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Bild des Benutzers Antjeab1970
Verbunden: 6. Dezember 2017 - 21:38
Ist das Winkelfehlsichtigkeit? Helfen hier Gleitsichtgläser?

Hallo,smiley

meine Tochter hatte als Säugling etwas geschielt und als Kleinkind einen Silberblick - dann war es weg. In der Grundschule wurde sie kurzsichtig mit Hornhautverkrümmung, wahrscheinlich ererbt. Sie hatte nie Doppelbilder oder Probleme mit dem räumlichen Sehen, war in der Schule super und hat auch beim Tischtennis immer den Ball getroffen.

Jetzt ist sie zwanzig, studiert und hat seit einiger Zeit massive Probleme in den Vorlesungen, weil ihre Augen den Wechsel zwischen fern und nah sehen nicht gut hinbekommen. Also es dauert lange, bis sie das Bild an der Tafel halbwegs scharf sieht, wenn sie zwischendurch auf ihrem Blatt mitschreiben muss. Es wird im Laufe des Tages mit jeder Vorlesung schlimmer, also wahrscheinlich durch die Anstrengung. Ihre Brillenwerte, die erst vor kurzem ausgemessen wurden, sind:

Rechts     -3,00     CYL -1,00     ACH 93°

Links        -4,00     CYL -0,50     ACH 72°

Handelt es sich hier wirklich um eine Winkelfehlsichtigkeit? Meine Tochter hat außerdem eine schlechte Nackenhaltung, also eine Art Hohlnacken, immer verspannt, Rückenprobleme und X-Beine. Gibt es da einen Zusammenhang?

Sie hat letzte Woche schon Prismenfolien mit 6 Prismen zur Probe bekommen, kam aber damit nicht klar. Heute bekam sie den Tipp, es in den Vorlesungen mit Gleitsichtgläsern zu versuchen. Da diese ja eher für die Altersweitsichtigkeit sind: können die wirklich im Fall meiner Tochter helfen?

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

Antje

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin Antje.

wer hat denn die Folie verordnet? Das ist, wenn es eine Winkelfehlsichtigkeit ist, nicht die beste Lösung. Gleitsichtgläser werden auch nicht auf Dauer helfen, nur den Fehler eventuell kaschieren

Sucht Euch einen Optiker, der mehr von der Materie versteht: www.ivbs.org  oder www.shgwf.de

 

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Antjeab1970
Verbunden: 6. Dezember 2017 - 21:38

Hallo Eberhard,

vielen herzlichen Dank für die Antwort! Es ist sehr hilfreich, dass man hier bei Problemen fragen kann und Hilfe bekommt - gerade da man ewig auf Termine beim Augenarzt warten muss.

Obwohl: die 6 Prismen hatte eine Augenärztin verordnet. Da war allerdings keine Orthopistin dabei, denn die hat dort nur einmal monatlich Dienst.

Mittlerweile hat meine Tochter eine vom Optiker ausgemessene Brille. Zwar kein Optiker von der IVBS- oder SHGWF-Liste, aber der einzige, der sich an ihrem Studienort überhaupt mit Prismen beschäftigt.

Die neuen Gläser trägt sie seit 5 Tagen. Aber die Problem in den Vorlesungen mit dem Wechsel von nah und fern sind unverändert, außerdem treten alle Rottöne 3D-mäßig hervor. Meine Tochter hat zwar sowieso oft Kopfschmerzen, aber seit der neuen Brille hat sie die jeden Abend.

Kann es noch an der Eingewöhnungszeit liegen? Die Brille hat jetzt mehr Dioptrien im Minus (dabei waren die vorherigen Werte von September)  und 0,5 Prismen:

Rechts     -3,25      CYL -1,25    ACH 97°  Prisma 0,5

Links        -4,50     CYL -0,25     ACH 70°  Prisma 0,5

Einen Optiker von der IVBS haben wir in der Nähe in Wetzlar. Da könnte ich versuchen, in den Weihnachtsferien einen Termin zu bekommen.

Mit vielen Grüßen

Antjesmiley

 

 

Bild des Benutzers Burkhard Schlinkmann
Verbunden: 7. November 2000 - 0:00

Hallo Antje

der AO in Wetzlar ist sicherlich ne gute Adresse.

Gruss Burkhard

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin Antje,

es ist schon ein gro0ßer Unterschied, 1,0 Prisma vom Optiker und 6 Prismen von der Ärztin. Den Optikerwerten kann ich nicht trauen, vor allem, weil die Kopfschmerzen mehr wurden.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Antjeab1970
Verbunden: 6. Dezember 2017 - 21:38

Dankeschön!

Habe noch eine Frage:

Wir wissen ja nicht, ob es wirklich Winkelfehlsichtigkeit ist. Vor einem Jahr hatte meine Tochter zu diesem Problem (unscharf beim Wechsel zwischen Nah- und Fernsehen) eine Untersuchung in der Sehschule. Damals war das Problem allerdings noch nicht so stark ausgeprägt wie jetzt. Das Ergebnis von damals lautet:

Covertest:

F/N schnell dekomp. Exophorie F A -18^ N A bis -20^

unter DR: Exklusion, Prismenvorgabr ohne subj Effekt,

OHNE Prismen wie erwartet angenehmer (intermittens!)

Binokularität:

T-Fliege positiv, T-Tiere A-C positiv, T-Ringe 40 WS

Lang Test:    Lang I positiv

Motilität:   R/L frei

Konvergenz:   vollauslösbar

Was bedeuten die Ergebnisse? Macht es Sinn, weiter nach den richtigen Prismenwerten zu suchen - oder kann man das Problem in unserem Fall gar nicht mit Prismen beheben?

Viele Grüße!

Antje

 

 

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin Antje,

es ist eine dekompensierte Exophorie, die, wenn sie nicht mit entsprechenden Prismen korrigiert  wird, zu einem manifesten Schielen führen kann, also dann eine Exotropie.

Letztendlich ist es auch eine Winkelfehlsichtigkeit. Die Begriffe sind abhängig von der Messmethode. Für Winkelfehlsichtigkeit findest Du auch "assoziierte Phorie"

Solche Probleme werden immer dann korrigiert mit Prismen, wenn auch ein Beschwerdebild vorliegt. Die Beschwerden beim Wechsel von Nah auf Fern und umgekehrt, reichen dafür als Grund vollkommen aus. Aber es muss dann wirklich der korrekte Schielwinkel gemessen werden. Was davon korrigiert wird, ist abhängig von demjenigen, der die Messung macht. Nur viel zu wenig, wie Dein Optiker das gemacht hat, ist auf keinen Fall die Lösung.

Viele Grüße

Eberhard