Forum

Hallo zusammen,

Frau Kubsch hat auf Ihrer Seite die Mindeststandards zur Korrektion von WFS veröffentlicht

http//selbsthilfegruppe-winkelfehlsichtigkeit.de/standards.html

Wie ist die Meinung unserer Spezialisten hierzu? Gibt es Ergänzungen?

Viele Grüße,

Andreas

Bild des Benutzers Eberhard Luckas

Hallo Andreas,

ich habe es gelesen und zur Zeit keine Ergänzungsvorschläge. Die Standards sind harmloser ausgefallen als sie androht hatte. Wink

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Franziska Kubsch

Ich möchte nur noch einmal darauf hinweisen, dass die Standards für Augenoptiker von Fachleuten ausgearbeitet wurden, sowie auch die Standards für Augenärzte. Beide vorgegebenen Standards werden in Abständen, wenn es meine Fachleute für notwendig halten, aktualisiert.

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch

Ich stelle mich hinter diese Richtlinien und vertrete dieselben gerne Kollegen gegenüber mit! Wertvoll wäre sicher auch ein Feelback durch praktizierende Fachärzte der MKH.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Georg Scheuerer

Hallo,

auch ich finde die Richtlinien sehr gut - bis auf den Punkt über VT würde ich alles unterschreiben - auch ein Lob (und dank) an Frau Kubsch an dieser Stelle. Nur betroffene denen geholfen wurde - können GLAUBHAFT die Wirksamkeit der MKH bestätigen!

Grüße
Georg Scheuerer

Bild des Benutzers Alexander Beck

Habe mir beides Durchgelesen, und finde es gut, auch wenn ich die MKH noch nicht beherrsche, ist mir doch nun etwas aufgefallen was mich stuzig macht

zu 6. Wendet Er zur Berechnung jeder Fernzentrierung der Zentrierung ein Videoezentriersystem an?

Muss man das nun haben um Richtig zu zentrieren?
Ich kenn mehrere Zentriersysteme, und die sind alle nicht 100 %.
Manche haben eine Hohe Fehlerquote, andere eine niedrige.
Ums manuelle Anzeichnen kommt man nicht umher!!!!

Meiner Meinung nach erleichtert ein Videozentriersystem die arbeit, ist aber nicht notwendig.
Wer das denkt entqualifiziert jeden Augenoptiker der es auch "per Fuss" kann.
Was eigentlich der Standart ist.

Herr Haase hatte auch noch keine Videozentriersysteme.. oder?

Liebe GRüße an Alle

Alex

Bild des Benutzers Eberhard Luckas

Hallo Alexander,

Video Infral von Zeiss ist eins der besten Geräte, Zentrierungenauigkeit 1/10 mm.
Ähnliche Ergebnisse habe ich mit Video Reflect, baugleich mit Visupoint.
Denke mal an die Breite eines Faserstiftes, der Strich mag 0,5 mm haben, das sind 0,4mm mehr Fehlertoleranz als bei Infral. Ich selber habe jahrelang mit Faserstiften arbeiten müssen und konnte behaupten, auch gute Ergebnisse zu haben. Aber nachdem ich Videoinfral hatte, ist die Reklamationsquote/Unverträglichkeitsquote verschwindend gering geworden.
Du hast recht, Haase hatte auch noch kein Vidoezentriergerät. Aber soll das bedeuten, daß wir auch heute noch so arbeiten sollen wie vor 40 Jahren? Wenn man weiß daß es besser und auch genauer geht, sicher nicht.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Alexander Beck

Eberhard Luckas schrieb

Hallo Alexander,

Video Infral von Zeiss ist eins der besten Geräte, Zentrierungenauigkeit 1/10 mm.
Ähnliche Ergebnisse habe ich mit Video Reflect, baugleich mit Visupoint.
Denke mal an die Breite eines Faserstiftes, der Strich mag 0,5 mm haben, das sind 0,4mm mehr Fehlertoleranz als bei Infral. Ich selber habe jahrelang mit Faserstiften arbeiten müssen und konnte behaupten, auch gute Ergebnisse zu haben. Aber nachdem ich Videoinfral hatte, ist die Reklamationsquote/Unverträglichkeitsquote verschwindend gering geworden.
Du hast recht, Haase hatte auch noch kein Vidoezentriergerät. Aber soll das bedeuten, daß wir auch heute noch so arbeiten sollen wie vor 40 Jahren? Wenn man weiß daß es besser und auch genauer geht, sicher nicht.

Hallo eberhard,

Ich kenne das alte Video Infral.
Natürlich ist es erstrebenswert so genau wie Möglich zu zentrieren.
Ich hab mal ne zeit lang (1,5 Jahre) mit dem Video Reflect gearbeitet, fand das aber weniger gut.
Jetzt arbeite ich mit dem Rodenstock Impressionist, der recht gut ist, vorrausgesetzt man beherrscht ihn...

Die Frage ist ja nicht nur ob es wirklich auf zB. 1/10 mm genau ist, sondern auch, ob es nötig ist so genau zu zentrieren! (1/10 mm genau mein ich.)
Mir ist bewusst das eine exakte Zentrierung obligatorisch ist.
DAS will ich nicht anzweifeln.
Aber ich denke das 1/10 mm nicht umsetzbar ist.
Ausserdem gibt mir zu denken, ob es tatsächlich so genau zugeht(in den Zentriersystemen)....

Und klar ist ein Faserstift 0,5 mm dick, aber mein Schleifautomat kann das auch nur dezentrieren.....

Nochmals Exakt ist wichtig! Nur wie exakt muss es sein?

Grüße..

Alex

Nachtrag
Mir ging das nochmal durch den Kopf, ich finde es einfach mehr als nur befremdlich, dass ein Optiker für MKH nur mit einem Videozentriersystem in Frage kommt. Sind diese sagen wir es mal mit schleifen und allem drum und dran 0,6 mm Gesamtfehler gegenüber herkömmlichen 0,9 mm Gesamtfehler es wert darauf explizit zu verweisen?
ICh kann mir vorstellen, dass es durchaus Cracks gibt, die die MKH total beherschen und nach Victorin zentrieren, und alles per Fuss gehen...
Ich bin mir nciht sicher ob Videozentriersysteme wirklich obligatorisch sind!!!!
(was die Genauigkeit angeht)

Leibe grüße nochmals..

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch

Oh, Oh, Oh, ...

Lieber Kollege, Du hast sicher schonmal was davon gehört, dass sich Fehler i.d.R. in Form der grössten Gemeinheit dublixieren. Auch wenn der Stift nur 0.5 dick schreibt, ist eine Fehlertoleranz hier mit ca. 1,0 mm kaum zu unterschreiten. Das ist der Faktor 10 auf den Sollwert. Da wurde noch garnicht geschliffen, angepunktet und verglast.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Alexander Beck

Hallo Paul-Gerhard, das mit dem Faktor 10 ist mir nun neu, aber sicherlich logisch..
Ich wollt ja nur den Grund wissen, und hab das skeptischc hinterfragt und laut gedacht, ein Oh Oh Oh... wär da eigentlich net nötig. D

Wie kommt dieser Faktor 10 zustande? ist da eine Überlegung dahinter? oder nur ein "praxis"wert?

Bild des Benutzers Eberhard Luckas

Hallo Alexander,

nehmen wir den schlimmsten Fall

0,5 mm Faserstift ergibt 1. Fehler 0,5 mm
Aufblocken 2. Fehler 0,25mm
Maschine (modern) 3. Fehler 0,25mm
Gesamt 1mm!

sind insgesamt 1mm. Sicherlich heben sich der eine oder andere Fehler im günstigeren Fall gegenseitig auf.

Videozentrierung 1. Fehler 0,1 mm
Aufblocken 2.Fehler 0,25mm
Maschine 3. Fehler 0,25mm
Gesamt 0,6 mm.

Da wir 2 Augen haben, kann der Gesamtfehler bei 2mm liegen gegenüber Vidoezentrierung 1,2 mm

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Alexander Beck

Danke für dein Beispiel Eberhard!

Das erklärt es nun recht schön....

Nun kann man das Ergebnis natürlich auch relativieren...
Wenn man die Einschleiftoleranzen damit vergelicht...

Grüße ans Forum..

Alex

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch

Wer nach MKH arbeitet, sollte absolute Fehlerminimierung betreiben. Fehlermaximierung ergibt sich aus vielerlei Gründen von selbst.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Volkhard Schroth

Hallo Frau Kubsch,
schön von Ihnen zu lesen. Die Mindeststandards sind ein sehr sinnvoller Anfang. Es braucht Standards für die Korrektion von Winkelfehlsichtigkeit und dafür ist in erster Linie die IVBV zuständig.
Aber da die personellen Kapazitäten immer knapp sind, gefällt es mir gut, dass Sie einfach mal den Vorstoß gewagt haben.

In diesem Jahr war ich viel auf Reisen und u.a. beim VBS eingeladen - dem Verband der Blinden- und Sehgeschädigten Pädagoginnen und Pädagogen. Auf der Tagung wurden mir eine Reihe von Vorbehalten erzählt, die es "da draußen" zum Beispiel an den Schulen eben auch gibt und die ernst genommen werden wollen.
Vorbehalt 1 es werde immer wieder neue Gläser erforderlich und das kostet viel Geld.
Vorbehalt 2 Alle möglichen Probleme werden auf WF zurück geführt. Erst mit der richtigen Brille sind alle Probleme gelöst - sogar bei Kindern mit Sehbehinderungen.

Daher sehe ich eine weitere Notwendigkeit. Es reicht nicht, Richtlinien zur Korrektion von WF zu habe, es reicht auch nicht, die von Ihnen ausgearbeiteten Mindeststandards zu erfüllen.
Es braucht über die fachlichen Kenntnisse hinaus die Einsicht, dass mit der Korrektion von WF nicht alles möglich ist, dass man seine Grenzen als Augenoptiker sieht und dass man bei Hinweisen auf weitere Komponenten auch weitere Fachleute hinzuzieht. Zum Beispiel darf es nicht dazu kommen, dass notwendige Hilfen einem Kind vorenthalten werden und zu viel Zeit verwendet wird, nach immer neuen Stärken zu suchen (dies zu Vorbehalt 2). Wir Augenoptiker sollten den Betroffenen nachvollziehbar und glaubhaft vermitteln können, wann und warum ggf. neue Gläserstärken benötigt werden und wann nicht.

Ich habe dazu vor einer Woche ein Schreiben an die IVBV gerichtet und möchte an dieser Stelle auch zur Diskussion anregen.
Und vielleicht können Sie die Anregung für ethische Standards auch in eine nächste Überarbeitung Ihre Empfehlungen mit einbauen.

Noch ein kleiner Tipp ganz zum Schluss Wink Schreiben Sie doch noch die Adresse der Selbsthilfegruppe und das Datum der Erstellung mit in die pdf-Datei. Dann ist es auch bei einer Weitergabe an andere leichter nachvollziehbar, wer den Text verfasst hat.

Bild des Benutzers Eberhard Luckas

Hallo Volkhardt,

ich will gleich zur Diskussion beitragen. (Habe meinen freien Tag)
Woher kommen diese Vorbehalte? Meiner Meinung nach durch zu viele nicht korrekt durchgeführte Messungen. Durch das Forum hier hat man immer wieder Blick auf Kollegen, die zumindest nach Aussage der Betroffenen unvollständige "MKH"-Messungen machen. Diese schwarzen Schafe will Franziska ja mit den Mindeststandards treffen. Aber Du hast recht, man könnte diese Liste noch erweitern. Aber da kommen wir wieder zu den regelmäßigen Einsendung von Verlaufsbögen, denn anders kann man das doch nicht kontrollieren.

Desweiteren gebe ich Dir Recht, daß wir viel mehr interdisziplinär arbeiten müssen. Deshalb freue ich mich darüber, daß es bei mir inzwischen die Möglichkeit gibt, auch Orthopäden hinzu zu ziehen. (siehe unter Adressen/Interdisziplinäre Zusammenarbeit).
Auch Zahnärzte sind inzwischen mit im Boot, wenn durch "CRANIO - MANDIBULÄRE DYSFUNKTIONEN" Sehstörungen hervorgerufen werden.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Gast

Hallo Eberhard

Nun habe ich aber langsam ein Problem. Orthopäden und Zahnorthopäden verändern Spannungen, die auch die WF-Messungen beeinflussen. Ebenso wie VT Spannungen verändert.
Wer darf nun Spannungen verändern und wer nicht?

Liebe Grüsse
Urs

Bild des Benutzers Eberhard Luckas

Hallo Urs,

Du hast REcht. Aber wir stehen manchmal da und wissen nicht, was war zuerst, Huhn oder Ei, bzw. WF oder Verspannung?

Bei KISS wissen wir, daß Babys schon mit der Wirbelverschiebung auf die Welt kommen und falls sie das Glück haben, vom richtigen Orthopäden behandelt zu werden, werden sie glückliche Babys. Andernfalls werden sie Schreibabys, oder?

Für mich bedeutet es Es kommt jemand mit deutlich sichtbarer Kopfschiefhaltung, ich messe einen Höhenfehler, schicke ihn zum Orthopäden, der behandelt und der Höhenfehöler ist weg, vorausgesetzt, die Behandlung bringt den Kopf gerade.

Umgekehrt meldet sich der Orthopäde bei mir, möchte die WF auskorrigiert haben, und will dann neu untersuchen.

Beim Zahnarzt ist es etwas anders Meist muß erst die prismatische Korrektion durchgeführt werden, dann sind oft die Kieferverspannungen verschwunden.

Wichtig ist doch nur, daß wir dem Patienten (lassen wir den Begriff doch mal) helfen.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Georg Scheuerer

Hallo liebe Kollegen,

ich finde die Idee von "ethnischen Standards" sehr gut.
Die MKH hat natürlich seine Grenzen - dass kann man ruhig sagen(ist ja au eigentlich klar!)
Das würde vielleicht Bedenken von manchen ausräumen die "meinen wir MKH-Anwender wollen alle Probleme immer mit einer Prismenbrille lösen" (was ja nicht so ist!!).
Wie diese ethnischen Standards aussehen könnten - da gibt es natürlich schon wieder einigen Stoff zum diskutieren.

Grüße
Georg Scheuerer