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Bild des Benutzers Anja Mucz
Verbunden: 12. Juli 2002 - 0:00
Diagnose:Winkelfehlsichtigkeit - Was nun?

Hallo, hier kurz meine Geschichte Ich bin 33 Jahre alt und trage eine Brille (-4.25/-4,75). Bin also schon etwas vorbelastet. Seit ca. 1 Jahr plagen mich immer wieder starke Kopfschmerzen und Magenprobleme. Ich war bei sämtlichen Ärtzen und jeder hatte mir "Stress" bestätigt. Eine Möglichkeit jedoch war der Optiker. Mein Gedanke Vielleicht ist die Brille nicht mehr OK. Der Optiker hat mir ähnliches bestätigt. Meine Sehschärfe hat sich minimal gebessert. ABER
Ich leide unter einer Winkelfehlsichtigkeit mit 20 Prismen/Auge. Die Folge, wenn ich nichts unternehme, daß ein Auge irgendwann abschalten kann. Nun bin ich ziemlich hilflos. Es gibt wohl in Deutschland nur wenige Ärzte, die so etwas diagnostizieren können. Vielleicht hatte jemand dasselbe Problem und stand der Sache genauso hilflos gegenüber wie ich und kann mir helfen. Vielen Dank
Anja

Bild des Benutzers Franziska Kubsch
Verbunden: 26. November 2001 - 0:00

Hallo Frau Mucz,

Sie können gerne mit mir Kontakt aufnehmen, Tel. 07033-42492. Ich leite die Selbsthilfegruppe Winkelfehlsichtigkeit.

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

In dem man die Frau Kubsch kontaktiert, scheint man ja alle Probleme auf dieser Welt lösen zu können...

Bild des Benutzers Anja Mucz
Verbunden: 12. Juli 2002 - 0:00

ZitatOriginal erstellt von bela
In dem man die Frau Kubsch kontaktiert, scheint man ja alle Probleme auf dieser Welt lösen zu können...


Ihre Lösung scheint mir nicht besser!!!
Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Es wäre sinnvoller wenn Frau Kubsch einfach sagen würde, wenn sie eine Lösung weiß. So könnten alle davon profitieren. Wenn jeder vorher anrufen muss, dann hilft das in einem FORUM leider herzlich wenig.

Zu Ihrem Problem Bei der Winkelfehlsichtigkeit muss aktiv Muskelarbeit verrichtet werden, um Ihre Augen parallel zuhalten, da ein Ungleichgewicht in der Augenmuskelbewegung herrscht. Diese Arbeit bringt natürlich Anstrengung mit sich. Hier kommen Ihre Klagen über Kopfschmerzen her.

Die herkömmliche Lösung des Problemes ist eine Prismenbrille, die ermüdungsfreies Sehen ermöglicht. In diesem Fall ist es eigentlich auch unmöglich, dass Ihr Auge einfach abschaltet. Zumindest habe ich nie davon gehört. Und was Sie damit meinen, wenn Sie sagen, nur wenige Ärzte können es diagnostizieren, verstehe ich nicht. Können Sie das genauer erläutern?

Bild des Benutzers Anja Mucz
Verbunden: 12. Juli 2002 - 0:00

Der Messvorgang (MHK oder MKH oder ähnlich) ansich wird wohl nur von 3 oder 4 Ärzten vorgenommen. Ausserdem wird alles was mit Winkelfehlsichtigkeit zu tun hat offensichtlich nicht von der Kasse bezahlt. Sie sehen ich bin erst vor kurzem mit diesem Problem konfrontiert worden und kenne mich noch überhaupt nicht aus. Ich stehe der ganzen Sache ziemlich hilflos gegenüber und muss mich morgen erst mal mit meinem Arzt in Verbindung setzen und ebenso mit der Kasse. Ich war der annahme in diesem Forum kann mir jemand mit ähnlichen Problemen sagen, wie ich am besten vorgehe...
Vielen Dank trozdem für Ihre Nachricht!!!

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Anja,

habe schon lange nicht mehr in das Forum geschaut. Ihre Geschichte ähnelt der meinigen ziemlich (s. mein thema zur Winkelfehlsichtigkeit bei Kindern vom April 2002). Ich war auch wie vor dem Kopf geschlagen. Ich sehe auf 10m alles um 60 cm versetzt und in der Höhe nochmal um 2,5 cm.

Ich habe die Prismengläser ausprobiert. Zunächst ganz einfache, d. h. ohne Entspiegelung. Die Kostenfrage hat mein Optiker mit der Krankenkasse geklärt - ich habe nichts bezahlt! Ich habe wirklich keine Kopfschmerzen mehr und sehe endlich räumlich und überspringe keine Zeilen mehr (habe allerdings auch einen nie korrigierten Schielfehler). Ihr Problem mit den Magenschmerzen kommt auch mir bekannt vor, habe diese aber nie mit meinen Augen in Verbindung gebracht!

Bei WKF schaltet aber kein Auge ab! Das geschieht nur beim Schielen. Nicht behandelte Schielkinder schalten irgendwann ab und dann ist das Stereosehen ein für alle mal verloren - ich habe zwei Schielkinder, beide leider auch mit starker WKF und über die Untersuchung meiner Kinder kam ich, als neigierige Testperson, zu meiner Prismenbrille!!! Den Kids sei Dank - oder so... Kinder mit WKF kompensieren ihren Fehler und erlernen das Stereosehen. Aber Nicht behandelte WKF führt halt zu einer ewigen Überanstrengung des / der betroffenen Augen. Die Prismen bringen das Auge in seine ursprüngliche, entspannte Lage - und das kann dann auch eine Schiellage sein. Manchmal sind mehrere Korrekturen nötig, bis das Auge seine endgültige Stellung gefunden hat. Meine Kinder leiden auch unter Kopfschmerzen, haben aber beide die Brille nach einiger Zeit nicht mehr toleriert. Zur Zeit findet lediglich die Schielkorrektur statt. Ich habe beschlossen, dass deren Augen und Muskeln erst mal das Wachstum abgeschlossen haben sollen, ehe ich mich wieder an Prismengläser bei ihnen wage. Denn die Werte ihrer Augen verändern sich sehr schnell (Wachstumsbedingt) und die Prismen bei meinem Sohn sind so stark (bisher 40), dass er unweigerlich operiert werden müsste. Und das geht wohl am besten in Berlin, und das ist weit weg.

Versuchen Sie es doch mal mit Prismen. Und Fragen Sie ihrem Optiker Löcher in den Bauch. Meiner hat sich jedesmal über eine Stunde Zeit genommen. Nebenbei sind die Seiten der IVBV wirklich sehr interessant und aufschlussreich und vieles auch für Laien gut verständlich.

Ich wünsche Ihnen viel Glück!

Liebe Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Kerstin,

vieles was Du schreibst ist sehr richtig.

Aber warum sollen Deine Kinder weiter Kopfschmerzen haben, die Du nicht mehr hast? Wann ist Deiner Meinung nach das Wachstum abgeschlossen? Mit 20; 25 oder noch später? Was Häschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr! Probleme verschleppen, macht sie nie kleiner! Berlin ist spitze, aber es gäbe bei 40 Prismen auch andere Adressen, die den Fehler wieder in korrigierbare Dimensionen rücken könnten. Ich bin sicher, dass das der Grund für die Unlust des Tragens ist. Keinesfalls ist es aber das Wachstum, das ändert an den Verhältnissen des Sehgleichgewichtes zum Glück nichts! Sonst wären auch die Erfolge aus Berlin nicht so lobenswert. Überhaupt finde ich es schade, das Dein Optiker nicht früh genug einen guten Kontakt zu einem Operateur geschaffen hat, der seine Arbeit weiterführt. So ist es doch hängen im Schacht, oder? Nichts für ungut!

Paul-Gerhard Mosch

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Paul-Gerhard,

vielen Dank für die ehrlichen Zeilen. Glaube mir ich habe ein rabenschlechtes Gewissen wegen meiner Kinder, wollte das Beste für sie mit den Prismen um ihnen das zu ersparen worunter ich seit meinem ca. 16. Lebensjahr leide (bin jetzt 36). Sind ja auch beides Extremfrühchen mit Koordinationsproblemen u.a. Ich war wirklich total euphorisch, als ich mit den Prismen bei uns dreien anfing. Aber meine Kids reagierten anders als ich. Meine Tochter vertrug die Brille und das Schriftbild wurde auch erst besser. Aber sie hat mit der Nähe Probleme und der Augenarzt wollte in die untere Brillenhälfte eine Art Lesegläser einschleifen (ich bin absuluter Laie, sorry, ich kann das alles wohl nicht so richtig erklären). Die Messung unter Tropfen war absulut verrückt. Mit Prismen ging gar nichts mehr, mit ihrer alten Glasstärke war alles super. Nun trägt sie die Sommerferien über ihre alten Gläser, dann messen wir erneut und sehen weiter.

Sohnemann hat besagte Extremwerte. Fand die Prismen anfangs toll (ist Außenschieler!), sah aber immer Beulen. Nachher ging gar nichts mehr. Wieder zum Optiker die Prismen sind von 40 auf ungefähr 50 gestiegen. Der Optiker kann das nicht mehr verantworten - Du weißt ja es ist ein Politikum mit der WKF, weil nicht ärztlich anerkannt. Ich handle also in völlig eigener Verantwortung. Mein Optiker ist gut. Er will auch, dass ich zu Dr. Wulff fahre. Nur Berlin ist sehr weit weg, ich habe kaum finanzielle Mittel als alleinerziehende Zwillingsmutter mit Halbtagsjob und nicht zahlendem Erzeuger. Außerdem möchte Dr. Wulff, dass die Prismen vor der OP mindestens ein paar Monate getragen werden, was ja auch logisch ist, da die Augenwerte sich anfangs immer weiter verändern und man erst operiert, wenn man einen verlässlichen, enggültigen Wert hat. Der Optiker gibt umumwunden zu, dass die Prismen zur OP führen werden bei Lukas. Klar, auch der Augenarzt ist gegenüber einer Kinder-WKF-Behandlung eher abgeneigt. Der hat mich natürlich auch "aufgeklärt". Ich habe einfach Schiss (auf gut Deutsch, sorry).

Ich wäre überglücklich, wenn meine Kids auf die Brille 100 Pro positiv reagiert hätten und mein Sohn nicht diese Extremwerte hätte. Hinzu kommt Ist die Brille auch nur leicht verbogen (das passiert bei Erstklässlern jeden Tag), muss sie wieder geradegebogen werden. Dafür muss ich dann 50 km (ein Weg!!) zum Optiker fahren. Mein hiesiger Optiker weigert sich, die Prismenbrille auch nur anzufassen und verteufelt mich (er hat halt eine völlig kontroverse Meinung und sagt eine WKF- Behandlung beim Kind grenzt an Körperverletzung). Ich muss zugeben, meine Kraft und Nerven sind am Ende.

Ich habe lange nachgegrübelt (und tue es auch noch). Ich habe meinen Augenfehler bisher gut kompensieren können, einen super Schulabschluss hinlegen können und auch irgendwann die Tennisbälle getroffen (habe wohl in mein Hirn eine Art Vorhalte:wink:el eingebaut..). Das mit den Höhen und Tiefen und der Geometrie - na ja. Aber da haben Frauen eh Probleme. Hab mich halt beruflich auf die Sprachenschiene festgelegt (wenn nur die Bildschirmarbeit nicht wäre - mein größtes Problem).

Das Positive bei Sohn der Außenschieler hat sich im letzten halben Jahr fast gelegt und er hat auch wieder seine alten Gläser (ich glaub, so um die + 0,75, also fast überflüssig, aber er sagt, auch damit sind die Kopfschmerzen besser und er z:wink:ert auch nicht mehr ständig das linke Auge zu).

Die Geschichte geht weiter. Ich werde regelmäßig meinen Optiker aufsuchen, aber auch einfach die Kids beobachten und auf meinen Instinkt hören - der hat mich bisher nie im Stich gelassen. Und beide sind momentan zufrieden mit der Brille, die sie nun tragen.

So, das war nun viel geschrieben. Vielleicht fühlt sich ja noch jemand angesprochen, dem es ähnlich ergeht wie mir. Würde mich über ein Echo freuen.

Liebe Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Kerstin,

Ich habe mir Deine Geschichte im April zusätzlich angesehen.
Deine Tochter war ja bis zu den Augentropfen ganz zufrieden. Weißt Du, das die Tropfen teilweise bis zu einer Woche Wirkungen zeigen können, und ein noch nicht gut und stabil arbeitendes System erheblich beeinflussen können. Ich frage oft meine Klienten, wie sie auf diese Tropfen reagieren. Je unliebsamer dies für sie ist, desto eher ist dies ein Zusatz-Indiz für vorhandene binokulare Sehstörungen. Sind diese vorhanden, wie von Dir beschrieben, sollte man erstmal zwei/drei Wochen die Brille tragen, welche die geringsten Beschwerden verursacht. Anschließend würde ich aber die letzte Korrektion, nach kurzem Test, wieder reaktivieren. Dies macht keine zu hohen Kosten.
Bei Deinem Sohn frage ich mich immer noch, ob nicht zu schnell die Gläser gewechselt wurden. Mir ist eine Mindesttragezeit von 3 Monaten sehr wichtig. Da unser Sehsystem ca. 6 Wochen braucht, um sich gut an die neue Korrektion zu adaptieren, setze ich (frühestens) nach weiteren 6 Wochen, eine Folgemessung an. Deren Ergebnis wird nur bei neuerlichen Beschwerden, oder bei noch nicht behobenen krassen Beschwerden, auch ausgeführt. Bei erwarteten ca. 20-30 Prismen lasse ich dieselbe gerne von dem später den Eingriff ausführenden Operateur machen. Dieser hat so ein Bild zu einem möglichst frühen Zeitpunkt. Die weiteren Massnahmen überwache ich wieder selber, bis es zum Eingriff kommen soll. Das könnte auch Jahre später sein. Dies gibt mir und dem späteren Operateur, zusammen mit den Ablauf der Gesamt-Korrektion, einen guten Ein- und Überblick und gestattet in Einzelfällen auch eine evtl. benötigte Zwischenabklärung. Diese ist wie Du weißt, mit anderen Augenärzten bei allem guten Willen unsererseits leider nicht vorhanden. Und sie wäre so notwendig.

Ich habe feststellen müssen, das es viel Zeit kostet, hier im Forum aktiv zu sein. Leider fehlt mir diese. Ich hoffe, mit einigen Beiträgen zum Verständnis von MKH etwas beigetragen zu haben. Ich wünsche allen Teilnehmern „Höchstleistung durch gutes Sehen!“

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Paul-Gerhard,

schade, wenn Du Dich wirklich aus diesem Forum zurückziehst. Deine Beiträge waren immer sehr fachlich und doch gut verständlich.

Hatte dir soeben zeitgleich etwas unter der Rubrik "Definitionsfrage" geschrieben. Vieles davon hast Du hier soeben super verständlich erläutert.

Übrigens Meine Tochter hat die Augentropfen NIE vertragen. Atropin war ganz schlimm und es hieß immer, sie sei halt allergisch... Auch die direkt beim AA verabreichten Tropfen brennen bei ihr fürchterlich und die Augen sind richtig schön rot - für lange Zeit.

Bisher hieß es auch immer, ihr binokulares Sehen sei gestört. Bei der letzten Untersuchung (anderer Augenarzt, der zumindest nicht ganz abgeneigt ist, wenn es um WKF-Behandlung geht, aber auch nicht voll dahinter stehen kann) wurde mir gesagt, sie hat recht gutes binokulares Sehen. Trotzdem kann sie keine Höhen und Tiefen abschätzen und ist recht schusselig - und das linke Auge schielt enorm nach innen....

Tja, es gibt da so einen Satz Drei Ärzte, fünf Meinungen.

Bist Du Optiker hier im norddeutschen Raum? Wahrscheinlich nicht..

Viel Erfolg weiterhin bei Deiner Arbeit!

Gruß
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!