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Bild des Benutzers thomashube
Verbunden: 20. Februar 2007 - 21:52
Kleinkind mit Schwachsichtigkeit

Hallo,

bei unserem Sohn wurde vor 4 Tagen eine Schwachsichtigkeit entdeckt. Er ist jetzt 4 Jahre und 11 Monate alt. Vor 15 Monaten, hatte er auf beiden Augen noch 1,0 (100 Prozent?) und nun auf dem rechten Auge 1,0 und links nur noch 0,3. Er hat eine Brille der Stärke + 4,5 (links) und + 2,5 (rechts) verordnet bekommen. Wir waren bisher regelmäßig zur Untersuchung beim Augenarzt (Praxis mit Sehschule und Orthoptisten) mit ihm. Wozu eigentlich? Als er 6 Monate alt war, schickte uns der Kinderarzt zum Augenarzt, da er eine Sehschwäche vermutet hat. Beim Augenarzt wurde damals aber nichts festgestellt. Danach hat der Augenarzt ebenfalls nie etwas festgestellt und nun der Schock. Nun wurden auch erstmals die Pupillen weitgetropft. Zusätzlich zur Brille sollen wir sein gutes Auge täglich 2 Stunden abkleben. Wir wissen, dass die Chancen zur Heilung einer Schwachsichtigkeit (Amblyopie) mit zunehmendem Kindesalter extrem sinken. Er schielt leicht, hat kein räumliches Sehen. Aufgefallen ist das Ganze meiner Frau, als bei unserem Sohn vor 4 Tagen plötzlich das linke Auge extrem nach innen gewandert ist. Ansonsten kann man sein Schielen kaum erkennen. Was bringen jährliche augenärztliche Untersuchungen, wenn meine Frau die Probleme entdecken muss?

Zur Sicherung der Diagnose waren wir gestern noch in der Uniklinik. Ergebnis rechts 1,0 und links 0,6. Innerhalb von 3 Tagen 100 Prozent Unterschied?

Wie hoch sind seine Chancen, irgendwann mit Brille auf 100 Prozent zu kommen?
Wie kann es sein, dass innerhalb von 15 Monaten sich alles derart dramatisch verschlechtert? Vor 7 Monaten wurden Scharlach-Erreger bei ihm festgestellt-kann es damit zusammen hängen?

Können wir sonst noch irgendetwas zur Heilung beitragen, z.B. Augübungen, etc.?
Wir haben gelesen, dass sich eine Schwachsichtigkeit meist innerhalb der ersten Lebensmonate bildet. Ist davon auszugehen, dass bei ihm ebenfalls schon seit Jahren eine unerkannte Schwachsichtigkeit vorliegt (warum wurde sie dann nicht erkannt?) oder ist davon auszugehen, dass sich die Schwachsichtigkeit bei ihm tatsächlich erst in den vergangenen 15 Monaten ausgebildet hat? Hat er dann doch noch größere Chancen auf Heilung, als die im Internet angegebenen 40 Prozent???

Wir sind dankbar für jeden Hinweis.

Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00

Hallo,

ich bin zwar "nur" Augenoptikerin und nicht Augenarzt, aber ich versuche mal etwas dazu zu sagen.

Ich denke, es kann durchaus sein, dass sich die Schwachsichtigkeit erst in der letzten Zeit gebildet hat. Schließlich wächst Dein Sohn nicht nur in der Körpergröße, sondern auch die Augen wachsen noch. Und wenn dann eine Auge einen schlechteren Seheindruck bekommt (weil sie halt unterschiedlich wachsen), wird das schlechte Auge vom Gehirn "unterdrückt".
Leider hast Du nicht angegeben, ob die Werte 1,0 und 0,3 zu 1,0 und 0,6 jeweils mit oder ohne Korrektur sind.
Das Beste, was Ihr machen könnt, ist das Abkleben und das Tragen der Brille konsequent durchzuführen. Ich denke, damit stehen die Chancen besser als 40% - das Internet ist sowieso eine Quelle, die mit Vorsicht zu nutzen ist, da ja jeder schreiben kann.

Gruß Lucccy

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Stimmt , ich!
Was ist mit dem räumlichen Sehen? Hat das Kind eine Chance eines zu entwickeln? Und welche Folgen kann es haben keins zu haben? Bitte frag das . egal zu welchem Augenarzt du gehst.

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo,

das Abkleben hat nur Sinn, wenn im nicht abgeklebten Zustand das räumliche Sehen optimal korrigiert ist, d.h. das "leichte" Schielen muß berücksichtigt werden.
Nur dann kann das Sehzentrum die Seheindrücke beider Augen optimal verwerten und unterdrückt das schwächere Auge nicht mehr. Meist ist dann sogar kein Abkleben nötig.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Tja, auch ich habe nun erst nach 12 Jahren erfahren dürfen, dass das Abkleben bei meiner Tochter eventuell gar nicht nötig gewesen wäre. So wie es scheint, hatte sie schon als KLeinkind eine sehr ausgeprägte WF, denn Das Schielauge stand NICHT immer an der falschen Stelle, es kugelte halt so hin und her... jetzt ist sie fast 13, hat kein räumliches Sehen, aber auf beiden Augen gleiche Sehkraft. Der damalige AA sprach aber von manifestem Schielen...so kann es gehen, wenn man als Mutter keine Ahnung hat. Nun hatte die KLeine 5 Jahre lang dezente 2,5 Prismen horizontal, trotzdem aber Probleme mit verschwindenden bzw. grau werdenden Buchstaben und Kopfschmerzen ohne Ende. Dann wechselte ich den MKH-Anwender, und siehe da 18 Prismen - und hinter der Brille steht das Auge so, wie es früher als KLeinkind gestanden hat ein wenig schief....es wird aber langsam besser.

Ich denke, es ist sehr wichtig, bei einem Kleinkind zunächst die Pluswerte vollständig zu korrigieren. Die Augenärzte tropfen in der Regel und dann packen sie irgendeinen Wert in die Brille, den sie pi mal Daumen rechtfertigen, meistens mit der Begründung Wir packen aber nicht das ganze Plus in die Brille, sondern nur die HÄlfte, damit die Augen nicht faul werden. Wenn ich diesen Satz höre, bekomme ich mittlerweile ein Horn....

Außerdem gibt es durchaus Augenoptikermeister, die die MKH-Methode auch schon bei 4-jährigen Kindern anwenden (die Fragerei muss halt sehr kindgerecht erfolgen). Vielleicht wäre eine Vorstellung dort sehr sinnvoll.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Danke Kerstin,
das mit Irgendeiner Begründung habe ich genauso erlebt.
Nur das räumliche sehen scheint AÄ gar nicht so wichtig zu sein . Es gibt bei meinem sohn in der Klasse mittlerweile 5 Kinder von denen ich weiß, das sie kein räumliches Sehen haben. Sie tragen aber auch keine Brille. Dafür haben alle unerklärliche Lernstörungen, und keiner findet etwas dabei. Nur die Kinder quälen sich unnötig. Optiker sind doch die besseren AÄ.
Schön das es euch gibt.

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Liebe Daja,

im Nachhinein habe ich die Vermutung, den Augenärzten geht es nur darum, dass die Augen gerade stehen - und wenn dieselbigen sich dafür enorm anstrengen müssen, egal! Lt. AÄ sollen sie das ja sogar....

Klar schaltet ein wirklich schielendes Auge ab, weil das Gehirn keine Doppelbilder verarbeiten kann. Aber die Götter in Weiß scheinen m.E. zu schnell mit dem Begriff manifestem Schielen daher zu kommen.

Ich glaube, die meisten kleinen Kinder haben ein gestörtes Binokularsehen, wenn sie mit den Augen kugeln, d.h. verursacht durch Muskelungleichgewicht. Wenn Schielen sich "verwächst", dann nur, weil sie es durch Muskelanstrengung irgendwann und irgendwie (eben auch durch Okklusionstherapie) schaffen, die Äuglein gerade zu halten. Und da haben wir dann die Wf, die keiner bemerkt, das Kind klagt nicht, aber es hat eben andere Auffälligkeiten.

Natürlich muss man sein Kind auch einem Augenarzt vorstellen -es gibt schließlich auch echte Augenerkrankungen. Aber nach meinen jahrelangen Odysseen behaupte ich nun mal ganz frank und frei, ein Kind im Vorschulalter gehört unbedingt auch einem versierten Augenoptiker vorgestellt, vor allem, wenn man meint, es hat den berühmten Silberblick (den sieht man hübsch auf Fotos oder wenn es verträumt in die Gegend schaut, denn dann fokusiert es nicht, und die Augen gehen in ihre anstrengungsärmste Stellung). Das ist dann kein Schielen, sondern oftmals Wf.

Auch ich bin mit Dir einer Meinung, dass den AÄ räumliches Sehen ziemlich wurscht ist. Das haben sie mir (und meiner Tochter) ja auch immer bescheinigt (Zitat "das ist halt so, da können Sie nichts machen"). Ich lief damit fast 40 Jahre durch die Weltgeschichte, mein Visus an sich ist super, aber ich habe ALLE Probleme einer Winkelfehlsichtigen - dafür gibt es dann Migränetabletten auf Kassenkosten, Medikamente gegen die Magenprobleme und irgendwann wird man als Sensibelchen abgestempelt und an den Psychiater verwiesen (da bin ich aber nie hin!). Mit Prismen geht es mir wunderbar und ich bin sauer, dass ich fast 40 Jahre dafür gebraucht habe - das ist Lebensqualität, die mir keiner mehr zurückgeben kann. Aber Besser spät als nie, oder? Wink Leider gibt es dieses Wohlbefinden nicht auf Krankenkassenkosten....

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers thomashube
Verbunden: 20. Februar 2007 - 21:52

Hallo Herr Luckas,

unser Sohn hat seit gestern seine erste Brille mit
links +4,5
rechts +2,5
mehr wissen wir nicht zur Korrektur.
Wir waren bei einem Augenarzt mit Orthoptist und Sehschule, anschließend an einer Uniklinik mit Sehschule und Orthoptist. Beide sind auf ähnliche Weitsichtigkeitswerte gekommen. Niedergelassener Arzt hat empfohlen, zunächst 8 Wochen Brille zu tragen, dann nachzusehen und zu entscheiden, ob Abdecken erforderlich. Uniärzte haben Brille plus täglich 2 Stunden abdecken empfohlen. Wir haben uns dafür entscheiden, die Empfehlung der Uniärzte zu befolgen.

Inwiefern das räumliche Sehen ohne Abdecken / mit Brille korrigiert ist, wissen wir nicht. Aber das Fehlen des räumlichen Sehens hat die Ärzte unserem Empfinden nach herzlich wenig interessiert.

Was müssen wir beachten, bzw. wie können wir sicherstellen, dass das räumliche Sehen richtig korrigiert ist? Wir waren ja wie gesagt bereits zwei unabhängige Ärztemeinungen eingeholt.

Wir haben heute einen kleinen privaten Sehtest gemacht. Ergebnis unser Sohn siehst nach einem Tag Brilletragen mit Brille schlechter in der Ferne als ohne Brille. Wie müssen wir uns das denn erklären, warum schlechter mit Brille???

Gruß,
Thomas

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Thomas,

auch wenn ich weder Arzt noch Optiker bin, so habe ich im Laufe der Jahre doch vieles lernen und erfahren dürfen/müssen...

Mein Rat als Mutter wäre nun, den Sohnemann zusätzlich einem Augenoptiker vorzustellen, der die MKH-Methode beherrscht. Es gibt einige wenige, die auch schon mit relativ kleinen Kindern arbeiten. Vielleicht kann Ihnen der Eberhard Luckas hier auch noch einen Tipp geben.

Adressen finden sich hier im Forum unter der Rubrik Adressen / Spezialisten / Winkelfehlsichtigkeit - und dann ist alles nach PLZ sortiert.

Eine weitere Adressenliste findet sich hier im Forum unter Adressen / Selbsthilfegruppen.

Das räumliche Sehen interssiert die AÄ wirklich herzlich wenig - es ist aber absolut wichtig, ebenso wie ungestörtes Binokularssehen, wenn es nachher darum geht, in der Schule Lesen, Schreiben und Rechnen anstrengungsfrei zu lernen.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers thomashube
Verbunden: 20. Februar 2007 - 21:52

Hallo,

niedergelassener Augenarzt/Orthoptist mit Sehschule verordnet am 16.02.07 Brille mit +4,25 links und +2,0 rechts. Augen wurden weitgetropft, Sehleistung angeblich links 0,3 und rechts 1,0 jeweils mit Brille.

Augenarzt/Orthoptist mit Sehschule an Uniklinik verordnet am 19.02.07 Brille mit +4,5 links und +2,5 rechts. Zusätzlich Empfehlung, gutes Auge tgl. 2 Std. abzukleben. Augen wurden weitgetropft, Sehleistung angeblich links 0,6 und rechts 1,0 jeweils mit Brille.

Wir haben die Brille mit +4,5 links und +2,5 rechts anfertigen lassen und am 21.02.07 abgeholt.

Sohn trägst sie seitdem ununterbrochen. Aber er sagt, dass er ohne Brille in die Ferne viel besser sieht. Also heute zum Samstagsdienst (Augenärztin mit Orthoptist und Sehschule). Ergebnis Brille mit links +2,5 und rechts +0,5 verordnet. Augen nicht weitgetropft. Sehleistung mit Brille links 0,7 und rechts 1,0. Empfehlung gutes Auge täglich ca. 4 Stunden abdecken. Unter drei Stunden würde nichts bringen, ebenso über 6 Stunden sinnlos. Tatsächlich hat unser Sohn bei der Augenärztin heute plötzlich relativ gut gesehen. Zum erstenmal hat er auch ein einziges Motiv bei Test des räumlichen Sehens erkannt. Die Ärztin meinte, dass nach Schulbuch die Pupillen erweitert würden und die Brille entsprechend den am betäubten Nerv gemessenen Werten ermittelt würde. Aber sie sagte auch, dass es Quatsch wäre, so eine starke Brille zu tragen und dass wir vorerst mal die schwächere ausprobieren sollten. Sie hat als bisher einzige Ärztin auch Wert auf das räumliche Sehen gelegt. Und zur Ermittlung der Brillenstärke hat sie den Sehtest gemacht ohne Pupullenerweiterung, etc.

So nun die Frage wem sollen wir denn nun glauben?

Fakt ist, dass unser Sohn mit seiner starken Brille in die Ferne erheblich schlechter sieht, als ohne Brille. Fakt ist auch, dass er bei der schwachen Brille erstmals spontan ein räumliches Sehen hatte und dass er damit die beste Sehleistung erreicht.

Wir halten die letzte Aussage für plausibel, allerdings sind die Ärzte-Aussagen 21 dagegen,...

Gruß,
Thomas

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Thomas,

wenn Dein Sohn mit der schwächeren Korrektion räumliches Sehen hat, heißt es, daß sein schwächeres Augen nicht mehr abgeschaltet wird. Überkorrektion ist dann schädlich.
Also glaube ich der 3. Untersuchung.

Als Augenoptiker darf ich keine Tropfen zum Weitstellen benutzen. Meine Methode ist 1. Nahskiaskopie (nach Mahindra) und bei genügender Aussagefähigkeit des Kindes subjektive Prüfung mit Nebeln. Frage Deinen Optiker nach diesen Methoden. Wenn er das kann, sollte er die Stärken nachprüfen können.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Thomas,

glauben Sie erstmal keinem, sondern den Augen Ihres Sohnes.

Was hindert Sie daran, einen Optiker-Kollegen aufzusuchen, der bereit ist, Die Sehschärfe des Kindes auf die Weite fest zu halten. Bitte jedes Auge einzeln.
Es gibt kindgerechte gute Testmöglichkeiten, z.B. die LEA-Symbole. Sollte der Visus über die Brille auf die Weite schlechter sein, als ohne Brille, ist etwas faul an der Sache. Ideal wäre es, Sie gelangten an einen MKH-Anwender mit Erfahrung im Umgang (Messen) bei kleineren Kindern. Der könnte durchaus weitere Möglichkeiten des Vorgehens aufzeigen. Ansonsten, sollten Sie es nicht versäumen, sich umgehend mit dem Kind an einen MKH-versierten Facharzt der Augenheilkunde zu wenden. Meine Empfehlung ist immer wieder Dr. med. Uwe Wulff. (ca. 4-6 Monate Wartezeit). Auf der Internetseite "www.:wink:elfehlsichtigkeit.de" lesen Sie u.a. seine Informationen zum Thema "Abkleben".

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Hallo Thomas
ich glaube , jetzt mache ich die Verwirrung koomplett. In deinem Profil steht leider nicht , aus welcher Stadt du kommst. Aber zur Schulung des schwachsichtigen Auges machen Funktionaloptometristen Übungen . Wir hatte damit binnen kurzer Zeit großen Erfog. Es schein aber egal welchen der Optiker du aufsuchst. Die Kosten musst du zum Größten Teil selbst tragen. Kerstin und ich haben dir jetzt aber das Wissen voraus, was passieren könnte. Das muss aber nicht sein. Allerdings finde ich es reichlich unverfroren, das AÄ sich etwas gut bezahlen lassen, was Optiker viel besser machen, aber die Krankenkassen interessiert das nicht. Außerdem ist dein Sohn ja auch kein Versuchskanninchen. Die Entscheidung ist bestimmt nicht einfach.
Viel Glück

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Thomas,

Funktionaloptometrie hat erst Sinn, wenn die Stärken einwandfrei bestimmt wurden. Was soll bei einem Training herauskommen, wenn die Sehleistung gar nicht möglich ist auf Grund fehlender oder mangelhafter Korrektion?

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Ich wollte nur sagen, das man mit Übungen beide Augen auf 100%ige Sehschärfe bringen könnte. Natürlich sollte erst eine Brillle verordnet werden. Abkleben würde dadurch wegfallen, nicht aber die Brille.

Bild des Benutzers Steen Aalberg
Verbunden: 15. Januar 2007 - 17:09

Hallo Eberhard,

Ich habe sehr gute Erfahrungen der auch in solche Fälle für Funktionaloptometrie sprecht – Wenn sich zum Beispiel die Dioptriestarke erst nach fehlende Sehshärfe entwickelt. Dann hilft kompensatorische Gläser nur wenig, weil das Fixieren ein größeres Problem ist. Dann ist Funktionaloptometrie echt sinnvoll. Als ich auch mit Kleinkinder arbeite sehe ich diese Situationen meistens bei frische Schielfälle, wo anfangs kein Aniso anwesend ist. Ohne Einsatz entstehen später die optischen Fehler, und das Kind treibt in Richtung Monokularität. Bei reinem akkomodative Schielen ist eine Brille selbstverständlich wohl angebracht. Solche Fälle debütieren meistens ab ungefähr drittes Lebensjahr, und meistens mit relativ symmetrischer Refraktion.

Viele Grüsse
Steen

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Steen,

meine Worte mit fehlender und unvollständiger Korrektionwaren etwas anders gemeint

Wenn die reine monokulare Refraktionsbestimmung fehlerhaft durchgeführt wurde und ein falsches Ergebnis herauskommt, ist jede binokulare Korrektion und auch Funktionaloptometrie sinnlos.

Ich meinte nicht, wenn sich die Fehlsichtigkeit erst später entwickelt.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Steen Aalberg
Verbunden: 15. Januar 2007 - 17:09

Hallo Eberhard,
danke für die Erleuchterung. Kinderoptometrie finde ich sehr spannend, unter anderem weil messungen auf die Bedingungen das kindes vorgehen muss, was manchmal grosse fördrungen auf uns setzt.

Gruss
Steen

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Steen,

ich danke Dir auch für Deine Beiträge. )

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Orthoptistin
Verbunden: 8. März 2007 - 18:25

Hallo!

Es ist durchaus möglich, dass die Schwachsichtigkeit erst in den letzten 15 Monaten entstanden ist.
Wenn er jetzt 4 Jahre alt ist, sind seine Chancen sehr gut, dass sich die Sehschärfe voll entwickelt. Ich würde hier die Chancen eher auf 90 - 100 % Vollheilung angeben. Voraussetzung ist das Tragen der Brille und vor allen Dingen die Okklusionstherapie (Zukleben des guten Auges). Je mehr man klebt, desto schneller geht die Sehschärfe nach oben. 2 - 3 Stunden sind derzeit sicher voll ausreichend.
Die Sehschärfenprüfung ist übrigens sehr von verschiedenen anderen Faktoren abhängig, d. h. wenn man in verschiedenen Zimmern untersucht, hat man auch unterschiedliche Sehschärfenmessungen. Das liegt z. B. an der Beleuchtung, an der Tagesform des Patienten und auch am Untersucher! Also nicht wundern, wenn es beim betreuenden Augenarzt wieder etwas anderst ist!
Wichtig ist, dass hier der sog. Reihenvisus geprüft wird, denn der fällt immer schlechter aus, als der Einzelvisus. Beim Reihenvisus stehen die Sehzeichen sehr nah beieinanader (wie beim Lesen eines Textes). Hier ermittelt man die sogen. Trennschwierigkeiten des Auges. Erst wenn dieser Seitengleich ist, kann man anfangen die Okklusion langsam wieder abzusetzen. Das Zukleben wird Sie begleiten, bis das Kind etwa 12 Jahre alt ist!!! Das heißt nicht, dass man so lange zukleben muss, aber so lange muss man die Sehschärfe regelmäßig kontrollieren, da bis zu diesem Alter die Sehschärfe wieder abfallen kann! Oft wird behauptet, dass dies bereits mit ca. 6 Jahren der Fall ist, das ist leider nicht richtig!
Wenn Binokularsehen vorliegt sind die Chancen deutlich besser, dass die Sehschärfe früher stabil bleibt. Wichtig ist, dass man ein sog. Mikroschielen ausschließt.

Liebe Grüße

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Orthoptistin,

danke, daß Du das mit den 12 Jahren gesagt hast.
Ich habe schon Erwachsene von einer vorhandenen Amblyopie befreien können, das jüngste Beispiel mein Schwiegersohn, R Visus 0,6 links 1,5. Mit voller Korrektion , allerdings auch prismatisch, stieg der rechte Visus schon nach kurzer Zeit auf 0,8 und ist heute bei 1,0.
So geht es auch.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Doccy
Verbunden: 8. Januar 2003 - 0:00

Ich habe nur bis zu diesem Satz gelesen

So nun die Frage wem sollen wir denn nun glauben?

Nach diesem geschrienen Hilferuf habe ich das Weiterlesen eingestellt. Meine Antwort auf diese Frage Deinem Sohn natürlich! Er lügt nicht! Kinder sind auf die Wahrhaftigkeit der Erwachsenen - der Eltern - angewiesen. Es darf nicht falsch sein, was ihnen vorgemacht wird. Werden sie aber "gezwungen", z.B. schlechter zu sehen, bedingt das auch immer einen Vertrauensverlust zu den Eltern!!! Denn es ist für das Kind schlicht unglaubwürdig, das schlechtes Sehen gut sein soll. So einen Unsinn kann man nicht vermitteln!!!

Und zum Tropfen Meßergebnisse, die unter Gifteinwirkungen gewonnen werden, sind so sinnvoll, wie einem Esel Schlittschuhe unterzuschnallen, wenn er denn auf´s Eis will oder man einer Kuh das Fliegen lehren wolle.

Zum räumlichen Sehen Diese Funktion ist die anspruchsvollste bei dem komplexen Vorgang "Sehen". Innerhalb der ersten zwei Lebensjahre haben sich bei normaler Entwicklung alle Funktionen "gebahnt". Was sich in dieser Zeit nicht gebahnt hat, ist später nicht mehr nachzuholen.

Die Zuklebetherapie kann nur zur Vorbereitung zu weiteren Maßnahmen dienen. Was haben die Vollakademiker denn vor???

Meine Empfehlung MKH, und sonst erst mal gar nichts! Siehe auch Empfehlung von Kerstin.

Doccy

Bild des Benutzers Orthoptistin
Verbunden: 8. März 2007 - 18:25

Nein, bei einem Erwachsenen kann man eine Amblyopie nicht mehr behandeln. Ansonsten würden alle hochgradig Amblyopen, die durch einen Unfall das gute Auge verloren haben wirklich sehr glücklich sein, denn dann wären sie nicht mehr blind im Sinne des Gesetzes!
Dies zählt übrigens zu den häufigsten Erblindugsursachen in Deutschland bei hochgradiger Amblyopie Verlust des guten Auges.
Meistens ist es schon sehr schwer, nie vorbehandelte Amblyopien ab dem 6. Lebensjahr noch zu behandeln...

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Warum glaubst Du mir nicht?
Auch meine Frau, die ich mit 19 Jahren kennen gelernt habe, war auf dem linken Auge amblyop. R V 1 L 0,3. Nach 2 Jahren binokularer Vollkorrektion (teilweise prismatisch korrigierende Brille + KL) war der linke Visus bei 0,8.
Und es gibt viel mehr Menschen, bei denen so etwas möglich ist.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers KerstinEP
Verbunden: 24. August 2004 - 0:00

Eberhard Luckas schrieb

Warum glaubst Du mir nicht?
Auch meine Frau, die ich mit 19 Jahren kennen gelernt habe, war auf dem linken Auge amblyop. R V 1 L 0,3. Nach 2 Jahren binokularer Vollkorrektion (teilweise prismatisch korrigierende Brille + KL) war der linke Visus bei 0,8.
Und es gibt viel mehr Menschen, bei denen so etwas möglich ist.

Weil sie gelernt hat - genau wie auch die Ärztinnen und Ärzte - dass das nun mal nicht geht. Und weil das, was ein Optiker herausgefunden hat, nun mal nicht wissenschaftlich anerkannt ist. Und was nicht medizinisch wissenschaftlich anerkannt ist, das funktioniert auch nicht....

Daher will ich eben auch Nicole´s "Projekt" nicht gleich runterreden. Erlaubt ist, was hilft. Das gilt für die MKH genau so wie für die Abkleber.

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Es ist doch schade, wenn man nicht über den eigenen Tellerrand hinausschaut.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Nicole1
Verbunden: 11. Juli 2006 - 11:03

Eberhard Luckas schrieb


Ich habe schon Erwachsene von einer vorhandenen Amblyopie befreien können,

Das freut mich zu lesen. )
Denn eigentlich "heisst" es ja, das ginge bei Erwachsenen und älteren Kindern nicht mehr.

lg
Nicole

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Hallo Eberhard,
und wo endet dein Tellerrand?