Gestern abend rief mich ein Forumsteilnehmer an
Er wurde bereits einmal operiert (in der Charité von einer dortigen Ärztin, die auch Frau Dr. Schwarz heißt). So weit ich mich erinnere, wurden um die 20 Prismen operiert....
Bald nach der OP wieder die gleichen Beschwerden, und er nahm auch sofort wieder 20 Prismen an. Er war mittlerweile bei mehreren MKH-Anwendern und auch Augenärzten und auch Sehschulen (....).
Er beschrieb mir sein Sehen so Kreuztest der senkrechte Balken steht weit nach rechts, mit Prismengabe dann irgendwann mittig und 2 Minuten später geht er wieder nach rechts. Egal wie viele Prismen (es wurden mittlerweile bis zu 50 gemessen), der Balken geht wieder nach rechts. Die anderen Testeindrücke hat er mir nicht so genau beschrieben, aber er sagt, er sieht das Kreuz immer als Ganzes, also es alterniert nichts.
Kann ich aus einem Nicht-alternieren schließen, dass auf keinen Fall ein Mikrostrabismus mit ARK oder intermittierender Strabismus vorliegt?
Wenn es eine reine Wf ist, gibt es Fälle, wo die Wf soooo riesig ist? In der Charité hat man ihm gesagt, es läge eben an der Verarbeitung im Gehirn und nicht an den Muskeln. Seine Frage war, kann ein Muskel denn so viel zu lang oder so viel zu dehnbar sein, dass so eine große Wf rauskommt? Ach ja, bei der OP wurde der internus rückverlagert und der externus gefältelt.
Ich hätte bei ihm ja zunächst auf ARK getippt, aber als er mir erzählte, er sieht immer das ganze Kreuz, habe ich ihm natürlich ehrlich gesagt, dass ich ihm eine Antwort schuldig bleiben muss, denn ich bin schließlich nicht vom Fach.
Er rennt von Hinz nach Kunz (habe ihm gesagt, dass ich davon nicht so viel halte, denn er war schon bei einer sehr guten Adresse mittlerweile, nämlich Dr. Lorch - der maß die 50 Prismen und bot ihm sofort einen zweiten OP Termin an) und wollte von mir weitere Adressen. Ich legte ihm nochmal Dr. L. ans Herz und sagte ihm auch, dass die MKH-Messungen in nicht so kurzen Abständen erfolgen sollten. Er beteuerte, es hätten jedes Mal über 8 Wochen dazwischen gelegen (ich meinte, anderes aus den Forumsbeiträgen zu erinnern, aber na ja...).
Ich bin nun so im Stillen am Überlegen Wenn es wirklich eine reine Wf ist, die so dermaßen groß ist - und er Tage hat, wo er mit 18 Prismen in der Brille auskommt, an anderen auch mit 9, dann wieder mit gar nichts und er auch nicht unbedingt genau bemessene Prismenstärken in den Gläsern braucht (ihm langen die billigeren Versionen, die nicht immer aufs Prisma genau stimmen), ob er es nicht auch mit VT versuchen könnte....seine Hauptprobleme sind brennende und juckende Augen und Müdigkeit abends, Probleme am PC, Kopfschmerzen eher weniger.
Viele Grüße
Kerstin
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Prismen gen unendlich?
Hallo Kerstin,
die ersten 20 Prismen sind zu früh und damit zuwenig operiert worden. etwa 30 -35 hätten es als Einleitungs-OP bei ihm sein dürfen. Ganz sicher ist auch die vorherige Brillenkorrektion nicht ausreichend gewesen.
Daß Esowerte von 70 oder auch 80 cm/m herauskommen, ist unbedingt möglich.
Das alles hilft ihm jetzt nicht. Deswegen sollte er sich jetzt erstmal die höchste Brillenkorrektion geben lassen, die ihm verträglich ist und eventl vor einer nächsten OP, die ja auch nicht alles packen wird, noch mit Folien arbeiten.(etwa 1-2 Wochen, auf keinen fall mehr)
Viele Grüße
Eberhard
Prismen gen unendlich?
Dass mit den Folien 1-2 Wochen vor der OP riet der Dr. Lorch auch.
Was ich für mich gerne wissen möchte Wenn einer überhaupt nicht alterniert am Kreuz, kann man das als Indiz für reine WF (natürlich u. a.) sehen?
Und umgekehrt alternieren auch reine Wf'ler manchmal?
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Prismen gen unendlich?
Hallo Kerstin,
wer am Kreuz noch alterniert und an den anderen Testen alles sauber sieht, hat sicher keine einfache WF, da sind noch einige Hemmungen vorhanden.
Sind aber Kreuz und alle anderen Teste in Nullstellung, und am Kreuz mußte beim Rücklauf nicht nachkorrigiert werden ( FD2/VI ), gehe ich davon aus, daß es eine reine WF ist.
Viele Grüße
Eberhard
Prismen gen unendlich?
Hallo Kerstin,
ich stimme Eberhard zu, aber es gibt ein zusätzliches Problem durch die zu geringe Erst-OP. Dieser Kunde kommt bestimmt nicht mit zwei OP´s hin und dann kann es sein, dass einige Operateure aussteigen, da sie nicht an voroperierte Muskeln gehen wollen. Und darüber hinaus, empfiehlt sich ein Operateur, der auch die Höhenwerte im Auge behält, die bei grossen Seitenwerten anfangs oft noch nicht aufgedeckt werden (aber bestimmt vorhanden sind) zudem bei sehr grossen OP-Strecken durch die kardanisch geänderte Aufhängung der Augäpfel noch zu Problemen führen können. Ich kann in diesen Fällen nur raten, einen AO zu finden, der eingespielt mit Dr. Wulff arbeitet. Denn dieser operiert gekonnt an voroperierten Muskeln, lehnt aber die Übernahme von voroperierten Fällen inzwischen ab! (Ich denke, er hat so seine Erfahrungen gesammelt, und will sich dass heute nichtmehr antun). Aber ich weiß hier z.Zt. kaum eine sehr gute Alternative. Denn dies scheint wirklich eine Erschwerniszulage darzustellen. Dies würde ich dem Kunden jedenfalls noch mitteilen. Danach muss er dann selbst entscheiden. Evtl. äußert sich AgnesMaria noch hierzu, das wäre schön. Auch von Dr. Lorch habe ich gehört, dass er nicht an voroperierte Muskeln geht. Oder da hat sich inzwischen was geändert.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Prismen gen unendlich?
Ich gehe schon an voroperierte Muskeln wenn ich die OP-Strecke per Befundbericht kenne. Wobei die Ergebnisse von OP zu OP wegen der Verwachsungen schlechter werden. 20 cm/m als Erst-OP war eindeutig zu wenig. Folien in der Regel nicht nur 1-2 Wochen davor tragen. Aber hier erübrigt sich das sowieso wenn schon 50 cm/m Basis außen postoperativ noch da sind. Das am Kreuz nicht alterniert wird muss nicht heißen das hier nur eine reine WF vorliegt. Ausschlaggebend sind die Vorbefundung und alle Teste am Pola. Erst dann kann man sagen, was wirklich ist. Aus der Ferne ohne mehr Angaben....das ist schwierig. Wobei ich mir denken kann, wer es ist. Und da gebe ich Kerstin recht Wenn es der ist an den ich denke.....den möchte ich als Patient nicht mal in Goldverpackung geschenkt bekommen. Der Mensch ist mehr als schwierig von seiner Psyche. Das wird ein hartes Stück Arbeit. Wer möchte das schon angehen. Oh jeh...
LG
A.M.
P.s. Dr. Wulff wird sicher häufig keinen OP-Bericht bekommen haben und daher kann man sehr schnell eine Bauchlandung hinlegen. Ich kann ihn verstehen. Unter solchen Prämissen würde ich auch nicht noch mal operieren. Revisionen und Umlagerungen an voroperierten Augen haben so ihre Tücken und das Ergebnis ist nicht immer vorhersehbar. Auch wenn ich die sekundäre Ansatzstelle und die Limbuszone genau vermesse. Aber wenn gekürzt wurde, dann hilft mir der Meßzirkel auch nicht weiter.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant