Forum

Hi Kerstin,
Hi Eberhard,

Hallo Dulcefee, Hallo Kerstin,

der letzte Satz mit dem Zeitfenster stimmt nicht so ganz. Binokulare Vollkorrektion ist für die pflasterlose Zeit die beste Chance darauf, daß das schlechtere Auge nicht wieder zurückfällt.

so mal die Theorie - könnte man meinen. Aber wie willst Du denn eine bin. Vollkorr, erreichen bei einer ARK?! Das wird schwierig - durch fehlende zentrale Fusion wird hier ja oft wieder adaptiert dadurch ändert sich die Bildlage nur unmerklich- ich denke auch schön RICHTIG abkleben damit alternierendes Sehen (Visus gleich gut) mit ARK und kleinstreschielwinkel entsteht ist nicht das schlechteste. Wobei mir hier die Abklebezeiten einfach nicht toll vorkommen - aber dazu möchte ich öffentlich als AO nichts sagen. Ich hab nur eine Zweitmeinung empfohlen.

Für asthenopische Beschwerden mal ein paar Prismen oder wenn wirklich wesentlich besseres Stereosehen etc. auch mal mehr Prismen o.K -> dann mag es auch mal echt was bringen evtl. sogar \"gegen die Amblyopie\" . Aber das ist denke ich die Ausnahme......

Wo soll man die Leute hinschicken, uns als AO sind oftmals die Hände gebunden

viele Grüße
Georg

Bild des Benutzers Kerstin Harms

Lieber Georg, lieber Eberhard,

also ich stehe hier auch mehr auf Georgs Standpunkt - dank vieler Stunden Gespräche mit A.M., die mir alles erklärt hat und mich mit Fachlektüre zugeschmissen hat.

Eberhard, wie verstehst Du binokulare Vollkorrektion in diesem Fall von Mikrostrabismus? Vielleicht interpretiere ich Dich da falsch.

Aber alles was ich weiß und leider auch erleben durfte, ist, dass im Falle von Mikrostrabismus mit ANK auf keinen Fall binokulare Vollkorrektion gegeben werden darf. Bei meiner Tochter war mit der Okklusionstherapie alles klasse gelaufen - was blieb, war ein Mikrostrabismus. Aber Visus blieb ihr erhalten und auch die Schielstellung ging weg. Und dann wurde dank prismatischer Vollkorrektion wieder ein manifester Strabismus draus.....OP unumgänglich. Und ihr Visus ist auch nie wieder abgefallen nach der Okklusionstherapie! ER wurde erhalten und dann war gut.

Jetzt hat sie wieder ihr Sehen wie vor der prismatischen Korrektion - also ihren Mikroschieler und die Buchstaben verschwinden nach wie vor, denn sie trägt überhaupt keine Brille mehr. Die OP hat also nur das weggemacht, was die Prismen produziert haben, um es einmal krass zu sagen.

Bei mir das Gleiche Ich habe, drei Monate nach der OP, auch wieder meinen Mikroschieler von 3 Grad und mein subnormales Binokularsehen. So wie früher halt, bevor ich mit Prismen anfing. Wegoperiert wurde auch bei mir nur das, was die Prismen produziert haben. Und ich hätte noch viel höher in den Prismen gehen können......!!!!!!!!!!

Ich stehe nach wie vor zu der Devise Bei Mikrostrabismus MIT aufgepfropfter Wf Nur subjektiv verträgliche Prismen, falls asthenopische Beschwerden vorliegen. Ansonsten In Ruhe lassen.

Interessant ist natürlich die Überlegung bei diesem KLeinkind, ob die okklusionsfreie Zeit mit subjektiv verträglichen Prismen gestaltet werden soll - aber das Kind hat bestimmt noch keine asthenopischen Beschwerden, und die richtige "normale" Korrektion bewirkt auch schon Gutes fürs Sehen und ungestörte Zusammenspiel beider Augen. Wir wissen ja auch nicht, ob das Kind eine harmonische oder unharmonische ANK hat......

diese Gedankengänge wären doch auch eigentlich was fürs Anwenderforum, oder?

LG
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Eberhard Luckas

Hallo Ihr Beiden,

was ich mit binokularer Vollkorrektion meine, ist folgendes

Das Abkleben bewirkt, daß das schwächere Auge gestärkt wird. Dann wird das Pflaster abgenommen und das schlechtere Auge hat keine optimale Korrektion, fällt also demensprechend schneller wieder ab. Was macht dann eine unvollständige Korrektion für einen Sinn?

Binokukulare Vollkorrektion ist für mich die verträglichste Korrektion, die im jeweiligen Fall sinnvoll ist.
Das kann bei normaler WF MKH-Vollkorrektion sein, bei ARK die Stärken, ob mit oder ohne Prismen, die ein beschwerdefreies Sehen ermöglichen. Dann sind die Augen ohne Pflaster optimal versorgt.

So versteht auch A.M. die Sache, wir haben uns vor 2 Tagen wegen eines ähnlichen Falles exakt so besprochen.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Georg Scheuerer

Hi Eberhard,

ja das immer so eine Sache mit den Begriffen. Ich stimme Dir zu - aber nachdem es hier in dem Fall um einen Mikrostrabismus ging würde ich den Begriff "Binokulare Vollkorrektion" nicht verwenden. Bei Wf braucht man ja auch praktisch nie abkleben.

viele Grüße
Georg

Bild des Benutzers Kerstin Harms

Lieber Eberhard,

das ist ja denn auch so, wie ich es verstehe. Frage mich aber, wie man bei einem noch recht kleinen Kind die subjektiv verträglichen prismen bei ANK ermitteln und geben kann. Aber da kennt Ihr Fachleute Euch bestimmt besser aus. Und eine binokulare Vollkorrektion ist auch für mich die Vollkorrektion bei Vorliegen einer reinen Wf - so wie Georg es schreibt. Subjektiv ermittelte Prismen sind keine binokulare VK. Und auch A.M. hat mir erklärt, wie sie es bei Schielkindern macht - sie ermittelt die Prismen da nicht nur nach MKH, sie hat da noch andere Techniken.

Und bei einem kleinen Eso-Kind ist das Non-Plus Ultra zunächst das fast volle Plus. Auch A.M. macht hier hin und wieder eine quasi "Überkorrektion", also sie gibt mehr,als nur das subjektiv ermittelte Plus. Sie hat Kinder, die geben subjektiv gar Mypopie her, sind aber hyperop...

LG
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Eberhard Luckas

Hi Kerstin,
ja, genau so ist es. Und die Ermittlung der Prismen geht mit Covern, Ferne/Nähe, Vergleich Stereosehen vorher/nachher, aber auch kleine Kinder können mit Hilfe von Paul-Gerhards Anzeigekartenset vieles am Polatest deuten. Bei so kleinen Kindern gebe ich das Set zum Üben mit nach Hause, damit sie dann im Prüfraum wissen, was ich will.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch

Uff, hier will ich auch noch etwas eintragen!

Jeder ist von seinem eigenen Berufsfeld geprägt. Andere lassen sich prägen.

Lasst es mich mal so sagen, solange ein Microstrabissmus nicht "voll" über alle Stationen mit mindestens 3-4 Op´s ausgeglichen wurde, steht nicht fest, ob er sich nicht doch letztlich als sehr vertrakte WF entpuppt.

Ich bin an dieser Stelle sehr vorsichtig mit Äußerungen, denn auch ich habe hier keine "Beweise" für meine Sicht. (Deshalb auch mal nur unter uns im Moderatorenforum) Es ist gelinde gesagt, alles im Fluss bei den Theorien auch bezüglich des Microstrabissmus, einem sehr alten kontroverse geführten Thema ursprünglich zwischen Lang und Haase. Aber auch in der Folge zwischen beiden Seiten.

Es gibt bei den sehr wenigen Fachkollegen, die keine OP scheuen und dennoch allermeist nur nach Beschwerdebild korrigieren, Erfahrungen, die darauf hindeuten das sehr viele "Schielfälle" in Wirklichkeit verkappte WF-ler sind. Warum soll dies aber bei den sensorisch so verkappten Micro-Schielern gerade nicht der Fall sein dürfen? Wir müssen dies Thema sehr sensibel aufgreifen, aber sollten beide Theorien z.Zt. nebeneinander stehen lassen können.

Keiner wird progressive an das Microschielen herangehen, wenn er es als solches erkannt hat, oder wenn er die Diagnose kennt. Aber bei Beschwerden über Prismen Abhilfe verschaffen und (eine) OP in Kauf nehmen, ist solange nicht grundsätzlich kontraindiziert, wie nicht eine Beweglichkeitseinschränkung etc. bei weiter stabilem Micro:wink:el die Falschheit belegt. Hier kommt erschwerend ins Spiel, das Höhenwerte oft viel zu unsauber korrigiert und allermeist überhaupt nicht operiert werden. (Sehr wenige Ausnahmen unter den Fachärzten bestätigen leider die Regel)

Ganz praktisch Kerstin, der diagnostizierte Microstrabismus bei Dir bzw. Deiner Tochter lässt jeden bei der Vergabe von Prismen zurückschrecken bzw. dieselben nur sehr gezielt und gering dosiert einsetzen. GUT SO!
Aber dies beweist gerade nicht, dass letztendlich nicht doch eine WF der Auslöser der Misere ist und der Fehler nicht doch behoben werden könnte, unter sorgfältigster Beachtung aller Regeln und Korrektionswege nach MKH.

Es gibt diesbezügl. anders lautende Stimmen und Erfahrungen, die aber eben auch auf Einzelfällen beruhen. Diesen wird dann im nachhinein bescheinigt, es war hier halt kein echter Microstrabismus! - Solange aber ein Weg nicht komplett durchschritten worden ist, bleibt jede Einordnung bzw. Diagnose eine mögliche Variable.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch

Noch ein Nachsatz,

ich denke, dass allein Dr. Wulff hier etwas berichten könnte, aber er wird es niemals tun!
Zu miserabel ist die Qualität augenoptischer Arbeit im Land. Und dies Thema würde falsch rüber gebracht, nur sehr viel Unheil anzetteln! Und MKH noch mehr in Verruf bringen.

Das wird Dr. Wulff niemals verantworten, lieber gibt es Microstrabismus weiter.
Dies bleibt ganz wesentlich ein Grund meiner Zurückhaltung bei diesem Thema.
Denk an Deine Erfahrungen mit Prismen, Kerstin, und auch an die, bei der OP. Dabei warst Du noch in sehr guten Händen. Aber die OP-Dosierung war für den Eingriff nur durch A.M. korrekt, wie ich später hörte.

Microstrabismus verlangt sensible feine und sauber ausgeführte Korrektionen, aber meiner Meinung nach keine Sorge vor einer (oder mehrerer) dann notwendiger Eingriffe, wenn dieselben sich nach MKH ergeben sollten. Keinesfalls sollte man bei Microstrabismus von nur sehr kleinen Fehl:wink:eln ausgehen! Wegen der mühevollen Kleinstarbeit und dem hohen Gesamtaufwand (auch für den Betroffenen) ist und bleibt eine derartige Versorgung ein Spannungsfeld, gerade auch im Meinungsspektrum der (sogenannten) Fachleute auf diesem Gebiet und hier schließe ich mich gerne voll mit ein.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Georg Scheuerer

Hallo Freunde,

erstmal an Paul-Gerhard -> schön wieder von Dir zu hören.

Richtig und falsch gibt es oft nicht - manchmal sind vielleicht mehrere Lösungen denkbar.
Dogmas wie gib jemanden mit Microstrabismus nie viele Prismen oder immer sind natürlich falsch. Da denke ich sind wir alle einer Meinung.
Man muss jeden Fall extra betrachten, und viele Faktoren spiele mit ein.

liebe Grüße
Georg

Bild des Benutzers Kerstin Harms

Paul-Gerhard Mosch schrieb

Denk an Deine Erfahrungen mit Prismen, Kerstin, und auch an die, bei der OP. Dabei warst Du noch in sehr guten Händen. Aber die OP-Dosierung war für den Eingriff nur durch A.M. korrekt, wie ich später hörte.

.

Lieber Paul-Gerhard, und auch Eberhard, Georg und Andreas,

auch dies nur unter uns

Mein Sehen A.M. hat meine Augen mittlerweile ja schon mehrmals "vermessen". Allerdings nur bis zur OP. Bis Mitte Januar war mein Sehen genial Räumlich, entspannt, kein Zurechtruckeln der Buchstaben mehr, kein Verrutschen in den Zeilen, kein Gläser abräumen vom Tisch....

Ich konnte meine Augen auch nicht mehr auf Schielen stellen - nur in der Höhe (das wurde ja nicht angegangen - lt. A.M. ist auch dies ein Mikroschielen bei mir). Selbst meine Brille trug ich 4 Wochen lang überhaupt nicht - das Sehen mit und ohne Brille war gleich!

Dann, plötzlich Der operierte Muskel zog nicht mehr bei schnellen Augenbewegungen nach rechts. Ich konnte wieder auf Schielen stellen und mit meiner popeligen Brille (R +,05 -0,25 180° - L +0,5 -0,5 125°) sah ich noch halbwegs räumlich, ohne Brille nicht mehr. Autofahren nachts war wieder anstrengend, die Buchstaben ruckelten wieder usw. Aber keine Kopfschmerzen.

Jetzt, wieder 4 Wochen weiter ohne meine popelige Brille geht gar nichts, aber auch mit ihr fege ich wieder Gläser vom Tisch. Habe mittlerweile schon wieder Pfannen zerbeult und Geschirr zerdeppert, stolpere, bleibe an tischkantgen hängen, und über der Stirn zieht es auch schon wieder. Mein Freund zieht mich schon wieder auf, wegen meiner Schusseligkeit....(finde ich nicht mehr lustig zur Zeit).

Es ist also klar wieder phorische Komponente da, aber ich traue mich nicht mehr an die Prismen, denn in meiner Nähe ist kein Augenoptiker, der sich mit Mikroschielen auskennt.

Nun warte ich auf A.M.....der nächste Schritt, ist, meine Brille nochmals hinsichtlich Plus, Zylinder und Achse "nachjustieren" zu lassen, denn links ist bisher noch nicht das Plus drin, das ich eigentlich brauche. Ich erhoffe mir davon schon Besserung, denn links ist mein Mikroschieler (eso). A.M. würde mir gerne wieder ganz vorsichtig ein paar Prismen subjektiv gemessen verpassen, aber auch sie sagt, der Wert kann häufig schwanken und erfordert gerade bei mir "Feinjustierung". Das ist für mich wieder viel Geld für Gläser. Sie würde sogar bald zu mir kommen (die Frau ist echt eine Seele von Mensch!!!!!!!!!). Aber ich traue mich nicht mehr an Prismen ran. Und noch habe ich keine Kopfschmerzen, die mich quälen und dem Nacken geht es auch noch ok. Aber ich weiß, es kommt die Zeit, wo ich wieder Prismen brauche.

Ich bin diesbezüglich gerade ganz unten (seelisch), und ziemlich traurig, denn es war so genial nach der OP. Vor allem das räumliche Sehen und die Nachtsicht!!! Und wenn ich demnächst zu meinem Optiker gehe, werde ich die MKH-Messung verweigern, denn ich möchte gar nicht wissen, wie das Kreuz steht (ich ahne es eh schon wieder hübsch alternierend, senkrechter Balken rechts verschoben....). Außerdem habe ich Angst, dass genau diese eine Messung bei mir wieder was in Gang setzt....

Mikroschielen MIT Wf ist ein Fluch!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Und obendrein habe ich ja noch rotatorischen Nystagmus (da hilft nur noch eins Notschlachten :woohoo: )

LG
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Georg Scheuerer

Hi Kerstin,

(ich ahne es eh schon wieder hübsch alternierend, senkrechter Balken rechts verschoben....).

das denke ich auch......

Ich bin diesbezüglich gerade ganz unten (seelisch), und ziemlich traurig, denn es war so genial nach der OP

ja jetzt weisst Du wie es sein kann - ich würde gerne was sagen was dich tröstet aber mir fällt nichts gescheites ein....

solange keine asthenopischen Beschwerden auftreten - würde ich da auch nichts machen. "Never touch a running system" sagt mein Informatiker immer. Das trifft manchmal auch auf das binokular Sehen zu

Viele Grüße und immer positiv denken )

Georg

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch

Hallo Georg,

und so schleicht sich ein Fachmann für Binokularprobleme aus der Verantwortung.
Nein, mal im Ernst, gerade hier gilt es zwar sehr umsichtig, aber konsequent weiter zu arbeiten. Ich bin davon überzeugt, es gibt nicht den Zustand des Sankt Nimmerleins-Tages. Wenn die Informations-Zentrale wochenlang auf "Good Luke" programmiert war, die Tolleranzschwelle sehr hoch lag, war dies ein Zeichen von aktiver Entlastung nach OP. Zudem ist bekannt, dass in der OP schon Altlasten nicht berücksichtigt wurden (Höhenprisma), und keiner weiß, ob der Eingriff nicht weitere alte Verspannungen hat lösen können, die bis zur OP noch fest verriegelt waren.

Wer hier annimmt, es geht immer so weiter, ist gegenüber der MKH nicht ehrlich und der Messtechnik gegenüber nicht konsequent.

Das Gegenteil muss mir und der MKH gegenüber erst noch bewiesen werden.

Sollten wirklich die alten Werte exakt wieder rüber kommen, bietet sich der Vorteil an, alte Versorgungen wieder aufleben zu lassen (Keine Zusatzkosten). Evtl. können diese auch noch bei unsauberen schwankenden Ergebnissen als bessere Näherung einsetzbar sein. Aber hier ist Toleranzdenken fatal und aus Kostengründen nur vordergründig billiger. Oft rächt sich dies an vermehrten Folgeschritten und zuletzt nicht selten am Abbruchkriterium des Betroffenen.

Liebe Kerstin,
ich denke A.M. hat das Zeug Dir jetzt weiterzuhelfen. Vermeide bitte falsche Korrektionsschritte. Übrigens, es gibt jedenfalls keine ablenkungsfreie Zone in der OPTIK. Deshalb sollten nur korrekt definierte Prismenwirkungen in Brillen zur Wirkungsentfaltung vor Deine Augen kommen. Andere Versuche sind zutiefst unseriöse und haben, wenn überhaupt, nur das Ziel Brillenlinsen möglichst dünn zu gestalten allerdings auf Kosten von visuellem Input und nicht selten von weiteren zusätzlichen Unannehmlichkeitsformen, die man medizinisch sonst eben kaum in den Griff bekommt, weil ihnen eine echte medizinische Komponente fehlt. Und unheilbar dürften rein optische Phänomene (Lichtwegänderungen) nicht sein.

Natürlich kann man statt sauber zu korrigieren, Fantasieschlösser und Luftspiegelungen aller Art und Coleur entwickeln, die dann wie ein Damaklesschwert immer über einem so Betroffenen im Raum hängen. Aber erst nach einem vierten voll dosierten Eingriff käme mir ein solches Gedankengebilde schlüssiger vor, gegenüber unserer bewährten MKH, vorher jedoch bleibt uns gewissenhafte Arbeit und somit noch viel zu tun. Ich sehe das ganz positiv!

Übrigens, welche echte Alternative stellt sich denn hier? Außer abwarten.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Kerstin Harms

Lieber Paul-Gerhard,

ein vierter voll dosierter Eingriff?!?!? Ganz Deutschland gehen die Operateure aus! Und nach dem vierten soll man erst sagen können, ob es nun wirklich Mikroschielen ist? Ich lasse meine Augen nicht so soft operieren - auch das hat Folgen (Vernarbungen z.B.), die wiederum zu ganz anderen Problematiken führen können.

A.M. hat sehr sauber untersucht - mehrmals! Sie hat eindeutig Mikroschielen diagnostiziert - auch in der Höhe. In meinem Fall würde sie Prismen keinesfalls mit voll sensorisch ermittelter MKH geben. Sie hat es mir oft und lang erklärt und es klingt schlüssig, was sie sagt. Prismen ja, falls meine asthenopischen Beschwerden wieder zunehmen, aber eben sehr vorsichtig auf subjektive Verträglichkeit runterdosiert, um keinesfalls wieder in die OP zu rauschen. Denn ein Mikrostrabismus entgleist schnell - und was dann wegoperiert wird, ist nur das, was entgleist war. Das Problem hinterher ist das Gleiche wie vorher, da der Mikroanomalie:wink:el IMMER bleibt. In den darf man nicht reinoperieren und ich würde meine ARK auch nie aufgeben können.

So habe ich sie jedenfalls verstanden und agiere nun lieber etwas vorsichtiger. Ich hoffe, Du kannst mich verstehen...

Liebe Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Georg Scheuerer

Hallo Paul-Gerhard,

und so schleicht sich ein Fachmann für Binokularprobleme aus der Verantwortung.

allein nächste Woche habe ich 2 binokular Termine wo höhere Prismen von Kollegen keine Besserung bzw. eine Verschlechterung brachte. Vorletzte Woche war es einer. Es häuft sich.......

Es liegt auch in unserer Verantwortung ggf. von Prismen abzuraten wenn diese nicht sinnvoll sind! Oder gehen bei Dir 100% der Kunden mit Prismen aus dem Laden?
Und auch klar ist viele Fachleute viele Meinungen. Mein Vater hat einen Tumor - die verschiednen Vorgehensweisen der verschiedenen Ärzte sind da erstaunlich. Gibt es da richtig und falsch?!! Wir werden es nie erfahren welche am besten ist - wir können uns nur für einen Weg entscheiden......

. Wenn die Informations-Zentrale wochenlang auf "Good Luke" programmiert war, die Tolleranzschwelle sehr hoch lag, war dies ein Zeichen von aktiver Entlastung nach OP. Zudem ist bekannt, dass in der OP schon Altlasten nicht berücksichtigt wurden (Höhenprisma), und keiner weiß, ob der Eingriff nicht weitere alte Verspannungen hat lösen können, die bis zur OP noch fest verriegelt waren.

Wer hier annimmt, es geht immer so weiter, ist gegenüber der MKH nicht ehrlich und der Messtechnik gegenüber nicht konsequent.

Das Gegenteil muss mir und der MKH gegenüber erst noch bewiesen werden.

Wer muss den Beweis antreten? Und speziell für welche Fälle?
Wer soll das Versuchskaninchen sein - Kerstin hat Du lust? Dann schauen wir mal wer recht hat :unsure:
Und wer hat Recht mit was? Wie ist denn die Zielsetzung NRK? Auf die ARK - keine phorische Komonente? Beschwerdefreiheit? Kundenzufriedenheit?
Und dann haben wir den Fall Kerstin "bewiesen" - wie es dann beim nächste ausschaut weiss keiner. Ich sage nicht das im einzelfall bei einer Microtropie keine OP sinvoll ist. Je nach intensität des Hemmungsskotom etc. kann sich jede Micrtropie auch anders verhalten.....
Wir sollten uns mal treffen, dann könnten wir mal schön diksutieren ) . Meine Zeit erlaubt es gerade nur bedingt hier im Forum zu schreiben.
Unser Sommercamp bei Kerstin ist ja fest geplant.
Kitesurfen ich komme!

viele Grüße
Georg

Bild des Benutzers Kerstin Harms

Ich würde mich sehr freuen, wenn Du, lieber Paul-Gerhard, zum Sommertreffen kommen würdest! Und wenn ihr wollt, könnt ihr meine Augen ausmessen und jeder darf seine Meinung dazu sagen.....ich fürchte, ich bin ein schwieriger Fall....macht ja nix...

LG
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch

Hallo Georg,

nein, ich habe leider keine 100% definierten Brillen.
Ich frage mich aber, ob ich nicht die Tür für Personen schließen sollte, die keine 100% Augenoptik verlangen. Finanziell bin ich auf dies Klientel angewiesen. Anders wäre mein Marktauftritt allerdings eindeutiger. Nur hier liegt mein Problem.

100% MKH heißt aber nicht immer und in jedem Fall ein Zusatzprisma! Und Du weißt genau wie ich, das bei Lähmungen, Tumor, Nervenschädigungen andere Maßstäbe gelten, nicht die Arbeitsweise nach MKH. Wiewohl allermeist gerade hier Prismen sehr entlastend wirksam sein können. Leider nicht in jedem Fall.

Beim Microstrabissmus dagegen geht es um zwei Lehrgebäude, die sich scheinbar gegenseitig ausschließen. Da ich allein um mehrere Personen in nächster Verwandschaft weiß, die drei WF-Op´s hinter sich gebracht haben (ohne Micro-Strabissmus) , und einen nicht von mir versorgten Fall mit vier Op´s bei Wulff (vorher dekompensierter Schieler), der mir nach der letzten OP wegen damals grosser Probleme ins´Haus kam, um meinen Rat zu holen. Ich fand die operative Lösung ca. acht ochen nach OP sehr gut gelungen (1.0 - 1.5 Prisma überkorrigiert mit geringem Höhenrestwert um 0.5 Prisma) - Als ich diese Person zufällig nach ca. 8 Jahren wieder traf, war Sie des Lobes über Ihr Sehen voll. Und als Mutter von acht Kindern kannte Sie mittlerweile einen ganz anderen Alltag. Sag mir, welcher Kollege verhilft zu diesen Erfolgen.
Ich war enttäuscht, als ich ineinem Bericht von einem von mir geschätzten Fachkollegen lesen musste, dass er nach vielen Jahren noch nie operable Werte bei seinen Kunden gefunden habe. Ich behaupte, er kann unmöglich danach gesucht haben.

Mit welchem Hemmschuh gehen wir da eigentlich persönlich um, und vertreten die MKH ganz groß?

Hallo, Kerstin

natürlich wünsche ich Dir keine vier OP´s. und gehe, wie jeder ernsthafte Kollege sehr behutsam an Microstrabismus heran. Denn hier kann man ganz klar sehr leicht über das Ziel hinausschießen. - Keinesfalls ist die Höhe das Kriterium für den idealen wert. Aber ich behaupte, dass es zwar eine jahrelange Odysee geben wird, (und Du allein entscheidest über den nächsten Schritt) aber keinesfalls ist "das Prisma" der Feind, sondern letztlich will es ein Freund und Begleiter sein, der Dir hilft, wie gutes Schuhwerk den Füssen! Und wenn es zu einem weiteren Eingriff käme, muss dieser keinesfalls "unnötig und hochgetrieben" daher kommen. Und es sind niemals einfach so vier Ops, dass sollte nur mal so den Horizont erweitern. Meinen wir nicht oft schon bei einem Eingriff alles falsch gemacht zu haben? Ich empfinde dies nicht so, belehrt durch zwanzig Jahre MKH auch mit etlichen Mehrfach-Ops und Ihren Folgen. Negativ war kein einziger, eher die Sehentwicklung von Kindern, die statt zu Wulff an Stellen gerieten, die eine Op zerredeten, ignorierten oder ...
,
Du weißt genau, wie ich gegen zu schnelle Folgekorrektionen anrede. Genau hier liegen auch in Deinem Fall die Gefahren. Übrigens fast gleichauf mit Maraton Sitzungen und Korrektionen über Prismenfolien.

So, jetzt muss ich aber nach Hause! - Machts erstmal GUT!

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Eberhard Luckas

Lieber Paul-Gerhard,

es scheint, als ob Du irgendwie in die Gruppe der harten MKH-ler geraten wärest. Ich weiß doch genau, daß dem nicht so ist. Du warst der Erste, der mir bestätigte, daß ein "Abgleich" auf Verträglichkeit der Prismen tägliches Brot ist.
Genau das ist doch bei Microstrabismus gefordert, oder nennen wir es ARK, was mir inzwischen lieber ist, da ist das micro nicht drin. Wink

Ich habe jetzt einen Kunden, der zu eine zu hohe OP erhalten hat, ich habe 26 Eso gemessen, operiert wurden 38!
Er weiß heute nicht mehr, wie ihm geschieht, und versucht jetzt wieder, trotz Exo, in seine alte Eso zu rutschen. Ist das nicht schön?
Aber auch da bekomme ich Hilfe von A.M.!!!!!

Wer als Optiker, der die MKH ersnsthaft betreibt, niemals jemanden zur OP bringt, macht etwas falsch, das sehe ich auch so. Oder, ketzerisch, er er versucht die hohen Werte mit FO zu beherrschen. Lieber Paul.Gerhard, war das bei diesem Kollegen vielleicht so?

Und genau so Recht gebe ich Dir, daß uns das Prismenklientel einen guten Teil des Umsatzes bringt, ohne könnte ich auch meine Mitarbeiter nicht alle behalten.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch

Eberhard, gut dass Du zurückfragst!

Bei ARK korrigiert man auf den objektiven Winkel, gleicht subjektive am Kreuz ab "und nutzt andere Teste eher zur Info (wie steht es denn?" In jedem Fall würde ich hier auf subjektive Verträglichkeit abschwächen,

Damit Du nicht irre an mir wirst. - Denn hier liegt vordergründig eben KEINE WF vor. Es gelten andere Regeln. Allerdings kenne ich Fälle, die dieses Vorgehen irgendwann nicht mehr brauchten. Ich lasse es dahingestellt, ob hier anfangs eine Fehldiagnose im Raum stand, oder sich die ARK aufgelöst hat. Das geht mich eigentlich nichts mehr an, wenn das Problem sich vereinfacht hat. Jedenfalls war einer der Fälle ein nachgewiesener Microstrabismus, bei dem der Vater (Augenarzt) mir seinen Sohn zur Messung schickte, und als die Binokularverhältnisse gebessert waren, hatte der Vater mir gegenüber das Problem genannt, die nun auch aus seiner Sicht sinnvollen Versorgungen krankenkassenrechtlich nicht abrechnen zu können, Grund "Brillen mit binokularer Versorgung?" hatte er für seinen Sohn aus dem Leistungkatalog herausgehalten. - Das war wohl dumm gelaufen.

Im letzten von Dir angesprochen Punkt ging es mir darum, auf den Umsatz OHNE eine prismatische Messung, und dann deren brillentechnischen Ausgleich nicht verzichten zu können. Du hast es wohl falsch herum verstanden.

Wie Du weißt, entscheidet der Kunde bei mir mit seiner Entscheidung über den Kostenansatz der Messung selbst in welchem Umfang ich für ihn tätig werde. Entsprechend beginnt auch die Erstmessung nach MKH dann unterschiedlich (z.B. mit dem Hessschirm)
Allerdings liebäugel ich immer mehr mit der Methode erst alles zu messen, und den Kunden dann durch die Wahl des Korrektionsmittels zur Entscheidung über sein zukünftiges Sehen zu verhelfen. Diese Wahl setzt den Preis für den vorab erbrachten Aufwand. Aber hier gibt es Probleme, ich denke das Grösste bin ich dann letztlich selbst, der die Zeit oder den Umfang der Messungen eindämmt und MKH-Erstmessungen nur noch halbherzig verfolgt.

Mir wäre die Alternative noch lieber, Kosten der Messung generell mit MKH bzw. komplett Binokular und für weniger MESSUNG bin ich nicht mehr zuständig, Einäugige ausgenommen. Dann kann die Brillentechnik immer noch vielseitig in der Ausführung werden, ist aber in sich frei. Gerade dies wage ich aber z.Zt. immer noch nicht umzusetzen. Dies hatte ich gemeint.

Deine Frage nach dem kollegen, kann ich noch nicht beantworten, bisher ging ich davon aus, er betreibt keine FO. Ganz sicher werden wir uns über dieser Aussage noch persönlich austauschen.

Übrigens habe ich mich immer zum Lager der Hardliner gerechnet, aber empfinde, dass die Spitze der Gegner die echten Hardliner nicht trifft. Denn allgemein wird ein Hardliner in Form von begrenzt informiert und gebildet erschlagen. Ich denke, ich kann das ab.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Eberhard Luckas

Lieber Paul-Gerhard,

das mit dem Hardliner meine ich ja nur so, daß jemand sich ganz stur an die MKH hält und das machst Du ja nunmal auch nicht. Wir müssen eben genau differenzieren können.

Mal zu meinem Procedere, wenn ich meinen Kunden sagen, waß eine Augenprüfung kostet
zuerst wird die normale Refraktionsbestimmung als Preisgrundlage genommen. Merke ich dann, daß ein binokulares Sehproblem vorliegt, teile ich dem Kunden mit, daß ich noch viel mehr tun könne, was aber entsprechend honoriert werden müsse. Bisher hat das nur selten zum Abbruch der ganzen Augenprüfung geführt.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Kerstin Harms

Also jetzt muss ich doch mal ganz blöd fragen

Ich den MKH-Richtlinien steht doch irgendwie drin, dass prismatische Korrektion nur bei Vorliegen von asthenopischen Beschwerden in Betracht gezogen werden soll....

Warum soll nun jeder Kunde eine MKH-Messung machen lassen? Es gibt viele Wf'ler, die keine Beschwerden mit ihrer Wf haben. Die sollte man doch dann "in Ruhe" lassen, oder?

Nun, für meinen Optiker gehört die MKH-Messung zum Service dazu -allerdings kostenfrei!!!. Er ist einfach der Ansicht, eine volle augenoptische Messung sollte auch die MKH mit einschließen. Und er nimmt sich dafür jedes Mal viel Zeit. Und wenn er was findet, spricht er mit dem Kunden, und der entscheidet dann, ob er prismatische Gläser haben möchte oder nicht. Wenn er keine klassischen Wf-Beschwerden hat, wird ihm auch nicht zur Prismenbrille geraten.

Ich für meinen Teil denke, vor einer Augenrefraktion sollte dem Neu-Kunden angeboten werden einen Fragebogen auszufüllen, der auch die klassischen Wf-Beschwerden abfragt. Deutet vieles im Gespräch auf Vorliegen einer Wf hin, sollte dem Kunden die MKH-Messung angeboten und das Drumrum um Wf kurz erklärt werden. Und ja, auch finde, die Messung muss Geld kosten, über den Preis lässt sich bekanntlich streiten...jedenfalls bin ich sehr dankbar über die moderaten Preise hier im Norden des Landes und auch bei Dr. Wieditz. Wenn es zu teuer ist, lassen viele Kunden die Finger gleich davon, und das sind dann potentielle Kunden, die dem Augenoptiker gänzlich verloren gehen.

LG
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Eberhard Luckas

Hallo Kerstin,

genau das machen wir ja. Es ist doch nur so, daß wir viel sensibler auf die Anamnese achten als viele Kollegen und dadurch auch mehr potentielle WF-ler erkennen.

Es kommt noch etwas hinzu Bei altersichtigen Menschen, die Gleitsichtgkäser benötigen, ist bei Vorliegen einer motorisch messbaren WF von vorneherein Unverträglichkeit des Gleiter zu vermuten. Die recht kleinen Nahgesichtsfelder können nicht optimal genutzt werden.
Also muß bei jeder Gleitsichtbrille mindestens die FDI korrigiert werden.
Jetzt muß man wissen, daß die Gruppe der Alterssichtigen unser Hauptgeldgeber ist. Wink

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Eberhard Luckas

Noch ein Nachsatz

mindestens 1X am Tag kommt eine(r) meiner Mitarbeiter(in) zu mir und sagt, daß bei der Refraktion aufgefallen wäre, daß binokulare Probleme vorliegen, auch wenn sie nicht explizit danach geforscht haben.

Viele Grüße

Eberhard