Hallo Forenteilnehmer,
vor 8 Jahren habe ich mir als 40-jähriger Brillengläser mit den Werten
links Sph 0,5 Cyl 1,5 Achse 188
rechts Sph -5,0 - -
anfertigen lassen. Leider vertrug sich diese Abstimmung nur etwa 4-5 Jahre lang. Heute ist die Brille links etwas kurzsichtig und zum Zeitungslesen ist die beste Sicht ohne Brille. Die Altersichtigkeit macht sich seit ein paar Jahren bemerkbar und schränkt die Einsetzbarkeit der Brille ein. Sie ist nun in der Ferne nicht besonders gut und in der Nähe taugt sie zum Bildschirm betrachten, aber wenig zum Zeitungslesen.
Weil das linke Auge etwas schwachsichtig ist und das Rechte das hauptsächliche Bild bestimmt, komme ich zur Zeit besser damit zurecht die Brille ohne linkes Glas zu benutzen. Damit ist die Fernsicht und das Bildschirmbetrachten gut, aber das Zeitungslesen leider gar nicht gut.
Ohne Brille ist die Sicht in der Ferne mäßig bis schlecht, in der Nähe nur gut zum Zeitungslesen.
Gibt es für diese Verhältnisse eine bessere Brillenglasabstimmung? Haftschalen mag ich nicht, weil sie hohe Pflegesorgfalt verlangen, leicht zu verlieren sind, und täglich nur begrenzt lange getragen werden können.
Vielen Dank und
freundliche Grüße von
Bodo.
7. November 2005 - 3:25
#1
Brillengläser bestimmen
Hallo Bodo,
ich kenne zwar deine Tätigkeit nicht, aber es gibt Gleitsichtbrillen. Über die Akzeptanz bei einem großen Unterscheid zwischen rechts und links kann nur ein umfassendes optisches Testing Aufschluß geben.
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Gruß
Thomas
Hallo Thomas,
an Zweistärkenbrillengläser werde ich wohl nicht vorbeikommen. Das oftige Brille auf, Brille ab, nervt. Beim Basteln hab`ich vor kurzem die abgelegte Brille übersehen und bin darauf getreten.
Hier bietet die Optikerfiliale "Apollo" günstig "Gleitgläser" an. Am besten frag` ich dort nach, ob die für mich welche anfertigen können.
Hast Du vielleicht Erfahrung, ob das neue Glasausmessen auch ein Optikermeister kann? Das Aussuchen nach passenden Gläsern hat früher geduldig ein Optiker von "Apollo" gemacht. Ein Augenarzt hat gemeint, daß ich von solchen Gläsern wenig hätte, und schlug Haftschalen vor. Nur jetzt hätte er recht behalten, aber ich war einige Jahre damit zufrieden.
Vielleicht war er im Glauben, wie auch der Forenteilnehmer macour, daß zu hohe Bildgrößenunterschiede sich schlecht vertragen. Auch der Forenmoderator Eberhard Luckas glaubt, daß Ungleichsichtigkeiten von 6 dpt verträglich sein können(siehe dazu Strang "Gleitsichtbrille nach Grauer-Star-OP" v. 6.11.05).
Das stimmt so. Kinder sollen sogar noch viel höhere Ungleichsichtigkeiten vertragen können.
freundliche Grüße von
Bodo.
Hallo,
ich möchte nicht grundsätzlich gegen Ketten wettern, denke aber, dass Du keine zu günstigen Gleitsichtgläser nehmen solltest.
Bei hochwertigen Gläsern ist meist auch die Verträglichkeit besser bzw. man kann die Gläser besser auf Einzelfälle optimieren. Es gibt von vielen Herstellern bereits solche individuell gefertigten Gläser z.B. Zeiss Gradal Individual, Rodenstock Impression, Essilor Varilux Ipseo, Rupp+Hubrach Ysis - um nur einige zu nennen.
Die Brillenglasbestimmung kann auch ein Optikermeister machen. Das ist sogar für Dich von Vorteil, da dann die komplette Brillenanfertigung aus einer Hand erfolgt und so keiner die Schuld auf den anderen schieben kann.
Gruß Lucccy
Hallo Lucccy,
dein Hinweis auf Schuldfrage gehört jetzt auch zu den Hemmnissen für die Entscheidung zu einer neuen Sehhilfe.
Gestern hab`ich im Forum nach Wissenswertem gesucht, weil ich mich nie über die Bedingungen von Sehhilfen gekümmert habe und mir nun ein solches Problem dämmert. Die Physik und Technik ist heftig kompliziert.
Bei der Suche nach Entscheidungshilfen zur Frage Bifokal- oder Gleitsichtbrille fand ich den Strang von Forenteilnehmer rr-8.25 v. 21.0.03 im Archiv auf Seite 4. Der Forenteilnehmer rr-8.25 wollte ganz unbedarft nur mal so wissen, ob eine Bifokal- oder Gleitsichtbrille empfehlenswerter wäre. Er wurde nach den ersten Hinweisen und Ratschlägen beinahe erschlagen von gegenseitigen Belehrungen von Spezialisten(du warst auch dabei!) mit Themen, die der Forenteilnehmer rr-8.25 bestimmt nicht mehr verstand und ich sowieso erstrecht nicht.
Aber danke schön für den Tipp, daß geeignete gute Gläser nicht billig sein können und ein Optiker sehr wohl dafür geeignet ist. Mein letztes Glas wurde von einem Optiker gemessen. Die halbe Stunde dafür nahm sich eine Augenarztpraxis, wenn ich mich erinnere, nicht.
Jetzt gerade benutzte ich eine Brille ohne linkes Glas. Alles wunderbar und nur Zeitungslesen ist damit schwierig. Ich glaub` ich wart` noch bis der Leidensdruck für eine Gleitsichtbrille ausreicht oder bis ich schlau genug dafür geworden bin.
freundliche Grüße von
Bodo.
Hallo Bodo,
ich weiss jetzt könnte wieder die Diskussion Bifokal/Gleitsichtgläser von mir losgetreten werden, trotzdem werde ich das Risiko eingehen.
Ich sehe 2 große Probleme bei Dir.
1. Durch die hohe Stärken Differenz (Anisometropie) entstehen bei Dir auf den den Netzhäuten unterschiedlich große Bilder. Damit wirst Du leben müssen, egal fürwelches Glas Du Dich entscheidest, es seiden Du nimst doch noch Kontaktlinsen. Merken wirst D das dadurch, das Du das Gefühl hast Dopelbilder zu sehen.
2. Wenn Du Mehrstärkengläser nimmst, wirst Du beim Blick in die Nähe sogenannte Höhenabweichungen (sieht dann aus wie ein Schatten über einem Buchstaben) haben. Diese kann man bei einem Bifokalglas sehrgut korrigieren (Slapoff Schliff), bei einem Gleitsichtglas ist dieses aber nur begrenzt bis garnicht möglich.
Mein Rat ehrlich gesagt würde inerster Linie zu 2 getrennten Brillen, dann zu Bifokal und am wenigsten zu Gleitsicht gehen. Falls Du Dich aber doch für Gleiter entscheiden solltest, ist derRat von Lucy unheimlich wichtig, auf ein Indiviuelles Gleitsichtglas zu bestehen. Das kostet zwar ab €700,-- aufwärts, aber ales andere ist definitiv Mist.
Hallo Helge,
die von Dir erkannten Probleme sind sie eigentlich wenig. Den Sehfehler mit den unterschiedlich großen Bildern kennt das Gehirn nicht anders - es war schon immer so. Es hat dafür eines der Augen etwas vernachlässigt und sich auf das Andere konzentriert. Solange das vom Gehirn ausgewählte Auge gut abbilden kann, gibt es auch insgesamt ein ausreichend plastisches Bild. Erst bei hohen optischen Auflösungsanforderungen fällt die fehlerhafte Einstellung auf. Aber diese hohe Anforderung stellt sich im Leben selten bis gar nicht.
Zur Zeit benutzte ich die Brille als "Monokel". Es liefert mühelos prima Bilder und keine Doppelbilder, keine Schatten, keine Verzerrungen, keine Neigung zum Schielen.
Mit dieser Einstellung bin ich eigentlich jetzt in der gleichen Situation, wie alle in meinen Alter. Eine beginnende Altersichtigkeit verlangt für das Lesen eine Brille.
Der einzige Unterschied zwischen den meisten Leuten in meinem Alter und mir, ist der, daß die Anderen zum Lesen eine Brille aufsetzen, und ich nehme die Brille (oder Monokel) ab.
Auch die Lösung für das lästige Brille auf, Brille ab, mit einer Mehrstärkenbrille ist die Gleiche.
Vielleicht hab` ich jetzt schon die vorläufig beste Wahl mit der "Monokel-Variante" getroffen. Sie ist heftig unwissenschaftlich und ist nur das Ergebnis von einem Versuch.
Die Haftschalen-Variante liefert vielleicht ein etwas besseres plastisches Bild. Aber es bleibt doch wieder die Altersichtigkeit. Sobald die Sehschwäche des Linken und die Kurzsichtigkeit des Rechten mit Haftschalen gebessert sind, bliebe doch wieder die Altersichtigkeit mit Wunsch nach Lesebrille.
Eine Ersatzbrille werde ich trotzdem brauchen. In den letzten Jahren ist mir eine zerbrochen und vor kurzem bin ich auf eine Andere getreten. Ich überlege aber noch, was ich dem Optiker sagen soll, wenn ich ihn beauftrage, eine neue Brille mit nur einem Glas anzufertigen...
Die Entscheidung für eine Mehrstärkenbrille (egal ob Bifokal oder Gleiter) stelle ich auch wegen Deinem Beitrag erstmal wieder zurück und beobachte wie es Anderen so damit ergeht.
Eigentlich müßten bald die meisten Menschen vor dem Problem "Mehrstärkenbrille oder einfache Lesebrille" stehen, weil die Alterung der Bevölkerung vorgeschritten ist und weiter zunimmt (sehr gute Voraussetzung für Anbieter von Gleitsichtbrillen!!)
freundliche Grüße von
Bodo.
Hallo Bodo,
zum Thema der Diskussion, die für Laien später schwer verständlich ist dieses Forum erhebt meines Wissens nicht den Anspruch ein "Laien fragen, Experten antworten"-Forum zu sein. Und daher kommen auf Laien/Kunden-Fragen auch mal Fachdiskussionen auf, die Auszubildende oder jüngere Gesellen durchaus weiterbringen, indem sie von den Profis lernen. Ich diskutiere mit Paul-Gerhard und Eberhard gerne mal Fachfragen, da ich von Ihnen sehr kompetente Antworten bekomme, die auch immer nachvollziehbar erklärt werden und oft auch Beispiele aus der Praxis finden.
Und warum ist die Schuldfrage jetzt ein neues Hemmnis? Warum ist es so schwer, einfach zum Optiker zu gehen, sich kompetent und individuell beraten zu lassen und im Falle von ganz normaler Gewährleistung wieder an seinen Optiker zu wenden?
Gruß Lucccy,
die gerade ein dejavu hat, dass das (angebliches Abschweifen) hier erst neulich "bemängelt" wurde - ich will hier auch noch was lernen!