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Bild des Benutzers Jack
Verbunden: 18. Oktober 2006 - 4:11

Das Thema, welches mir gerne auf der Zunge brennt, könnte doch etwas zu brisant sein hier im Forum...

Hallo Kerstin,

trau Dich...wer gackert muß auch legen. Biggrin

LG Smile

Bild des Benutzers donquichote
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

Hallo,

 

... wer gackert muß auch legen ...

Klasse, Jack! Den Spruch muss ich mir merken - kannte ich noch nicht.

 

Ich denke, die Plagiat-Sache ist für uns noch nicht abgeschlossen, aber da diese Sache sich eh hinziehen wird, können wir ja immer wieder mal drauf zurück kommen, wenn es gerade Neuigkeiten dazu gibt, oder? Und derweil kann Kerstin loslegen? Vielleicht auch gut so, ein bisschen Ablenkung, denn die Plagiat-Sache kann einem schon sehr beschäftigen!

 

Ansonsten erst mal ein schönes WE Euch allen, ist ja prima Wetter, zumindest hier in der Süd-West-Ecke,

donquichote

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Na denn: die ewige Debatte um den Regelsatz in Hartz IV und sämtliche Kapriolen dazu, wie auch Bildungsgutscheine...ich muss hier gestehen, ich habe 3 Jahre als Sachbearbeiterin in diesem Bereich gearbeitet und kenne alle Tücken dieses Gesetzes und die Berechnungen. Was uns im TV immer vorgerechnet wird, wenn der Tenor lautet, dass Hartz IV zu niedrig ist, ist übrigens bisher IMMER falsch gewesen! Da fehlte ganz ordentlich was in den Berechnungen...und ich weiß auch, wieviel man in der Summe bekommt, sobald Kinder im Spiel sind und mit jedem Kind sinkt die Attraktivität, sich noch Arbeit zu suchen. Eine alleinstehende junge Mutter, ohne Ausbildung, aber mit 2 Kindern zwischen 15 und 17 Jahren hat im Monat ca. 1500 Euro zur Verfügung, dazu kommt noch das Schulgeld im August und die Tatsache, dass jede Klassenfahrt gezahlt wird und Heizkosten nachgezahlt werden, auch wenn die Bude immer  25 Grad warm ist.... 1500 netto muss man erst mal verdienen ohne Ausbildung....und irgendwann kam mir nur noch der Gedanke: Ist Hartz IV zu hoch oder sind Gehälter und Löhne zu niedrig, dass so viele Menschen zudem ergänzend auf Hartz IV angewiesen sind. Wer z. B. lange Pendelzeiten zur Arbeit hat, dem wird jeder km als Belastung bei Hartz IV angerechnet - er macht diese km dann noch im Steuerbescheid geltend, bekommt da noch mal Geld zurück, was aber seltenst im Folgejahr in Hartz IV angerechnet wird....und das Traurige: die Erkenntnis, dass das Geld bei den Kindern oft nicht ankommt, weil es anderweitig ausgegeben wird....

Meine Idee: Das Kindergeld generell dem entsprechenden Regelsatz für Kinder in Hartz IV anzupassen, dann kann schon mal faktisch gar keine Kinderarmut mehr entstehen, weil Kinder aus Hartz IV rausfallen. Derzeit ist es nämlich so, dass Kinder von normalen mittelständischen Bürgern oftmals weniger zur Verfügung haben, aber diese Kinder tauchen in keiner Armutsstatistik auf. Die Bildungsgutscheine halte ich für eine sinnvolle Idee, aber dann sollten sie für alle zugänglich sein, die einkommensmäßig im entsprechenden Bereich liegen. Wie so ein Gutschein dann aussieht, das muss noch diskutiert und ausgearbeitet werden.

Für einen Erwachsenen ist der Regelsatz mit 359 Euro zuzüglich Miet- und Nebenkosten in der Tat sehr niedrig - er kommt hier in unserer Region auf etwa 750 Euro - aber dann würde eventuell doch ein größerer Anreiz bestehen, wieder in Lohn und Brot zu gehen. Was mir auch quer hochkommt, ist die Tatsache, dass Arbeiter über Zeitarbeitsfirmen, die im gleichen Handwerk tätig sind, wie die dort Festangestellten, deutlich weniger in der Lohntüte haben, obwohl sie sich auch den ganzen Tag abrackern...

Bin gespannt auf Eure Meinungen...

LG

Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers donquichote
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

Hallo Kerstin,

 

Verständnisfragen:.

 

1500 Euro netto mit 2 Kindern? Habe ich richtig gelesen? (Wo ist meine Brille :D?).

... Für einen Erwachsenen ist der Regelsatz mit 359 Euro zuzüglich Miet- und Nebenkosten in der Tat sehr niedrig - er kommt hier in unserer Region auf etwa 750 Euro ...

Noch viel weniger bekommt man, dachte ich.

 

...  Das Kindergeld generell dem entsprechenden Regelsatz für Kinder in Hartz IV anzupassen, dann kann schon mal faktisch gar keine Kinderarmut mehr entstehen, weil Kinder aus Hartz IV rausfallen. Derzeit ist es nämlich so, dass Kinder von normalen mittelständischen Bürgern oftmals weniger zur Verfügung haben, aber diese Kinder tauchen in keiner Armutsstatistik auf ...

Du meinst auch für Kinder von Eltern, die kein Hartz IV bekommen, sondern eine Arbeit ohne ergänzend Hartz IV haben? (Ab welchem Lohn bekommt man denn Hartz IV ergänzend?)

 

...  jede Klassenfahrt gezahlt wird ...

Da hört man immer anderes. Oder verwechsle ich das mit Leuten, die ohne Hartz IV jeden Cent dreimal rumdrehen müssen, bevor sie ihn eventuell ausgeben?

 

... die Erkenntnis, dass das Geld bei den Kindern oft nicht ankommt, weil es anderweitig ausgegeben wird ...

Dann müsste man dafür Sorge tragen, dass das Geld bei den Kindern ankommt. Vielleicht ein Extra-Konto, auf welches die Eltern nur dann zugreifen können, wenn sie einen entsprechenden Nachweis haben, z.B. x Euro für die Sache y fürs Kind (mit Stichproben, ob es wirklich dafür ausgegeben wurde)? Aber der Aufwand wäre gross, oder?

 

...  Derzeit ist es nämlich so, dass Kinder von normalen mittelständischen Bürgern oftmals weniger zur Verfügung haben, aber diese Kinder tauchen in keiner Armutsstatistik auf ...

Mag sein, allerdings gibt es da noch einen anderen Aspekt: Manchmal ist es aber auch einfach der Hammer, was Eltern heute zahlen müssen, damit ihre Kinder dabei sein können? Früher war es ein Landschulaufenthalt irgendwo in Deutschland, billige Jugendherberge, Wanderungen, Unterricht zu speziellen Themen. Heute ist es an manchen Schulen so, dass da eine irrsinnig teure Fahrt gemacht wird, z.B. eine Woche Ski sonstwo. Und da braucht es natürlich auch entsprechend Ausrüstung. Hat mir mal ein Familienvater vorgerechnet, was ihn die Tochter in dieser einen Woche kostet, nur damit sie nicht die "Dumme" ist, die zuhause bleiben muss. Kommt davon, wenn in der Klasse x % Kinder von besser verdienenden Eltern sind. Wer hat da schon den Mut, am Elternabend zu fragen, ob die Klassenfahrt nicht auch einen Tick billiger geht?

Ich denke, auch hier könnte man ansetzen, um es den Familien, die wirklich wenig Geld haben, es etwas leichter zu machen. (Läuft auf Schuluniform raus, damit die Kinder in der Schule nicht mehr mit ihren Klamotten protzen können.)

 

donquichote

 

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Don,

nein, Du hast richtig gelesen:

359 Regelsatz Mutter

287 Kind ab 14 Jahre

287 Kind ab 14 Jahre

126 Alleinerziehendenbetrag

Summe: 1059 Euro. Dazu kommt der Bedarf für angemessene Miete, Heizung, Wasser, Nebenkosten (außer Strom), der bei drei Personen in unserem Raum locker bei 450 Euro liegt. Macht also 1500 Euro Existenzminimumbedarf für diese drei Personen. Natürlich wird das Kindergeld davon abgezogen, und auch eventueller Unterhalt. Auch wenn diese Mutter dann nur 1000 Euro Hartz IV überwiesen bekommt, so hat sie das Kindergeld und den Unterhalt ja auch noch, und kommt so auf die Summe von 1500 Euro Geld, das sie im Monat zur Verfügung hat. Dazu darf sie 100 Euro anrechnungsfrei dazuverdienen, danach wird es gestaffelt. Von 200 Euro Hinzuverdienst kommen nur 80 Euro zum Abzug....wird normales Erwerbseinkommen erzielt, so werden auch hier erst mal Pauschalen für Versicherungen abgezogen, die KFZ-Versicherung und die Pendelkosten zur Arbeit. Das Nettoeinkommen wird also NIE voll in Anrechnung gebracht.

Und das Erstaunliche: Wie oft hatte ich Betroffene vor mir sitzen, die endlich wieder Arbeit hatten und sehr erstaunt (so nenne ich es mal ...) feststellten, dass sie nun den ganzen Tag arbeiten und nur noch ergänzend 400 Euro Hartz IV bekommen und in der Summe auch nicht mehr als vorher haben. KORREKT!! Aber viele wollten dann gar nicht mehr arbeiten, weil sie ohne Arbeit genauso viel Geld zur Verfügung haben...KORREKT!!! Und das was der Punkt, an dem ich unser System in Frage stellte.

Ich habe mir letzte Woche mal den Spaß gegönnt und für mich und meine zwei Kinder gerechnet....ich war sprachlos....

Die Kindergeldhöhe sollte für ALLE gelten. Wir hatten früher schon mal den Fall, dass Kindergeld einkommensabhängig gewährt wurde - vielleicht sollten wir auch wieder dahin zurückkehren. Kindergeld ist keine Schande, Hartz IV zu beantragen trauen sich viele nicht aus Scham oder weil sie anders erzogen wurden, oder warum auch immer, obwohl sie es bitter nötig hätten für sich und die Kinder´. Unsere Geburtenstatistik geht zurück, das Bildungsniveau nach unten, ich bin Schulelternbeiratsvorsitzende seit 10 Jahren, ich sehe, was da los ist....

Übrigens: Unsere Stadt hat ein Museum, wo es Tickets für 50 Cent für sozial Bedürftige gibt. Die Wogen schlugen hoch, als dieser Tarif eingestampft werden sollte. Der Museumsleiter kommentierte dazu: Der Tarif soll deshalb gestrichen werden, weil dieses Ticket noch NIE gelöst wurde....

Klassenfahrten: an den hiesigen Schulen, auch Gymnasien, ist man dazu übergegangen, die Klassenfahrten je nach Klassenstufe nach oben im Preis zu begrenzen, damit sich auch jede Familie die Klassenfahrt leisten kann. Übrigens gibt es auch in Hartz IV Obergrenzen für die Gewährung von Zuschüssen hierfür - die sind gestaffelt nach Klassenstufe. Die Schulen kennen die Sätze und versuchen sich, daran zu halten. Hier ist Initiative der Eltern gefragt, falls das Ganze eskaliert und zu Luxusfahrten für über 1000 Euro ausartet - meine Meinung jedenfalls.

Ab welchem Lohn man ergänzend Hartz IV bekommt, hängt von der Familiengröße ab - wie gesagt, es gibt Regelsätze und jeder kann sich im internet selbst ausrechnen, ob er eventuell ergänzenden Anspruch hätte. Hartz IV gilt als Existenzminimum... Andere Lösung: Wohngeld plus Kinderzuschlag - ist sogar vorrangig in Anspruch zu nehmen und manche haben damit sogar mehr in der Tasche, als mit Hartz IV.

Deine Idee mit dem Extrakonto für Kinder entspricht ja in etwa den Bildungsgutscheinen, die unsere Politiker schon in verschiedenen Facetten vorgestellt haben. Aber dagegen wehren sich wieder viele, weil sie der Ansicht sind, ihr Kind würde gleich stigmatisiert werden, wenn es mit so einem Bildungsgutscheinheft ankommt und könnte Kind zweiter Klasse werden. Ich halte diese Bedenken für durchaus begründet...daher meine Idee, Bildungsgutscheine für alle zugänglich zu machen, deren Einkommen in einem gewissen Bereich liegt. Hartz IV hat leider so einen schlechten Ruf und Beigeschmack bekommen, m. E. aber auch teilweise durch die Empfänger selbst hervorgerufen. Jammern auf hohem Niveau...das können viele gut. Wird als deutsche Eigenschaft beschrieben...

und noch was zum Extra-Konto und stichprobenartigen Prüfungen: leider gibt es viel zu wenig Beschäftigte hierfür. Wir waren nach Buchstabenbereichen eingeteilt - so 1500 Bedarfsgemeinschaften hatte da ein jedes Kleinteam aus 3 Personen. Wenn in jeder BG drei Personen leben, dann hast Du über 4500 Kunden...später waren wir nach Schwerpunktteams eingeteilt - was das Gleiche in Grün. Pro Tag flattern Dir 40 Akten und mehr auf den Tisch, und in jeder muss konzentriert gerechnet und berechnet werden. Manches will man da gar nicht mehr sehen, sonst wird man nicht fertig mit der Arbeit....

Und warum es bei jeder Schwangerschaft Geld für neue Umstandskleidung und Babyklamotten und Babyeinrichtung gibt, das habe ich bis heute nicht verstanden....ich hab alles 2nd Hand gekauft, und mich dabei überhaupt nicht schlecht gefühlt, im Gegenteil, es hat mir Spaß gemacht! Die schwangeren Mütter bekommen Geld, und ob sie nun Gebrauchtes oder Neues dafür kaufen, kann gar nicht nachgeprüft werden, wie auch....auch das so eine Sache, wo ich mir nie sicher war, ob das Geld auch beim Kind ankommt.....ach ja, und Schwangere bekommen einen Mehrbedarf für Ernährung - finde ich gut, aber ob sich auch alle gesund davon ernähren....es ist halt auch richtiger Umgang mit dem Geld gefragt und ich denke, auch da sollte einmal angesetzt werden und den Betroffenen entprechende Betreuung und Schulung an die Seite gestellt werden. Es gab mal ein Programm, das hieß: Familie in Bewegung - aber irgendwann gab es dafür keine Mittel mehr....Hilfe zur Selbsthilfe, so sollte es sein, auch hier in bei uns und nicht nur in den Entwicklungsländern. Auch meine Meinung. Aber mir haben schon viele Kunden gedankt, weil ich ihnen Tipps gegeben habe, wie sie sparen können und welche Versicherungen überflüssig sind. Aber die Zeit wurde mir eigentlich gar nicht eingeräumt in meiner täglichen Arbeit. Ich sollte Akten "wegkloppen". Ich habe lieber die Menschen dahinter gesehen und legte Anspruch auf Wertschätzung und Qualität. Ich wollte etwas bewegen und nicht Geld verteilen oder es "bösartigerweise" sanktionieren. Nach drei Jahren war ich fix und auf.....viel Leid gesehen und viele Schicksale aber mir auch viel gefallen lassen müssen, bis zum Übergriff.

LG

Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers donquichote
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

Hallo Kerstin,

 

...  Hier ist Initiative der Eltern gefragt, falls das Ganze eskaliert und zu Luxusfahrten für über 1000 Euro ausartet - meine Meinung jedenfalls ...

Und 1000 Euro sind schon eine Menge Geld. Was verdient denn z.B. ein "einfacher" Facharbeiter (Geselle), zuzüglich Kindergeld und vielleicht noch den Putzjob seiner Frau? Und Hut ab vor den Eltern, die es wagen, sich hier zu wehren.

 

...  Aber dagegen wehren sich wieder viele, weil sie der Ansicht sind, ihr Kind würde gleich stigmatisiert werden, wenn es mit so einem Bildungsgutscheinheft ankommt und könnte Kind zweiter Klasse werden ...

Bildung. Geht es dann auch um die Berufsausbildung? Gerade dann wird u.U. viel Geld fürs Kind gebraucht. Schön, wenn die Eltern vorher die Möglichkeit hatten, etwas auf die Seite zu legen. Und wie ist das mit Bafög? Ist man damit stigmatisiert?

 

... Und warum es bei jeder Schwangerschaft Geld für neue Umstandskleidung und Babyklamotten und Babyeinrichtung gibt ...

Keine Ahnung mehr, wer mir da mal was erzählte. Muss wohl ein Hausmeister einer Wohnanlage gewesen sein, der sich fragte, wie es sein kann, dass fast neue Kinderwagen bei den Mülltonnen stehen, dass die Leute noch wirklich gut erhaltene Dinge wegwerfen ... Nun, das kurbelt die Wirtschaft an, oder? Biggrin

 

...  Nach drei Jahren war ich fix und auf.....viel Leid gesehen und viele Schicksale aber mir auch viel gefallen lassen müssen, bis zum Übergriff ...

Das ist aber heftig! Und es gibt wohl einige Jobs, die härter und schlimmer sind, als man es meinen mag. Wie mögen sich z.B. Finanzbeamte fühlen, die eigentlich davon ausgehen müssen, dass sie ständig angelogen werden? Und eben sonstige "Leute vom Amt"?

 

donquichote

Bild des Benutzers Jan22
Verbunden: 16. September 2006 - 3:11







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Hallo Kerstin,

 

tolles Thema und auch ein wichtiges Thema. Und das wolltest Du uns vorenthalten? Interessant ja vor allem auch durch Dein Insider-Wissen, denn das hat man ja normalerweise nicht. Man ist auf die Presse angewiesen.

Die Tendenz ist klar und der Prozess ist unfair. Mich erinnert das sehr an Großbritannien, wo ich ja bis vor wenigen Jahren noch lebte. Dort wurde und wird der Mittelstand unglaublich geschröpft, wesentlich mehr als bei uns, und es ging das Wort, daß Du in GB bestens leben kannst, wenn Du entweder Millionär bist oder vom social welfare lebst, wenn Du alle Tricks und Kniffe kennst. Ich nehme an, bei uns in D ist es noch nicht ganz so schlimm, aber die Tendenz geht dahin.

Offensichtlich sind unsere Löhne zu niedrig. Es muß doch sehr frustrierend sein, den ganzen Tag zu arbeiten und mit dem Geld kaum hinzukommen oder sogar noch Hartz IV zusätzlich beziehen zu müssen, und Dein Nachbar ist voll auf Hartz IV und liegt den ganzen Tag im Bett. Das ist unfair. Und da muß etwas geschehen. Deshalb finde ich auch den Mindestlohn unverzichtbar, der übrigens in GB längst besteht. Daß man hier, wenn man einen Dummen findet, diesen auch für 1 Euro pro Stunde schuften lassen kann, ist ein Unding.

Ich bin sowieso für das Grundgehalt für alle, egal, ob sie arbeiten oder nicht, ob sie Rentner sind oder sonstwas. Du wirst jetzt sagen, das würde massiv mißbraucht werden und dann würde keiner mehr arbeiten. Ich glaube das gar nicht. Es müßte natürlich so knapp bemessen sein, daß nur die Grundsicherung garantiert ist, nicht mehr. Und wer arbeitet, müßte wesentlich mehr zur Verfügung haben. So kann man sich entscheiden, Arbeit und Geld oder faul sein, es sich gemütlich machen und dafür knapp bei Kasse. Verhungern müßte dabei keiner, die unwürdige Stigmatisierung durch Hartz IV wäre weg. Jeder könnte frei entscheiden. Ich glaube nicht, daß keiner mehr arbeiten würde. Arbeit ist ja auch mehr als nur die volle Lohntüte. Ich habe schon für sehr wenig Geld gearbeitet, einfach weil mir das Projekt gefallen hat oder weil ich die Anbindung an eine Arbeitsstelle gesucht habe.

Das mit den Bildungsgutscheinen klingt ja erstmal ganz gut, aber wie ich gelesen habe, ist es kaum praktikabel. 30 Euro pro Monat, und eine Musikstunde kostet an der Musikschule um die 30-40 Euro. Und es stimmt tatsächlich, daß diese Bildungsgutscheine mehr als nur Hartz IV-Bezieher bräuchten.

Insgesamt geht bei uns auch die Tendenz zum geschröpften Mittelstand, mit fatalen Folgen, wenn man dem nicht entgegenwirkt.

 

LG

Jan Smile

Bild des Benutzers Jan22
Verbunden: 16. September 2006 - 3:11

Tut mir leid, aber ich bekomme die komischen Zeichen in meinem vorherigen Post nicht weg. Falls jemand eine Idee hat, bitte melden.

LG

Jan Smile

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Jan,

tolle Zeichen, wie geht das Smile ?

Übrigens finde ich, dass unsere Frauen und Herren aus der Familien- und Bildungspolitik viel zu weit weg sind von der Praxis. Von denen weiß doch gar keiner, was täglich in der ARGE abgeht und wie man Alg2-Bescheide korrekt berechnet. Deren Gesetze haben mittlerweile solche Kapriolen geschlagen, dass es faktisch überhaupt nicht mehr korrekt zu berechnen geht, und wenn, dann bräuchte man für eine Akte einen Tag und länger.....vorausgesetzt, der Kunde bringt auch brav alle Belege bei....vielleicht sollte ich mal Familienministerin werden, hihi....ich komme von der Basis ;)  und ich kann kochen (was Frau v.d.L. ja zugibt, dass sie das nicht kann...). Also weiß ich auch, mit wieviel Geld man im Monat für Lebensmittel auskommen kann...

Und ich gebe Dir Recht - mit unseren Löhnen stimmt was nicht!

Noch ein Beispiel aus der Praxis (Kundin von mir): Schuhverkäuferin in Vollzeit, alleinerziehend, zwei Kinder. Schuftet den ganzen Tag, braucht KiGa und Tagesmutter (dafür ist bei Hartz IV KEIN Zuschuss vorgesehen, leider) und bringt stolze 900 Euro netto nachhause..das langt hinten und vorne nicht und sie bekommt natürlich ergänzend Alg2. Eine bescheidene junge Mutter, aber total übermüdet und ausgebrannt..immer bescheiden auftretend, jeden Monat den Gehaltsnachweis unaufgefordert bei mir einreichend und auch kurz mit mir plaudernd. Eines Tages brach sie in Tränen aus, erschöpft wie sie war und dann blubberte es aus ihr raus: ihre Nachbarin, in gleicher Konstellation mit zwei Kindern und alleinerziehend, geht nicht arbeiten und hat genauso viel wie sie, und sogar noch mehr, weil sie nebenbei putzt und das nicht angibt. Tja, was soll ich dieser jungen Mutter raten?!?!  Mir hat sie unendlich leid getan...

Und unsereiner zahlt brav GEZ (Alg2-Bezieher sind davon befreit) - ich jedenfalls bin abends so müde, dass ich bei den 20:00 Uhr Nachrichten einschlafe. Ich schaue praktisch NIE TV und zahle GEZ. Andere haben dafür den ganzen Tag und die ganze Nacht Zeit, und sie schauen bestimmt nicht Arte oder 3sat....denen würde Bildung über TV nicht mal was kosten! Auch den PC (der ist in jedem Haushalt - ich war letztens in zwei 8. Klassen Hauptschule, viele Migranten und sozial Schwache - die Kinder haben ALLE Internet!!!) könnte man für sinnvolle Dinge in Sachen Allgemeinwissen und Bildung nutzen....es liegt an jedem selbst, was er aus seinem Leben macht. Aber: wer soll dafür aufkommen?

LG

Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers sabi
Verbunden: 14. Juni 2009 - 22:11

Hallo Ihr Lieben,

 

ich finde das ein sehr sehr interesanntes Thema, da ich aber seit fast 30 Jahren im Ausland lebe, kann ich kaum etwas dazu beisteuern, aber ich werde sehr aufmerksan hier mitlesen..

Mir schwirren so viele Gedanken in Kopf herum...

Ist Hartz IV vielleicht nicht auch nur ein Mittel zum Zweck um die soziale  Schere  nicht zu weit auseinander klaffen zu lassen?

Außerdem, aber das weiß ich nicht...Hartz IV Empfänger geben ja auch sicher alles ( zwangsläufig)  aus, da bleibt das Geld ja immer im Unlauf und die Wirtschaft wird angekurbelt?

Ich kenne nur eine Familie in Deutschland, die Hartz IV empfängt.

Diese Familie( zwei junge gesunde Eltern und zwei Kinder) kennt sehr gut ihre Rechte und nimmt alles mit, was ihr zusteht und rühmt sich auch fast damit, so weit so gut.

Jedes Kind besitzt einen PC und ein Handy, neuer fast kostenloser Zahnersatz, usw.

Das dreiste finde ich nur, dass beide Eltern nebenbei noch eifrig schwarzarbeiten und da hört es für mich dann doch auf!

Ich möchte hiermit nicht alle Hartz IV Empfänger über einen Kamm scheren!

Ich befürchte allerdings, dass es bei einem Grundgehalt so ähnlich laufen wird, wem das zu wenig ist, der wird es mit Schwarzarbeit aufbessern...

Macht weiter , ich lese hier gerne mit!

 

LG Sabi

CIAO SABI

Bild des Benutzers donquichote
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

Hallo,

 

aber wenn z.B. die Bildungsgutscheine zu wenig sind, dann müsste das Geld woanders her kommen, damit man den Kindern mehr geben kann? Bei den bzw. bei manchen Erwachsenen Hartz-IV-Empfängern einsparen? Aber wie will man die Spreu vom Weizen trennen?

Und wie wäre das mit dem Mindestlohn, wenn es hinterher dann so wie in GB läuft?

 

donquichote

Bild des Benutzers donquichote
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

Hallo,

 

es mag vielleicht nicht ganz passend zum Thema sein, denn Kerstin spricht ja vor allem die Sache mit den Kindern an, denen teilweise nicht das zugestanden wird, was ihnen zusteht.

Aber folgende Idee könnte vielleicht doch auch die Lage entspannen, bzw. die Dinge gerechter gestalten:

 

Es gibt Bereiche, in welchen Arbeitskräfte fehlen. Z.B. in Krankenhäusern und Altenheimen und ähnlichen Bereichen, z.B. Kinder-Schüler-Nachmittags-Betreuung. Und es gibt sicher genug Hartz-IV-Empfänger, welche wirklich arbeitswillig sind. Warum könnte man denen nicht einfach eine kurze Ausbildung zum Pflegehelfer o.ä. finanzieren, damit diese dann die Kranken- und Altenpfleger entlasten? Manche von denen sind nach wenigen Berufsjahren schon total ausgelaugt durch die anstrengende Arbeit. Allerdings darf man in diesem Fall die zusätzlichen Kosten nicht den Kranken, Alten, Eltern und Angehörigen aufdrücken, denn es ist heute schon nicht mehr bezahlbar. Sondern es sollte weiterhin der Staat zahlen. Der Staat müsste ja auch so weiterhin Hartz-IV zahlen. Es würde aber ein bisschen mehr an Lebensqualität für die Beteiligten geben.

 

Soll der Staat also denen, die einen solchen Job machen, etwas mehr als Hartz-IV zahlen, die Mehrkosten soll er sich bei denen holen, die wirklich einfach nur arbeitsunwillig daheim abhängen, indem er denen das Geld kürzt.

 

Das mag im ersten Moment nach Mehrkosten für den Staat aussehen, dürfte sich aber schnell amortisieren. Dazu müsste man allerdings auch den Leuten von der ARGE ein paar zusätzliche Arbeitskräfte zur Seite stellen und man müsste ihnen auch mehr Rechte einräumen, wenn es um Kontrollen geht. Damit Spreu und Weizen leichter zu trennen sind.

 

Es kann nämlich nicht sein, dass ein Hartz-IV-Empfänger, bei dem der begründete Verdacht besteht, dass er sich Leistungen erschleicht, einem ARGE-Mitarbeiter die Türe vor der Nase zuknallt oder gar mit Gewalt droht. Ein Arbeitnehmer, bei dem z.B. der Verdacht besteht, er mache blau, muss auch mit Kontrollen rechnen, bzw. damit, dass ihn ein Kollege denunziert oder der Arbeitgeber um ein ärztliches Attest bittet.

 

Leider riecht dieser Gedanke mit den zusätzlichen Hilfskräften nach Zwangsarbeit. Aber ich bin mir sicher, dass einige Arbeitssuchende für ein bisschen mehr als Hartz-IV GERNE arbeiten würden! Denn es gibt ja auch welche, die für weniger als Hartz-IV arbeiten, weil sie gerne arbeiten, bzw. weil das alleinige Empfangen von Leistungen auch nicht gerade schön ist. Man müsste aber dann wirklich dafür sorgen, dass Hartz-IV für Arbeitsfähige, aber Arbeitsunwillige wirklich stark gekürzt wird. Wobei dann die Kinder auch wieder leiden würden. Für diese bräuchte es dann Bildungsgutscheine (und vielleicht gar sonstige Gutscheine für Klamotten etc.). 

 

donquichote

Bild des Benutzers sabi
Verbunden: 14. Juni 2009 - 22:11

Hallo don,

du sprichst mir aus der Seele, auch wenn wir sicher nicht so ganz auf der selben Spur fahren Wink

Das genau war gestern Abend mein erster Einfall, als ich Deinen Beitrag las!!

Ehrenamtlicher oder freiwilliger Bereich, der mit Gutscheinen belohnt wird, denn hier in Italien,wenigstens, darf ehrenamtlich nicht bezahlt werden, aber ich denke Gutscheine müßten durchgehen, sie  müssen nicht versteuert werden und führen auch nicht zu einer Kürzung des Hartz IV Betrags!!!

Und in vielen dieser Bereiche braucht es kaum Schulung!

Das Problem Zwangsarbeit sehe ich da weniger, ich sehe da eher auch eine Art Vorbildfunktion für die Kinder ???

Ansonsten hätte ich da noch einen anderen Vorschlag, den wir Mütter hier einmal vor Jahren versucht haben zu praktizieren, wenn auch nicht allzu erfolgreich:

Ich meine so eine Art Austauschbörse:

Du passt auf mein Kind, Hund, Schwiegervater auf und ich gebe deinem Kind Nachhilfe- oder Klavierunterricht,  oder ich steuer Geld für die Klassenfahrt bei und so vieles mehr!

Allerdings klicken sich da sozial stärkere und unabhängige gerne mal aus ..und wenn die nicht mitmachen wird es schwer.

Da braucht man dann einen guten Koordinator!

LG Sabi

 

 

CIAO SABI

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Ihr Lieben,

das gibt es alles schon - die 1Euro Jobs hatten die grundsätzliche Idee, diese Menschen wieder an Arbeit zu gewöhnen und dadurch die Teilhabe am sozialen Leben zu fördern und den Wiedereinstieg in feste Arbeit zu ermöglichen- durch Regelmäßigkeit und das Gefühl, etwas wert zu sein. Und damit die Arbeitgeber das nicht ausnutzen, sind diese Jobs auch von der Dauer begrenzt. Leider wird auch hier in der Presse nur negativ und einseitig berichtet....

Ferner wurden Ausbildungsberufe geschaffen, die auch Kindern mit schlechtem Hauptschulabschluss eine qualifizierte Ausbildung ermöglichen: Es gibt Altenpflegehelfer/-in, Fachkraft für Pflegeassistenz und in der Gastronomie wurde von Restauranfachfrau auf Fachkraft im Gastgewerbe runtergeschraubt(mit Option, im 3. Lehrjahr auf Restaurantfachfrau draufzusatteln). Zur Fachkraft für Lagerlogistik gibt es nun die verkürzte Ausbildung zum Fachlageristen (man kann dann das 3. Lehrjahr draufsatteln), und zum KFZ-Mechatroniker gibt es den KFZ-Servicemechaniker. Die Verkäuferin kann auch ins 3. Lehrjahr aufsteigen und ist dann Einzelhandelskauffrau....es gibt also Möglichkeiten. Und wer will, der nutzt sie auch.

Ich hatte Kunden, die tief traurig waren, weil sie nicht mehr den 1Euro-Job weitermachen durften, aber der Arbeitgeber war nicht bereit, sie sozialversicherungspflichtig einzustellen, obwohl sie gut waren und der Arbeitgeber den nächsten 1Euro-Jobber haben wollte, denn die Arbeit war da!!! So gibt es eben auch schwarze Schafe auf Arbeitgeberseite, die ausnutzen und gute Arbeit für lau haben wollen....

Alles hat seine zwei Seiten.... Wink

LG

Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers donquichote
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

Hallo,

 

okay, die Rechnung wurde also ohne die Arbeitgeber gemacht. An die 1-Euro-Jobs dachte ich gar nicht mehr. Ich dachte auch eher nur an ganz bestimmte Branchen. Da, wo jetzt die Zivis fehlen werden. Und dafür braucht es für manche auch keine 2-Jahres-Ausbildung, die von vielen vielleicht gar nicht durchziehbar ist. Die alleinerziehende Mutter z.B., die vielleicht halbtags arbeiten kann und will, braucht dafür keine lange Ausbildung. Die Zivis hatten ja auch oft "nur" gerade mal die Schule hinter sich. Denn das Zivi-Loch wird uns auch noch beschäftigen!

 

donquichote

Bild des Benutzers sabi
Verbunden: 14. Juni 2009 - 22:11

Hallo Kerstin ,

 

irgendwie kann ich den Bogen jetzt nicht mehr schlagen??? ( und zitieren kann ich auch nicht :LOL:) also wie Herr Guttenberg: 

-....es gibt also Möglichkeiten und wer will, der nutzt sie auch

-So gibt es eben auch schwarze Schafe auf Arbeitgeberseite, die ausnutzen und gute Arbeit für lau haben wollen....

 

Ich habs ja theoretisch schon verstanden ...

Aber Du, die mittendrin ist im Geschehen, was hättest Du denn da für einen Vorschlag?

 

LG Sabi

 

 

 

 

 

CIAO SABI

Bild des Benutzers donquichote
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

Hallo,

 

mal einen Einwurf zur Plagiat-Sache: Wenn es stimmt, so verzichtet Herr Guttenberg dauerhaft auf seinen Doktortitel. Aber was heisst das? Geprüft werden muss die Sache dennoch, oder?

 

donquichote

Bild des Benutzers Jan22
Verbunden: 16. September 2006 - 3:11

Hehe, das nennt man wohl Angriff nach vorn. Um schlimmeres zu vermeiden, war er gestern noch bereit, den Titel ruhen zu lassen, heute gibt er ihn also schon ganz ab. Das Problem ist nur: das kann alles gar nicht ER entscheiden, sondern allein seine Uni. Es ist schon Blödsinn, daß er seinen Titel ruhen lassen will. Das gibt es überhaupt gar nicht. Entweder man hat den Doktortitel oder man hat ihn nicht. Und ob er ihn nun weiter haben wird oder nicht, das entscheidet nun mal nicht er, sondern die Uni. Aber der Kerl ist es wohl nicht anders gewöhnt, der muß immer den Ton angeben. Wollen wir mal hoffen, daß er nun einen Ton zu spät kommt.

Worüber er nun wirklich stolpern könnte, ist die Inanspruchnahme des Abgeordnetendienstes. Dieser Dienst steht den Abgeordneten zu, um sie in ihrer Arbeit zu unterstützen. G. hat bei dem Dienst eine Abhandlung in Auftrag gegeben, die er dann ohne Änderung in seine Dissertation übernommen hat. Das ist Amtsmißbrauch, Mißbrauch von Steuergeldern und somit strafbar. Es wird in dieser Woche noch eine Aktuelle Stunde dazu im Bundestag geben. Mal sehen, ob ihm jetzt sein Angriff nach vorn noch was nützt.

Dissertation hin oder her, politische Richtung hin oder her, dieser Typ wäre bei mir ganz einfach deswegen unten durch, wenn er es nicht sowieso schon wäre, weil er lügt und betrügt. So einer Person würde ich niemals meine Stimme geben. Der gehört in kein öffentliches Amt. Beamte, Angestellte, Arbeiter werden wegen viel geringerer Vergehen aus ihren Jobs gejagt. Die Entlassung einer Altenpflegerin wegen des Verzehrs eines Brötchens im Wert von nicht einmal einem Euro hat monatelang die Gerichte beschäftigt.  Der Minister darf lügen, betrügen, plagiieren. Das juckt anscheinend keinen. Ich bin wirklich schockiert über den Zynismus dieser Gesellschaft. Dieser Typ ist unseriös und schmieriger als sämtliche Karnevalsprinzen zusammen  Biggrin

Hehe, im übrigen bin ich mir sicher, daß auch seine Brille ein Fake ist. Die trägt der doch nur, um sich den intellektuellen Anstrich zu geben. Wahrscheinlich ist das einzig Echte an dem Typen sein Adelstitel  Biggrin , oder sollte auch der plagiiert sein?

LG

Jan Smile

Bild des Benutzers donquichote
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

Hallo,

 

ja, die Sache mit dem Papier vom Wissenschaftlichen Dienst wäre schon der Hammer, wenn dem wirklich so wäre. Vor allem eben in Hinsicht auf diejenigen Arbeitnehmer, die wegen eines alten Brötchens oder einem versehentlich verbummelten Leergutzettels von 30 Cent oder so ihre Arbeit verloren haben.

Aber ich verstehe das Ganze nicht: Wenn das alles stimmt, dann wäre das doch mehr als dreist, es ist so dreist, dass ich eben manchmal denke, das Ganze ist einfach nur ein vorgezogener Aprilscherz der gesamten Presse Deutschland und Herr Guttenberg hat sich liebenswürdigerweise für diesen Scherz, der aber irgendwann als solcher deklariert wird ("April April") zur Verfügung gestellt. Selbstverständlich läuft danach wieder alles seinen (ab)geordneten Gang.

 

donquichote

Bild des Benutzers donquichote
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

Hallo,

 

Jan schrieb:

... Und ob er ihn nun weiter haben wird oder nicht, das entscheidet nun mal nicht er, sondern die Uni ...

Das dachte ich mir auch mit meiner Frage:

...  Geprüft werden muss die Sache dennoch, oder? ...

 

donquichote

Bild des Benutzers Jan22
Verbunden: 16. September 2006 - 3:11

Hallo Don,

 

ja, die Sache ist dreist. Oberdreist. Und nun kommt er mir vor wie ein kleines Kind, das geklaut hat und dabei erwischt wurde. Zuerst lügt und betrügt er, schustert aus den miesesten Quellen aus dem Internet (z.B. eine Seminararbeit aus dem Grundstudium) ein fragwürdiges Machwerk zusammen, das offensichtlich bis vergangene Woche kein Mensch gelesen hat, denn sonst wäre der Humbug ja schon früher rausgekommen, und jetzt meint er also tatsächlich, wenn er jetzt einfach so schnell mal auf den Doktortitel verzichtet, alles ungeschehen machen zu können. Ist der Mann eigentlich blöd, oder meint er einfach, er kann sich als Baron alles erlauben? Wenn ich meinem Nachbarn 1000 Euro klaue, dann ist das Diebstahl, auch wenn ich ihm, wenn ich erwischt werde, die 1000 Euro zurückgebe. Und G. hat betrogen, und der Betrug bleibt bestehen, egal, ob er nun versucht, seinen Doktortitel loszuwerden oder nicht. Man sollte ihn an sich für intelligent genug halten, daß ihm klar sein dürfte, daß er bei einer Reihe von Menschen absolut unten durch ist, menschlich, als Mensch und Politiker. So viele Doktortitel kann er in seinem ganzen Leben nicht zurückgeben, als daß er diesen Schaden, den er seinem eigenen Image zugefügt hat, wieder gut machen kann. Aber der Kerl ist so eingebildet und arrogant, das kann der sich wahrscheinlich nicht vorstellen.

Bin gespannt, ob er mit dieser neuen Strategie sein politisches Amt retten kann.

LG

Jan :)  (der gerade überlegt, ob er sich nicht einen zweiten oder vielleicht auch dritten Doktortitel aus dem Internet zusammenschustern kann; falls es rauskommt, geb ich einen einfach wieder her  Biggrin )

Bild des Benutzers donquichote
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

Hallo,

 

Jan22:

... der gerade überlegt, ob er sich nicht einen zweiten oder vielleicht auch dritten Doktortitel aus dem Internet zusammenschustern kann; falls es rauskommt, geb ich einen einfach wieder her ...

Also wenn das so einfach ist, eine Doktorarbeit zu schreiben ... meinst Du, man kann auch ohne Studium mal schnell eine Doktorarbeit wo abgeben? *Ironie Off*

 

donquichote

Bild des Benutzers Jan22
Verbunden: 16. September 2006 - 3:11

Machs wie Gutti, Don, dann ist das ganz einfach: Sammel 470 Seiten aus dem Internet, änder einige Passagen, damit man per Google nicht gleich drauf kommt und ab damit an die Fakultät. Für diesen Mist, den er da fabriziert hat, hat er nicht mehr als drei Wochenenden gebraucht, das geht ganz schnell. Mit ein bißchen Glück merkt es keiner, und selbst wenn sie Dir auf die Schliche kommen, Don, dann gibst Du den Titel einfach wieder zurück. Probieren kann man es ja mal  Biggrin

Was adlige Minister können, können wir schon lang

LG

Jan Smile

Bild des Benutzers donquichote
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

Hallo,

 

... Was adlige Minister können, können wir schon lang ...

Sicher? Ganz sicher? Oder sind wir da nicht zu ehrlich?

 

donquichote

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Kerstin ,

 

Aber Du, die mittendrin ist im Geschehen, was hättest Du denn da für einen Vorschlag?

 

LG Sabi

 Hallo Sabi,

meinen Vorschlag habe ich schon in meinem Post am 19.02. geschrieben - und der ist auch durchdacht und durchgerechnet: Kindergeld anheben, so dass es dem Regelsatz in Hartz IV entspricht - dann gibt es keine hilfebedürftige Kinder mehr!!! Und die Eltern sind gezwungen, auch mal nen Job anzunehmen (menno, hab ich auch alles gemacht!!!). Kindergeld prinzipiell einkommensabhängig (nicht vermögensabhängig!!) zahlen und Bildungsgutscheine für alle zugänglich, wenn das Einkommen in einem gewissen Rahmen ist. Die ganze komplizierte Alg2-Rechnerei fiele weg und auch die Kapriolen mit dem Kinderzuschlag....das ganze Beschummeln ginge dann nicht mehr und man könnte auch wieder getrost seine Lebensversicherungen ansparen, damit man im Alter nicht selbst Sozialhilfeempfänger wird.

Sö, und nun können wir uns ja auch wieder anderen Themen widmen...Guttenberg ohne Doktortitel oder so....nun hat er ja immerhin selbst den Schritt nach vorn gemacht - aber ich denke, da kommt noch mehr. Ob er wohl doch "gegangen wird"?

 

LG

Kerstin

 

 

 

 

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers donquichote
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

Hallo,

 

das mit dem Kindergeld hatte ich so verstanden, dass es zwar bezahlt wird, aber nicht immer bei den Kindern ankommt. Also dass das Kindergeld vielleicht in das neue Sofa gesteckt wird. In diesem Fall würde wirklich nur ein Extrakonto oder Gutscheine helfen. Oder habe ich es falsch verstanden?

 

Herr Guttenberg? Ich bin einfach mal nur gespannt, ob ihm der Titel entzogen wird oder nicht, und ob es eine genauere Begründung gibt, die im Internet nachlesbar ist (aus erster Hand, nicht aus der Regenbogenpresse).

 

Und die Inanspruchnahme des Wissenschaftlichen Dienstes kostet bestimmt mehr als ein altes Brötchen!

 

donquichote

Bild des Benutzers Jan22
Verbunden: 16. September 2006 - 3:11

Hallo Don,

 

jetzt wird es aber doch allmählich eng für Herrn von G. Teile der CDU rücken von ihm ab und kritisieren. Den Wissenschaftlichen Dienst hat er in mehr als nur einem Fall in Anspruch genommen, er kann sich folglich nicht mit einem Versehen rausreden. Und jetzt kommt auch noch raus, daß er den Titel bereits Jahre vor der Berechtigung geführt hat. Der war ja richtig geil auf den Doktortitel, das läßt tief blicken. In D darf man den Titel aber erst nach Veröffentlichung der Doktorarbeit führen. Und es kommt Unmut in der Bundeswehr selber auf, schließlich ist G. Boss der beiden Bundeswehrhochschulen. An sich ist die Sache nur noch absurd, ein Mensch, der nur auch noch einen Funken Anstand in sich hat und nicht so übermäßig karrieregeil und publicity-süchtig ist wie G. wäre längst zurückgetreten. Jeder mit einem bißchen Verstand weiß doch längst, daß der Kerl untragbar ist in seiner Position als Minister. Das kippt in dem Moment, wo Merkel klar wird, daß auch sie und ihre Regierung nachhaltig Schaden nehmen werden. Und dann geht es ganz schnell. Ich gebe ungern politische Prognosen ab, weil man sich da schwer täuschen kann und da in der Politik und der Liebe nun mal alles möglich ist, es würde mich aber dennoch sehr wundern, wenn G. in einer Woche noch im Amt wäre.

LG

Jan Smile

Bild des Benutzers donquichote
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

Hallo,

 

Laborjournal online:

http://laborjournal.de/editorials/486.html

 

donquichote

PS: Jan22: "... es würde mich aber dennoch sehr wundern, wenn G. in einer Woche noch im Amt wäre ..." - Kann man schon irgendwie zu diesem Thema Wetten abschliessen? Biggrin

Bild des Benutzers sabi
Verbunden: 14. Juni 2009 - 22:11

Hallo Ihr Lieben,

Danke Kerstin für die  explizitere Erklärung Deines Vorschlags…

Karrieregeilheit und Publicitysucht gehören wohl für einen Machtpolitiker dazu, ebenso wie den Sessel nicht so schnell abgeben zu wollen…( eher den Doktortitel) ;-), und wenn das nicht mit Lug und  Betrug Hand in Hand geht, dann finde ich es auch nicht so anrüchig.

Aber warum reitet er sich da immer weiter rein???

Er macht einen Patzer nach dem andern. Er hätte doch gestehen können, eine Erklärung ausdenken und sich entschuldigen können,  auf was wartet er ??? Nobel geht die Welt zugrunde …und dann vielleicht eine Nummer kleiner und bescheidener  sich  wieder hocharbeiten können.

Fehler machen alle, und sie werden dann aber auch schnell wieder vergessen!

Das hätte zwar noch mehr Wirbel ausgelöst, aber der hätte sich auch schnell wieder gelegt.

 

Ich bin ja eher mal gespannt, was da der Uniausschuss entscheidet, die haben doch jetzt den schwersten Job..davon wird viel abhängen, Wenn die beschließen es ist ein Plagiat, tja..dann ist es Betrug und irgendwie peinlich für Alle! Da bin ich ja mal neuguerig, wie die sich aus der Nummer rausreiten ;-).

Teile der CDU kritisieren ihn, ok..ist ja auch zu kritisieren, aber traut sich die CDU ihn seines Amtes zu entheben, dafür würde sie keine einzige Wählerstimme mehr als zuvor  einheimsen..von wem denn auch ???

Von Oppositionswählern..bestimmt nicht und von CDU-Wählern sicher auch nicht, die stehen doch noch hinter ihm.

Er wird „freiwillig“ gehen um seiner Partei und seiner Familie den Hohn und Spott zu ersparen und ihnen nicht weiter zu schaden.   Und er wird wiederkommen!

Oh je , ich bekomme noch Albträume von  Herrn Gutennberg  :LOL:

Warten wir’s ab und Gutti Nacht!

 

 

 

CIAO SABI

Bild des Benutzers donquichote
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

Hallo,

 

was ich an der Sache nicht verstehe, und bisher habe ich dazu auch nirgendwo etwas gelesen:

Herr Guttenberg rechtfertigt sich damit, dass er in den 7 Jahren, die er für seine Doktorarbeit brauchte, den Überblick verloren hat. ABER: Wenn man gerade dabei ist, aus einer Quelle zu zitieren, dann ist es doch am einfachsten und bequemsten, man vermerkt gleich entsprechend die Quelle. Gerade heute am PC ist das doch mehr als einfach, oder?

D.h., wenn man immer gleich zu einem Zitat auch immer gleich die Quelle mitangibt, so kann man doch diesbezüglich nicht den Überblick verlieren, oder?

 

donquichote

Bild des Benutzers sabi
Verbunden: 14. Juni 2009 - 22:11

Hallo don,

Das ist eine interessante Frage : hat er die Anderen unterschätzt?

Ist das Arroganz oder Ignoranz, oder wenn ich ganz ganz lieb bin, Zeitmangel ???

Ich würde nur zu gerne Herrn G. verteidigen…er ist nicht der Einzige ( ich könnte Euch hier eine Liste, auch von Uniprofessoren , Doktoren und Co und ihren Kindern aufstellen, die es genauso oder schlimmer getrieben haben….) , aber  das ist keine Entschuldigung ,und er ist Außenminister und nicht die Anderen! ( und er ist erwischt worden, irgendwie schon sein Bier  J) !

Viele Politiker treten ,des Anscheins wegen ,für weniger zurück!

Ich finde kaum oder gar keine Pluspunkte für sein derzeitiges  Verhalten….Stress, Familiendruck ( die haben wir alle ) ?? Auch wenn ich fast alles verstehen und verzeihen kann..aber gib mir eine Erklärung, das bist du mir als „mein“ Außenminister schuldig!! !

Ich denke einfach, er hätte nie gedacht so weit zu kommen…und es fehlt ihm einfach an Erfahrungen und Niederlagen!

Er war immer und von Anfang an vom Erfolg geküsst!

Aber das ist der Nachteil wenn man junge Politiker will ..und die wollen wir anscheinend…und die machen „Noch“ Fehler…..und aus Fehlern und Niederlagen  kann  und muss man lernen,  besonders wenn man jung ist!

Mögen Menschen nicht „Helden“ mit Fehlern…ich denke schon…Hauptsache sie stehen dazu und lernen daraus !

Ist völlig unparteiisch …ich hasse nur  dieses  Parteigehetzte egal  von welcher Seite!! Und ich hasse genauso dieses jämmerliche CSU Gesülze : oh kenne Ihn, er ist ein guter Mensch!!.. Blödsinn, du kennst sein Politikerdasein aber nicht sein reales Leben ! (:LOL: Ich  kann das trennen , seit ich kein Parteimitglied mehr bin ( Partei verrate ich nicht, aber Ihr dürft gerne mal raten Wink )! )

Neue Frage :: Soll man Politiker nach ihrer Vergangenheit  und  ihrem Privatleben beurteilen oder nach ihren  aktuellen politischen Taten  und Werken???

 

 

 

 

 

 

 

CIAO SABI

Bild des Benutzers donquichote
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

Hallo,

 

... Soll man Politiker nach ihrer Vergangenheit  und  ihrem Privatleben beurteilen oder nach ihren  aktuellen politischen Taten  und Werken??? ...

Schwierige Frage. Ich denke, es hängt auch davon ab, wie ehrlich sie mit ihrer Vergangenheit und ihrem Privatleben umgehen. Das Privat leben sollte eigentlich eh nichts in der Öffentlichkeit zu suchen haben. Aber das geht schon alleine wegen der Regenbogenpresse nicht. Die muss ja auch von etwas leben. Und die Vergangenheit? Da erwarte ich zumindest Ehrlichkeit. Also keine geschönten Lebensläufe und keine falschen Doktortitel.

Achso, das sollte ja ein neues Thema geben? Ich denke, man wird kaum eine richtig saubere Trennung zwischen Privatleben und Vergangenheit auf der einen Seite und dem Politiker mit seinen aktuellen politischen Taten und Werken bekommen.

 

donquichote

Bild des Benutzers Jan22
Verbunden: 16. September 2006 - 3:11

Hallo Sabi,

zunächst einmal: G. ist Verteidigungsminister, nicht Außenminister. Der wiederum ist ein anderes Kaliber, aber das ist auch wieder ein anderes Thema.

Nun ist also G. seinen Doktortitel los. Gut so, denn verdient hat er den nun einmal wirklich nicht. Zum anderen hat es ihm die Uni aber auch wieder zu leicht gemacht. Der Titel wurde aberkannt, und das wars dann? Keine Prüfung der Vergehen? Herr G. kann nun einfach wieder so seinen Tagesgeschäften nachgehen, als wäre nichts gewesen? Würde der Täter Hans Müller heißen oder Otto Huber, dann würde dieses Procedere ganz anders aussehen. G. hat betrogen und gelogen, er hat das mit dem Doktortitel einfach mal probiert, ist erwischt worden, gibt den Titel halt wieder her, schade, das hat wohl nicht geklappt und das wars dann. Aber welche Außenwirkung hat solch ein Tun? Es wirft ein erbärmliches Licht auf unsere Gesellschaft, denn auf diese Weise werden Betrug, Lügen und massives Schummeln von höchster Seite sanktioniert. Merkel ist nicht blöd, daher nehme ich schon an, daß sie weiß, was sie tut. Und es muß um diese Regierung und die Parteien ja schon arg bestellt sein, wenn das Argument: der G. bringt uns Stimmen, mehr zählt als die Tatsache, daß G. ein Betrüger und Lügner ist. Es ist dies aber auch eine extrem kurzsichtige Politik und es mutet ja schon fast wie eine Verzweiflungstat an. Die Wähler vergessen das nicht so schnell und im Grunde genommen hat G. und mit ihm das konservative Lager massiven Schaden genommen. Es würde mich mal interessieren, wo all die Typen sind, die angeblich so hinter dem Gutti stehen und ihm die Treue halten. Ich kenne keinen. Ich lese zwar in den Medien von 70% Zustimmung dafür, daß er bleibt. Ich habe aber bisher nur das Ergebnis zweier Umfragen gelesen, die eine befürwortet zu 80% seinen sofortigen Rücktritt, die andere mit 92%. Wo sind also diese Leute, denen es völlig egal ist, ob ihr Volksvertreter ein Gauner, Betrüger und Lügner ist? Alles Bildzeitungsleser? Alles CSU-Wähler? Meinetwegen. Ich bin dennoch überzeugt davon, daß sowohl das Plagiat wie auch der Nichtrücktritt G. selbst und seinen Parteifreunden schaden wird, und daß sie ihr jetziges Vorgehen noch einmal bereuen werden. Dahingestellt sei auch der Schaden, den die akademische Landschaft in Deutschland durch ein solches politisches Handeln nimmt.

Die Frage nach Trennung von Vergangenheit, Persönlichkeit, Privatleben und politischen Taten erledigt sich von selbst. Politiker sind Menschen und handeln als solche, also kann man dies auch nicht trennen. Nun kann ein Mann, der seine Kinder schlägt, ein hervorragender Finanzpolitiker sein, aber als Politiker hat er auch eine Vorbildwirkung. Politiker sind keine besseren Menschen als der Rest, man sollte das auch nicht von ihnen verlangen, aber da sie im Rampenlicht stehen und außerdem als Volksvertreter an der Macht partizipieren, sollten für sie zumindest die gleichen Regeln gelten wie für den Rest der Bürger auch. Jeder andere Beamte hätte bei einem ähnlich gelagerten Fall wie dem von G. ernsthafte Konsequenzen gespürt. Dies sollte auch für den Staatsbeamten G. gelten.

LG

Jan Smile

Bild des Benutzers donquichote
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

Hallo,

 

na, wie wäre es mit diesem Thema?

 

http://www.focus.de/politik/deutschland/hartz-iv-empfaenger-sarrazins-sohn-ist-gern-arbeitslos_aid_603028.html

 

(Der Link ist nur als Beispiel und keine Empfehlung für ein bestimmtes Presseprodukt - auch andere berichten darüber.)

 

Da könnten wir die Politiker, deren Vergangenheit und Privatleben (in diesem Fall halt ein Familienangehöriger eines Politikers) und Hartz-IV unter einen Hut bringen und weiter diskutieren.

 

donquichote

Bild des Benutzers donquichote
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

Hallo,

 

noch mal zum Thema Herr Guttenberg:

http://www.youtube.com/watch?v=6cDZuQBtpVA

 

donquichote

Bild des Benutzers Jan22
Verbunden: 16. September 2006 - 3:11

Hallo Don,

ich habe echt gedacht, das wäre ein Witz oder es wäre schon der 1. April, als ich das von dem Sohn von Sarrazin gelesen habe. Wobei ich es echt nicht verstehe, aber das kann uns vielleicht Kerstin beantworten: Müssen nicht reiche Eltern ihre Kinder versorgen, wenn diese Hartz IV beziehen müssen, auch wenn diese bereits volljährig sind? Das ist doch schon irgendwo völlig verrückt, der Thilo hortet ob seiner abstrusen Thesen und Auftritte die Millionen, und der Sohn zockt auch noch die Staatsknete ab. Tolle Familie   Biggrin

Wobei einem der Sohn ja nur leid tun kann, bei diesem Vater. Und von der Mutter ist ja auch nur eine strenge Hand und der Hang nach Zucht und Ordnung zu hören. Da helfen auch die Millionen nicht. Und das sind nun stramme Sozialdemokraten, das läßt schon tief blicken.

Wobei wir dann auch schon wieder beim anderen Thema wären, der Lichtgestalt oder sollen wir sagen der Ex-Lichtgestalt der CDU/CSU. Es ist ja irgendwo schon zum Brüllen, da haben sie endlich einen, der Umfrageergebnisse einfährt wie längst keiner mehr, der beliebt ist, wie wahrscheinlich sowieso noch niemals zuvor ein CSUler (außerhalb Bayerns, versteht sich), und nun entpuppt sich ausgerechnet dieses hehre Mannsbild als ein ganz einfacher und gemeiner Betrüger. Wer hätte das gedacht.

Es ist schon wirklich irre, wie die Politiker klammern und an ihm festhalten, wie verzweifelt müssen sie sein? Gibt es denn wirklich keinen einzigen anderen, in den sie ihre Hoffnungen legen können? Wird ihm also alles verziehen, auch der Rechtsbruch, das Lügen, das Betrügen? Was für ein Signal, vor allem auch an ihn. Er kann sich doch alles erlauben, die Umfrageergebnisse wiegen es offensichtlich auf. Erinnert mich an die heilige Quote der TV-Anstalten...

Besonders peinlich dabei Annette Schavan, die es als Bildungsministerin und Professorin ja nun doch besser wissen müßte. Wenn sie wenigstens nichts sagen würde, aber als Bildungsministerin Plagiat und Betrug im Wissenschaftsbetrieb zu entschuldigen ist schon ein recht dämliches Vergehen. Peinlich, nicht nachvollziehbar. Auf dem Altar der Quote bzw. der Umfrageergebnisse ist sie also bereit, die ehernen Gesetze der Wissenschaft zu opfern. Eigentlich müßte sie ja gleich mit dem Gutti zurücktreten. Sie ist ob dieser Position genauso untragbar und unerträglich.

Aber dafür werden doch endlich und glücklicherweise von Seiten der Wissenschaften klare Worte gesprochen. Der Nachfolger von Guttis Doktorvater spricht es aus, den Betrug. Gleiches kommt von den Präsidenten von DFG und vom Hochschulverband. Es gibt also doch noch ein paar Menschen hier im Land, denen nicht alles völlig egal ist, die die Grundzüge guter Wissenschaft noch kennen und benennen. Die sagen, was Sache ist und sich nicht nur nach Parteiinteressen orientieren. Die Vorwürfe sind klar. Im Grunde genommen hat G. nur zwei Möglichkeiten: Angesichts des massiven Plagiats ist er entweder schwachsinnig, wenn er es nicht merkt, daß er abschreibt, oder er ist ein Betrüger. Dazwischen ist nichts. Er kann es sich also aussuchen. Und in jedem Fall müßte er zurücktreten, entweder als Blödmann oder als Gauner. Wobei ich ihm eher den Gauner abnehme. Wobei man ihm auch eine gewisse Dummheit bescheinigen muß, sonst wäre er nun nicht in dieser Lage. Allerdings denke ich eher, daß die Hybris die Basis dieser Dummheit ist.

In jedem Fall wird es aber doch noch interessant werden, wenn das Urteil der Kommission der Uni kommt. Das Plagiat ist da, und da der Lehrstuhlinhaber der juristischen Fakultät, der sicher auch in der Kommission ist bzw. ihr sicher nahesteht, schon so klare Worte von Betrug spricht, da kann man es sich kaum vorstellen, daß die Kommission zu einem anderen Urteil kommt. Damit würde sie dem Professor ja in den Rücken fallen. Man kann also davon ausgehen, daß das Urteil der Kommission in diese Richtung gehen wird. Ich denke, die Uni fürchtet einfach einen enormen Imageverlust, wenn sie G. weiter decken würde. Meine Prognose: Nach dem Urteil der Uni-Kommission, die dann offen von Plagiat sprechen wird, muß er dann zurücktreten. Ich glaube nicht, daß Merkel und Co ihre Lichtgestalt, wenn der Betrug von der Kommission als solcher attestiert wird, noch stützen werden. Aber warten wir es ab, vielleicht kommt ja doch alles wieder ganz anders. Vielleicht hat der Fake-Baron ja noch ein As im Ärmel, er scheint ja doch ein rechter Zocker zu sein  Biggrin

LG

Jan Smile

Bild des Benutzers donquichote
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

Hallo Jan,

 

welches Urteil der Kommission soll denn noch kommen? Der Doktortitel wurde aberkannt. Ob Täuschungsvorsatz oder nicht, soll wohl nicht weiter behandelt werden. Hier auf Seite 1, letzter Absatz:

http://www.uni-bayreuth.de/presse/info/2011/040-037-gutten.pdf

 

donquichote

Bild des Benutzers Jan22
Verbunden: 16. September 2006 - 3:11

Hallo Don,

 

wie ich in der Presse an mehreren Stellen gelesen habe, prüft derzeit eine Kommission der Uni Bayreuth, ob man bei Gs. Doktorarbeit von Vorsatz ausgehen kann oder nicht. Die Kommission meint, sie könnte sich hierzu in ca. 2 Wochen äußern. Es würde mich wundern, wenn es sich hierbei um eine Falschmeldung handeln würde. Die Uni  kann es sich doch nicht leisten, jetzt zur Tagesordnung überzugehen.

In der Presse heute auch Frau Schavan, die wohl auch gemerkt hat, daß ihre Äußerungen nicht so das richtige sind. Allerdings schafft sie doch wieder einen Spagat: Zum einen verurteilt sie jetzt scharf den Tatbestand des Plagiats (aber erst, nachdem DFG und Hochschulverband sich ebenso äußerten), gleichzeitig meint sie aber doch, man solle G. in Ruhe lassen, jeder hätte eine zweite Chance verdient. Hehe, das gilt aber offensichtlich doch nicht für JEDEN, denn die Leute, die Brötchen in ihren Betrieben essen und ihre Akkus laden, bekommen definitiv keine zweite Chance, sondern werden entlassen. Schavan wirkt nur noch lächerlich, auch sie sollte ihren Hut nehmen.

Massiver jetzt die FDP und auch einzelne Unionspolitiker. Auch die Bundeswehr äußert Zweifel an der Integrität Gs. Wann tritt er ab?

LG

Jan Smile

Bild des Benutzers donquichote
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

Bild des Benutzers Jack
Verbunden: 18. Oktober 2006 - 4:11

Herr von und zu gibt auf...er hat angeblich ein Rücktrittsgesuch eingereicht.

LG Smile

Bild des Benutzers donquichote
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

Hallo Jack,

 

warten wir es ab. Nicht dass er doch noch kurz vorher seinen Entschluss ändert.

 

donquichote

Bild des Benutzers Jack
Verbunden: 18. Oktober 2006 - 4:11

Lt. Radiomeldungen hat er es gerade eben getan...hat sich alles etwas verzögert, er mußte zuerst noch die Rücktrittsrede plagiieren. Biggrin

Bild des Benutzers Jan22
Verbunden: 16. September 2006 - 3:11

Hehe, am Ende geht es dann doch oft ganz schnell. Bye, bye  alter Gauner, wirst uns fehlen, es war im Endeffekt auch wieder ganz amüsant in den letzten Tagen.

Biggrin

Bild des Benutzers sabi
Verbunden: 14. Juni 2009 - 22:11

Hmmm,

Mysterien des Internets.

Bei mir ist Jans Beitrag heute hier  der Letzte..aber da kam doch noch was danach, wurde das willkürlich gelöscht???..

Oder ist es nur mein Seitenumbruch?

CIAO SABI

Bild des Benutzers sabi
Verbunden: 14. Juni 2009 - 22:11

Oh je, wie peinlich!!!

 

Ich habe mich da vertan und nehme den Blödsinn, denn ich da oben geschrieben habe natürlich sofort zurück!!!!

CIAO SABI

Bild des Benutzers Jan22
Verbunden: 16. September 2006 - 3:11

Hallo Leute,

 

momentan beschäftigt uns ja doch alle das Gleiche. Die Unruhen in der arabischen Welt sind eindeutig ins Hintertreffen geraten angesichts der Katastrophe in Japan. Mega-Erdbeben, heftiger Tsunami, und jetzt droht noch der nukleare Super-Gau. Schlimmer geht es wohl kaum noch.

Hier bekommt ein Land auf wirklich fatale Weise seine verfehlte bzw. nicht vorhandene Umweltpolitik zu spüren. Mir war nicht bewußt, daß in dem kleinen Land fast 50 Kernkraftwerke stehen! Klar, das HIgh-Tech-Ländchen hat wohl enorme Mengen an Strom und Energie nötig, aber gleichzeitig ist es von Meer umgeben, mit sicher wunderbaren Winden, aber weder Wind- noch Sonnenenergie scheinen als Begriff dort bekannt zu sein. Und da baut man halt einfach mal schnell ein Kraftwerk nach dem anderen in Gebieten, von denen jeder weiß, daß sie schwerst erdbebengefährdet sind. Und ist dann im Ernstfall natürlich nicht in der Lage, angemessen und vernünftig und effektiv zu handeln. Da wird vertuscht und verschleiert, gelogen und beschönigt, anstatt rechtzeitig zuzugeben, daß man die Situation schon lange nicht mehr im Griff hat.

Höchst interessant auch die Reaktionen hierzulande. Der erste Tenor: Deutschland ist nicht gefährdet, bei uns ist alles sicher, weicht sehr schnell einer großen Besorgnis der Regierung (WIE schrottig müssen deutsche Kernkraftwerke denn sein, daß sogar die CSU in Bayern an Umwelt denkt?). Ach ja, klar, wir haben ein hektisches Wahljahr. Das Szenario in einem NIchtwahljahr wäre sicher ein ganz anderes.

Dennoch stellt sich doch für jeden von uns die Frage: Kann man angesichts der eindeutigen Unkontrollierbarkeit der Atomspaltung und der Gefährlichkeit bei der Gewinnung von Atomstrom die Kernkraftwerke noch dulden? Muß man nicht fordern, daß in Europa sofort alle Kraftwerke abgestellt werden bzw. zunächst die alten und gefährlichen, bevor man nach alternativen Stromquellen sucht? Ist man nicht durch Tschernobyl schon genug gewarnt? Oder ist das alles Humbug, läuft doch alles ordentlich, wenn nicht gerade Erdbeben und Tsunami zusammentreffen?

Andere Frage: Warum klammern sich in manchen Ländern die Politiker so unglaublich an den Atomstrom? Satte Gewinne für einflußreiche Cliquen? Aus Japan hört man, daß Politik und Atomindustrie eng verbandelt wären. Denn daß Atomstrom eine Gefahr birgt, daß wird ja wohl keiner leugnen können, schon vor Japan 2011 nicht. Also warum wird nicht einfach alles abgedreht? Warum steigt man aus dem Ausstieg aus und plant den Ausstieg für Jahre, in denen alle Politiker, die das verabschieden werden, garantiert nicht mehr leben werden? Muß denn nicht sowieso jeder einigermaßen vernunftbegabte Mensch, der Verantwortung für sich, die Natur und seine Kinder und Enkelkinder verspürt, gegen Atomstrom sein? Meine Position hier ist klar, aber vielleicht seht Ihr das doch anders. Bin gespannt auf Eure Beiträge.

LG

Jan Smile

Bild des Benutzers Jack
Verbunden: 18. Oktober 2006 - 4:11

Hallo Jan,

ich gehe in dem Fall mit Dir absolut konform. Und ich denke, nicht nur in Japan sind die KKW-Betreiber mit den Regierungen verbandelt. Wie überall geht es nur um den schnöden Mammon.

Die Energieversorger ziehen diese Dinger hoch, verdienen sich dumm und dämlich und wir Ottonormalverbraucher dürfen dann mit unseren Steuergeldern für Entsorgung der ausgelutschen, aber hochradioaktiven Brennelemente aufkommen. Geile Abmachung, gell...! So lassen sich Mrd. verdienen.

Ich bin auf jeden Fall kein Befürworter der nuklearen Stromerzeugung, immerhin habe ich auf dem Dach eine Photovoltaikanlage, die mich eine Stange Kohle gekostet hat (würde mich mal interessieren wer hier im Forum auch so ein Ding betreibt?).

Nur eines sollte klar sein, eine Abschaltung aller europäischen KKWs innerhalb weniger Jahre ist absolut nicht realisierbar, auch hier in Deutschland nicht...und im Ausland schon mal gar nicht. Dagegen spricht schon einmal die Grundlast, die einfach da sein muß. Frankreich z.B. erzeugt 3/4 des Strombedarfs über die kontrollierte Kernspaltung...und wo soll denn der ganze Strom herkommen? Logisch, aus der Steckdose. Gut, wir können vermehrt auf fossile Brennstoffe wie Braunkohle und Erdgas setzen, aber was sagen da die Klimaforscher dazu? Wollen wir nun, wegen der Erwärmung der Erde und der daraus resultierenden Verwüstung der Erde, verhungern oder doch lieber den Strahlentod erleiden? Was ist das geringere Übel? Man kann alles drehen wie man möchte und es einem recht ist.

Der weltweite Energiebedarf der stromfressenden Industrienationen läßt sich in meinen Augen NICHT mit alternativer Stromerzeugung decken, dafür sind alle Alternativen zu "schwach auf der Brust". (s. dazu auch Grundlast) Realisierbar wäre es nur, wenn man eine konsequente Stromeinsparung umsetzen würde. ABER, wer von uns möchte denn auf seinen Fernsehabend oder auf die Bequemlichkeit eines Wäschetrockners oder einer Geschirrspülmaschine...usw. verzichten? (nur zur Info, ich trockne meine Wäsche noch ganz konservativ auf dem Wäscheständer)

Was nützt es, wenn in Deutschland alle KKW abgeschalten werden und wir dann von Frankreich, Tschechien oder aus Rußland Atomstrom beziehen müssen...oder, wer soll, bei einem europaweiten Ausstieg, die erforderlichen Windkraftwerke, Photovoltaikanlagen, Wasser- und Gezeitenkraftwerke...usw.  bezahlen; die Griechen, die Iren, die Spanier oder die Portugiesen etwa?

Wie gesagt, ich bin wirklich kein Befürworter der nuklearen Energieerzeugung....aber es gibt IMHO leider noch keine Alternative zum Atomstrom.

LG Smile

Bild des Benutzers Gika
Verbunden: 26. März 2004 - 0:00

Hallo,

ich habe jetzt nicht viel Zeit, aber für ein kurzes Statement reicht es hoffentlich.

Ich muss Jack im Großen und Gnazen recht geben.

Ich denke, keiner ist wirklich ein Freund von Atomstrom (außer denen die sich dumm und dämlich daran verdienen) . Und es sollte sicher weltweit Priorität haben, - umweltverträgliche - Alternativen zum Atomstrom zu finden, die eine Abschaltung der KKWs weltweit realistisch machen!  Spätestens seit Tschernobyl weiß jeder, dass Atomstrom zwar auf den ersten Blick "sauber" ist, aber nur solnage alles reibungslos läuft. Wenn nicht, sind die Folgen für Umwelt und Menschen gravierender, als bei den meisten anderen Formen der Energiegewinnung. Ich glaube kaum. dass das jemand ernsthaft leugnet.

ABER, und da sehe ich wie Jack auch die große Crux: Eine Abschaltung der KKWs ist (derzeit) nicht realistisch. Der Energiebedarf ist ohne Atomstrom derzeit nicht zu decken. EIne Aufstockung der Energiegewinnung durch fossilie Brennstoffe, ist erstens schon aus Umweltgesichtspunkten keine Alternative und zweitens ja auch nur begrenzt, denn irgendwann sind die Ressourcen aufgebraucht.

Die alternativen Energien reichen (derzeit) (noch) nicht aus, KKWs zu ersetzen, sie sind, wie Jack so schön schreibt "zu schwach auf der Brust". Ich habe letztens gelesen, dass z.B. die Windernergiegewinning in Norddeutschland und den Niederlanden derzeit noch keine reellen Einsparungen bringt, da sie zu "unstet" ist. Es müssen weiterhin "konventionelle" Kraftwerke vorgehalten werden, um "zuzufüttern". Und man kann Kraftwerke ja nicht mal eben nach Bedarf ein- und abschalten. Ich muss mal schauen, ob ich den Artikel noch finde. Insgesamt hat mich das jedoch sehr erschreckt und für mich die Frage aufgeworfen, ob da nicht viel instensiver nach anderen Alternativen forschen soll, anstatt diese alternative Energie bedingungslos zu fördern.

Ok, zurück zum eigentlichen Thema: Was tun? Ich weiß es nicht, eine Patentlösung habe ich sicher nicht, und wenn ich sie hätte wäre ich reif für den Nobelpreis ;-).

Ich glaube auch, dass eine Ausstieg aus der Atomenergie derzeit nicht realisierbar ist. Das gilt für Deutschland alleine (da habenm sich die Nachbarländer doch schon ins Fäustchen gelacht und in Grenznähe neue KKWs geplant, weil sie genau wussten, dass Deutschland bei einem Ausstieg Energie hätte zukaufen müssen) als auch weltweit. 

Und es wird auch nicht möglich sein, den Energiebedarf so zu drosseln, dass der Austieg realistisch wird. Bleibt also nur alles Erdenkliche dafür zu tun, dass die Forschung und Anwendung nach alternativen Energien möglichst attraktiv wird und daher entsprechend geforscht wird. Ich glaube (und hoffe), dass da noch vieles möglich ist und die Entwicklung erst am Anfang steht.

Für realistischer als die Abschaltung der vorhandenen KKWs halte ich es, auf die Errichtung neuer zu verzichten oder diese zumindest ganz, ganz erheblich zu reduzieren! Hier wäre eine weltweite Lösung wünschenswert!

LG Gika Smile

 

 

Ein wirklich erwachsener Mensch hat Kindlichkeit nicht abgelegt, sondern sie auf einer höheren Ebene wiedererlangt (David Steindl-Rast)

Bild des Benutzers Jack
Verbunden: 18. Oktober 2006 - 4:11

Und der größte Hammer dabei ist ja die Vermarktung und Anpreisung der Elektroautos, als wären sie soooo umweltfreundlich und die eierlegende Wollmilchsau schlechthin.

Stellt Euch mal vor, nur 10% des weltweiten Bestandes wären Elektroautos (alleine in Deutschland sind über 42 Mio. Autos zugelassen)....wo soll denn dieser umweltfreundliche "Mehrstrom" von zig TeraWatt herkommen? Von den paar Windkrafträdchen oder von den paar Quadratmeter Solarzellen?

Wie wäre es mit der Brennstoffzelle? Ohne Wasserstoff fährt jedoch dieses Brennstoffzellen-Töff-Töff keinen Meter....und die Erzeugung von H2 geht nur über die Elektrolyse...ohne Strom keine Elektrolyse. Also auch ein Schuß in den Ofen.

Ohne massive und sauteure Forschung kommt die Menschheit da auf keinen grünen Zweig....aber Rüstungsausgaben sind ja wichtiger. Wink

Bild des Benutzers Jan22
Verbunden: 16. September 2006 - 3:11

Hallo Jack, Gika,

ja, da gibt es eine Menge unnützer Dinge, für die Millionen und Millarden ausgegeben werden. Ich arbeite an einer Uni, an der momentan ein Millonenprojekt sich um die Entwicklung eines Autos kümmert, das ohne Fahrer fährt. Absoluter Wahnwitz. Als ich einen der Entwickler mal fragte, was denn der Sinn wäre, ein solches Auto zu entwickeln, fiel ihm nichts dazu ein. Es gibt keinen! Und so werden natürlich Unsummen vergeudet, die besser in eine wirklich wichtige Technologie gesteckt werden sollten.

Um zurück zur Atomenergie zu kommen: Ich denke auch, daß es unrealistisch wäre zu fordern, jetzt sofort alle Stecker zu ziehen. Aber ich möchte doch einen zügigen und ernsthaften Ausstieg aus der Atomenergie, und genau das hat in den letzten Jahren nicht mehr stattgefunden. Man hatte sich arrangiert, entweder resigniert oder einfach die Scheuklappen vorgeschnallt. Und so ging der Ausstieg vom Ausstieg weitgehend unwidersprochen über die Bühne. Zum anderen sehe ich es tatsächlich nicht so radikal wie Ihr. Ich bin auch überzeugt, daß bei einem weitgehenden Verzicht auf Atomenergie keiner verhungern würde. Ich bin auch der Meinung, daß wir unser Konsum- und sonstiges Verhalten ändern müssen, wenn wir über die Runden kommen wollen. Meinetwegen kann der Strom auch sehr teuer werden. Ich würde das in Kauf nehmen, wenn ein zügigerer Ausstieg aus der Atomenergie dadurch möglich wäre. Dann könnte man die Leute auch anhalten, Strom zu sparen. Denn leider funktioniert auch das nur über den Geldbeutel.

Das Schlimmste an der ganzen Angelegenheit ist meiner Meinung nach aber gar nicht die Unmöglichkeit eines baldigen oder sofortigen Ausstiegs, sondern die Tatsache, daß von vielen diese Notwendigkeit gar nicht erkannt wird. Z.B. Frankreich. Oder Japan. Und China plant ca. 50 neue Kernkraftwerke in den nächsten Jahrzehnten. Da nehmen wir dann alle Mühen und Entbehrungen auf uns, um auszusteigen und über die Runden zu kommen, und können gleichzeitig zusehen, wie andere das Risiko maximieren. Denn eines muß uns auch klar sein: eine massive radioaktive Verseuchung am anderen Ende der Welt geht auch uns an. In Zeiten der Globalisierung mit ihrem extremen Warenaustausch kann man nie sicher sein, woher der Fisch aus der Dose oder dem Tiefkühlbeutel kommt, ja nicht einmal mehr über den frisch gekauften. Und wenn Japans Norden nukleare Wüste ist, dann betrifft es auch uns, wie auch immer.

Aber man soll ja die Hoffnung nie aufgeben, und da freut man sich doch, daß in Venezuela Hugo Chávez angesichts der Katastrophe in Japan beschlossen hat, auf sein erstes geplantes Kernkraftwerk zu verzichten   Biggrin

LG

Jan Smile

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