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Bild des Benutzers Sepp83
Verbunden: 7. September 2014 - 15:30
Erneute Schiel-OP - Zweifel

Guten Tag,

 

ich habe jetzt schon viel hier im Forum gelesen, echt hilfreich! Nun hoffe ich, dass ihr mir vielleicht auch mit meinem Problem weiterhelfen könnt... Ich schildere einfach mal meinen Fall.

Ich schiele eigentlich so lange ich mich erinnern kann nach außen. Räumliches Sehen hatte ich, soweit ich weiß, nie. Als Kind habe ich auch die übliche Therapie durchlaufen mit Augen abkleben und OP im Alter von ca. 5 - 6 Jahren. Es kann möglich sein, dass es mit dem Schielen danach besser war, aber wenn dann nicht dauerhaft. Jedenfalls bin ich mittlerweile 31 Jahre alt und versuche dieses Projekt jetzt nochmal anzugehen... Im Grunde habe ich keinerlei Probleme, es stört mich nur einfach und man sorgt durch das Schielen einfach für Irritationen und ich hätte schon gerne "gerade" Augen. Dass ich nicht räumlich sehen kann, stört mich eigentlich nicht und ich rechne auch nicht damit, dass jemals zu können. Im Grunde kann ich mit beiden Augen mit Brille gut gucken, mein Führungsauge ist das linke und das rechte hat ein manifestiertes Außenschielen.

Jedenfalls war ich erst bei einer normalen Augenärztin, die mich in die entsprechende Augenklinik am UKE in Hamburg (wo ich auch wohne) überwiesen hat. Dort war ich nun letzte Woche. Aber letztlich hat der Besuch nicht nur Antworten, sondern auch Fragen gebracht... Erst war ich eine gute Stunde in der Sehschule und es wurden allerlei Tests mit mir gemacht. Wesentliche Ergebnisse sind aus meiner Laiensicht, dass ich bei Vorhalten der Prismen im Test Doppelbilder gesehen habe. Das war aber auch nur kurz und einigermaßen verwirrend bei dem dicken Glas vor dem Auge. Also anscheinend gucke ich schon irgendwie mit beiden Augen. Schielwinkel meinte die Orthoptistin wäre 45°, ich glaube aber, dass sie 45 Prismen meinte und entsprechend einen Schielwinkel von ca. 25°. Das würde auch mit der späteren Aussage des Oberarztes übereinstimmen, dass noch nicht klar sei, ob es reichen würde, an einem Auge zu operieren, oder ob es beide sein müssten. 

Naja, der Oberarzt schien ansonsten wenig Bedenken zu haben nach einer eigenen kurzen Untersuchung... Ich habe jetzt einen Termin zur Voruntersuchung (wird da noch ein ausführlicherer Versuch mit Prismen gemacht?) und eine Woche später zur OP Anfang November, weiß aber noch nicht, ob ich das machen werde. Ich denke das Risiko ist allgemein überschaubar, nur das Risiko der Doppelbilder lässt mir keine rechte Ruhe. Aussage der Orthoptistin dazu: Sie würde es machen und ich sollte daran glauben, danach keine Doppelbilder zu haben, dann würde das schon klappen... Aussage des Oberarztes dazu, es gäbe ein geringes bis mittleres Risiko. Irgendwie finde ich diese Antworten unbefriedigend. Ich habe auch nach einem länger andauernden Prismentest gefragt, dazu Aussage der Orthoptistin: Kann man machen, hielt sie aber nicht für notwendig, die Gläser seien auch sehr dick usw. Ich persönlich würde insbesondere das Risiko von Doppelbildern gerne vorher minimieren, oder die OP sonst doch lieber sein lassen, denke ich. Ich brauche also mehr Informationen oder eine weitere Expertenmeinung, die optimalerweise vielleicht einen entsprechenden Prismentest einleitet, sofern sinnvoll.

Was denkt ihr allgemein zu meinem Fall? Was soll ich tun? Weitere Tests erforderlich? Oder einfach so zur OP bzw. erstmal zur Voruntersuchung laufen und das Beste hoffen? Ich bin für jeglichen Hinweis dankbar...

Viele Grüße, Sebastian

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin Sebastian,

 

es ist zwingend erforderlich, das Schielen mit Prismen zu korrigieren. Wenn dabei keine Doppelbilder auftreten, ist die OP auch erfolgreich, denn das bedeutet, dass Du als Kind mal beidäugig gesehen hast, das also gelernt hast.

Lasse keine OP machen, wenn Dir der Arzt keine Zeit gibt, mit prismatischer Brille (notfalls Prismenfolie) mindestens 3 Monate zu testen.

Viele Grüße

Eberhard