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Bild des Benutzers AlexT
Verbunden: 17. November 2003 - 0:00
Hilfe gesucht: Untersuchung nötig?

Liebe Diskussionsteilnehmer,

meine Tochter, 2 Jahre alt, ist über den Vater (und dessen Familie mütterlicherseits) erblich 'vorbelastet' im Hinblick auf latentes Schielen. Bei ihm wurde dieses als Kind diagnostiziert und durch Brille tragen behandelt, heute braucht er keine Brille mehr.
Ein vom Kinderarzt angeregter Besuch beim Augenarzt heute verlief für mich unbefriedigend. Nach einigen von meiner Tochter erfolgreich absolvierten Tests (mit Rot-Grün-Brille, Objekte erkennen mit einem und beiden Augen, eine mir leider nicht näher erläuterte kurze Messung der Augenbewegung - einem Stern mit den Augen folgen) teilte mir die Ärztin mit, daß sie so zu der Thematik latentes Schielen nichts sagen könne und im Januar eine Messung mit vorheriger 'Tropfung' der Augen durchführen möchte.
In der Entwicklung/im Verhalten der Kleinen gibt es bisher KEINERLEI Hinweise auf Probleme mit den Augen (bzgl. Feinmotorik o.ä.).

Nun meine Fragen
- Soll ich ihr diese Untersuchung zumuten? Oder macht es mehr Sinn, abzuwarten, bis sie
etwas älter ist?
- Was ist die Gefahr, wenn ich die Untersuchung jetzt nicht mache? Soweit ich die Diskussionsbeiträge verstehe, würde so oder so mit Prismengläsern korrigiert.

Sicher gibt es noch andere Aspekte zu beachten. Für Hinweise / Hilfestellungen aller Art von Fachleuten und Laien wäre ich sehr dankbar!!

AlexT

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo, Alex
bei einem 2 jährigen Kind ist es nur möglich, objektive Untersuchungen durchzuführen. Eine Winkelfehlsichtigkeit (latentes Schielen) ist erst dann meßbar, wenn das Kind eigene Angaben über das,was es beobachtet,machen kann. Die Untersuchung mit vorherigem "Tropfen" der Augen ergibt ein relativ genaues Ergebis einer Fehlsichtigkeit, wie Übersichtig, Kurzsichtig oder Astigmatismus (Stabsichtigkeit, meist Hornhautverkrümmung genannt). Auch diese Untersuchung ist dann rein objektiv.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers AlexT
Verbunden: 17. November 2003 - 0:00

Hallo, Eberhard,

heißt das mit anderen Worten diese Untersuchung kann ich mir (und ihr!) ersparen??
Denn Verdacht auf Fehlsichtigkeit besteht keiner und Informationen über die WFS bekomme ich sowieso nicht??

Danke schon mal,
Alexandra

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, AlexT

latente Fehler können (müssen natürlich nicht) während der Wachstums- und Entwicklungsphase in manifeste Fehlstellungen übergehen. Dies liegt immer dann näher, wenn zusätzlich eine refraktive Fehlsichtigkeit vorhanden ist.

Deshalb ist eine Abklärung, durchaus auch eine Abklärung im getropften Zustand beim Facharzt für Augenheilkunde, gerade auch in diesem Alter immer sinnvoll. Es werden so zusätzliche Risikofaktoren ausgeschaltet.

Ein Hinweis sei gestattet, sind die Tropfen für das Kind übermäßig unangenehm, spricht das auch für eine mögliche ererbte Winkelfehlsichtigkeit. Andere frühe Symtome könnten sein, Reiseübelkeit, Bauchweh (spätere Kopfschmerzen) und Lichtempfindlichkeit. In Fällen von größeren Problemen kann z.B. Dr. Wulff auch schon bei Säuglingen Messungen und sinnvolle Maßnahmen ergreifen. Ist bei Eltern eine WF bekannt, aber das Kind in der Augensteuerung auch bei Ermüdung(!) unauffällig, kann man die Zeit abwarten, in der dann eine subjektive Messung durchführt werden kann. Dies wäre je nach Kind und auch abhängig vom Berater frühestens mit ca. drei bis vier Jahren, in der Regel auf jeden Fall mit 5 - 6 Jahren sinnvoll möglich.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers AlexT
Verbunden: 17. November 2003 - 0:00

Vielen Dank für die guten Tips!

Alexandra

Bild des Benutzers Arwen24
Verbunden: 12. Januar 2004 - 0:00

an AlexT

Eine Tropfuntersuchung zur Bestimmung der Fehlsichtigkeit ist bei einem Kinder UNBEDINGT nötig - wenn ihr dieser nicht durchführen lasst, kann es ohne weiteres sein, dass eine höhere Fehlsichtigkeit oder gar ein Unterschied in der Fehlsichtigkeit besteht, der unbehandelt zu einer Schwachsichtigkeit oder vielleicht gar zu einem manifesten (echten) schielen führt!

Ich denke, die Wichtigkeit der Tropfen ist bei dieserm Forum nicht wirklich herausgekommen, darum möchte ich dich nochmals darauf aufmerksam machen! Die Korrektion eines möglichen latenten Schielen ist nur dann nötig, wenn es BEschwerden verursacht, aber bei einem 2jährigen Kind ist das wohl kaum der Fall (die Beschwerden treten, wenn überhaupt, erst im Schulalter oder frühestens im Kindergartenalter auf)

Lg, Ulrike (Dipl. Orthoptistin)

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo, Ulrike

vergesse bitte nicht zu erwähnen, das Mydriatika nur bei kleinen Kindern unbedingt erforderlich sind. Es gibt auch Ophtalmologen, die die Vorteile der Nahskiaskopie bei Kindern erkannt haben.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Arwen24
Verbunden: 12. Januar 2004 - 0:00

Bist du denn ein Ophthalmologe? Wie gut sind deine Kenntnisse über Skiaskopie in Cycloplegie? Wieviele Kinder hast du schon gesehen, die ohne Mydriatika skiaskopiert worden sind und mit Brillen gekommen sind, die um +2,0 dpt unter dem eigentlichen Wert waren? Wie definierst du kleine Kinder? 0-1/2 Jahr? Dir ist schon klar, dass du da bei einer Orthoptistin auf taube Ohren stoßen wirst, denn wir vertreten immer noch, und werden es auch weiter tun, die Bestimmung der Refraktion unter Cycloplegie bei Kleinkindern.
Worauf das basiert - auf jahrelanger ERfahrung in der STrabologie, Orthoptik und dem Zusammenhang mit der Refraktion, bzw. der Entwicklung der Sehschärfe im Zusammenhang mit der Refraktion. Und ich denke wohl, dass wir da genug an spezieller Ausbildung haben um das sagen zu können!
Ulrike