Hallo,
leider doch noch mal eine Frage in eigener Sache
derzeit krebse ich mit 22+10(Folie) Prismen herum, die im Februar gemessen und korrigiert wurden und dem zu operierenden Winkel entsprechen.
Ich bin aber sicher, dass die Werte seitdem wieder angestiegen sind - nicht nur, weil mir dies wegen des vorherigen schnellen Anstiegs schon bei der Messung prophezeit wurde, sondern auch, weil die Folie nur ein paar Tage Erleichterung brachte.
Seit einigen Wochen bemerke ich die typischen Anzeichen leichtes Krampfgefühl am Folienauge, kein räumliches Sehen bei Müdigkeit, Lichtempfindlichkeit, und vor allem starke Anstrengungsbeschwerden und Übelkeit beim Lesen. Wenn ich mir zum Arbeiten für längere Zeit ein helles Papier hinter das Folienauge stecke, gibt es danach eine deutliche Einstellbewegung.
So kann ich auf keinen Fall mein derzeitiges Arbeitspensum schaffen, das sich auch nicht mehr beliebig verschieben lässt, weil sich wegen den WF-bedingten Arbeitsausfällen im letzten Jahr schon zuviel angesammelt hat.
Die OP steht aber erst in zwei Monaten an, und laut Doc soll ich danach versuchen, den Restwinkel ohne Prismen zu kompensieren.
Für mich steht aber jetzt schon fest, dass ich keine Zeit mehr für weitere wochenlange Experimente habe. Wenn es nicht sehr bald nach der OP von alleine gut geht, werde ich den nächsten Prismenaufbau starten.
Daher meine Frage, ob es nicht möglich wäre, jetzt noch einmal nachzumessen und die Folienwerte jetzt schon auf eine Vollkorrektion zu erhöhen. Oder würde das die OP erschweren? Hat es vielleicht gar keinen Sinn, weil das Sehen mit Folie so unscharf würde, dass trotzdem keine Besserung zu erwarten wäre?
Grüße + ein schönes Wochenende,
Anna
8. Mai 2004 - 15:07
#1
Vollkorrektion?
Hallo Anna,
an deiner Stelle würde ich die Frage wie folgt umformulieren
"Sollte sich nach einer demnächst notwendigen Messung mein Verdacht bestätigen, dass die Werte nochmals anstiegen,
-bis zu welchem Esophorie-Wert ist eine Prismenversorgung in Form von Gläsern möglich und sinnvoll (die Frage, wieviel Prismen pro Seite eingeschliffen werden können und auch tolerierbar sind, ist zwar desöfteren gestellt worden, für mich aber nicht erschöpfend bzw. klar beantwortet - verstehe zwar, dass es da keine Pauschalangaben geben kann, aber trotzdem)?
- wird der Erfolg einer anstehenden Schiel-OP erschwert, sollte mehr als der operierbare Anteil als Prismenkorrektion getragen werden?"
Bitte, Anna, denke nicht an eine weitere Folie! Die Gründe, weshalb diese nicht auf Dauer verträglich ist, sind m.E. hier schon erschöpfend dargelegt (eben im Gegensatz zur Angabe der Spitzenwerte, bis zu welchen Prismen noch einschleifbar sind - kosmetisch und optisch bedingt) und von mir auch selber erlebt. Ich habe jedenfalls nach einigen Wochen Folientrageversuche wieder davon Abstand genommen und nehme seither lieber abendliche Probleme (u.a. Augenlidzucken) in Kauf als ganztägliche mit Folie.
Holzauge sei wachsam,
Ralf
PS sollten neue Gläser technisch machbar sein, die Frage der Kosten lässt sich sicher befriedigend lösen.
Hi Ralf,
Nur zur Klarstellung Neue Gläser kommen nicht in die Tüte, denn erstens ich habe definitiv keine 600Euro +x übrig (der Kassenzuschuss fällt jetzt bekanntlich ganz weg), schon gar nicht für Gläser, die ich nur zwei Monate tragen werde und die möglicherweise nach einer Woche schon wieder zu schwach sind, wie es bisher immer war. (Zumal man auf noch dickere Gläser keine Folie mehr pappen könnte, sie wirft jetzt schon Blasen). Sinn der Prozedur ist doch gerade nicht, mehr Geld auszugeben, sondern selbiges zu sparen, da ich meine Arbeitsausfälle selbst finanzieren muss.
Zweitens sind dickere Gläser (wir reden dann von ca. 40 Prismen) vielleicht technisch möglich, aber wie soll ich die auf die Nase bekommen? Bei einer Randdicke von über 2cm würde die Brille entweder auf der Nasenspitze hängen oder ich müsste die Wimpern komplett absäbeln .
Mir sind die Nachteile durch die Folie sehr wohl bekannt, aber die habe ich jetzt auch schon, zusammen mit denen einer Unterkorrektur.
Daher die Frage, ob eine stärkere Folie wirklich viel schlimmer wäre als eine Unterkorrektion. Die Farbreflexe und die Unschärfe stören mich an der Folie am wenigsten, es geht allein um die Qualität des beidäugigen Sehens.
Es würde mich mal interessieren, wie die anderen Hochge:wink:elten die Zeit bis zur OP überbrückt haben- ?.
Grüße,
Anna
Hi nochmal,
mir war das auch ohne Klarstellung schon klar, was du jetzt schreibst. Ich habe halt sozusagen den Blick aus der Distanz wiedergegeben. So, nun halte ich mich jedoch aus diesem Diskussionsstrang raus und denke, dass deine Klarstellung den anderen, eher angesprochenen Adressaten schon weiterhelfen wird, dir zu antworten.
Viel Erfolg bei den richtigen Entscheidungen,
Ralf.
PS ich behaupte, dass es eben nicht 600+ € Kosten und 2cm+ Randdicke werden!!! Aber auch nicht wieder ´ne Randlose.
Hallo, Anna
ich bin zwar gerade zu hause und habe keine Preisliste vor mir. Aber auch ohne möchte ich behaupten, daß es Gläser mit Vollkorrektur auch für weniger Geld gibt. Überlege mal, was Du bei diesen neuen Gläsern an Qalität weglassen kannst
1. Härtung für 2 Monate ist nonsens.
2. Super-ET
Mittlere oder normale ET sind allemal besser als eine Folie.
Ich weiß zwar, daß DEine jetzige Brillenfassung kaum für dickere Gläser geeignet ist. Der Kollege hat ja schon eine großartige handwerkliche Arbeit durchgeführt, aber mehr wird nicht drin sein.
Mein Vorschlag eine möglichst kleine Fassung, evtl. Kunststoff (was zur Zeit auch modern ist) und Gläser mit optisch bester Qualität, aber ohne dieganze Oberflächenqualität, die normalerweise gemacht wird. Sicher kosten solche Gläser auch um die 300 €, ist aber die Hälfte Deiner Vermutung.
Sollte Deine Schmerzgrenze deutlich niedriger liegen, sind Folien immer noch möglich, auch mit höherer Korrektur. Aber mit schlechterem binokularen Sehen.
Zur anderen Frage Ob eine höhere Korrektur den OP-Erfolg negativ beeinflusst
Die richtige, d.h. Vollkorrektur ist optimal für den OP-Erfolg. Eine zu hohe Korrektur sicher nicht.
Viele Grüße
Eberhard
p.S. ich wußte doch, daß Ralf schneller schreiben kann.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Eberhard,
nun warst du immerhin schneller als ich .
Ganz meine Meinung, ich würde auch ganz auf die ET verzichten. Allerdings gibt es Gläser in meiner Prismenstärke in Deutschland nur von Zeiss, wenn ich richtig informiert bin, und die wiederum eben nicht ohne den Firlefanz. Aber da lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.
300€ wären mir auch zuviel, außerdem kämen ja noch mind. 100€ für das Gestell hinzu. Da mir Fassungen von der Stange grundsätzlich nicht passen (Steg immer zu breit, erst Recht, wenn die PD durch die Prismen noch um mehr als 1cm verringert wird), müsste ich das Ding noch umschweißen lassen, also wieder Zusatzkosten.
Davon abgesehen glaube ich nicht, dass eine Dicke von 2cm tragbar ist, und auf weniger werde ich wohl kaum kommen, da 1,6 Index und Kunststoff unumgänglich sind.
Das heißt, die Vorteile der Vollkorri würden durch die Folie wieder zunichte gemacht? Wer garantiert mir aber, dass ich nicht nach einer Woche mit neuen Gläsern auch wieder eine Folie brauche?
In diesem Fall läge die Vollkorrektur aber über dem OP-Wert von maximal 33 Prismen, daher die Frage.
Wie auch immer, schönen Dank für die prompte Wochenend-Dienstleistung. Werde das evt. nochmal beim Optiker klären, wollte nur wissen, ob es grundsätzlich Sinn macht, überhaupt Geld für eine neue MKH auszugeben.
Viele Grüße,
Anna
Hallo, Anna
auch Zeiss liefert Gläser ohne "Firlefanz"!
Es ist möglich, sowohl die Folie, wie auch durch Gläser höhere Werte zu erreichen.
Ich habe jetzt einer Frau wegen Doppelbildern helfen können mit einer 40-Prismen Leihbrille (Lagerschätzchen) und einer Zusatzfolie von 7 Prismen. (Kostenpunkt Messung und Folie.)
Aber das war natürlich ein Glücksfall bezüglich der refraktiven Werte.
Wenn bei der OP max. 33 operiert werden, kannst Du hinterher evtl. eine alte! Brille mit den fünf (oder was) Prismen spontan nach der OP erstmal tragen! Denk mal darüber nach.
Dir sollte es jedenfalls jetzt besser gehen. Du stabilisierst mit der besten Vorkorrektion immer die Fixierung. Das wirkt sich auf die Zeit nach dem Eingriff eher positiv aus.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)