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Verbunden: 2. Dezember 2025 - 11:38
14-Jährige - seit Monaten Beschwerden - Prismenkorrektur

Hallo zusammen,

es geht um meine 14-jährige Tochter.

Seit Jahresbeginn leidet sie unter diffuser Erschöpfung, seit Anfang Juli auch unter starker Lichtempfindlichkeit, "anstrengendem" Sehen, Augenschmerzen, Augenbrennen, Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrationsprobleme. Vor einigen Wochen kam dann noch flimmerndes Sehen und ein zeitweises Taubheitsgefühl der Arme und Hände hinzu. Seit Monaten ist sie nur eingeschränkt schulfähig - dabei war sie immer eine super Schülerin.

Vom HNO und der Kardiologie über die Immunologie bis hin zu Neurologie und Orthopädie wurde die letzten Monate alles fachärztlich abgeklärt. Auch in der Uniklinik waren wir im Sommer zwei Tage.

Im Sommer wurden in der Augenklinik der Uniklinik auch die Augen untersucht (inkl. OCT) - ohne Ergebnis, es hieß eventuell leichte Kurzsichtigkeit, wir sollen uns beim niedergelassenen Augenarzt vorstellen. Dieser verneinte eine Kurzsichtigkeit ("tendenziell ist sie eher weitsichtig") und meinte in seinem Fachbereich sei alles abgeklärt, wir sollen zum Neurologen.

Die Neurologin ordnete eine VEP-Untersuchung der Augen, sowie ein MRT an (war vor 6 Wochen), was glücklicherweise unauffällig war. Große Ratlosigkeit, eine psychosomatische Ursache wurde in den Raum gestellt.

Auf Rat einer lieben Freundin stellten wir uns bei einem Optometristen vor, parallel dazu bei einer anderen Augenärztin zur Zweitmeinung - Ergebnis (bei beiden Terminen): leichte Weitsichtigkeit, Exophorie und ein Konvergenzproblem im Nahbereich.

Eine Messung nach MKH Ende Oktober ermittelte +0,25/+0,5 Dioptrien und 4 Prismendioptrien (im Nahbereich wurden sogar 10 Prismendioptrien gemessen, diese sollten aber nicht voll auskorrigiert werden), außerdem wurde uns Visualtraining empfohlen. Zu dem Zeitpunkt war meine Tochter motorisch sehr unruhig (sie sagt, sie hat so versucht den Schwindel auszugleichen).

Die Augenärztin führte eine Gesichtsfeldmessung durch (unauffällig) und ermittelte unter Tropfen +0,75 Dioptrien. Sie empfahl in Rücksprache mit ihrer Sehschule das Ganze mit einer Überkorrektur (+1,0 Dioptrien) auszugleichen und dann zu schauen ob überhaupt Prismen nötig seien. 

Mein Bauchgefühl tendierte schon im Oktober zum Ansatz des Optometristen (Messung gründlicher, kam mir schlüssiger vor), nachdem wir es uns mit der Augenärztin nicht verscherzen wollten haben wir aber trotzdem erst einmal eine Brille mit +1,0 Dioptrien machen lassen. Die ersten Tage damit waren schwierig, meine Tochter hatte Probleme damit zu laufen, es fühlte sich alles abschüssig an, etc. - das gab sich aber dann.

Sie hat die Brille einige Wochen konsequent getragen, die ursprünglichen Beschwerden haben sich jedoch überhaupt nicht verbessert, daher haben wir den Versuch abgebrochen und nochmal einen Termin beim Optometristen gemacht.

Die Messung dort ergab nun Werte von +0,36 / + 0,63 und 1 Prismendioptrien (sie hatte da wirklich einen sehr guten Tag und kaum Beschwerden). Ein paar Tage später war es wieder sehr schlimm, wir waren nochmal zur Kontrolle - schlussendlich wurde die Brille nun bestellt mit +0,75 Dioptrien beidseits und 0,75 Prismendioptrien rechts, 1,0 Prismendioptrien links.

Sie trägt die Brille nun seit Samstag (also heute Tag 4), hat aber aktuell noch Probleme mit der Anpassung (Bild fühlt sich "verschoben" an, Buchstaben sind unterschiedlich nah, Schwindel, Übelkeit, etwas stolprig), das ist aber laut dem Optometristen völlig normal, da ihr System so lange kompensieren musste und die Umstellung dauert. Einen Termin für das Visualtraining haben wir nun auch ausgemacht.

Kann mir jemand sagen, wie lange es üblicherweise dauert bis sich das Gehirn "umgewöhnt" hat? Hatte jemand ähnliche Symptome bevor die Problematik bei einer Untersuchung aufgefallen ist?

Was ich auch nach wie vor nicht verstehe ist, wie das alles in der Uniklinik nicht auffallen konnte.

Viele Grüße und danke an die, die bis zum Ende gelesen haben!

Dali