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Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00
BVA: Wenn das Auge den Optiker austrickst

unter http//www.augeninfo.de/presse/0510bri.pdf
hat am 27.10.05 der BVA "Berufsverband der Augenärzte" eine neue Presse-Info veröffentlicht

"Kopfwehbrillen Wenn das Auge den Optiker austrickst"
Der Untertitel "Berufsbverband der Augenärzte Zu viele Menschen tragen eine falsche Brille" (bitte lesen)

Mein Kommentar
1)
Der Augenarzt Dr. Hammer schrieb als Mitglied des Ausschusses des KBV zu den Neu verfassten Heil- und Hilfsmittelrichtlinien u.a. am 17.12.2003 - Berlin (MedCom)

... Insbesondere dürfte es die Augenärzte freuen, dass Sehhilfen zur Verbesserung der Sehschärfe und auch therapeutische Sehhilfen nur noch von Augenärzten zu Lasten der GKV verordnet werden dürfen. "Ich habe dafür gekämpft, dass die Optiker nichts mehr machen dürfen," ...

Nun suggeriert die Überschrift der neuen Info schreckliches
"Kopfwehbrillen Wenn das Auge den Optiker austrickst" und im ersten Satz
Die neuen Regelungen im Gesundheitswesen halten viele Menschen davon ab, zum Facharzt zu gehen - oft mit fatalen Folgen. Beispiel Brillenträger Ohne augenärztliche Untersuchung sind viele Sehhilfen unzureichend auf das Auge abgestimmt und können Kopfschmerzen auslösen.

DA SCHEINT BEI DEN AUGENÄRZTEN DOCH WAS SCHIEF GELAUFEN SEIN, ODER?

2)
Die Berufe
Augenarzt,
Bedeutung Facharzt für Augenheilkunde (Heilkundliche Tätigkeiten in Verbindung mit den beiden Augen, den Lidern, den Augenmuskeln und -geweben)

Optiker,
hier ist wohl der Augenoptiker gemeint und nicht der Feinoptiker, der Linsen, Gläser und Glasmassen herstellt und bestimmt.
Das Berufsbild des Augenoptikers umfasst den Dreiklang Beratung und Messung der Augen, sowie die Anfertigung aller Arten von Sehhilfen. Er ist Ansprechpartner für DAS SEHEN, vorrangig bei augengesunden Menschen.

3)
Der BVA folgert aus einer Erklärung von Prof. Wolfgang Haase, "Eine Brillenbestimmung sollte daher auf alle Fälle beim Augenarzt stattfinden ...". (Übrigens dieser "Haase" hat mit H.-J. Haase, dem Begründer der MKH, nur den Namen gemein)

Hier muss eingewandt werden, dass der Mediziner keineswegs eine gleichwertige Ausbildung in Augenoptik (Optometrie) erhalten hat. Eine Vermessung unter "leichten" Medikamenten bleibt immer unphysiologisch und wird wohl weit eher o.g. "Kopfschmerzbrillen" hervorrufen. Die Messung des Augenoptikers berücksichtigt die Akkommodation als normale körpereigene Spannkraft des gesunden Menschen bei jeder Messung, ohne sie deshalb zu lähmen.

4)
Die Skiaskopie ist ein probates Mittel der Augenglasbestimmung.
Die Pressemitteilung des BVA verschweigt, dass es Verfahren der Skiaskopie gibt, die bewust auf Medikamente verzichten und wohl auch gerade deshalb zu den genauesten Skiaskopieverfahren gezählt werden. Natürlich ist auch der Augenoptikermeister in diesen Verfahren der Messung geschult.

5)
Bei kleinen Kindern wird immer erst eine medizinische Untersuchung angeraten. Es bleibt verwunderlich, dass bei allen Tropfen teils erst der Augenoptiker dann die Erstbrille mit akkommodationslösenden Brillenwerten anmisst und anfertigt. So bleiben teils Messwerte bis zu 3.0 dpt (Dioptrien) "medizinisch betrachtet" manchmal außen vor.

6)
"Jahrelang mit Kopfweh muss nicht sein"

Diesem Satz ist unbedingt zuzustimmen. Da Augenärzte bis vor Kurzem noch ca. 75% des Brillenmarktes durch Verordnungen abdeckten, trifft Sie die Hauptlast dieser gemachten Aussage. Daneben steht lange fest, das ein Brillenwechsel im Mittel erst nach 4 1/2 Jahren stattfindet.

Ich schließe daraus, das der mündige Verbraucher den Unterschied erkennt und teilweise auch schon erfahren hat.

Kopfwehbrillen - Nein, das muss nicht sein!

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Paul-Gerhard,

recht hast Du. Das ist nur ein weiterer Versuch des BVA, uns Augenoptiker in Misskredit zu bringen. Wahrscheinlich wegen des verlorenen Screening-Prozesses muss es jetzt die Brillenglasbestimmung sein, die aber im BVA-Artikel doch nur als "Refraktion" bezeichnet wird.
Und etwas, was in den 60-iger Jahren höchstrichterlich verfügt wurde, soll plötzlich, nach 40 Jahren falsch sein.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers KerstinEP
Verbunden: 24. August 2004 - 0:00

Was ist denn mit diesem Screening gemeint?

Bei den lausigen Penunzen die die Kasse zahlt, isses doch eh wurscht. Ärgert Euch nicht so sehr.
Im Prinzip waren Brillen und Gläser noch nie so günstig wie heute. Wenn ich überlege, was die Einweg-Lesebrillen kosten...

Mein Vater kommt damit seit Jahre super zurecht. Für die allererste hat er damals noch über 500 DM bezahlt und bei Alterweitsichtigkeit, wo die WErte doch auch relativ schnell mal steigen, war das ein satter Preis.
Selbst wenn er nicht die Fertigen kauft glaube ich kaum, dass ihm jemand - nur zum lesen - noch so eine teure Brille andrehen würde...

Und wenn ich überlege, dass sie zu meinem wirklich teuren Prismenrezept fuzzelige 29€ zahlen nachdem ich ein Dreivierteljahr 3 mal widersprochen habe, dann investiert man die 30€ doch vielleicht lieber in eine VERNÜNFTIGE "Refraktion" beim Optiker. Da spar ich auch ncoh Zeit und in der Zeit kann ich arbeiten, weil man beim AO nie drei Stunden trotz Termin wertvolle Stunden vergeudet um dann ein Rezept zu kriegen, mit dessen Brille man nix sieht...

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!

Bild des Benutzers KerstinEP
Verbunden: 24. August 2004 - 0:00

Nachtrag

Ich glaube, die Ärzte haben derzeit ein generelles Problem, das liegt nicht nur an den AOs.

Die Gesundheitsreformen zwingen die Menschen wieder, selber nachzudenken, nach Alternativen zu suchen und sich zu informieren. Das Internet macht es zudem möglich. Es ist nicht mehr so voll beim Arzt, weil es sowieso meist nix bringt. Denn die für die Aussage "Das müssen Sie sich in der Apotheke selber besorgen" nehme ich keine stundenlange Wartezeit mehr in Kauf.

Ergo Die Leute gehen direkt in die Apotheke. Junge Mütter helfen sich gegenseitig, organisieren sich besser und auf einmal erwacht in den Menschen der eigene Instinkt wieder. Das läßt sie kritischer werden und ärztliches Handeln zunehmend in Frage stellen. Bei den Lehrern erleben wir grad Ähnliches. Sie haben lange Zeit immer alles an sich gerissen und wundern sich nun über die Resultate.
Ist es denn ein Wunder, dass sowas passiert, wenn die Menschen über jahrzehnte hinweg mehr oder weniger entmündigt wurden?
Ihnen ist beigebracht worden, dass alles der Staat regelt (auch i.S. der Sozialhilfe ist es ähnlich). Nun müssen wie wieder Hilfe zur Selbsthilfe lernen und sie schreien und zetern, aber sie schaffen es.

Und so überlegt der mündige Bürger eben auch inzwischen, bei allem Sparzwang, dass man eine gute Brille eben nicht nur über den AA bekommt. Und ein gutes Medikament eben auch nicht immer nur vom Arzt, sondern auch aus der Apotheke oder gar auf der hauseigenen Kräuterwiese. Und er stellt fest Das hilft auch!

Ich denke mit Schrecken an die Zeiten, wo Ärzte nix erklärt haben, allmächtig waren und Respektpersonen. Das ist vorbei!
Ich hatte das Inferno grade mit Lehrern, die sich grade furchtbar aufregen, dass sie den Kindern alles beibringen müssen (auch Werte) und die Eltern immer schwieriger werden. Aber sich selber hinterfragen sie nie. Auch die Ärzte tun das nicht - und die Augenärzte hatten - denke ich mal - immer noch einen relativ guten Ruf, weil sie so deutlich auch geholfen haben. "Mehr sehen" war immer sehr positiv behaftet und das ist ja auch das Faszinierende an der Augenheilkunde.
Aber die Menschen beginnen halt, kritischer zu werden. Sie werden in die Pflicht genommen vom Staat, warum sollen sie dann also nicht auch selber entscheiden was für sie gut und richtig ist?
Da sie eben auch selber zahlen sollen und die Kasse nicht mehr alles "abnimmt" muß halt auch hier über Nutzen etc. besser informiert werden.

Fazit Arzt ist wirtschaftlich unattraktiv geworden. Der Bürger ´denkt selber - hinterfragt also auch mehr - und damit bröckelt einfach das Prestige der Ärzte.
Und welcher arrogante Fatzke hat das schon gerne?

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

ZitatOriginal erstellt von KerstinEP
Was ist denn mit diesem Screening gemeint?[/quote]

Hallo Kerstin,

Screening ist z.B. die Augendruckmessung beim Optiker, aber auch die Sehschärfenprüfung mit dem Computer, oder Gesichtsfeldmessungen.
Alles mit dem Hintergedanken, Auffälligkeiten festzustellen, um danach exakt prüfen oder zum Arzt verweisen zu können.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Leider ist das noch lange nicht alles was auf dieser Seite an Halbwahrheiten geschrieben wurde. Hatten die AA nicht schon viel zu oft die Möglichkeit mit Optikern zusammenzuarbeiten. Da gab es viele Angebote, aber nur von Optikern. Das Grundübel ist auch hier wieder das die es nicht schaffen sich nicht als allwissend zu betrachten und eventuell auch mal hinzunehmen, das die Arbeit anderer besser als die eigene ist. Vor was AÄ eine solche Angst haben kann ich mir nicht wirklich erklären. Da wird erklärt, dass ein Optiker dazu gezwungen wurde eine Prismenbrille zurückzunehmen. Was würde wohl passieren wenn sie für all ihre Fehler aufkommen müssten? Das würde teuer!!

Bild des Benutzers KerstinEP
Verbunden: 24. August 2004 - 0:00

Es haben immer noch viel zu wenig Leute den Mut, dem Doktor die Brille, mit der man nicht klar kommt, zu präsentieren.
Ich habe das einmal beim Arzt erlebt, dass eine Patientin so mutig war und klipp und klar gesagt hat, dass sie mit den verordneten Werte nicht klar kam. Dass der AO dann gemessen hätte und damit käme sie wunderbar zurecht. Nun wollte sie die zusätzlichen Kosten von der Ärztin wieder haben. Ich weiß nicht, wie die Geschichte ausgegangen ist. Ich saß auf den Flurstühlen und habe das bei der Anmeldung mitbekommen. Ich weiß nur noch, dass sie nicht warten mußte und ziemlich schnell im Behandlungszimmer war, weil denen das etwas peinlich war. Und ich weiß noch, dass die Ärztin selber raus kam und sofort zickig wurde (was sie aber fast immer ist).

Ich glaube, hier sind die AO´s oft auch zu gutmütig. Sie wechseln meist die Gläser auf eigene Kosten und kommen dem Kunden meist super entgegegen.
Vielleicht solltet Ihr (also die AOs) vermehrt den Kunden Mut machen, den Augearzt zum Ersatz aufzufordern (macht er das nicht, könnt Ihr immer noch nett sein . Was Ihr dem Kunden anbietet muß der Arzt ja nicht wissen. In einem Fall wie diesem habt Ihr den Kunden immer auf Eurer Seite!
ich glaube, das könnte helfen. Es müßten nur viel mehr den Mut haben.

Meine Mutter hat bei ihrer Gleitsichtbrille das gleiche Problem! Sie hatte den Mut nicht, aber der AO hat ihr auch einen Glaswechsel sofort angeboten. Beine Freundin ist lange mit den falsch ausgemessenen Cylindern rumgelaufen...die meisten scheuen auch die Wartezeiten.
Heute würde ich sie viel eher bestärken, den Weißkittel in die (Zahl-)pflicht zu nehmen. Er könnte das verhindern, würde er den Patienten raten, den AO immer nochmal nachmessen zu lassen...mein alter Arzt regt sich eher auf, dass die Leute immer nur für Brillen kommen. Ich glaube, der würde lieber gar nicht messen. Da isses so voll, der würde lieber direkt mit der Spaltlampe rumfummeln. Und DAS kann er auch super.

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!

Bild des Benutzers augenblicker
Verbunden: 29. September 2005 - 0:00

hallo,
hatte letzte woche ein AA-rezept vorliegen mit folgendem text
"Bestimmung der Augenfehlleistung zu diagnostischen Zwecken, nicht mit dem Ziel der Bestimmung einer optimalen Sehhilfe"
somit wäre er bei einer unverträglichkeit völlig aus dem schneider, und ich war völlig aus dem häuschen.
aber ich bin mittlerweile auch dazu übergegangen, ALLES nochmal nachzumessen, solche kommentare machen es mir aber auch sehr einfach, dem kunden zu erklären, dass eine nachmessung sinnvoll ist.

------------------
einen schönen tag noch !
augenblicker

Bild des Benutzers KerstinEP
Verbunden: 24. August 2004 - 0:00

Och, das klingt doch ganz kooperativ

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!

Bild des Benutzers Bettina Lechler
Verbunden: 14. Februar 2005 - 0:00

Auf welch hohem Ross sitzen denn die AÄ eigentlich? Ich selbst war gerade bei einem, da ich wirklich Probleme mit "Flackern" habe, einen viel zu niedrigen Blutdruck! Mit eigener Brille wurde bei mir der Visus mittels Abdeckung gemessen(natürlich nur in einer Visusstufe 1,0)und obwohl ich mit dem einen Auge weniger erkennen konnte, meinte der AA es sei alles OK! Erst als ich nochmals um eine genaue Kontrolle bat, wurde Gesichtsfeld, Augendruck, Augenhintergrundlaserbild gemacht! Und siehe da Verdacht auf Anfang" Grünen Star" ! Hätte ich nicht mehrfach auf meine Probleme hingewiesen, wäre ich nach dem SUPER VISUS CHECK wieder gegangen!Wenn AÄ so den Mund aufreissen, sollten sie doch bitteschön selbst in ihrem Aufgabengebiet richtig arbeiten!
Wenn wir Optiker wirklich jede Verordnung einfach in eine Brille umwandeln würden, würden noch viel mehr Menschen mit falschen Brillen rumlaufen! Wir sind doch die jenigen, die wie oft eine FALSCHE Verordnung heraussieben! Und wenn die AÄ das Glasstärkenmessen für ein medizinisches Handeln halten, obwohl es sich um eine rein physikalisches Meßverfahren handelt, frage ich mich, warum es bis heute so ist, dass das Refraktionieren für AÄ so nebenbei am Wochenende beigebracht wird,bzw. Learning by Doing!!!
Bei uns bekommen wir auch immer öfter Verordnungen, die eigentlich nur "Vorschläge" sind, und nicht zur Fertigung einer Brille dienen!
Es geht hier doch um das UR-Alte Lied Mediziner gegen Handwerker! Und die lieben Mediziner wollen ein unendliches Aufgabenfeld für sich alleine haben! Refraktive Chirugie, Star-OP im eigenen 4 Wänden, Schönheits-OP, Faltenwegspritzen, Brillen Verkaufen und abgeben,etc. Langsam kommen die mir vor wie die Kaffeerösterei-Geschäfte, bei denen kann man auch alles bekommen, aber auch Kaffee!
Wie gesagt, dies ist keine Veralgemeinerung, es gibt überall GUTE und SCHLECHTE,bei den AÄ und bei AO!
Mit freundlichen Grüßen
Bettina Lechler

Bild des Benutzers CaptainMu
Verbunden: 10. Juli 2005 - 0:00

Hallihallo zusammen,

ich möchte an dieser stelle jetzt einfach auch mal ein lob an alle AO aussprechen, die MKH anbieten.

Ich habe den eindruck, dass diese AO wesentlich engagierter und näher am menschen dran sind. So ein MKH test dauert ja manchmal locker insgesamt 1 stunde, und mein optiker nimmt sich immer ne menge zeit.

Liegt vielleicht auch sehr positiv daran, dass WF und MKH noch keine "massenware" ist.

Ich finde es auch super, wieviel zeit und mühe sich die AO hier in diesem forum nehmen, um geduldig immer wieder auf alle fragen und sorgen zu reagieren!

Man sollte vielleicht nicht immer nur die einen kritisieren... sondern auch mal die anderen loben, die es besser machen und sich wirklich mühe geben!

gruß
chris