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Bild des Benutzers Meli2
Verbunden: 24. November 2012 - 21:44
Erste Schiel-OP mit 15-> Ja / Nein? Was tun?

Hallo,

ich bin 15 Jahre alt, weiblich und wohne in Süddeutschland; bin weitsichtig und schiele (mit deutlichen Doppelbildern). Ich schaue primär mit meinem linken Auge, mein rechtes schielt nach innen.

Ich ließ mich vor ein paar Tagen in einer Universitäts-Klinik deswegen beraten; heraus kam, dass eine OP sinnvoll wäre und sie es auch so früh wie möglich machen würden. Die erste OP würde versuchen räumliches Sehen herzustellen, falls dies nicht funktioniert, d.h. das Auge wandert wieder stetig langsam weg, würden kosmetische Operationen folgen, bei denen mein linkes, gesunde Auge auch "bearbeitet" wird. Die Ärtzin sagte mir eine OP wäre beliebig oft machbar. 

Meine Eltern bemerkten bei mir verstärktes Schielen seit ich 3/4 bin. Mir wurde von einer OP abgeraten, da mein schielendes Auge vom Gehirn ignoriert wurde und somit so gut wie keine Sehstärke hatte(Amblyopie).

Durch abwechselndes Abkleben meiner Augen mit Augenpflastern konnte auf meinem rechten Auge wieder Sehstärke aufgebaut werden (Bis zum 6.Lebensjahr -> ~3 Jahre Abkleben).

Laut meiner Eltern verschlimmerte sich dadurch jedoch mein Schielen. (Ich sehe ein, dass dies jedoch eine notwendige Maßnahme war.) Mein Augenarzt gab mir seitdem eine etwas stärkere Brille als ich eigentlich bräuchte um somit meinen Schielwinkel zu verkleinern(?). Seit ich ca. 12 bin trage ich wieder eine Brille mit angemessener Stärke, wodurch mein Schielen sehr bemerkbar ist. Eine stärkere Brille kommt für mich nicht mehr in Frage, da ich starke Kopfschmerzen davon bekomme. 

Ich weiß leider nicht was es mit diesen Werten auf sich hat, sie stehen auf einer Karte von meinem jetzigen Optiker.

(Juni 2012) Rechts: F +5,00 -0.75 50 H 15,00 Links: +3,00 -0,50 155 H 15,00 

Vorheriger Optiker und ältere Messungen:

(Juni 2010) Rechts: sph +5,00 cyl -0,75 Links: sph +2,75 cyl -0,75

Ich glaube, bei der Klinik (bei der ich vor ein paar Tagen war) mitgehört zu haben, dass ich einen Schielwinkel von ~18° habe. Ich werde morgen dort anrufen und fragen ob ich meine Werte schriftlich bekomme. Dort wurde mir auch gesagt, dass meine Gläser fast genau passen würden (Meine Pupillen wurden dazu erweitert, Mydriasis).

Ein paar ungefähre Testergebnisse, bei der Klinik von vor ein paar Tagen:

Bei der Untersuchung musste ich öfters mal dem Licht einer Taschenlampe folgen, wodurch u.a. herauskam, dass meine Muskeln im linken Auge ausreichend funktionieren. Bei einem anderen Test wurde ein Lichtstrahl erzeugt durch besondere Gläser, die ich vor meine Augen hielt; ich sah 2 "Lichtstreifen", die in versch. Richtungen gedreht waren, sie kreuzten sich nicht.

Dann wurde mein räumliches Sehen getestet, ich bekam eine 3D-Brille und musste sagen ob die Flügel von einer Fliege aus dem Bild "springen" würden, ich sah es nicht wirklich. Dann das gleiche mit Gruppen von Kreisen, ich sollte sagen welcher Kreis anders aussieht (welcher "3D" ist) oder nur verschiebt war. Dabei konnte ich von ungefähr 10 Kreis-Gruppen nur bei den ersten 2 einen Unterschied erkennen.

Dann wurde mithilfe einer Maschine biokulares Sehen simuliert. Ich sah ein Fenster mit nem linken Auge, mein schwaches Auge sah eine Katze. Dann sollte ich einen Hebel so einstellen, dass die Katze auf dem Fensterbrett sozusagen liegt. Die Karte war sozusagen mein Doppelbild, es war nicht so scharf, da mein rechtes Auge auch nicht gut sieht, und es war kein konstantes Bild. Das ist schwierig zu erklären, die Katze schwebte immer herum, vielleicht weil ich mein rechtes Auge bewegte (oder es sich selber bewegte) und ich versuchte das Bild scharfzustellen. ... Die Ärtzin meinte, dass ein gewisses kooperieren der beiden Augen da wäre, wäre keins dagewesen hätte ich nichtmal das Fenster und die Katze gleichzeitig gesehen. Sie betonte jedoch mehrmals, dass der Test sehr ungenau ist und kaum was aussagen kann. 

Wenn ihr Fragen dazu habt, stellt sie bitte. Es ist wahrscheinlich, dass ich etwas falsch beschrieben habe oder erklärte. Nachhaken erwünscht! 

Ich bin durch versch. Meinungen im Internet sehr skeptisch bezüglich der OP geworden. Ich wollte euch fragen, was ihr mir empfehlen würdet. Ich wäre euch sehr dankbar.

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Meli,

Du stellst uns mit Deinen Fragen vor eine schwierige Situation.

1) Wir sind hier allermeist Augenoptiker und Laien bzw. Betroffene

2) Die von Dir dargestellte Situation ist ein echt schwerwiegendes Problem von zerstörtem Binokularsehen, wie Du sagst mit "deutlichen Doppelbildern", da ist grundsätzlich erst einmal vieles schiefgelaufen, was nicht schieflaufen durfte.

Aus meiner Sicht solltest Du dann für einen "ersten Eingriff" einwilligen, wenn Dir (Deinen Eltern) erkennbar war, dass die Ärzte, die sich Deine Situation angesehen haben, einhellig eine Meinung vertreten haben und zu gleichen Schlüssen kamen.

Ich habe auch Berichte vernommen, dass es schon unter zwei/drei Ärzten Diskusionen zu unterschiedlichen Ansätzen in der Vorgehensweise gab, hier würde ich generell Abstand nehmen und mich zumindest noch anderweitig vorstellen.

Evtl. hilft uns auch etwas, wenn Du uns ca. Deinen Wohnort und auch die Augenklinik mitteilst, in der Du dich vorgestellt hast.

Erste Fragen:

1) Sind die Doppelbilder beständig da und immer in zueinander fester Position (Höhe und Seite)?

2) Gibt es einen Höhenversatz in den Bildern - und sind die Bilder gekreuzt oder seitengleich?

3) Wie sind die Bilder im Nahbereich doppelt?

4) Gab es bislang Massnahmen / Versuche die Bilder optisch zusammen zu bringen (Prismenausgleich, evtl. über Prismenfolie)

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Meli2
Verbunden: 24. November 2012 - 21:44

Ich war in der Uniklinik Erlangen und komme auch aus dieser Region.

1) Die Doppenbilder sind beständig da, die Seite bleibt immer gleich und die Höhe eigentlich auch, wobei mein schielendes Auge sich beim Sehen ja mitbewegt und sich selber "einstellt" . Aber ich würde sagen die Höhe ist relativ fest. 

2) Einen Höhenversatz habe ich, wie bei 1) schon gesagt, nicht. Wenn ich einen Gegenstand anschaue, dann sehe ich das Schielbild rechts daneben. Mein rechtes Auge schielt nach innen. Ich weiß nicht ob das gekreuzt ist oder seitengleich..

3) Wenn ich einen Gegenstand von einer Armlänge immer näher zu meinen Augen führe, "kommt" das Doppelbild immer näher zum richtigen Bild und "verschmilzt" mit diesem. Ich hab allerdings das Gefühl, dass das Doppelbild schräg ist im Nahbereich, aber vielleicht ist daran die Perspektive Schuld(?), aber nicht alle Gegenstände wirken schräg. Sehr komisch.

4) Meine Mutter meint nein. Ich werde dennoch meinen Augenarzt nocheinmal aufsuchen und nachfragen. Meinen Sie, dass eine Prismenbehandlung bei mir überhaupt möglich ist?

Meine Werte bekomm ich erst in 1-2Wochen von der Klinik.

Dankesehr für die Antwort.

Bild des Benutzers Hesch
Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

Hallo Meli,

ich schicke Dir mal per PN 2 Adressen von Augenkliniken, die es wert sind, für eine 2. Meinung aufzusuchen. Liegen allerdings nicht in Deiner Nähe. 

LG Helene