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Bild des Benutzers Gisi
Verbunden: 7. Dezember 2007 - 14:57
Augenpflaster bei einer fast 3-Jährigen

Hallo,
ich brauche noch einmal euren Rat.
Bei meiner Tochter (fast 3) soll ich das Auge abgleben, die Sehkraft liegt bei 30%.
Sie akzeptiert es überhaupt nicht. Zwieschendurch ging es (wenn sie unter Leuten war und abgelenkt war für kurze Zeit gut) nun bin ich mit meinen Überredungskünsten am Ende.
Wenn ich ihr die Brille zuklebe, ist es o.K. Dann läßt sie die Brille auch schön auf.
Aber
nützt das etwas?? Oder ist es gleich zusetzen mit keinem Pflaster??
Ich habe schon beim Augenarzt angerufen, da kam nur der Kommentar, das Kind muss das Auge zukleben. Einen Termin habe ich erst in 4 Wochen.

Ich denke das unsere Tochter \"Platzangst\" hat, denn alles was mit Enge zu tun hat will sie nicht und wird ganz hysterisch (Schal um den Hals, dunkele Räume...).
Mein Gedanke geht dann wieder zu den ersten Lebenstagen von ihr. Sie hatte starke Gelbsucht und dadurch wurde sie Zwangsernährt, erst mit der Flasche, dann mit der Magensonde und dann wieder mit der Flasche (bis ich zum Stillen über gegangen bin). Danach hat sie auch nie wieder eine Flasche angepackt und verweigert bis heute Milch.
Ob das damit zutun haben kann?

Über eure Meinung zu dem Pflaster würde ich mich freuen.

Vielen Dank schon einmal im Voraus.
Simone

Bild des Benutzers jolindner
Verbunden: 27. Dezember 2007 - 14:58

Wenn das störende nur eventuell das pflaster an sich als störend empfunden wird, was ich persönlich nachvollziehen kann, gibt es zwischen plaster und folie auf dem brillenglas eine dritte möglichkeit. man befestigt auf der innenseite des brillenglases eine sogenannte "schielkapsel" mittels eines saugnapfes. das deckt das auge, wenn gut und optimal angepasst, auch ab, reizt aber die hautpartien sehr viel weniger. frag mal bei deinem optiker nach.

siehe https//alone-s.b-s.de/shop_html?ansicht=artikeldetail&woher=Suche&Nr=443995&gesamt=3&rest_anzahl=3&lieferant=&suchtext=schielkapsel&aktseite=1

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Simone,

ich durfte die Okklusionstherapie bei meinen Zwillingen grundsätzlich auf dem Brillenglas durchführen. Beide hatten starke Neurodermitis und Pflasterallergien. Die Brillengläser waren allerdings auch recht groß und meine Kinder damals weit unter 3 Jahre alt (Tochter 9 Monate, Sohn ca. 1,5 Jahre).

Ich weiß aber nicht, ob es einen bestimmten sehtherapeutischen Grund hat, warum einige Kinder die Pflaster auf dem Brillenglas haben, andere auf dem Auge.

Wieviele Stunden am Tag sollst Du abkleben?

LG
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Gisi
Verbunden: 7. Dezember 2007 - 14:57

Hallo,

ich war beim Optiker (da ein Brillenglas im Urlaub rausgefallen ist), die wollte da gar nichts zu sagen ob Auge oder Brille zu kleben.

Den ganzen Morgen versuche ich schon die Orthopistin am Telefon zu bekommen aber keine Chance. Jetzt ist sie zu Mittag.

Ich soll 2 Tage das Auge kleben und einen Tag offen lassen.

Wenn sie das Pflaster auf der Brille hat, läßt sie die Brille schön auf und guckt auch "dadurch".
Ich weiß das bei mir früher auch erst das Auge und dann nur noch die Brille abgeklebt wurde. Ich habe aber keinerlei Vorstellung mehr wie lange die Prozedur war, sollte mal Mama fragen.

Viele Grüße
Simone

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Simone,

Okklusionstherapien sind immer ganz individuell abgestimmt - je nach Diagnose. Bei Deiner Tochter soll damit bestimmt eine Visussteigerung erfolgen. Bei meinen Zwillis war es wegen Schielens und um Sehverlust VORZUBEUGEN!

Okklusionstherapien setzen gutes Fachwissen und Können voraus, die Diagnose vorab muss exakt stimmen. Es ist auch schon vorgekommen, dass bei zu langer Dauerokklusion des guten Auges, dieses schwachsichtig wird oder man provoziert einen Strabismus, weil die Fusion unterbrochen wird. Kontrollen müssen sehr engmaschig erfolgen.

Warum wird bei Deiner Tochter die Okklusionstherapie durchgeführt? Hat man es Dir genau erklärt?

Versuche, Deine Orthoptistin alsbald zu erreichen, vielleicht klappt es ja heute nachmittag.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Gisi
Verbunden: 7. Dezember 2007 - 14:57

So, nun habe ich endlich die Orthopistin erreicht.
Sie schickt mir ein Rezept über eine Folie zu. Mal schauen ob Lili das mitmacht.
Mein "selbstgeklebtes" Brillenglas hat sie ja auch akzeptiert.

Auf die Frage hin wie lange so eine Therapie andauert kam nur Jahre.ohmy
Wieviel Überredungskünste und gute Nerven werde ich da noch gebrauchen?

Danke für eure Antworten
Simone

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Warum Jahre?!?!?! Was liegt denn genau vor? "Nur" die Amplyobie?

Ich finde es immer schade, wenn man als Mutter nicht in die Therapie mit einbezogen wird und es nicht erklärt wird, warum nun genau was gemacht wird und was man damit erreichen möchte......

Viele Grüße und starke Nerven wünscht Dir
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Gisi,

wenn nicht in einigen Wochen, spätestens in 3 Monaten eine Visussteigerung ermittelt wird, stimmt an der ganzen Verordnung etwas nicht.

Ganz wichtig ist eine optimale binokulare (beidäugige) Korrektion, die dann greift, wenn das Pflaster bzw. die Occlusion nicht vor dem Auge ist.
Wenn das gemacht wird, ist die Occlusion auch von Erfolg gekrönt.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00

Hallo,

mal ein Gedankengang es gibt doch auch Occlusionsklappen z.B. Luxeye von Trusetal. Ist das von der Handhabung und der Akzeptanz nicht noch angenehmer als eine Schielkapsel?
Die sitzen doch auch auf der Brille und decken aber das komplette Auge ab, so dass das Kind nicht an dem abgeklebten Brillenglas vorbei sehen kann.
Das kostet zwar deutlich mehr als eine Folie, aber vielleicht ist es ja eine Alternative.

Gruß Lucccy

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Mich beschleicht hier die Vermutung, dass durch jahrelanges Okkludieren lediglich erreicht werden soll, dass das Kind frei alterniert....also mal mit rechts, mal mit links guckt. Erst Vollokklusion, wahrscheinlich auch noch abwechselnd und dann jahrelanges Ausschleichen. Ob da nicht mehr möglich wäre?

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Gisi
Verbunden: 7. Dezember 2007 - 14:57

Hallo

hier einmal die Brillenwerte von Lili

R +3,25 -2,75 25
L +2,00 -,075 174

Die Orthopistin erklärte mir nur, man kann es ohne direktes abkleben versuchen (solange sie nicht über die Brille schaut), da sie nicht schielt und nur eine Sehschwäche auf dem rechten Auge hat.

Unsre "alter" Augenarzt hat gesagt das ist nicht so schlimm, sonst wäre ich vor einem Jahr schon angefangen zu kleben, denn wir waren 2 Tage nach ihrem 2. Geburtstag da und in 2 Wochen wird sie 3. Das ist schade.
Der "neue" AA hat nur die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen.
Der Orthopistin ist auch sofort aufgefallen das man Lina (5) zum schielen provozieren kann, deswegen nehme ich sie mit nach Eberhard zum Test. Das ist dem alten noch nicht einmal aufgefallen.

@Kerstin,
Mir wurde gesagt, das wenn alles gut läuft Lili in 2 - 3 Jahren damit durch wäre.
Erst abkleben, dann langsames entwöhnen (mit dünnere Folie).
Sie hat zur Zeit eine Sehkraft von etwa 30% auf dem Auge.

Viele Grüße
Simone

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Simone,

Lilli hat eine Amblyopie durch Anisohyperopie (unterschiedlich starke Übersichtigkeit auf jedem Auge) und Astigmatismus - da genügen Visusunterschiede von 1,5 Dioptrien, um so einen Visusunterschied zu verursachen. Und es sollte ganz genau auf Mikrostrabismus untersucht werden - die Orthoptistin hat ja schon eine entsprechende Anmerkung gemacht. Im Buch "Strabismus" von Lang wird dann aber von konstanter, totaler Okklusion des guten Auges abgeraten, weil dadurch Fusion unterbrochen wird und eventuell ein Strabismus provoziert wird. Dann es es vielleicht wirklich besser, nur das Brillenglas zu okkludieren. Und wie Du sieht, gehen selbst bei den Augenärzten die Meinungen auseinander. Da hat man es als Mutter echt schwer....

Nimm die Kleine mit zu Eberhard zu einer vollständigen Augenmessung nach MKH! Ganz wichtig ist, dass die Übersichtigkeit gut korrigiert wird. Und lass häufig genug nachmessen und untersuchen. Bei Kindern kann das Sehvermögen binnen kürzester Zeit nachlassen (oder sich auch verbessern, vorausgesetzt, man behandelt und korrigiert richtig).

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Gisi
Verbunden: 7. Dezember 2007 - 14:57

Hallo,
ich wollte euch nur kurz mitteilen das Lili ihr Pflaster auf der Brille voll akzeptiert.
Es ist blau und hat eine Schildkröte, die sofort den Namen Gloria (etwas schwierig / aber die Große kam gerade vom Kinderchor und war wohl noch gedanklich beim Singen) bekommen.
Die Orthopistin meinte zwar es gäbe auch welche in ros und pink... aber die gab es nicht bei unserem Optiker, die hatten wohl nur die Pflaster für die Jungen (blau mit Flugzeug, Auto,... und halt die Schildkröte).
War Lili dann anscheinend doch egal.
Ich hoffe das sie die Therapie so weiter macht wie die letzten 1,5 Tage.
Vielen Dank für eure schnellen Antworten.
Simone

Bild des Benutzers Ernst H. Rupp
Verbunden: 21. September 2006 - 11:13

Hallo,

ich verweise auch nochmals auf den Beitrag von Eberhard. Bitte mal auf www.Winkelfehlsichtigkeit.de über Sehschule und Abkleben nachlesen!!!!
Es ist unbedingt erforderlich mal den beidäugigen Status zu prüfen und ggf. ein der freien Phase, wenn beide Augen sehen dürfen eine Prismenbrille zu tragen, falls
WF vorliegt.

LG

Ernst

Bild des Benutzers Gisi
Verbunden: 7. Dezember 2007 - 14:57

Hallo Ernst,
Danke noch einmal für deinen Tipp.
Ich werde meinen Mann die Seiten einmal auf´s Auge drücken, da ich im Moment selber solche Texte nicht am PC lesen kann (alles schwimmt nur noch umher und das helle Licht macht mich wahnsinnig).
Nächste Woche werde ich nach MKH untersucht und ich nehme unsere Große Tochter (fast 6) mit, dort werde ich noch einmal speziell nach Lili fragen.
Wenn der Optiker seine Meinung bezüglich wegen der Untersuchung bei Lili ändert, dann werde ich da noch einmal mit ihr hinfahren.

Viele Grüße
Simone

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Ritter Rost schrieb

Hallo,

ich verweise auch nochmals auf den Beitrag von Eberhard. Bitte mal auf www.Winkelfehlsichtigkeit.de über Sehschule und Abkleben nachlesen!!!!
Es ist unbedingt erforderlich mal den beidäugigen Status zu prüfen und ggf. ein der freien Phase, wenn beide Augen sehen dürfen eine Prismenbrille zu tragen, falls
WF vorliegt.

LG

Ernst

Lieber Ernst,

hier muss geklebt werden. Es hilft nicht so was zu verdammen. Bei einem Visus von 0,3 und dem Kleben von knapp einem Jahr steckt unter Garantie noch was anderes dahinter als eine Amblyopia ex anisometropia. Der Modus der Vollocclusion wurde dann falsch gewählt. Sonst müsste sich das schon erledigt haben. Und da man einen sichtbaren Strabismus provozieren kann handelt es sicher auch um eine Mikrotropie. MKH nützt bei diesem Ausgangsvisus sowieso nichts. Da wird nur suppremiert und exzentrisch fixiert. Brillenglasocclusion sollte nur erfolgen, wenn die Haut zu stark gereizt ist vom Pflastertragen. Schon allein der Lichteinfall seitlich wird die exzentrische Fixation sogar schlimmstenfalls manifestieren. Wenn Vollocclusion, wie in diesem Fall, nicht akzeptiert wird, dann wird der Visus sogar noch schlechter sein( sind sicher Kinderbilder geprüft worden mit Abstand von 35 '). Man hätte hier von Anfang an halbtags occludieren müssen und zwar jeden Tag. Es hilft nur strikte Konsequenz in der Therapie, nichts anderes!!!

Bitte keine falschen Ratschläge geben. Das würde keinen Therapieerfolg bringen.

M.f.G.

A.M.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Gisi
Verbunden: 7. Dezember 2007 - 14:57

Hallo Agnes Maria,
nicht LILI (um die es hier eigentlich geht) kann man zum schielen provozieren sondern unsere älteste Tochter LINA.
Ich glaube ich habe das auch nicht deutlich genug geschrieben und beide Namen mit LI sind dann schon ein wenig verwirrend.
Sorry.
Bei LILI bleibt das Kreuz gerade, die Orthopistin sagte sie schielt nicht, daher könne das Pflaster auf der Brille.
Viele Grüße
Simone

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Simone,

gut, dass Du das noch mal schreibst, denn selbst ich habe es falsch gelesen...

LG
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Bei LILI bleibt das Kreuz gerade, die Orthopistin sagte sie schielt nicht, daher könne das Pflaster auf der Brille.
Viele Grüße
Simone[/quote]

Bei einem Visus von weniger 0,3 kann kein Kreuz gesehen werden. Das zum ersten. Zum zweiten Bei so einer schlechten Sehschärfe nur Brillenglasocclusion durchzuführen ist sträflichster Leichtsinn. Wie lange möchte Madam Orthoptistin noch okkludieren? 5 Jahre? 10 Jahre? Und drittens Wäre es eine reine amblyopia ex ansisometropia, wäre nach einem Jahr Okklusion der Visus schon längst viel besser. Man solle sich mal ruhig die Brillenwerte ansehen.

Da weiß sogar ich aus der Ferne, ohne das Kind je gesehen zu haben, was da vorliegt.

A.M.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Gisi
Verbunden: 7. Dezember 2007 - 14:57

Hallo A.M.
Ich war letzte Woche mit unserer Lili bei der Orthopistin zur Kontrolle.
Sie hat nun eine Sehschärfe von 70%. Demnach ist es nach gut 3 Monaten schon wesentlich besser geworden.
Nächste Woche habe ich einen Termin in einer Augenklinik und dort werde ich sie mitnehmen, mal sehen was die sagen.
Danke.
Gisi

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Gisi,

70% sind doch schon ein voller Erfolg. Weiter so.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Gisi
Verbunden: 7. Dezember 2007 - 14:57

Danke Eberhard.

Nächste woche kann ich mehr berichten.

Viele Grüße
Simone

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Da stimmt die Anfangsdiagose nicht, der Occlusionszyklus oder Brillenordination... 0,7 ist schon mal nicht schlecht....Warum erst nach einem Jahr?.....

Juppp...Ich weiß.....

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant