Immer hübsch bescheiden bleiben und nicht alles auf einmal wollen :blink:

In diesem Sinne
LG
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers marie
Verbunden: 26. Juli 2007 - 22:08

Ach komm, das ist ja voll ätzend. Wieso ist dein räumliches Sehen wieder verschwunden? Oder kommt es dir nur so vor?

Ich meine, wenn ich eine neue Brille bekommen habe, habe ich die letzten beiden Male (prismen) total gestaunt und eine enorme Raumtiefe festgestellt, die ich jetzt so auch nicht mehr wahrnehme. Warum? Weil ich mich daran gewöhnt habe? Oder weil ich die tatsächlich nicht mehr sehe?

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Nein, Marie, es ist definitiv wieder weg! Ich war ja fast drei Monate lang so begeistert, dass ich immer mal den Versuch machte, einäugig und beidäugig zu sehen. Beidäugig sah ich räumlich. Als Beispielt diente mir stets meine Topfpfllanze auf der Fensterbank vor mir. Ich sah dann, dass zwischen Pflanze und Fenster noch Platz ist, diese also eindeutig vor dem Fenster steht. Einäugig tut sie das nicht. Jetzt klebt sie wieder in der Scheibe, einäugig wie beidäugig. Und das Nachts fahren ist der andere Beweis, ebenso wie das Gläser "abräumen". Und ich muss mir wieder die Bilder zusammenruckeln bei schnellen Blickbewegungen....

Eine anomale Netzhautkorrespondenz (ANK oder auch ARK) bleibt IMMER, die kann man nicht wegoperieren, denn die ist MEIN Zentrum der Abbildung auf dem linken Auge. Ich hab ja ein rudimentäres Stereosehen, es ist ja "nur" Mikrostrabismus. Wenn ich die PB meiner Tochter aufsetze (3 Prismen), finde ich das Sehen einfach genial....so bis 7 Prismen wären für mich ja auch wieder ok, denn die entsprächen in etwa meinem Mikroschiel:wink:el (der ist bei 3 Grad). Aber ich warte ab, bis die Kopf- oder Nackenschmerzen wieder da sind.

Es gilt generell für die MKH-Anwender, genau herauszufinden, ob eine FD II Unterart 5 und höher vorliegt, oder ob Mikrostrabismus vorliegt. Das herauszufinden ist die Kunst. Denn hier sind die Grenzen quasi fließend, jetzt einmal laienhaft ausgedrückt. Aber es gibt zum Glück Meister ihres Fachs!

LG
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers malan
Verbunden: 11. September 2005 - 0:00

hi kerstin,

bei mir ist es natürlich auch nicht mehr dieses "boah ey" 3d gefühl wie es nach einer änderung der prismen immer war. aber seit der jetzigen brille habe ich überwiegend 3d. interessanterweise wird es beim absetzen der brille greifbarer als mit.

mein eindruck ist längeres arbeiten in der nähe "macht es kaputt". es läßt sich aber durch bewußtes entspannen der augen wieder herstellen und funktioniert im gegensatz zu früher beim wechsel in die ferne in der regel spontan wieder.

was für mich im letzen jahr interessant war ist, wie stark sich minimale änderungen wie ein achtel hier und ein viertel da in der summe auswirken. hast du da noch irgendwo ungenutzte "tuning reserven"? bei den ersten beiden brillen nach der op war ich mir auch nie 100% sicher in welche richtung es sich entwickeln wird.

was hast du zu verlieren, probier doch nochmal ein paar prismen. so lange es noch nicht zu viele sind (gewöhnung) kannst du es ja immer wieder abbrechen wenn du den eindruck hast, sie werden "absorbiert" und es nimmt kein ende.

auch ich hatte immer wieder erwogen, auch den momentanen horizontalen restfehler zu korrigieren. aber ganz ehrlich gesagt hatte ich so die nase voll von den jahrelangen farbsäumen und rot/blau irritationen, dass ich es bis jetzt gelassen habe.

viele grüße,

michael

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Kerstin Harms schrieb


Es gilt generell für die MKH-Anwender, genau herauszufinden, ob eine FD II Unterart 5 und höher vorliegt, oder ob Mikrostrabismus vorliegt. Das herauszufinden ist die Kunst. Denn hier sind die Grenzen quasi fließend, jetzt einmal laienhaft ausgedrückt. Aber es gibt zum Glück Meister ihres Fachs!

LG
Kerstin

Hallo Kerstin,

gerade da fängt das Problem an. Inzwischen gibt es Meinungen, daß es ab Unterart 4 kein normales binokulares Sehen mehr gibt. Daher müsste man behaupten, alles nach Unterart 3 ist Mikrostrabismus. Leider ist es nicht so einfach. (

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Eberhard,

ja, ich kenne die derzeitige Diskussion diesbezüglich nur allzu gut. Ich kann nur hoffen, dass sich hier Fachleute beider Richtungen (Ärzte und Augenoptiker) an einen Tisch setzen, ohne berufspolitischen Dünkel (was darf der, was darf der nicht.....) und eine Lösung zum Wohle der Betroffenen finden.

@Michaelund meine Entscheidung zur derzeitigen "Nichtkorrektion" entspricht in etwa genau den Beweggründen, die Du geschildert hast. Mir macht mein subnormales Binokularsehen ja keine gesundheitlichen Probleme - spätestens bei Kopfschmerzen werde ich wieder zur prismatischen Tat schreiten. Aber vorher werde ich es immer wieder mit einer sauberen Korrektion hinsichtlich Pluswerten, Zylindern und Achse versuchen - das allein bringt schon am meisten. Denn auch mir hat die postoperative Brille (+0,50 -0,25 bei 180 Grad, sowie +0,5 -0,5 bei 125 Grad) allein schon das räumliche Sehen um noch einen Tick besser gestaltet. Der Seheindruck hat mich schier umgehauen!
Da sich aber inzwischen auch bei Zylinder und Achse wieder was getan hat, werde ich demnächst eine neue Messung machen lassen, um zu sehen, ob durch geringfügige Änderungen an Zylinder und Achse nicht noch mal was optimiert werden kann, ehe ich wieder zu Prismen greife. Auch ich bin die dicke Brille etwas leid geworden über die Jahre, das gebe ich ehrlich zu. - und immer die teuren Gläser....

LG
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers malan
Verbunden: 11. September 2005 - 0:00

hallo kerstin,

ok, die gründe kann ich gut verstehen...

so sehr ich dieses "zusammensitzen und einem strang ziehen" natürlich begrüßen würde so sehr befürchte ich auch, dass es damit alleine nicht getan ist. wenn ich eberhards traurigen smilie richtig verstehe, ist das problem das, dass man anhand des mkh ergebnisses nicht sicher voraussagen kann, ob es möglich sein wird, dauerhaftes binokularsehen zu erreichen. man muss einfach erst die "prismenschlacht" durchziehen.

ehrlich gesagt habe ich bei allem aufsaugen von informationen in den letzten jahren immer noch nicht so recht kapiert, wann man aufgrund welcher fakten sagt "ok, das ist jetzt ein mikrostrabismus. mehr ist nicht rauszuholen." mein eindruck bei hier verfolgten fällen ist der, dass die prismen erst mal anstigen (klar), es dann irgendwann zuviel war, man zurück geht und es dann doch wieder ansteigt. dann kommt in der regel der verweis auf mikrostrabismus.

ich will diese vorgensweise in keiner weise schlecht reden. sie scheint derzeit das einzige zu sein was hier zumindest linderung bringt. das vt lager besitzt den stein der weisen offenbar auch nicht und der flügel der ärzte mit dem tenor "prismen? ihr optiker hat sie über den tisch gezogen und gehört in den knast!" vermutlich auch nicht.

blöde frage - gibt es einen direkten weg, den strabismusanteil separat zu diagnostizieren und somit eine einschätzng des maximal möglichen erfolges der prismenkorrektur in etwa zu prognostizieren?

@eberhard oder die anderen praktiker
hier kriegt man wie kerstin schon sagt natürlich nur die extremen fälle mit. was mich mal interessieren würde wäre, wie sich die fälle mit einschlägigen beschwerden normalerweise so verteilen

o wie viele sind es denn, wo man am ende sagen muss mehr ist nicht drin.

o bei wie vielen könnt ihr sagen die sind jetzt optimal korrigiert und
scheinen 100% binokularsehen zu haben.

o bei wie vielen denkt ihr die haben einfach aufgegeben und es ist
ihnen nicht wichtig genug um es wirklich durchzuziehen.

viele grüße,

michael

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Michael,

ich kann behaupten, daß ich etwa 98% meiner Fälle optimal korrigieren kann. Bei 2 % ist irgendwann eine OP nötig. Unbefriedigende Ergebnisse sind äußerst selten und werden an die entsprechenden Augenärzte verwiesen.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers marie
Verbunden: 26. Juli 2007 - 22:08

Wenn ich das höre, dann bin ich doch erst recht der Meinung man hätte mir meine alten Gläser (die mit den 4 Prismendioptrien) lassen sollen. Ich war doch zufrieden damit. Klar gab es mit den 8 dann ein BOAH Erlebnis. Aber auch das ist ja wieder weg. Ich hatte gehofft, dass sei nur der Gewöhnungseffekt. Aber auch ich tu mir in letzter Zeit MIT Brille wieder schwer den Unterschied zwischen an der Wand kleben und im Raum stehen zu erkennen. Das funktioniert immer dann, wenn ich mich konzentrieren auf das Sehen. Aber genau das wollte ich ja eigentlich nimmer meine Augen ständig so anstrengen zu müssen. Wenn das eh ein endloser Teufelskreis wird, dann verzichte ich ganz auf die Prismengläser und leben eben wieder damit, dass ich mich fürchterlich anstrengen muss gut zu sehen. Denn wenn ich für diesen Effekt immer höhere Prismen brauchen und dann eine OP und womöglich wieder Prismen die wieder steigen... nö, das muss dann auch nicth wirklich sein -(. Klar, es ist wunderbar, ich habe seit September kaum mehr eine Kopfschmerztablette gebraucht und kann am PC auch wieder fast klar lesen. Aber ist es das wert? Ach Mensch, ich gerate da grad echt völlig ins Zweifeln.

Bild des Benutzers malan
Verbunden: 11. September 2005 - 0:00

hallo marie,

lass dich von der diskussion über eher seltene (siehe eberhards kleine statistik) extremfälle mit der theroerischen möglichkeit des endlosen nicht verunsichern.

mach das, wovon du glaubst, dass es dir die beste lebensqualität bietet. wenn du mit 4 kopfschmerzen und pc probleme hattest und mit 8 nicht, ist die entscheidung doch klar. und zur operation zwingt dich keiner. das ist eine option, dir die sperrigen gläser wieder von der nase holen zu lassen, wenn sich die werte dauerhaft stabilisiert haben.

es könnte sein, dass auch ich die "endlos veranlagung" habe. aber lass mich erzählen, wie ich es erlebt habe und warum ich das risiko zumindest für mich theoretisch nenne

ich habe neue prismen förmlich absorbiert und konnte nach kurzer gewöhnung von 1-2 wochen wegen doppelbildern nicht mehr einfach so auf die alten werte zurück. aber als ich um 8-10 prismen überkorrigiert war, war das anders das boah-ey war auch da, aber nach 2-3 tagen wurde es sau anstrengend und ich merkte, dass das irgendwie nicht sein kann. da war das zurückgehen nach 2 wochen aber null problem sondern eine wohltat. trotzdem könnte ich am kreuz jederzeit wieder bis in diese region vordringen. aber der mensch ist ja lernfähig...

viele grüße,

michael

Bild des Benutzers AkkoStrabo
Verbunden: 25. Januar 2008 - 16:50

Hallo marie,

nach dem, was ich von Dir schon gelesen habe, kannst Du zu den "Extremfällen" zählen, die mit der Methodik Deines seitherigen Optikers nicht zu erfassen sind. Und ob die so selten sind, weiß ja auch keiner. Ein gesundes Misstrauen ist immer angebracht. Warte den Termin ab, von dem Du berichtet hast und urteile dann selbst. Das Forum kann keine Diagnose stellen, sondern nur Hinweise geben, worauf Du achten musst und die hast Du schon erhalten. Die Zweifel kann Dir im Augenblick keiner nehmen.

Gruß,
AkkoStrabo

Bild des Benutzers marie
Verbunden: 26. Juli 2007 - 22:08

Hallo Michael,

sorry, ich habe etwas verworren geschrieben vielleicht. Ich hatte OHNE Prismen Kopfschmerzen und konnte das Kleingedruckte plötzlich nimmer lesen. Mit 4PDpt war aber alles bestens. Jedenfalls so, wie es jetzt auch mit 8 ist. Also hätte man es ja auch, wie AgnesMaria mir shcon sagte, bei 4 belassen sollen.

Im Prinzip bin ich ein wenig selber Schuld. Zum einen habe ich natürlich mehr dem Optiker als der Ferndiagnose vertraut zum Anderen war es aber auch ein Stückweit um selber zu erleben wie es meinen Kindern nun mit dieser Brille geht. Mein Großer hatte nämlich mit der zweiten Prismenbrille von Anfang an Probleme und sagte immer es sei so anstrengend. Daher hat er oft drüber hinaus gesehen. Der Optiker wiederum meinte, genau daher würden seine Probleme auch kommen, auf Grund diesem Wechsel zwischen drüber- und durchsehen. Ich bin aber der Meinung wenn ein Kind gut mit seiner Brille sieht, dann schaut es auch durch. Wir waren nach ungefähr drei oder vier Wochen das erste Mal wieder beim Optiker und ich denke bis dahin hätte er sihc eigentlich an die neuen Gläser gewöhnt haben müssen. Wie dem auch sei, ein großes stückweit habe ich auch deswegen die neuen Gläser bei mir selber reinmachen lassen, weil ich einfach selber testen wollte wie das ist. Und am Anfang hätte ich ja auch am liebsten allen Leuten erzählt, dass die Gläser sowas von super sind. Der Effekt ist aber inzwischen ziemlich dahin. Ich für meinen Teil mag aber so nicht weitermachen.

Ich werde dann weiterberichten. Morgen hat mein kleiner Sohn seinen ersten Termin bei Dr. L.

LG
Marion

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Marion,

Ich bin aber der Meinung wenn ein Kind gut mit seiner Brille sieht, dann schaut es auch durch. Wir waren nach ungefähr drei oder vier Wochen das erste Mal wieder beim Optiker und ich denke bis dahin hätte er sihc eigentlich an die neuen Gläser gewöhnt haben müssen.

denke ich auch - was hat denn das "Nachmessen" ergeben?
Das wichtigste ist der Erfolg einer Korr.

Dieser BOAH-Effekt "Ich kann alles superräumlich Sehen" ist oft auf den Makropsieeffekt (SILO/SOLI) zurückzuführen. Das geht auch wenn jemand keine Prismen braucht und er welche bekommt (falls er es durch fusionale Vergenz kompensieren kann - nur dann ist es halt anstrengend Wink )

Man kann Ihn sogar ohne Prismen erleben - mit Hilfe der physiologischen Diplopie wenn man aus seinen zwei Daumen - drei macht......dazu ist aber etwas Übung nötig.
Der Effekt verschwindet wieder nach der "Neueichung des visuellen System". Genauer gesagt des Regelkreis Vergenz/Größenkonstanz/Entfernung......

Rein von Deinen Beschreibungen tippe ich auf diesen Effekt und nicht auf besseres Stereosehen durch "exaktere bi-zentrale Fixation". Das bessere Stereosehen muss man Prüfen und ist auch umstritten.

Wahrscheinlich habe ich mehr Fragen aufgeworfen wie beanwortet. Daher einfach Nachfragen oder das Posting ignorieren.

viele Grüße )
Georg

Bild des Benutzers marie
Verbunden: 26. Juli 2007 - 22:08

Das Nachmessen hat bei meinem Sohn leider nichts ergeben, weil er nicht nachgemessen wurde. Der Optiker hilt dies nicht für nötig, da die Gläser ja richtig waren. Ein weiterer Grund für mich, das jetzt (Anfang Februar) auch bei Dr. L. noch einmal nachmessen zu lassen.

Wenn ich das bessere räumliche Sehen nicht erhalten kann, dann reichen mir doch eigentlich wirklich die 4 PDpt mit denen ich keine Kopfschmerzen mehr habe und die es mir ermöglicht haben auch das Kleingedruckte wieder zu lesen. Das ist meine Meinung zu dem Thema und wir werden ja sehen, was Dr. L. ggf. dazu zu sagen hat. Mein Termin ist allerdings erst im März.

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

malan schrieb


blöde frage - gibt es einen direkten weg, den strabismusanteil separat zu diagnostizieren und somit eine einschätzng des maximal möglichen erfolges der prismenkorrektur in etwa zu prognostizieren?

viele grüße,

michael

Die Antwort ist eindeutig JA!!!!!!!!!!!!! . Es braucht aber viel Wissen und Erfahrung, auch aus der Strabologie, perfektes Beherschen aller diagnostischen Mittel und Apparaturen, einschl. des Polatests, Geschick und eine gewisse Gabe, auch die kleinsten Einstellbewegungen zu SEHEN....!!!!

Nach fast sieben Jahren weiß ich, dass mein reiner Mikroschiel:wink:el bei 3 Grad liegt (und dann noch ein Höhenschieler - auch Mikrostrabismus). Erst als die WF(der phorische Anteil) obendrauf kam, traten die asthenopischen Beschwerden wie Kopfschmerzen auf. Die ersten Jahre wurde richtig korrigiert, dann wurde plötzlich am Stereovalenztest vollkorrigiert. Ein Mikroschieler richtet sein Zentrum des Sehens aber IMMER wieder auf seine ANK - bei manchen dauert es Stunden, bei anderen Tage oder wenige Wochen. D.h. trotz Prismen, rutscht er wieder auf seineANK. Folge mehr Prismen, usw. Und irgendwann ziehen die Prismen, statt zu entlasten, denn das Auge springt immer wieder auf seine anomale Netzhautkorrespondenz zurück (sogar nach einer OP..... :blush:).

LG
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers marie
Verbunden: 26. Juli 2007 - 22:08

Ohje, das lehrt mich nun erst recht richtig vorsichtig zu sein. Auch bei meinen Kiddies. DANKE Kerstin!

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Liebe Marie,

die richtige Adresse hast Du ja. Und bis dahin keine Experimente mehr....und wenn ihr dort seid, lass explizit nach Mikrostrabismus gucken, wenn auf dem ersten Blick kein Schielen festgestellt wird. Auch ich musste erst nachhaken....

Und Auch Mikrostrabismus kommt gerne gehäuft in der Familie vor - also kein Wunder, wenn bei Deinen Bekannten dann bei allen die Prismen "explodiert" sind...

LG
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers malan
Verbunden: 11. September 2005 - 0:00

hallo zusammen,

fasse ich die derzeit vorherrschende meinung zum dilemma mit den folgenden sätzen eigentlich richtig zusammen?

o wf wenn man ruhe haben will, läuft es auf eine vollkorrektur, unter umständen mit op raus.

o wf + mikrostrabismus optimale korrektur wäre vollkorrektur abzüglich schiel:wink:el. probiert man mehr, riskiert man stehtig steigende überkorrektur der wf mit verschlechterung der beschwerden und womöglich unnötiger op.

o der mikrostrabismus ist per definition eine krankheit und muss diagnostiziert werden. das darf nur ein arzt, können aber wiederum nur sehr wenige, darauf spezialisierte ärzte.

o wenn ein optiker also eine vollkorrektur gibt, muss er vorher ausschließen, dass ein mikrostrabismus vorliegt, was mancher natürlich kann, aber eben nicht darf (liege ich noch richtig).

o handelt er korrekt und schickt er den kunden zur abklärung zum augenarzt, ist die wahrscheinlichkeit groß, dass der an einen gerät der das thema nicht gerade mit der muttermilch aufgesogen hat und das thema wf schlicht vom tisch fegt. jetzt hat der mittlerweile zum patient gewordene kunde das problem wem er vertraut. es spricht viel dafür, dass er sich sagt "der mann hat studiert und einen dr. titel, also wird er recht haben". es geht wertvolle zeit verloren.

o tut der optiker das nach einigen derartigen erfahrungen nicht (mehr), übernimmt er selbst die verantwortung. ist der kunde zufrieden, ist er der größte. übersieht er aber den mikrostrabismus und der augenarzt am ort, der sich schon einige zeit darüber wundert, warum von diesem optiker immer weniger patienten zu ihm geschickt werden bekommt wind davon, riskiert er eine klage.

ergo (nicht ganz neu) die wf-ler sind dringend auf hinweise bezüglich guter optiker und augenärzte angewiesen. die gute nachricht diese infos gibts hier im forum.

viele grüße,

michael

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Michael,

das ist eine prima Zusammenfassung. Ich möchte nur noch eine Kleinigkeit hinzufügen auch nicht jeder Arzt kann den Mikrostrabismus diagnostizieren. Es ist als ein Strabologe gefragt, und auch dem sollte man den Hinweis geben, dass Mikrostrabismus vermutet wird. Dann muss er genauer untersuchen.

Und den Mikrostrabismus kann auch ein versierter Optiker erkennen, spätestens nach einigen Korrektionsschritten, wenn er die MKH richtig anwendet und interpretiert und sich stets fortbildet. Und ab hier wird es dann ein Politikum, denn Schielen gilt als Krankheit, Wf nicht. Wer soll nun die richtige Brille anpassen, wenn jemand beides hat?!?!?! Hier ist fachübergreifende Kooperation nötig und es gibt einige wenige Adressen. Und es stimmt, die kann man übers Forum erfragen. Und es gibt einige Optiker, die können es richtig super, aber sie sind verpflichtet, den Kunden zunächst zu einem AA mit Strabologie zu schicken, sonst machen sie sich strafbar.

LG
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers marie
Verbunden: 26. Juli 2007 - 22:08

Und ich habe den Termin bei Dr. L. mit Y. jetzt wohl versemmelt, indem ich ihn nicht auf einen möglichen Mikrostrabismus hingewiesen habe. Leider war ich zu dem Zeitpunkt schon richtig krank. Mich hat es nämlich grippemäßig voll erwischt. Ich wollte das aber nicht zugeben und auf keinen Fall den Termin absagen. Aber ich war wohl nicht übermäßig gesprächig dort und fühlte mich total schlecht. -(

Die Werte von Y. Brille stimmen. Ob die Prismen stimmen wird sich dann erst Ende März herausstellen. Meinst Du, Kerstin, dass es dann noch reicht, wenn ich nach Mikrostrabismus frage oder hätte das shcon zu der normalen Untersuchung gehört? Bitte antworte mir schnell, ich habe doch am 07.02. mit M. einen Termin bei Dr. L.

LG
Marion

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

malan schrieb

hi kerstin,

andererseits ist es auch interessant, den trend hier im forum im letzten jahr zu beobachten. lange wurde mikrostrabismus als etwas extrem seltenes beschrieben und jedem gesagt, es könne eigentlich nicht sein, dass die prismen ins unendliche steigen. diese ansicht sehe ich in den postings der letzten monate etwas revidiert.

Lieber Michael, es liegt sicher sehr viel an mir, das diese Thematik hier mehr diskutiert wird. Sorry, dafür....

Ich hätte mich nie in ein Onlineforum wie dieses reingeklingt, wenn nicht Patienten von mir darüber berichtet hätten. Ich habe es früher schon zur Kentniss genommen, aber aus sehr vielen Gründen nur gelegentlich beobachtet. Zu viel lari vari hier haben mich dann bewegt mal was zu äußern und es ist zum Selbstläufer geworden... Was mich schon sehr stört....aus subjektiven Gründen, nicht wegen Ihnen speziell.

Es gibt häufig bei einer MKH ein Ergebnis was sich FDII nennt, aber in Wirklichkeit eine anomale Netzhautkorrespondenz darstellt. Die Abgrenzung ist fast fließend. Die Therapieoptionen sind es aber nicht. Eine Schwierigkeit für Augenoptiker, die die MKH anwenden, noch viel mehr für Augenärzte die nicht geschulte Strabologen sind.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant