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Bild des Benutzers onkelrocker
Verbunden: 4. Januar 2016 - 9:11
Prismenbrille oder Visualtraining - Erfahrungsberichte bei Erwachsenen erwünscht

Hallo liebe Community,

ich bin 28 Jahre alt und leide seit einigen Jahren an allen Symptomen die bei Winkelfehlsichtigkeit angegeben werden. 3 Augenärzte und 4 Optiker haben mich allerdings im Kreis geschickt und teilweise auch wieder nach Hause geschickt mit Aussagen wie "120% Sehleistung, was ich hier wolle"...

Aufgrund heftiger Beschwerden wie schnelles Ermüden beim Lesen, ständige Migräne, Lichtempfindlichkeit, Augenschmerzen, Augenbrennen, Autofahren nur kurze Strecken möglich sonst Übelkeit und Erbrechen, Schwindel etc. habe ich weiter geforscht und ein Optiker hat mir dann eine Winkelfehlsichtigkeit des rechten Auge von 2 Prismen festgestellt und eine Brille mit 1 Prisma Korrektur für beide Augen verschrieben und mir aber geraten die Brille nicht zu nehmen, da ich davon nie wieder los käme.

Von einem anderen Optiker habe bereits vor 3 Jahren eine Lesebrille verschrieben bekommen, die ich seither bei meiner Bildschirmarbeit täglich trage. Ohne diese Brille bekomme ich nach 5h darartige Migräne, dass ich mich übergeben muss. Ich kann ohne diese Lesebrille auch am Bildschirm oder Bücher lesen, es ist allerdings sehr anstrengend und ich bekomme die genannten Beschwerden.

In der Ferne trage ich eine normale Brille, die allerdings nur meine Hornhautverkrümmung korrigiert und keine Dioptrien hat. Subjektiv sehe ich mit Brille überhaupt nicht besser als ohne und die Beschwerden tauchen mit und ohne Brille auf.

Zusätzlich hat mich dieser Optiker schon vor 3 Jahren zu einem Funktionaloptometristen geschickt, den ich aber nicht aufgesucht habe, da die Beschwerden noch tragbar waren. Das sind sie jetzt nicht mehr und ich habe mich von dem Funktionaloptometristen beraten lassen. Er bietet mir eine Funktionaltherapie an: Dauer ca. 1-1,5 Jahre, Kosten > 1000€.

Mein derzeitiger Augenarzt hat mir allerdings zu keinem von beidem geraten und nur gemeint, er habe noch NIE in seiner Berufstätigkeit erlebt, dass Funktionaltraining erfolgreich gewesen sei bei einem Erwachsenen. Er hat mich wieder zur Sehschule geschickt um mir dann möglicherweise ebenfalls wieder eine Prismenbrille zu verschreiben.

Und tatsächlich finde ich im Internet haufenweise Funktionaloptometristen und deren Artikel, aber leider keinen einzigen authentischen Bericht eines Erwachsenen Patienten dem geholfen wurde.

Meine Bitte ist, hat Jemand Erfahrungen mit dieser Funktionaltherapie bei Erwachsenen und Winkelfehlsichtigkeit?

Kann mir das eine Prismenbrille ersparen?

Ich wäre über Erfahrungsberichte sehr sehr dankbar.

Bild des Benutzers Seestern
Verbunden: 2. Januar 2015 - 14:03

Hallo !

Es ist immer ratsam, wenn dir die Fachleute im Forum einen kompetenten Rat geben sollen... Genaue Angaben über die gemessenen Werte zu machen.

Prismen außen / innen , ????? Besonders wichtig.

Lesebrille ... Werte .../

Fernbrille Werte ..-. Auch wenn es nur eine Korrektion der Horhautverkrümmung ist .

Liebe Grüße vom Seestern

Bild des Benutzers Burkhard Schlinkmann
Verbunden: 7. November 2000 - 0:00

Hallo Onkelrocker

ich bin selbst kein Funktionaloptometrist. Ich korrigiere die Augen nach einer Meßmethode die nach Haase benannt wurde(MKH). Diese Meßmethode ist nachvollziehbar und hat als Ziel die Vollkorrektion. Also, ein Sehen zu ermöglichen ohne hinterher nachüben zu müssen, mit Prismenbrille. Diese Brille ermöglicht es dem Augenpaar, hinter der Brille in eine Ruhestellung zu gehen und anstrengungsfrei zu sehen.
Sicherlich gibt es Fälle, die ein FO bearbeiten kann. Der Klient muß allerdings mitarbeiten. Täglich! Wer nicht täglich dafür zuhause Zeit aufbringen kann, hat schlechte Karten.
Du kannst entscheiden was du machen möchtest.
Leider hat dir bisher keiner einen Leitfaden gegeben, dir ein besseres Sehen zu ermöglichen. Schade.
Auf der IVBS.org gibt's eine Liste von Anwendern/Mitgliedern, die was können. Bei der Selbsthilfegruppe WF auch.

MfG

Burkhard Schlinkmann

Bild des Benutzers onkelrocker
Verbunden: 4. Januar 2016 - 9:11

Danke für die Tips schon mal.
Hier die Brillenwerte:
Fern: Sph Zyl Ach Add
R +0,5 -0,5 150°
L +0,5 -0,5 76°

Lese:
R +0,5 +0,5 60°
L +0,5 +0,5 175°

Empfohlene Brille mit Prisma:
(Esophorie rechts)
R +0,75 -0,5 145° Prisma 1,0 180°
L +0,5 -0,5 70° Prisma 1,0 0°

Wie gesagt die Prismenbrille hab ich bisher nicht machen lassen. Die Werte der Fernbrille sind von 11.2015, die Werte der Prismenbrille wurden von einem anderen Optiker 5.2015 ermittelt.

Bild des Benutzers onkelrocker
Verbunden: 4. Januar 2016 - 9:11

Hallo Onkelrocker

ich bin selbst kein Funktionaloptometrist. Ich korrigiere die Augen nach einer Meßmethode die nach Haase benannt wurde(MKH). Diese Meßmethode ist nachvollziehbar und hat als Ziel die Vollkorrektion. Also, ein Sehen zu ermöglichen ohne hinterher nachüben zu müssen, mit Prismenbrille. Diese Brille ermöglicht es dem Augenpaar, hinter der Brille in eine Ruhestellung zu gehen und anstrengungsfrei zu sehen.
Sicherlich gibt es Fälle, die ein FO bearbeiten kann. Der Klient muß allerdings mitarbeiten. Täglich! Wer nicht täglich dafür zuhause Zeit aufbringen kann, hat schlechte Karten.
Du kannst entscheiden was du machen möchtest.
Leider hat dir bisher keiner einen Leitfaden gegeben, dir ein besseres Sehen zu ermöglichen. Schade.
Auf der IVBS.org gibt's eine Liste von Anwendern/Mitgliedern, die was können. Bei der Selbsthilfegruppe WF auch.

MfG

Burkhard Schlinkmann

Danke für den Tip der Website. Täglich üben kriege ich hin, wenn das mir hilft. Allerdings macht man das ja nur solange die Therapie geht oder muss man danach weiter jeden Tag üben??

Macht es Sinn die Brille zu nehmen und das Training zu machen oder ist es ratsam das eine oder das andere zu machen?

Habe Sorge wegen der Brille, da mir der Optiker total davon abgeraten hat und meinte man kommt dann nicht mehr ohne Brille aus und das Auge wird immer schlechter, da es weniger machen muss. Seine Ausführungen haben eine ziemliche Abneigung gegen den Gedanken einer Prismenbrille bei mir erzeugt. Von daher meine Verunsicherung.

Bild des Benutzers Burkhard Schlinkmann
Verbunden: 7. November 2000 - 0:00

Hallo Onkelrocker

diesen Kollegen versteh ich nicht.
Entweder ich zieh die Sache durch und dir ist geholfen, oder ich lass es bleiben.
Wenn du als Ziel vorgibst, deine Beschwerden loszuwerden, solltest du dir einen anderen Kollegen suchen.
Geh zu einem Kollegen der was davon kann und sag ihm: Ich hab dieses Beschwerdebild und möchte durch eine WF-Korrektion beschwerdefrei sein.
Der macht eine Anamnese, eine Korrektion ggf eine Gegenmessung und klärt dich über den weiteren Verlauf auf.
Eine Brille wird gefertigt und nach vereinbarter Zeit wird nachkontrolliert, was sich ergeben hat. Wenn nötig wird die Korrektion weiter aufgebaut. Die Augen sind bei Korrektion in einer Ruhestellung.

Üben mußt du jeden Tag bei der Funktionaloptometrie. Die Augen sind dabei nicht in einer Ruhestellung.

Abschließend kannst du beurteilen, was dabei rausgekommen ist.

Gruß Burkhard

Bild des Benutzers onkelrocker
Verbunden: 4. Januar 2016 - 9:11

Was mich auch noch wundert bei der empfohlenen Prismenbrille ist, dass das Prisma auf beide Augen addiert wurde, obwohl die Winkelfehlsichtigkeit nur beim rechten Auge festgestellt wurde.
Ist das gängige Praxis, das nicht schielende Auge dadurch zum Schielen zu zwingen?

Empfohlene Brille mit Prisma:
(Esophorie rechts)
R +0,75 -0,5 145° Prisma 1,0 180°
L +0,5 -0,5 70° Prisma 1,0 0°

Bild des Benutzers onkelrocker
Verbunden: 4. Januar 2016 - 9:11

So wie ich das sehe, werde ich es erst einmal mit dem Visualtraining versuchen.
Laut Aussage des Optometristen sollten sich nach einigen Wochen dabei Erfolge zeigen.
Kostet zwar > 1000€, aber wenn ich mehrere Prismenbrillen fertigen lassen muss kostet das sicher noch wesentlich mehr.

Als Notlösung kann ich ja immer noch eine Prismenbrille fertigen lassen.
Zumal ich bei meinen lichtempfindlichen Augen ebenfalls Sonnenbrillen fertigen lassen müsste.

Bild des Benutzers Burkhard Schlinkmann
Verbunden: 7. November 2000 - 0:00

Hallo Onkelrocker
Prismen werden möglichst auf beide Gläser gleich verteilt, weil es eine beidäugige Korrektion ist. Es wird kein Auge zum Schielen gezwungen, sondern bei Vollkorrektion in die Ruhestellung gebracht. Ohne Korrektion müßen die äußeren beiden Muskelbänder vom linken und rechten Auge stärker anziehen, damit sich die Fixierlinien nicht vor dem Objektpunkt kreuzen und ein Doppelbild vermieden wird.

Ich wünsch dir viel Glück mit deinen Augen.

Gruß Burkhard

Bild des Benutzers onkelrocker
Verbunden: 4. Januar 2016 - 9:11

Hallo liebe Community und Ratsuchende.
Mittlerweile habe ich bereits 2,5 Monate des Visualtrainings absolivert.
Da einige Anfragen per PM kamen, schreibe ich hier einen vorläufigen Erfahrungsbericht für alle Interessierte.

Dem Training vorangestellt war eine Untersuchung (ca. 2h) mit diversen optischen Geräten. Damit kenne ich mich leider nicht aus, sodass ich diese benennen könnte. Jedenfalls hat mich der Optometrist als einen Kandidaten eingestuft, bei dem das Training helfen könnte. Daher wurde ich in sein Trainingsprogramm aufgenommen.

Seither habe ich 1x pro Monat eine 1h Trainingseinheit. Dabei bekomme ich immer drei verschiedene Übungen gezeigt, die ich dann den nächsten Monat zu Hause jeden Tag mache. 5 Tage die Woche, dann 2 Tage Pause.
Das Training nimmt ca. 15 min. pro Tag in Anspruch und ist teilweise schon sehr anstrengend.
Daher mache ich es morgens vor der Arbeit, bevor der Tag los geht.
Die Übungen stellt der Optometrist individuell zusammen, je nach genauem Beschwerdebild.
Bei jeder Trainingseinheit macht er ebenfalls eine Verlaufskontrolle mit verschiedenen Tests und entscheidet erst dann welche Übungen in der nächsten Einheit sinnvoll sind.

Die Übungen sind verschiedener Natur und jedes Mal völlig anders.
Eine Übung ist beispielsweise das fixieren von verschiedenen Perlen auf einer Schnur in verschiedenen Abständen. Dabei müssen die Augen zur Mitte hin schielen in verschiedene Entfernungen. Das hat bei mir in den letzten Jahren nicht mehr funktioniert. Konnte z.B. auf meinem Smartphone oder in einem Buch nur mit meiner Lesebrille lesen, da meine Augen nicht fixiert haben. Mittlerweile funktioniert das schon wieder ziemlich gut!

Bisher ist mein Eindruck von dem Training sehr positiv.
Mir geht es um Welten besser und ich bin hoffnungsvoll, dass ich damit alle meine Beschwerden los werde. Insgesamt dauert das Training zwischen 12 und 16 Monaten und ich bin gerade einmal bei Monat 3, merke aber schon deutliche Verbesserung in meinem allgemeinen Wohlbefinden und auch direkt beim Sehen.
Mit 100% Sicherheit kann ich aber nicht sagen, ob das nur am Training liegt.
Zusätzlich zum Training habe ich einiges in meinem Leben umgestellt.
Z.B. mehr Schlafen und Ruhepausen, gesündere Ernährung, mehr Bewegung und viel frische Luft, Rückentraining (da ungleiche Beinlängen und Skoliose festgestellt wurden), Einlagen in den Schuhen um den Rücken zu entlasten, weniger Stress etc.
Daher kann ich nicht eindeutig sagen, ob es mir auch nur mit dem Training besser ginge, wahrscheinlich nicht in dem Maße. Aber ich empfinde es auf jeden Fall als hilfreich und merke, dass meine Augen wieder besser funktionieren.

Allerdings bekommt man von dem Training Augenmuskelkater und manchmal auch Kopfschmerzen.
Aber im Gegensatz zu den Kopfschmerzen die ich noch im Dezember hatte, ist das gar nichts mehr.
Was mich auch überzeugt hat, ist die Geschichte des Optometristen selbst.
Er hatte selbst mehrere Prismen vertikal und horizontal geschielt und stand kurz vor einer Operation.
Hat sich dann aber dagegen und für ein Training entschieden und trägt heute keine Prismenbrille; ist aber Beschwerdefrei. Das macht Hoffnung.

Ich hoffe damit ein wenig Einblick in meine Reise mit dem Visualtraining gegeben zu haben.
Wie gesagt, ich stehe noch ganz am Anfang. Aber ich werde das durchziehen.
In einiger Zeit gebe ich gerne noch einmal ein Update.

Bild des Benutzers Veo
Veo
Verbunden: 11. Januar 2016 - 21:33

Freut mich wirklich dass das Training so gut bei dir hilft, weiter so!
Ich denke nun auch darüber nach so ein Training zu absolvieren. Smile

Bild des Benutzers onkelrocker
Verbunden: 4. Januar 2016 - 9:11

Nachdem ich nun seit 9 Monaten das Visualtraining absolviere, möchte ich gerne noch einmal ein kurzes Statusupdate geben. 

Ich hätte es nicht für möglich gehalten, nachdem ich so viel gelesen habe von wegen Schwindlerei und Abzocke. Die Augen könnten nicht trainiert werden etc. Aber in meinem konkreten Fall hilft das Training ungemein. Die Lebensqualität ist nicht mehr zu vergleichen mit der Zeit vor dem Training. Es geht mal vorwärts und wieder etwas zurück, aber im Großen Ganzen doch sehr aufwärts. Ich kann nur aus meiner persönlichen Erfahrung sprechen, das Training wirkt und mir geht es um Welten besser. 

Eine Prismenbrille werde ich nicht mehr brauchen. 

Bild des Benutzers Laura1969
Verbunden: 16. Juli 2014 - 13:50

Ist doch super, wobei ich glaub bei schwachen  Prismen geht's vielleicht, interessant wäre wie's bei höheren Prismen ist ? 

 

Bild des Benutzers doris1966
Verbunden: 6. August 2009 - 15:16

Prima, dass das Visualtraining geholfen hat! Nur bin ich etwas verwirrt dadurch, dass Training und Prismenbrille hier als Alternativen genannt werden, zwischen denen es zu entschieden gilt. Ich bin seit mehreren Jahren in visualtherapeutischer Behandlung (und ja, es hilft!), wobei von Anfang an auch mit Prismenbrillen gearbeitet wurde. Die beiden Methoden schliessen sich also keineswegs aus.